Stand der IT Technik, linksunten

Themen: 

<p>Diskussion von potentiellen Nachfolgeseiten von linksunten</p>

Hallo,

während der letzten Jahre habe ich mich immer wieder auf linksunten informiert, teilweise auch kommentiert.
Die Moderationskriterien fand ich manchmal etwas seltsam, aber insgesamt habe ich linksunten gerne benutzt und geschätzt.

Umso ärgerlicher dann die Schliessung der Seite. Nichts komplett unerwartetes, aber trotzdem...ärgerlich. Was mich aber am meisten
gewundert hat, war dass es keine Nachfolgeseiten gab/gibt. Okay, man kann auch de.indymedia.org verwenden, wie es glaube ich viele
tun, aber dann ist es nur eine Frage der Zeit bis sich das Ganze wiederholen wird.

Ich glaube, daß durch die Nutzung entsprechender Software/eines entsprechenden Setups* für die Server
die folgenden Ziele erreicht werden könnten:

-Anonymität der Betreiber durch Verschleierung der Serverstandorte
-verbesserte Anonymität der Nutzer durch mehr Zugangspunkte in Darknets und mehr Server
-verbesserte Ausfallsicherheit, so daß die Seite nicht durch eine einzelne Beschlagnahmung geschlossen werden kann
-bessere Widerstandskraft gegen Dos Angriffe (ohne Cloudflare und Javascript)

Mir scheint, daß die Betreiber von linksunten vielleicht etwas technische Hilfe brauchen um so ein Setup zu erreichen, vielleicht
halten sie auch einfach still im Moment da ein Verfahren läuft (herzliche Grüsse an dieser Stelle, und haltet durch).

Aber irgendwie muss es doch möglich sein, eine Nachfolgeseite auf die Reihe zu kriegen, die nicht einfach wieder geschlossen
werden kann.

Ich werde an dieser Stelle keine Kontaktdaten oder Linklisten posten, da dass hier und jetzt glaube ich sinnlos wäre.
Diskutiert persönlich mit jemandem eures Vertrauens, die die nötigen Kenntnisse hat. Wendet euch an euren örtlichen Hackerverein,
in dieser Szene werdet ihr viele Sympatisanten und Gleichgesinnte treffen.

Wenn es jemanden/eine Gruppe gibt, die die Sache ins Rollen bringt, spende ich Festplattenplatz und Bandbreite. Die Technologie
ist da, wir müssen sie nur benutzen.

Grüsse

anonymous

*Stichworte: tor, i2p, anonet, offshore Domain Registrierung, xmpp, verteilte Foren, private clouds

webadresse: 
Lizenz des Artikels und aller eingebetteten Medien: 
Creative Commons by-sa: Weitergabe unter gleichen Bedingungen

Ergänzungen

Kein neues linksunten, wir brauchen ganz neue dezentrale Indys, kanns aber auch nur geben wenn Bewegung da ist, ist halt nicht.

Indymedia reicht meistens aus, die Moderation ist OK und Ihr könnt selbst moderieren!

>Kein neues linksunten, wir brauchen ganz neue dezentrale Indys, kanns aber auch nur geben wenn Bewegung da ist, ist halt nicht.

Kann ja noch kommen. Das mit dem dezentralisierten Ansatz meinte ich ja.
Nur, die User die nur einen Chrome auf ihrem Tablet bedienen können müssen halt auch irgendwo Zugang haben. Aber das kann man ja vereinen (viele Nodes in den Darknets im Hintergrund, einige Spiegelseiten im Clearnet).

>Indymedia reicht meistens aus, die Moderation ist OK und Ihr könnt selbst moderieren!

Nur, wie lange ? Wenn sich aller Content von linksunten jetzt auf de.indymedia sammelt, ist das auch bald zu.

die Schließung von linksunten war selbst nach "deren" Regeln illegal, es erfordert jetzt einen langen Atem und der Unterstützung der Anwälte.

> Das Internet ist ein anderes Spielfeld als die Strasse ...

Vernetzte Strukturen jenseits des Internets
bzw. neue und komplett andere Kommunikationswege,
halte ich für dringlicher als etwas im Internet, das eh unter Kontrolle des Staates steht.

Das Internet lässt sich aber nutzen um Informationen unendlich oft zu publizieren,
ein neues linksunten sollte es vielleicht nicht einmal, sondern x-mal geben.

Wir brauchen aber auch andere Kommunikationsstrukturen, die auch ohne Internet funktionieren.
Im Echtleben.

>Internet, das eh unter Kontrolle des Staates steht.

Das Internet steht nicht unter der Kontrolle eines Staates. Wenn überhaupt, dann unter der Kontrolle vieler Staaten.
Alle Daten, die Ende-zu-Ende verschlüsselt sind, können staatliche Stellen zwar abschnorcheln, aber nicht lesen.

>Das Internet lässt sich aber nutzen um Informationen unendlich oft zu publizieren,
>ein neues linksunten sollte es vielleicht nicht einmal, sondern x-mal geben.

Ja, das ist richtig. Solide Lösungen sind verteilt, weder anfällig für Zensur noch Schnüffelei noch Dos. Genau das schlage ich ja vor.

>Wir brauchen aber auch andere Kommunikationsstrukturen, die auch ohne Internet funktionieren. Im Echtleben.

Ja, natürlich. Es geht nicht um Internet anstatt echtem Leben, sondern zusätzlich dazu.

Hallo,

 

es wird so bald kein solches linksunten geben, wir wir es vorgefungen hatten. Hinter Linksunten standen Betreiber, denen wir vertrauen konnten, weil wir sie kannten.

Ein neues Linksunten bräuchte ebensolche Betreiber, denen man vertrauen kann. Bullen genießen kein Vertrauen, könnten aber Honeypots in die Welt setzen und so Leute deanonymisieren.

Daher bleibt der Prozess vor dem Bundesverwaltungsgericht im Januar 2019 in Leipzig abzuwarten.