[Kreta] Deutsches Konsulat in Solidarität mit Afrin besetzt

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Gestern haben Aktivisten das deutsche Konsulat von Heraklion (Kreta) in Solidarität mit Afrin besetzt.

Die Gruppe übernahm mehr als 20 Minuten die Kontrolle über das Konsulat. Sie benutzten das Fax und die E-Mail des Konsulats, um ihre Erklärung an die Medien, an die offiziellen Staatsämter und Ministerien in Deutschland und der Türkei, einschließlich des Büros von Erdogan, zu senden. Auf dem Balkon wurde die deutsche Flagge mit einer PKK-Flagge geändert und ein Banner wurde herunter gelassen. Aus Wut auf die deutsche Unterstützung für den faschistischen türkischen Staat wurden Slogans in das Konsulat gesprüht.

 

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Ausführliche Erlärung:

*Afrin: Utopie gegen die Dystopie*
Seit über einen Monat greifen die faschistischen Banden Erdogans, im
Namen des Kampfes gegen den Terror (Operation Oliven Zweig), die
Bevölkerung Afrins (den westlichten autonomen Kanton Rojavas) an.
Rekrutiert wurden dafür Jihadistische Söldner, Mitglieder des IS und
der
Al Quida sollen das Gebiet ethnisch vom kurdischen Volk säubern.
Trotz
der militärischen Überlegenheit der türkischen Armee leisten die
bewaffneten Kräfte des kurdischen Volkes YPG/YPJ einen tapferen
Widerstand, welcher das nationalistische Spektakel von Erdogan in
Frage
stellt.
Aber Erdogan ist nicht der einzige Verantwortliche für dieses
Massaker
in Afrin. Die letzten Jahre wurde der gesamte mittlere Osten und
Syrien
insbesondere zum Kriegsschauplatz, in welchem alle großen Kräfte
(USA,
Russland, EU) und ihre Lakaien (Türkei, Iran, Saudi Arabien, Israel)
zusammenstoßen um ihre wirtschaftlichen und geopolitischen Interessen
zu
sichern.
Für das Gemetzel am syrischen und kurdischen Volk ist auch die EU
schuld
und insbesondere Deutschland und dessen Kriegsindustrie, die Erdogan
als
besten Kunden betrachten und den türkischen Staat mit Leopard 2
Panzern
und weiterem Kriegsmaterial ausrüstet. Die neoliberale Demokratie
Deutschlands kann das Spiel des kapitalistischen Wirtschaftens gut,
insbesondere dann wenn an den Trümmern und am Blut der kurdischen
Gesellschaft Millionen zu gewinnen sind: dann soll Afrin halt
brennen.
Und als wenn das nicht schon genug wäre, werden im selben Moment die
kurdischen Fahnen, Buecher, Lieder und die Demonstrationen in
Deutschland verboten.
Der Kampf der kurdischen Bewegung für Freiheit und Unabhängigkeit
fängt
aber nicht mit der Schlacht gegen die islamistischen Banden des IS
und
der türkischen Armee an. Der Widerstand wird schon fast ein
Jahrhundert
lang geführt, hat sich aber im Wesentlichen verändert. Von den
Aufständen und den Rebellionen gegen alle, die die kurdischen Gebiete
besetzt hatten, bis zum nationalen Befreiungskampf der PKK und des
heutigen Ringen für den Demokratischen Konföderalismus, kämpfen die
Kurden trotz immenser Verluste und Schmerzen weiter.
Wenn die Solidarität für all die die für ihre Freiheit streiten uns
dazu
aufruft der kurdischen Bewegung beizustehen, dann ruft unser
revolutionäres Gewissen uns auf, mit ihr für eine bessere
Gesellschaft
zu kämpfen. Denn im Gegensatz zur Vergangenheit geht es nicht mehr um
die Gründung eines kurdischen Staates, sondern um die radikaleVeränderung der Gesellschaft auf der Basis einer konföderalen
kommunalen
Organisierung.
Im Kampf für Freiheit und Autonomie wurde die Befreiung der Frau in
vorderste Linie gebracht, zusammen mit der Ökologie und der
Gleichberechtigung der religiösen und ethnischen Minderheiten. Der
Kampfgeist der kurdischen Frauen, im Schlachtfeld wie auch im
sozialen
Umbau, ist so die treibende Kraft, die die staatlichen und
patriarchalen
Strukturen die in West und Ost herrschen erbeben lassen.
Das kurdische Volk und ihr Kampf hat die Solidarität der globalen
libertären Gemeinschaft mit allen möglichen Mitteln errungen. Es wäre
unmöglich nicht die Inspiration, die sozialen Modelle, den Glauben
und
die Kraft zu erwähnen, welche die kurdische Bewegung mit ihrem
Paradigma
für die ganze Welt bietet.
Aus diesen Gründen haben wir uns dazu entschlossen, dass deutsche
Konsulat in Heraklion auf der griechischen Insel Kreta symbolisch zu
besetzen. Wir senden so ein Signal, dass dieser Krieg nichts anderes
ist
als die natürliche Fortsetzung von Staat und Patriarchat, den zwei
größten Feinden der kurdischen Bewegung.
*Sieg den Waffen der kurdischen KämpferInnen!*
*Sieg dem Kampf für einen libertären Kommunalismus! *
*Sieg für Afrin!*
*Solidarische Menschen aus Kreta*

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