Lützi-Soli: Die Ausweitung der Aktionszone!

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Im Falle der Räumung von Lützi bleiben wir unberechenbar und möchten hier Tipps geben, wie wir strategisch intervenieren können.

 

 

 

Wenn es zum Räumungsprozess in Lützerath kommt, gehen wir davon aus, dass die Polizei Lützerath wegen der geografischen Größe, der Erschließung durch Straßen und ihrer Vorbereitung schneller kontrollieren wird, als den Hambi. Solange das Momentum in Lützerath schlägt, sind wir der Meinung dort alle Kräfte zu konzentrieren. Falls das Momentum zu Gunsten der Cops kippen sollte, halten wir es für sinnvoll, flexibel zu bleiben und RWE an anderer Stelle zu treffen, um so den Druck auf RWE zu erhöhen und vielleicht Situationen zu kreieren, damit die Cops Kräfte aus Lützerath abziehen müssen.

Dafür ist es wichtig sich jetzt schon Gedanken zu machen und bestenfalls sich jetzt auch schon vorzubereiten. Hierbei können wir auf den reichen Erfahrungsschatz der Bewegung von über 10 Jahren Widerstand und direkte Aktionen gegen RWE und sein Zerstörungsprogramm zehren. Tausende Menschen waren an diesen Aktionen beteiligt und haben das Wissen und die Erfahrung RWE direkt zu stoppen. Gleichzeitig gibt es motivierte neue Menschen, die bereit sind gegen die umfassenden Zerstörungen von RWE anzugehen.

Hier möchten wir euch eine Liste von potentiellen Aktionsmöglichkeiten mit einigen Hintergrundinfos präsentieren, damit der Lützi-Widerstand unvergessen bleibt.

 

1. "Abschalten" von Pumpen im Tagebauvorfeld

 Um die Tagebaue Garzweiler und Hambach gibt es im Tagebauvorfeld je über 1000 Pumpen, die dafür sorgen, dass die beiden Tagebaue mit samt ihrer Technik nicht mit Wasser volllaufen.

 

2. Blockieren von Tagebaueinfahrten des Tagebau Garzweiler und Hambach

 So wurde z.B. 2014 die Einfahrt des Tagebaus Garzweiler mit einer Sitzblockade blockiert.

 Sitzen-Bleiben blockierte auch schon andere Eingänge in Garzweiler mit Erfolg.

 

3. Blockieren von Bandanlagen in den Tagebau Garzweiler und Hambach

 Dies wurde vielfach in beiden Tagebauen gemacht und ist sehr effektiv, um die Bagger direkt zu stoppen, indem die Sicherheits-Reissleihne an Übergabepunkten der Bandanlagen gezogen wird. Anschließend können die Bandanlagen kreativ blockiert weiter werden, wie dies auch schon Lebenslaute mit einem Konzert gemacht hat.

 

4. Baggerbesetzungen im Tagebau Garzweiler und Hambach

 Ab 2014 im Tagebau Garzweiler und Hambach durch kleiner Gruppen wie 2014 oder im Rahmen von Massenaktionen die Geburt von Ende Gelände 2015 und vielfach durch Kleingruppen in der Hambacher Kohlemine.

 

5. Blockade der Nord-Süd-Kohlebahn

Die Nord-Süd-Kohlebahn war viele Jahre das Ziel von direkten Aktionen, sei es Kleingruppenaktionen oder Massenaktionen durch Ende-Gelände und andere Akteur*innen. Hier kann mensch einen starken Impact auf das gesamte Rheinische Revier und die Kohleversorgung der Kraftwerke Neurath und Niederaußem haben. Deswegen heißt die Nord-Süd-Kohlebahn auch die Lebensader des Reviers.

Die Nord-Süd-Kohlebahn ist in der Aktionskarte 2013 (eingezeichnet und schematisch in einer Datei angehängt (karte_zugeschnitten.jpg)

 

6. Büroblockaden und Proteste an der Tagebauverwaltung von RWE-Power in Köln

RWE Power AG

Zentrale Köln

Stüttgenweg 2

50935 Köln

T +49 221 480-0

Navi-Zielkoordinaten

50.923.715°N

6.876.906°E

Architektonischer Aufriss:

https://www.rheinische-industriekultur.com/seiten/objekte/orte/koeln/obj...

 

7. Büroblockaden und Proteste von RWE-Power in Essen auf dem RWE-Campus

RWE Campus

RWE Platz 1-7

45141 Essen

T +49 201 5179-0

https://www.rwe.com/-/media/RWE/documents/anfahrtsskizzen/buerostandorte...

 

8. Blockaden und Proteste an den Kraftwerken Neurath, Niederaußem und Weisweiler

Protest dort, wo die Kohle verbrannt wird, gibt immer gute Bilder und kommuniziert der Öffentlichkeit worum es geht.

"We shut down" im November 2017 wurde das Kohlekraftwerk Weisweiler durch eine Blockade zum Abschalten gezwungen.

 

 

 

Achtung:

Tagebaue und andere industrielle Infrastrukur bergen Risiken, die sich bewusst gemacht werden müssen. Nur dann können sicher Aktionen durchgeführt werden. Informiert euch vorher (Teilweise siehe Anhänge) und sprecht mit Menschen, die diese Aktionen schon gemacht haben. Nur wenn wir uns selbst und andere nicht gefährden, können wir erfolgreich den Widerstand voranbringen.

 

 

Teilt diese Nachricht, bereitet euch darauf vor und wir sehen uns im Rheinland! Für mehr und ausführlichere Inspiration lest z.B. im Buch "Glitzer im Kohlestaub" nach.

 

 

 

 

 

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Ergänzungen

Unter folgendem Link gibt es einen Hintergrundartikel aus dem Grünen Blatt zu den Kohlebahnen im Revier:

https://gruenes-blatt.de/index.php?title=2011-02:Die_Kohlenbahnen

Die Aktionskarten 2013 der Karthografischen Aktion sind auch hilfreich, insbesondere die Großkarten Rheinisches Braunkohlerevier: https://aktionskarten.noblogs.org/archiv/ Hier sind u.a. auch die Kohlebahnen eingezeichnet. Natürlich hat sich der Tagebaukante, die A4 usw. verschoben. Mitdenken und gegenchecken ist angesagt.

Im Anhang auch noch ein Ausriss der Kohlebahnen im Rheinischen Revier.

 

Bilder: 

Im Artikel wurde ja schon erwähnt, dass es Risiken gibt. Ich möchte das  konkretisieren.

Die Tagebaukante im Bereich Lützerath (woanders kenne ich die aktuelle Situation nicht) ist inzwischen sehr steil, vermutlich absichtlich, um das Eindringen zu erschweren. Das ist wirklich gefährlich. Schon wenn viele Leute gleichzeitig direkt an der Kante stehen, kann das zu einem Erdrutsch und Absturz der Personen führen. Seid bitte vorsichtig.

Wieso werden hier eigentlich nur die Tagebaue Garzweiler und Hambach genannt?

Es könnten doch auch Aktionen am Tagebau Inden gemacht werden, der auch im Rheinland ist und RWE gehört...