(B) "Google Campus verhindern!" Kiezspaziergang 28.07.18

Event Datum: 
Samstag, Juli 28, 2018 - 16:00
Stadt/Region: 
Kiezspaziergang „Google Campus verhindern!“ Samstag, 28.07.18, 16 Uhr, Kottbusser Tor, Berlin-Kreuzberg Im Herbst diesen Jahres plant Google die Eröffnung des “Campus Berlin” im alten Umspannwerk in der Ohlauerstraße/ Ecke Paul-Linke-Ufer. Dieser Campus soll laut Google ein Ort der Vernetzung und des Austausch für Startups sein. Grundgedanke ist, dass Google so die profitversprechendsten Konzepte als erstes erkennt und so die mit kostenlosen Weiterbildungsangeboten angelockten Gründer ans eigene Unternehmen bindet.

 

Weltweit gibt es bereits sechs “Google Startup Campus”, unter anderem in
Sao Paulo und in Seoul. Deren Auswirkungen sind in der Nachbarschaft
meist schnell zu spüren. So verdoppelten sich beispielsweise in London
die Gewerbemieten um den Standort innerhalb der ersten zwei Jahre. Doch
unsere Kritik bezieht sich nicht nur auf die Gentrifizierung, die durch
Tech-Firmen wie Google angekurbelt wird. Im technologischen Angriff
spielt Google als einer der größten Konzerne der Welt eine wichtige
Rolle. Er hat als Hauptinteresse das Sammeln und Verkaufen von Daten.
Denn Daten sind in der Ökonomie des heutigen Kapitalismus vielleicht das
wertvollste Gut.

Die enormen Massen an digitalen Daten, die zum Großteil auch durch das
Benutzen der vielen Google Produkte wie der Google Suchmaschine
(Marktanteil in Europa von 90%), Google Maps, YouTube, Google Chrome,
Google Books oder Android als Smartphone-Betriebssystem entstehen,
werden auf unbestimmte Zeit gespeichert – auch weiterhin nach dem
Löschen eines Gmail-Kontos beispielsweise. Mit Hilfe von
(selbstlernenden) Algorithmen werden früher oder später auch die auf den
ersten Blick unwichtig erscheinenden Massendaten verarbeitet und z.B.
für gut platzierte personalisierte (Wahl-) Werbung genutzt. Zudem
arbeitet der Konzern mit Militär, Geheimdiensten sowie anderen
staatlichen Institutionen zusammen. Es ist durch „Big-Data“ theoretisch
möglich geworden gesellschaftliche Entwicklungen zu analysieren. So
könnten soziale Bewegungen bekämpft werden noch bevor sie überhaupt
entstehen.

Mit Entwicklung von künstlicher Intelligenz und der Ideologie des
Transhumanismus forcieren Tech-Konzerne die Anpassung des Menschen an
die Maschine, bis hin zu deren Verschmelzung. Was das Alles bedeutet
kann mensch sich leicht vorstellen: Herschafftsverhältnisse werden
verschärft und stabilisiert und Ausbeutung wird optimert. Wir halten den
Widerstand gegen den technologischen Angriff am Beispiel des
Google-Campus für wichtig um für ein besseres Leben für alle zu kämpfen
– in Kreuzberg und weltweit. In Kreuzberg gibt es aber nicht nur Google
sondern auch viele andere Tech-Unternehmen, die die Gentrifizierung und
oder auch die Technologisierung der Arbeitswelt vorantreiben.

Beim Kiezspaziergang werden wir bei einige Tech-Unternehmen vorbeigehen,
die es in Kreuzberg 36 bereits massenhaft gibt und ihr werdet mehr über
diese Firmen erfahren. Doch auch widerständige Orte und Initiativen, wie
z.B. DeliverUnion, sollen Teil des Spaziergangs werden. Denn Widerstand
gegen Firmen wie Google ist möglich – wie unter anderem die Verhinderung
der Einführung von “Google Glasses” gezeigt hat.Lasst uns gemeinsam
zeigen, dass Google, aber auch andere Akteure wie Zalando, Deliveroo,
RocketInternet etc. nicht willkommen sind – in Kreuzberg und überall!

Ein „Google Campus“ in Berlin-Kreuzberg? Stören – sabotieren – markieren
– besetzen – blockieren – verhindern!

Ein schönes Leben für Alle!

http://googlecampusverhindern.blogsport.de

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