Aufruf für den Jugendblock auf dem Ostermarsch in Leipzig

Event Datum: 
Samstag, April 16, 2022 - 11:00
Stadt/Region: 
Aufruf zu einem Jugendblock auf dem Ostermarsch von den Gruppen ZORA, SDAJ, Internationalejugend, REVOLUTION und Arbeiter:innenmacht⬇️  

 

Hinein in den Jugendblock auf dem Ostermarsch! 

Seit dem Beginn des russischen Einmarsches in die Ukraine im Februar ist der Krieg wieder in unser aller Fokus gerückt. Auch wenn dieser Krieg für uns alle überraschend kam, so ist er doch kein isoliertes Ereignis, sondern ein Ausdruck des seit Jahren schwelenden Konfliktes zwischen der NATO und Russland um ihren jeweiligen Einfluss in der Ukraine. Dieser begann 2014 mit einem durch die NATO-Staaten unterstütztem Putsch und wurde nun von Russland durch den Angriff auf die Ukraine massiv militärisch eskaliert. Wir verurteilen diese Eskalation aufs Schärfste! Der Konflikt zwischen NATO und Russland um ihren Einfluss in der Ukraine ist seinerseits ein Ausdruck des Kampfes um die Neuaufteilung Europas unter diesen Machtblöcken, welcher mit dem Zusammenbruch des Sowjetblocks einsetzte.

Im Kapitalismus konkurrieren Nationalstaaten und durch Nationalstaaten vertretene Kapitalist:innen um Absatzmärkte und geostrategischen Einfluss. Deshalb bringt der Kapitalismus zwangsläufig immer wieder Konflikte, bis hin zum Krieg, hervor. Bei den Konflikten darum wer welches Land wirtschaftlich kontrolliert und geostrategisch für sich nutzen kann, geht es letztlich nur um die Macht und die Profite der Konzerne. Die überwältigende Mehrheit der Bevölkerung kann dabei nur verlieren – seien es die Menschen in der Ukraine, die unter dem Bombenhagel sterben oder fliehen, seien es die russischen Soldat:innen, welche an der Front verheizt werden oder seien es wir Jugendlichen und ärmeren Teile der Bevölkerung Europas, die wir uns die steigenden Preise für Gas, Strom und Benzin nicht mehr leisten können und unter die Armutsgrenze rutschen. Für uns ist klar, dass wir in diesem Konflikt weder auf der Seite der NATO, noch auf der Seite Russlands stehen. Wir müssen entschieden gegen jede weitere Eskalation und das kapitalistische System als Ganzes kämpfen. 

 

Während wir in unserem Betrieb, in der Schule, Universität oder in Quarantäne sitzen, rüstet die Bundesregierung immer weiter auf. 100 Milliarden werden nun in die Bundeswehr gesteckt, während wir mehr als zwei Jahre während der Pandemie am finanziellen Minimum lebten. Wir sehen immer mehr Bundeswehrsoldaten in den Bahnen und auch im Unterricht werden diese eingeladen. Mit finanziellen Unterstützungsangeboten werden wir Jugendliche für die Aufrüstung missbraucht. Diese Politik steht nicht für Frieden, sondern strebt nach Profiten für die Großkonzerne unseres Landes. Und nicht nur das – Aufrüstung steht auch für eine enorme Klimabelastung. Ein Eurofighter verbraucht pro Flugminute allein 80 Liter Flugkerosin. Die Stahlproduktion für Panzer erzeugt noch mehr CO2. Seit Jahren gehen wir auf die Straße, um für Klimaschutz zu protestieren, doch kaum können mittels eines Krieges neue Absatzmärkte gefunden werden, fällt unsere Stimme unter den Tisch und die Situation verschlechtert sich immens. Wir wollen, dass das Geld, welches offensichtlich vorhanden ist, nicht in Gewehre, Jets oder Raketen, sondern in das Sozialsystem, Bildungssystem und in den Klimaschutz investiert wird. 

 

Wir scheinen hilflos zu sein gegenüber der Regierung, deren Interesse es ist, Profite zu sichern. Doch aussichtslos ist die Situation nicht. Jede:r einzelne von uns kann für Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine, und gegen die Aufrüstung auf die Straße gehen. Je mehr Leute wir mobilisieren, desto mehr kann es bewirken. Unser Ziel als Jugend muss es sein, ein Bewusstsein für die Situation zu schaffen und darauf hinzuweisen, wessen Interessen eigentlich durch einen Krieg vertreten werden. Das sind NICHT die unseren. 

Daher gehen wir am 16. April als Jugendliche gemeinsam auf die Straße und fordern: 

• Russische Truppen raus aus der Ukraine!

•  Schluss mit NATO-Kriegsvorbereitungen! Für die Zerschlagung aller imperialistischen Militär und Wirtschaftsbündnisse 

•  Solidarität mit der russischen Anti-Kriegsbewegung und den ukrainischen Arbeiter:innen! 

•  Solidarische Aufnahme ALLER Geflüchteten und Kriegsdeserteur:innen, Staatsbürger:innenrechte für ALLE! 

•  100 Milliarden für Bildung, Soziales, Gesundheit und Klimaschutz durch Besteuerung der Reichen, statt für´s Militär! 

 

➡️16. April 

➡️11 Uhr 

➡️Kleiner Wilhelm-Leuschner-Platz

Bilder: 
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