(H) Fünfte Protestnacht in Folge gegen die Ausgangssperre

Zur fünften Protestnacht in Folge zogen am Montag 90 Menschen lautstark durch die Nordstadt von Hannover um gegen die Ausgangssperre zu protestieren.

Bereits am Sonntag demonstrierten nach Inkrafttreten der Ausgangssperre erneut 20 Menschen selbstbestimmt und laut durch die Nordstadt, um ihren Unmut über die autoritären polizeistaatlichen Maßnahmen und die massive Bullenpräsenz im Viertel deutlich zu machen. Wie immer wurden hierbei Masken getragen und es wurde ausreichend Abstand zwischen den Teilnehmer*innen gehalten. Nachdem sich die kleine Demonstration unangemeldet über die zentrale Straße des Viertels bewegt hatte, wurde diese von der Polizei gekesselt. Wie bereits in den Nächten zuvor, zeigten viele Anwohner*innen ihre Unterstützung für die Demonstration an den geöffneten Fenstern. Während des Polizeikessels wurde aus einem Nachbargebäude laut Musik abgespielt. Nach der Anmeldung einer Spontandemonstration konnten die Aktivist*innen anschließend weiterziehen.

Am gestrigen Montag versammelten sich dann 90 Menschen ab 21.45 Uhr zu einer Demonstration durch die Nordstadt an der Lutherkirche. Für etwas über eine Stunde zog die Demonstration lautstark Parolen rufend durch die leeren Straßen der Nordstadt. Hierbei erhielt die Demonstration sehr viel Aufmerksamkeit von den Anwohner*innen, die ihre Fenster öffneten, mit ihren Smartphones das Geschehen filmten und auch immer wieder applaudierten oder in die Parolen einstimmten. Am Auftaktort sowie bei einer Zwischenkundgebung auf dem E-Damm und zum Abschluss der Demonstration wurden Redebeiträge gehalten (u.a. von EndeGelände und der Jugendgruppe Anti@ps sowie von Einzelpersonen), welche eine linksradikale Kritik an den autoritären Maßnahmen formulierten und zu einem solidarischen Umgang mit der Coronakrise von Unten aufriefen.

Für die kommenden Nächte sind weitere tägliche Demonstrationen ab 21.45 Uhr an der Lutherkirche in der Nordstadt geplant und angemeldet. Für Samstag, den 10.04.21, rufen linke Aktivist*innen, politische Gruppen und Stadtteilinitiativen dann zu einer zentralen gemeinsamen Demonstration am selben Ort, zur gleichen Zeit auf.

Die Entwicklungen der selbstorganisierten Proteste der Anwohner*innen der Nordstadt machen Hoffnung, den autoritären polizeistaatlichen Maßnahmen und der verfehlten Corona-Politik der Herrschenden doch noch eine wahrnehmbare linksradikale Position auf der Straße entgegenzusetzen.

Kommt zu den täglichen abendlichen Demonstrationen ab 21.45 Uhr an die Lutherkirche und zu der zentralen Demonstration am Samstag, den 10.04. ab 21.45 Uhr am selben Ort.

Die bisherigen anhaltenden Proteste gegen die Ausgangssperre sind aus der Initiative der anwesenden Menschen entstanden und von diesen geprägt worden. Hierzu brauchte es keine zentrale Organisierung oder Vorbereitung. Jetzt kommt es auf jede*n Einzelne*n an: Beteiligt Euch an den Demonstrationen, bereitet Aktionen vor, malt Transparente, ruft Parolen oder geht sprühen. Gestaltet die Proteste selbst.

Für einen solidarischen Umgang mit der Pandemie! Gegen jede Herrschaft

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