MUC-Spontane Demo gegen Repression und Knast

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Spontane Demo gegen Repression und Knast

Am 2.2 nahmen sich einige Leute die Straßen im Glockenbachviertel, um dem repressiven Münchner Klima der Schickimicki-Stadt der Reichen etwas entgegenzusetzen, in Solidarität mit dem Inhaftierten, dem Graffiti-Parolen gegen Yuppies, Cops, Nazis und Reiche vorgeworfen werden und der seit 4 Monaten in U-Haft in Stadelheim ist.

Ungefähr 30 Leute riefen lautstark Parolen, wie „Knast für Knast, Stein für Stein, reißen wir die Mauern ein!“ oder „Gegen Grenzen und Gesetze, Freiheit geht nur ohne Knäste!“. Es wurden Flyer verteilt, Plakate geklebt und Wurfzettel geworfen.

Hier der Text des Flyers:

 

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Mit Mut und Solidarität

gegen die Stadt der Reichen und die, die sie verteidigen

 

Am 10.10. und am 12.10.2017 werden zwei Personen verhaftet, denen vorgeworfen wird, in den vergangenen Wochen in verschiedenen Vierteln Münchens mehrere Hundert Autos, Garagentüren, Wände etc. mit Parolen verschönert zu haben.

Es ist nicht das erste Mal und es wird nicht das letzte Mal sein dass der Staat versucht, sich Leuten zu entledigen, die mit einem der einfachsten Mittel – der Sprühdose – ihre Wut auf die von ihm geschützte Ordnung zum Ausdruck gebracht haben.

 

Der ältere der beiden Verhafteten, der keine Aussage macht, sitzt bis heute in U-Haft. So soll nun nach einer wahren medialen und polizeilichen Hetzjagd auf „Münchens schlimmste Sprüher“ der Verdächtige, der nicht mit Bullen und Justiz kooperiert, als abschreckendes Beispiel für alle herhalten, denen die Lust, zur Dose zu greifen, ebenfalls in den Fingern juckt. Zusätzlich wird versucht, ihn durch die Haftbedingungen zu zermürben und zu isolieren.

Es geht nicht darum, ob die Festgenommenen tatsächlich für die Sprühereien verantwortlich sind oder nicht, das zu beurteilen ist und bleibt die widerliche Arbeit der Bullen und Gerichte.

Einige Individuen sind über Wochen nachts losgezogen, um die viel zu saubere Fassade dieser Stadt zu beschmutzen, die immer unbewohnbarer für Menschen mit kleinerem Geldbeutel oder in irgendeiner Art „unangepasstem“ Verhalten wird. Was die Cops um jeden Preis verhindern wollen, ist die Verbreitung  eines solchen direkten Handelns, das für alle, denen die Aufwertung das Leben mehr und mehr erschwert, eine Inspiration sein könnte. 

 

Die staatliche Repression und die polizeilichen Machtdemonstrationen, die wir in München immer wieder besonders eindrucksvoll erleben dürfen, richten sich nicht nur gegen die, die im Einzelfall direkt davon betroffen sind, sondern als Drohung gegen alle, die nicht bereit sind, ihr Leben zu 100 % den von anderen gemachten Regeln zu unterwerfen.

Aber Repression funktioniert auch deshalb, weil wir sie geschehen lassen.

Je öfter wir die Passivität über Bord werfen, desto schwerer ist es für die Bullen, einzelne Schuldige zu finden.

 

Lassen wir uns nicht einschüchtern und bringen unsere Wut zum Ausdruck, wie und wo wir wollen!

 Freiheit für alle!

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Abends waren draußen vor dem Knast Stadelheim noch laute Rufe „Freiheit für alle Gefangenen!“ und gegen die Mauer gerichtetes Feuerwerk zu hören.

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