Informationen zum Brandanschlag auf die Mahnwache der Hambacher-Wald-Besetzung

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Durch den Wurf von Molotow-Cocktails ging am frühen Morgen des 26. Dezember das Zelt der Mahnwache in Flammen auf. Für den Wiederaufbau ist Solidarität dringend erforderlich.

 Gleich zu Beginn ist darauf hinzuweisen, dass die kurze Information über den Brandanschlag sich leider inhaltlich, vor allem auf Meldungen des Blogging-Dienstes „Twitters“ berufen muss. Ein für seriöse Berichterstattung ungeeignetes Format, das Kriterien für unabhängige Medien nicht ansatzweise erfüllt.  Dort dürfen dann natürlich nicht, die für Soziale Medien typischen, hämischen Kommentare und dummdreisten Spekulationen über eine angebliche Inszenierung, offene Beifallsbekundungen und Hinweise zur folgenden „Bettelei“ um Spenden nicht fehlen.  Es wäre sinnvoll, wenn wenigstens das Spektrum der Aktivist*innen und Unterstützer*innen, welches sich anarchistisch, autonom, antiautoritär libertär oder ähnlich verortet, auf eigene Informationsstrukturen setzen würde. Twitter kann keine unabhängige Medienarbeit, mit Berichten in strukturierter Form, ersetzen.

Die polizeilichen Ermittlungen laufen. Der Verein „Buirer für Buir“ hat die Exekutive, laut eigener Auskunft, darüber informiert, dass am Tatort Molotow-Cocktails entdeckt wurden und hat jetzt die Hoffnung, dass DNA-Spuren existieren, die zur Aufklärung beitragen. Die Initiative weist daraufhin, dass eine Mahnwache eine Einrichtung nach dem Versammlungsrecht ist und eine Aufklärung der Tat demnach gesellschaftlich Relevanz besäße.

Es dürfte sich  zwischen den verschiedenen Gruppen der Aktivist*innen und Unterstützer*innen keine Einigkeit darüber erzielen lassen, ob es eine Zusammenarbeit mit der Polizei geben darf oder ob sie überhaupt Sinn macht.  Viele Menschen vor Ort verfügten neben theoretischen Erkenntnissen über die Rolle der Polizei, inzwischen auch über einschlägige, reale Erfahrungen, mit der praktisch ausgelebten Arbeit der staatlichen Exekutive und mit ihr kooperierenden lokalen Sicherheitsdiensten.

Zu dem, was den bisherigen Meldungen zu entnehmen ist:

Am frühen Morgen des 26. Dezember ging ein großer Teil der Mahnwache und ihrer, für die Waldbesetzung wichtigen Infrastruktur, in Flammen auf. Auf Bildern ist zu erkennen, dass das Infozelt komplett zerstört wurde. Weitere Bilder zeigen Molotow-Cocktails, deren Wurf den Brand ausgelöst hat.  Unversehrt blieb dagegen die Gedenkstätte, u.a. für die beiden Aktivist*innen „Vergissmeynicht“ und „Waka“. (Vergissmeynicht ist am 19. September 2018, während einer Räumung im Hambacher Wald, tödlich abgestürzt, der ehemalige Waldbesetzer „Waka“, ist am 07.10.2018 in Hajin/Nordostsyrien im Kampf gegen Daesh gefallen.)

Die Person, die in der Nacht die Mahnwache besetzt hielt, hielt sich in einem weiter abseitsstehenden Wohnwagen auf. Sie hat später berichtet, dass sie mehrere laute Knalle, wie bei einer Explosion von Feuerwerksböllern gehört, das Feuer gesehen und sofort die Feuerwehr gerufen hätte.

Spendenaufruf:

Es ist klar, dass es weiterhin eine Anlauf- und Informationsstelle, wie die Mahnwache geben muss. Seit ihrer Errichtung, im August 2018 an der Ecke L276/L257 zwischen Bahnhof Buir und dem Hambacher Forst, ist sie eine gute Möglichkeit gewesen, sich gemeinsam über aktuelle Entwicklungen im Hambacher Wald auszutauschen. Hier wurden auch Spenden für die Waldbesetzung entgegengenommen und sortiert.

Damit es weitergehen kann (und es wird weitergehen!) wird jetzt dringend ein neues stabiles und rundum verschließbares Zelt, Bänke und Tische (Bierzeltgarnitur) benötigt. Auch Geldspenden sind sinnvoll, weil u.a. nach der Begutachtung der Brandursache hohe Kosten für die Entsorgung anfallen.

Spendet bitte auch an das gemeinnützige Konto:

IBAN DE03 3705 0299 0147 2708 03

BIC COKSDE33XXX

Kreissparkasse Köln

Kontoinhaber: Initiative Buirer für Buir

Stichwort: Mahnwache

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