[Ruhr] An Alle die nicht beim Knast waren, und alle die sich für was besseres halten, weil sie es waren.

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Bild der psychiatrischen Forensik neben der JVA in Essen, mit einem weisen Auto davor.

Eine lautstarke Gruppe von Menschen hat am 30.12.20 ihre Solidarität mit all den Menschen gezeigt, die in der Essener JVA sitzen müssen. Wir wissen, dass es gerade in den Zeiten von Corona immer schlimmer wird im Knast zu sitzen, und wir wissen auch, dass es den Menschen Kraft gibt, mit zu bekommen, dass sie nicht allein sind.

Für euch, die Menschen, die dieses Silvester nicht zum Knast gehen, weil es ein Verbot am 31. und 1. gab: Wen wollt ihr eigentlich verarschen? Wenn es ein Verbot gibt, setzt euch darüber hinweg, oder findet Wege es zu umgehen, und die Menschen im Knast trotzdem nicht allein zu lassen – sonst propagiert ihr doch auch immer den Gesetzesbruch! Habt ihr schon vergessen, wie Menschen tagtäglich in diesem System drangsaliert werden? Habt ihr schon vergessen, dass es für manche Menschen nur eine paar mal ohne Ticket fahren braucht, um im Knast zu versauern? Habt ihr schon vergessen, dass auch ihr jederzeit Opfer dieser Justiz werden könnt? Seit ihr noch wütend, oder habt ihr euch schon zufrieden in eurer Nische eingerichtet?

Und an all die Menschen die sich für etwas besseres halten, weil sie zum Jahreswechsel zum Knast gehen, und die Menschen verurteilen, die nicht hin gehen. Erst wenn es keine Knäste mehr gibt, können wir endlich in Freiheit leben. Auch wenn es manchmal wehtut, die Menschen die nicht mit zum Knast gekommen sind, weil sie etwas anderes gemacht haben, sind die mit denen wir potentiell eine neue befreite Gesellschaft aufbauen, vielleicht habt ihr an der Stelle auch versagt, den Menschen zu erklären, wieso Solidarität mit Gefangenen so wichtig ist. Könnt ihr euch überhaupt sicher sein, ob die Menschen nicht andere Formen der Solidarität, wie z.B. Briefe schreiben gewählt haben, oder anderen wichtigen Scheis erledigt haben?

Wenn uns etwas antreibt, dann ist es die unbändige Wut, Traurigkeit und das Unverständniss darüber, dass Menschen in Knäste gesperrt werden!

Wir wollen die Mauern die uns trennen, fallen sehen, und wir haben die Gewissheit, das unsere Solidarität untereinander und unserer Wille zur Veränderung die Grundlage für eine neue Gesellschaft sein werden.

Lasst uns 2021 zum Jahr des Widerstands und der Utopien machen.

Für den Bruch mit dem Bestehenden und das Ungewisse.

Für die soziale Revolution!

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