Klima retten! Kohle stoppen!

Event Datum: 
Samstag, Juli 28, 2018 - 14:00
Stadt/Region: 
Auf 1,5 Grad soll die globale Klimaerwärmung möglichst begrenzt werden. Doch dieses Ziel ist kaum noch zu erreichen. Denn auch der vermeintliche „Energiewende-Weltmeister“ Deutschland ist weit davon entfernt, seine Klimaziele zu erreichen. Schlimmer noch: Die Regierungskoalition hat sich sang- und klanglos von den Klimazielen für 2020 verabschiedet und hofft auf die Ergebnisse der sogenannten Kohle-Kommission. Sachsen steht besonders weit hinten an: Fast 80 % des hiesigen Stroms werden immer noch mit dem dreckigsten aller fossilen Brennstoffe, Braunkohle, erzeugt. DOCH KLIMA RETTEN GEHT NUR MIT KOHLE STOPPEN! Deshalb brauchen wir jetzt den schnellen und sozial verträglichen Kohleausstieg. Klimagerechtigkeit beginnt vor der eigenen Haustür. Nur 25 km südlich von Leipzig soll weiter Braunkohle abgebaggert und so Umwelt, Natur und Menschen weiter belastet werden. Jetzt sollen Pödelwitz und Obertitz, zwei Dörfer im Leipziger Süden, abgebaggert werden. Zurück bleiben zerstörte Landschaften – und manchmal, mit viel Steuergeldern saniert: Badeseen. Wir holen jetzt den Protest gegen die Kohle nach Leipzig und rufen zu einer großen und bunten Demonstration auf. Denn der Klimawandel trifft uns alle! Wir müssen heute dafür sorgen, dass wir morgen nicht die Folgen unseres aktuellen Energiehungers zu spüren bekommen. Am 28. Juli um 14:00 Uhr treffen wir uns in Leipzig unter dem Motto: KLIMA RETTEN! KOHLE STOPPEN! Seid dabei und setzt mit uns ein Zeichen für eine klimafreundliche Zukunft! Vom 27. Juli bis zum 05. August 2018 sind Menschen aus aller Welt zu einem Klimacamp in Pödelwitz, um eine Vision für die Welt, die Gesellschaft und die Region in einem postfossilen Zeitalter zu entwickeln.

Klima retten! Kohle stoppen!

 

Lasst uns gemeinsam die Forderung nach einer klimagerechten Welt auf die Straßen Leipzigs tragen!

 

In Anbetracht der globalen Klimakrise ist es dringend nötig, aus der fossilen Energieproduktion auszusteigen. Ganz oben auf der Liste des Ausstieges steht die besonders klimaschädliche Braunkohle, über deren Zukunft in Deutschland nun eine von der Bundesregierung eingesetzte Kommission befinden soll. Dass diese – wie geplant – bis zum Ende des Jahres einen angemessenen Pfad zu einem sozial und ökologisch verträglichen Kohleausstieg aufweisen wird, ist  jedoch nicht absehbar.

Denn der vermeintliche „Energiewende-Weltmeister“ Deutschland ist weit davon entfernt, seine Klimaziele zu erreichen. Schlimmer noch: Die aktuelle Regierungskoalition hat sich sang- und klanglos, in vollem Bewusstsein ihrer Taten, von den Klimazielen für 2020 verabschiedet. Die von der Regierung eingesetzte Kommission, die eigentlich den Ausstieg aus der Kohle beschließen soll, scheint vielmehr eine Konzernhilfe-Kommission, in der Braunkohleverfechter*innen den Ton angeben. Daher müssen wir den Vertreter*innen der vom Kohleabbau betroffenen Menschen und der Klimagerechtigkeitsbewegung den Rücken stärken!

Sachsen steht in Sachen Klimagerechtigkeit noch besonders weit hinten an: Fast 80% des hiesigen Stroms werden immer noch mit Braunkohle erzeugt – und die aktuelle Regierung hält eisern am dreckigsten aller fossilen Brennstoffe fest. Ein Viertel des Strommixes in Deutschland kommt aus dieser klimaschädlichsten Energiequelle.

