Nazi Randale in Apolda 03.03.2018 - Recherche
Nazi-Randale in Apolda
Am Sonntagabend 03.03.2018 randalierten rechte Jugendliche in Apolda. Sie zogen laut Pressemitteilungvon der Christian-Zimmermann-Strasse in die Buttelstädter Strasse. Nachdem Sie mehrere Mülltonnen umwarfen, riefen sie mehrfach “Sieg Heil“ und bedrohten andere Menschen Zaunlatten.
Diese Geschichte sollte weniger dazu führten, dass alle erschrocken aus den Wolken fallenund sich fragen, wie so etwas möglich ist. Viel mehr gibt es in Apolda eine Kontinuität rassistischer und anderer rechter Umtriebe und Gewalt. So mobilisierte beispielsweise die rechte Bürgerbewegung “Wir lieben Apolda“ am 02. Dezember 2017 gegen eine Geflüchtetendemonstration der Organisation “The Voice“. Am 1.Mai vergangenen Jahres zogen hundert Neonazis um das rechtsradikale “Antikapitalistische Kollektiv“ randalierend durch Apolda.
Die Reaktionen auf die Presseartikel weiteten sich aus. Nazis aus Apolda und Umgebung namen dies als Anlass sich auf Facebook im Nachgang noch auszutoben. Es ist sehr sicher, dass Domenic Kiesig und Dennis Noetzel (1) daran beteiligt waren und wahrscheinlich, dass Ricardo Wenz, Kevin Noetzel und Benny Meusel auch dabei waren.
Am Abend des 03.03.2018 posteten Neonazis ein Bild mit Dennis Noetzel, Ricardo Wenz, Sven Zimmler und Benny Meusel. (2) Es waren vermutlich auch die oben genannten Personen dabei. Es ist nicht auszuschließen, dass weitere Neonazis beteiligt waren, da die Pressemitteilungen keinen konkreten Rückschluss auf die Anzahl der Personen geben. Auf einen Post von Ricardo Wenz (1) antworteten Noetzel und Kiesig: Kevin Noetzel bestätigte (1) deutlich, dass er anwesend (“Na klar“) und Domenic Kiesig kommentierte (3) dies auch. Kiesig kann zur autonomen Neonazi-Szene zugeordnet werden: So nahm er am Neonazisaufmarsch am 03.02.2018 in Weimar teil, wo er auf einem Bild mit Thomas Holzinger, Benny Meusel und Dennis Noetzel zu sehen ist (4). Kevin Noetzel und Ricardo Wenz wurden bisher noch nicht bei Neonaziaufmärschen gesichtet. Es ist aber durchaus denkbar, dass dies schon passiert ist oder demnächst passieren kann.
Es zeigt sich, dass Apolda eine Wohlfühlzone für Neonazis geworden ist. Diese „“Gruppe Jugendlicher“ von der die bürgerlichen Medien reden, sind bekannte Nazis, die mehrfach an Veranstaltungen und Demonstrationen der radikalen Rechten teilnahmen. Es gibt kein einmaliges Problem mit Jugendlichen, die sich mal ausprobiern wollen, sondern strukturelle neonazistische Aktivitäten, welchen offensiv begegnet werden muss.
Antifa in die Offensive!