erneuter Anquatschversuch Halle/S.

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Am Dienstag, dem 20.11.2017 kam es in Halle (Saale) zu einem Anquatschversuch durch den Verfassungsschutz Sachsen-Anhalt.

Der Betroffenen, die sich in der Bibliothek aufhielt, fielen bereits beim Hinausgehen zum Mittagessen zwei Männer vor der Bibliothek auf, die sie dann bei der Rückkehr mit Nachnamen ansprachen.

Die Männer unterbreiteten ihr ein fadenscheiniges Jobangebot, bei dem es angeblich um Übersetzungen für den Verfassungsschutz Sachsen-Anhalt gehe. Sie gaben vor, dass man ihnen die Betroffene empfohlen habe.

 Die Betroffene ließ sich die Dienstausweise zeigen und auf Nachfragen, wer sie denn empfohlen habe und was das genau für ein Job sein solle, baten die Männer um ein Treffen, bei dem sie ihr dann Näheres erklären würden. Im Folgenden stellten die Männer der Betroffenen Fragen nach Zukunftsplänen und Studium und versuchten sie mit der Aussicht auf gute Bezahlung für einen „ehrenhaften Job“ zu überzeugen.

Im Gespräch versuchten sie außerdem vorsichtig, die Einstellung der Betroffenen zu staatlichen Behörden abzutasten, jedoch ohne direkt danach zu fragen.

Schließlich gab einer der beiden Männer, der auch die meiste Zeit geredet hat, der Person seine „private“ Telefonnummer für weitere Kontaktaufnahmen. Sie solle sich melden, ob sie Interesse habe oder nicht. Am Ende bekräftigten die Männer nochmals das Interesse an einer Zusammenarbeit.

Die beiden Männer sehen wie folgt aus:

Der eine Mann ist ca. 1,70m groß, dunkles Haar, künstliche Bräune, Bierbauch, er trug ein kariertes Hemd, khakifarbene Jacke und Jeans. Sein Dienstausweis wies ihn als Markus Böhm aus.

Der andere Mann, der sich im Gespräch eher im Hintergrund hielt, ist ca. 1,90m groß, blond, dünn und schlaksig, er trug eine Brille, hellgraue Jeans und eine schwarze Motorradjacke. Sein Dienstausweis wies ihn als Christoph Kahl aus.

 Der Beschreibung nach scheinen das die gleichen Männer zu sein, die schon im Juni 2017 im Rahmen eines Hausbesuchs erfolglos versucht haben, eine Person zu überrumpeln.

Es kommt immer wieder vor, dass Polizei und Verfassungsschutz versuchen, an Informationen über Strukturen und Personen zu gelangen oder diese einzuschüchtern, indem sie Genoss_innen direkt ansprechen. Gern mit einem vermeintlich unverfänglichen Jobangebot.

Der einfachste und sicherste Umgang damit ist, jegliche Gespräche, ob vermeintlich harmloses Geplänkel oder direkte Fragen zu verweigern. Sucht euch Unterstützung bei Freund_innen, macht den Vorfall öffentlich, informiert eure Politgruppe oder das Umfeld und wendet euch an die lokalen Antirepressionsstrukturen wie die Rote Hilfe.

Weitere Informationen online: https://antirepression.noblogs.org/files/2011/07/anquatsch.pdf

 

 

 

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