[HH] Antinationaler, antikapitalistischer und DGB-kritischer Block am 1. Mai - FAU/ IWW Hamburg

Event Datum: 
Montag, Mai 1, 2017 - 10:30
Stadt/Region: 
Die FAU Hamburg hat dieses Jahr gemeinsam mit den örtlichen Wobblies (IWW) mehrere Aktivitäten im Rahmen des Aufrufs zu einem Transcontinental May Day 2017 geplant - u.a. einen Block auf der allgemeinen 1.Mai-Demo.

Die FAU (Freie Arbeiter_innen-Union) Hamburg hat dieses Jahr gemeinsam mit den örtlichen Wobblies (Industrial Workers of the World) mehrere Aktivitäten im Rahmen des Aufrufs zu einem Transcontinental May Day 2017 geplant - so auch einen Block auf der allgemeinen 1.Mai-Demo. Der lokale Aufruf kann weiter unten nachgelesen werden.

 

28.04.2017 (Fr.), 20:00 Uhr (Einlass ab 19:00 Uhr)

Input und Filmvorführung zu den Arbeitsbedingungen auf der Teeplantage Margaret’s Hope (Darjeeling, West Bengal).
Anschließend (ca. 21:30 Uhr) Raum für Vernetzung und Vorbereitung für den 1. Mai.
Ort: Libertäres Kultur- und Aktionszentrum Schwarze Katze (Fettstraße 23)

01.05.2017 (Mo.), 10:30 Uhr (Start der Demo 11:00 Uhr)
Die allgemeine 1. Mai Demo mit einem antikapitalistischen, antinationalen, DGB-kritischen Block bereichern.

02.05.2017 (Di.), 15:15 Uhr
Solidarität praktisch werden lassen! Kundgebung vor der Gebrüder Wollenhaupt GmbH (Teegroßhändler), um sich mit den Plantagenarbeiter_innen in Darjeeling im Kampf um bessere Arbeitsbedingungen solidarisch zu zeigen.
Ort: Gutenbergstr. 33-35, Reinbek

Aktuelles zu den Aktivitäten gibt's unter hamburg.fau.org

Den folgenden Aufruf gibt es auch auf Englisch.

Ein Netzwerk von gewerkschaftlichen und studentischen Gruppen ruft zu dem Transcontinental May Day 2017 auf, sich dem Kampf für die Interessen von Arbeiter_innen und Lohnabhängigen anzuschließen und gemeinsam auf globaler Ebene zu agieren. In diesem Rahmen sind auch in Hamburg mehrere Aktionen geplant.

Während die gesellschaftliche Produktivität so groß ist wie niemals zuvor, leben überall auf der Welt Menschen in bedrohlichen Verhältnissen. Obwohl die globale Nahrungsmittelproduktion jedem deutlich mehr als das Benötigte zur Verfügung stellen könnte, verhungern Millionen Menschen. Der Zugang zu Nahrung, Trinkwasser, Bildung, Wohnung ist unsicher auch innerhalb Europas.
Das herrschende Wirtschaftssystem ist unfähig, die grundlegenden Bedürfnisse zu befriedigen. Darum geht es auch nicht – sondern um die Profite des Kapitals.

Die vermehrt autoritären und nationalistischen Einstellungen vieler Menschen in den sogenannten Industrienationen sind auch reaktionärer Ausdruck der Angst, bald selbst zu einer ökonomisch abgehängten und verachteten Gruppe zu gehören. Nationalismus fördert weltweit militärische Auseinandersetzungen, Rassismus sowie Antisemitismus und treibt den Konkurrenzkampf unter Lohnabhängigen voran.
Die Sozialpartnerschaft der DGB-Gewerkschaften, die dem „Standort“ nicht schaden will, verschärft die prekären Verhältnisse hier und weltweit. Es braucht kämpferische Gewerkschaften, Forderungen nach Arbeitszeitverkürzung und Lohnerhöhung, Solidarität mit Geflüchteten und eine stärkere transkontinentale Vernetzung mit (Arbeits-)Kämpfen. Eine solche Praxis kann Vorraussetzungen schaffen, für unsere Emanzipation und gegen die falsche Ordnung – den Kampf Aller gegen Alle. Ausdruck transkontinentaler Solidarität ist es, wenn wir für die Verbesserung der Bedingungen kämpfen – wo immer wir sind.

Die Forderung der ursprünglichen 1. Mai Demo im Jahr 1886 nach dem 8-Stunden Tag erodiert auch dank sozialpartnerschaftlicher Gewerkschaften, die zunehmend flexible Arbeitszeitmodelle, Arbeitszeitkonten, Werkverträge, Befristungen und Leiharbeit mittragen – als Kapitalismus bejahende, nationale Partner der Arbeitgeberseite.

Dagegen setzen wir den gemeinsamen transkontinentalen Kampf für ein gutes Leben für Alle.

Wir als Basisgewerkschaften und Lohnabhängige rufen daher dieses Jahr dazu auf, einen antikapitalistischen, antinationalen, DGB-kritischen Block auf der allgemeinen 1. Mai Demo zu bilden. Im Vorfeld werden wir uns bereits für einen bei Ford in Valencia entlassenen CNT-Genossen einsetzen und uns solidarisch mit den auf der Teeplantage Margaret’s Hope (Darjeeling, Indien) für bessere Arbeitsbedingungen Kämpfenden zeigen.

Für eine kämpferische und transkontinentale Gewerkschaftsbewegung! Organisieren wir uns in Stadtteilen, Lerneinrichtungen und Betrieben!

#1world1struggle

Freie Arbeiter_innen-Union (FAU) Hamburg
Industrial Workers of the World (IWW) Hamburg

— Transcontinental May Day 2017 —

Der Aufruf zum Transcontinental May Day 2017 gehört zu einem gemeinsamen globalen Konzept, das außerdem verschiedene Symbole sowie den Hashtag #1world1struggle umfasst.
„Jedes Jahr zum 1. Mai finden weltweit zahlreiche Proteste und auch Streiks statt, um den Tag der Arbeiter*innenbewegung zu würdigen.
Mit diesem Aufruf, der im Rahmen einiger Chat-Treffen auf der International Student Movement (ISM) Plattform entstand, wollen wir, eine Gruppe aus Lohnabhängigen und Studierenden, andere Basisgruppen, Gewerkschaften und Initiativen weltweit dazu animieren, ihre 1. Mai Aktionen miteinander zu verbinden und dem Kampf dadurch sichtbar eine transnationale Dimension zu verleihen.“
Der komplette Aufruf ist in unterschiedlichen Sprachen unter mayday2017.tk zu finden.

— Kampf um bessere Arbeitsbedingungen auf der Teeplantage Margaret’s Hope —

Auf den Teeplantagen in Indien herrschen weiterhin miserable Arbeitsbedingungen. So auch auf der Plantage Margaret’s Hope in West Bengal, wo der bekannte Darjeeling-Tee herkommt. Wir sind vernetzt mit der Gewerkschaft vor Ort und möchten uns im Rahmen des Transcontinental May Day 2017 mit den Arbeiter_innen auf der Plantage solidarisch zeigen. Hierfür zeigen wir unter anderem einen von Aktivist_innen vor Ort produzierten Doku-Film (1 Stunde, Untertitel auf Englisch) über die Lebens- und Arbeitsbedingungen und rufen zu einer Kundgebung bei der Gebrüder Wollenhaupt GmbH (Teegroßhändler) in Reinbek, welche u.a. Tee von Margaret’s Hope vertreibt, auf.

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