Sponti zum 13.12 in Leipzig, eine Kritik des Verlaufs

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Vorneweg: Wir, die Autor*innen dieser Zeilen, verstehen uns als autonome und dem militanten Spektrum zugewandte radikale Linke. Wir finden, das Militanz ein notwendiger Teil linker Praxis ist. Militanz ist für uns allerdings mit Vermittelbarkeit, Zielgerichtetheit und Reflektion (auch des potentiell eigenen männlich geprägten Gewaltfetischs) verbunden. All das war bei der Sponti am 13.12.21 nicht zu erkennen.

Kurze kritische Nachbetrachtung der Sponti bzw. deren Verlauf vom 13.12 in Leipzig

Vorneweg: Wir, die Autor*innen dieser Zeilen, verstehen uns als autonome und dem militanten Spektrum zugewandte radikale Linke. Wir finden, das Militanz ein notwendiger Teil linker Praxis ist. Militanz ist für uns allerdings mit Vermittelbarkeit, Zielgerichtetheit und Reflektion (auch des potentiell eigenen männlich geprägten Gewaltfetischs) verbunden. All das war bei der Sponti am 13.12.21 nicht zu erkennen.

Es macht für uns schlicht kein Sinn, dass nach wenigen Meter Menschen ausscheren, um jedes Auto einzuknallen, was nach ihrer 2-sekündigen Begutachtung vermutlich mehr als 1500€ gekostet haben dürfte. Das ist vieles aber sicherlich keine antikapitalistische "Heldentat".
Zu einer Sponti anlässlich des 13.12 zu mobilisieren, die sich u.a. gegen die rassistischen Abschottungspolitik Europas, welche sich gegenwärtig an der polnisch-belarussisches Grenze in seinem mörderischen Charakter zeigt oder der jüngste rassistische Angriff zweier leipziger Bullen auf zwei rumänische Staatsbürger, ist erstmal unterstützenswert. Aber Vielleicht können uns ja jene Menschen erklären, welchen Sinn es ergibt, auf der leipziger Eisenbahnstraße und einer der wenigen migrantisch geprägten Viertel dieser Stadt bzw. in Sachsen überhaupt, die Autos irgendwelcher Leute einzuknallen? Sich für offene Grenzen einzusetzen und gleichzeitig die Autos potentiell rassifizierter Menschen einzuschlagen ist für uns weder vermittelbar noch nachvollziehbar.
Militanz und deren Ziele sollten gut überlegt sein und sich nicht affekthaft äußern. Es hätte bessere Angriffsziele gegeben, auch unweit der Eisenbahnstraße.
Wer erklärt den Anwohner*innen warum ihre Autos dran glauben mussten? Auf einer Straße, in der Menschen massenhaft rassistischer Polizeigewalt ausgesetzt sind, wäre es die Aufgabe von Antifaschist*innen solidarisch aufzutreten!
Wir finden unangemeldete und entschlossene Spontis nach wie vor eine wichtige Praxis. Doch jede Praxis bzw. jede konkrete Aktion muss sich auch einer kritischen Reflexion unterziehen. Wir finden das für die Sponti vom 13.12. mehr als notwendig. So waren leider einige Aktionen der Sponti vor allem eins: Selbstzweck.

Bleibt widerständig & wütend!
Für mehr Debatten rund um Aktionen!

Dieser leider kurze Text basiert auf spontaner Wut über den Verlauf. Vielleicht haben andere Menschen die Energie einen längeren inhaltlichen Beitrag für eine breitere Diskussion zu verfassen.

Einige Autonome, die die Sponti nach kürzester Zeit angepisst verlassen haben.

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