Was tun wenn's intern brennt? Ganz gewiss nicht die Polizei einschalten

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In der hier bei de.indymedia veröffentlichten Broschüre WAS TUN WENN'S INTERN BRENNT wird als eine Art "ultima ratio" das Einschalten der Polizei und Repressionsbehörden nicht nur entschuldigt, sondern sogar gefordert, wenn der Umgang mit Übergriffen/Übergriffsvorwürfen nicht im Sinne der Awareness-Ideologie, die diese Leute vertreten verläuft.

Diese Haltung disqualifiziert jede weitere Involviertheit solcher Leute innerhalb radikaler Zusammenhänge. ES BRENNT INTERN und zwar gewaltig, wenn derlei Haltungen geduldet werden! Wer Behörden einbezieht, auch um berechtigte Anliegen zu verfechten hat nicht nur nichts verstanden, sondern ist auch FEIND aller radikalen Bewegungen. Es ist absolut unwürdig und mitnichten anti-patriarchal urpatriarchale Institutionen wie Gerichte einzuschalten. Dass mittlerweile so ein Bullschit von angeblichen Feminist*innen und radikalen vertreten wird mag eine Zerfallserscheinung der Linken insgesamt sein, aber wenn wir uns nicht entschieden gegen jeden derartigen Versuch wenden und alle, die derartiges fordern oder gar tun bzw. unterstützen konsequent und unmittelbar aus unseren Szenen ausschließen, dann BRENNT ES INTERN nicht nur, sondern dann lässt sich gar nichts mehr retten.

In diesem Sinne fordern wir die Admins von de.indymedia auf, diese Scheiße umgehend zu löschen und alle, konsequent gegen eine derartige Aufweichung unserer Werte vorzugehen. Genauso natürlich wie gegen jede Art von Vergewaltigern, das steht ja außer Frage.

Einige entsetzte Feministinnen!

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Ergänzungen

 

Erklärung Berliner Antirepressionsgruppen aus 2011 zur Causa Bahamas

 

Genoss_Innen! 

 

Anfang August veröffentlichte die Redaktion der Zeitschrift "Bahamas" auf ihrer Homepage und auf Indymedia einen Text, in dem sie dazu aufriefen szenepolitische Konflikte unter Zuhilfenahme der staatlichen Repressionsorgane (aufgerufen wurde dazu Bildmaterial und Erinnerungsberichte an Polizeibehörden weiterzugeben und Anzeigen gegen linke Aktivist_Innen zu schalten) zu lösen. Vorangegangen war dem Text der Versuch einer Veranstaltung, bei welcher es zu körperlichen Auseinandersetzungen kam. 

 

Wir als Berliner Antirepressionsorganisationen sprechen uns ausdrücklich gegen eine Zusammenarbeit mit Bullen, LKA/BKA, Verfassungsschutz etc. aus. Abgesehen davon, dass sich eine Zusammenarbeit mit staatlichen Repressionsorganen für die radikale Linke von sich aus verbietet, in Zeiten, in welchen sich der Blick von Staat und Staatsschützern wieder verstärkt nach links richtet und der Verfassungsschutz vermehrt linke Aktivist_Innen anquatscht, darf dem Aufruf der Bahamas unter keinen Umständen gefolgt werden. Aus jahrelangen Erfahrungen in Antirepressionsstrukturen, wissen wir, dass Aussagen bei den Bullen auch immer eine Eigendynamik entwickeln und das Ausspähen linker Strukturen fördern. Schon im Aufruf der Bahamas entwickelt sich eine Eigendynamik der Redaktion sich zum Helfershelfer des Staatsschutzes zu machen, indem zu Aktionen gegen linke Strukturen aufgerufen wird, wie in diesem Falle gegen den szeneübergreifenden linken Stadtteilladen "Lunte". 

 

Als Berliner Antirepressionsgruppen verwahren wir uns gegen diese Tendenz des Ablichtens, Anzeigens und Denunzierens von linken Aktivist_Innen. Für uns und jede/n emanzipatorischen Linke/n verbietet sich eine Kooperation mit den Repressionsorganen. 

 

Nach wie vor gilt: Anna und Arthur haltens Maul!