Doch ohne den Ausstieg aus der Kohle können die Ziele des Pariser Klima-Abkommens, die Erderwärmung auf unter zwei, besser noch 1,5 °C, gegenüber dem vorindustriellen Niveau zu begrenzen, nicht erreicht werden. Die 1,5°-Grenze ist jedoch die letzte Möglichkeit, dass sich die jungen Generationen, unsere Kinder und Enkelkindernicht in einer Welt wiederfinden, in der Leid und der Kampf um überlebenswichtige Ressourcen dominieren. Es geht darum, Verantwortung für den Erhalt unserer Lebensgrundlagen und eine lebenswerte Welt zu übernehmen.

 

Wir müssen jetzt damit beginnen, aus der Kohle auszusteigen, denn jedes weitere verlorene Jahr ist weder ökologisch noch sozial verträglich. Denn weltweit und auch hier in Sachsen sind die Folgen des Klimawandels bereits unübersehbar. Energie aus Kohle bedeutet Profit und Komfort auf Kosten anderer, Menschen im globalen  Süden, aber auch direkt im Leipziger Umland.

 

Wir setzen uns für eine klimagerechte Welt ein! Und die kann nur ohne Kohle funktionieren!

 

Klimagerechtigkeit beginnt vor der eigenen Haustür. Nur ein paar Kilometer vor den Toren Leipzigs sollen immer noch Dörfer verschwinden, damit ein windiger Konzern mit der darunter liegenden Braunkohle Profite einfahren kann. Doch dadurch wird Umwelt, Natur und Menschen weiter geschadet. Die Dörfer Pödelwitz und Obertitz sollen nach Willen der MIBRAG abgebaggert werden.

 

Wir fordern hingegen: ein Stopp des Braunkohleabbaus und damit das Ende der Abbaggerung weiterer Ortschaften und der (Zwangs-)Umsiedlung von Menschen. Etliche Orte im Leipziger Süden mussten schon den Baggern weichen und es soll kein einziger mehr hinzukommen!

 

Die schönen Badeseen um Leipzig sind letzte Zeugnisse dieser Orte, die das Zuhause vieler hunderter Menschen waren. Wir kennen alle Cospudener, Kulkwitzer und Markleeberger See und die vielen weiteren, die auch in ihren Namen zeigen, wie viele Orte und Ortsteile schon verschwunden sind. Es werden sich weitere Löcher, Narben in der Landschaft, mit Wasser füllen, wenn alle noch aktiven Tagebaue ausgekohlt sein werden, selbst dabei können noch gravierende Umweltschäden auftreten. Wir können von den Geschichten der Seen lernen, wie viel Ungerechtigkeit in ihrer Entstehung geschah. Wir haben inzwischen genug Seen vor der Haustür, neue Löcher brauchen wir nicht mehr!

 

661066875 Wir brauchen keine Tagebauerweiterung, wie dies im Leipziger Süden geplant ist! Stattdessen brauchen wir den Kohleausstieg und eine Kohle-Kommission, die diesen tatsächlich vorantreibt, damit die Klimaziele des Pariser Abkommens eingehalten werden können. Dabei müssen auch die Stimmen der betroffenen Menschen aus den Braunkohlerevieren gehört werden, um einen gerechten Ausstieg zu garantieren.

 

Der Klimawandel trifft uns alle. Wir müssen dafür sorgen, dass wir morgen nicht die Folgen des heutigen politischen Stillstandes in Deutschland zu spüren bekommen und nachfolgende Generationen darunter zu leiden haben werden, dass wir uns heute nicht gegen die Kohle gestellt haben.

 

Deshalb fordern wir:

- einen schnellstmöglichen Kohleausstieg – sozial und ökologisch verträglich 

- eine radikale Einschränkung der Braunkohlegewinnung:

•        Keine weiteren Tagebaue

•        keine Erweiterung bereits bestehender Tagebaue

•        Verkleinerung aktueller Tagebaue

- eine starke Beachtung von Aspekten der Generationen- und Klimagerechtigkeit in Fragen der Energiewende

 

Dafür treffen wir uns am 28. Juli um 14:00 Uhr treffen wir uns in Leipzig unter dem Motto:Klima retten! Kohle stoppen! Seid dabei und setzt mit uns ein Zeichen für eine kohlefreie, lebenswerte und klimagerechte Zukunft!

Bilder: 
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www.kohle-stoppen.de
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