Der Mythos von der sozialen Hängematte

Es gibt keine Arbeit, aber wer keine Arbeit hat ist selber Schuld?

Wer keine Arbeit hat muss sinnlose Sachen machen.

Wer keine sinnlosen Sachen machen will, bekommt kein Geld zum Leben.

In was für einer Welt leben wir eigentlich?

In der öffentlichen Debatte um Arbeitslosigkeit wird häufig davon gesprochen, dass Menschen, die Arbeitslosengeld beziehen, sich in die 'soziale Hängematte' legen würden. Dieser Begriff legt nahe, dass es in Deutschland die Möglichkeit gibt, sich ein schönes Leben auf Kosten anderer zu machen. Wenn dies der Realität entspricht, stellt sich die Frage, warum einige Menschen von dieser Möglichkeit Gebrauch machen und andere nicht. Gibt es einfach eine Minderheit, der es nichts ausmacht, anderen zur Last zu fallen, die die Verantwortung für ihr Wohlergehen gerne in die Hände der übrigen Gesellschaft legt? Und auf der anderen Seite die große verantwortungsbewusste Mehrheit, die nur deswegen arbeitet, weil sie eine pflichtbewusste Stütze der Gesellschaft sein will. Und nicht etwa aus Gründen der Selbstverwirklichung oder einfach weil sie gerne mehr Geld zur Verfügung hat als 391 € im Monat?

Es  gibt aufgrund unseres Wirtschaftssystems keine Arbeitsplätze für alle und deshalb können nicht alle eine Arbeit finden. Aber Menschen, die keine Arbeit haben, wird unterstellt, dass sie selbst faul seien und nicht arbeiten wollen. Die Zahl der registrierten Arbeitssuchenden wird im Mai 2014 mit knapp drei Millionen angegeben. Während die Anzahl der gerade offenen Stellen 450.000 beträgt. Es ist also unmöglich in dieser Ausgangssituation jedem arbeitssuchenden Menschen eine Stelle zu vermitteln.

Trotzdem wird durch die aktivierende Arbeitslosenpolitik so getan als ob Arbeitslose nur motiviert werden müssten um eine Arbeit zu finden. So müssen sie ein Programm von Beschäftigungs- und Weiterbildungsmaßnahmen durchlaufen. 

Unter dem Deckmantel des Motivationsbegriffs werden Arbeitssuchende zu Tätigkeiten gezwungen, die weder für ihre eigene Situation noch für sonst irgendjemanden Sinn und Zweck haben. Wären Sie zum Beispiel dazu bereit unentgeltlich in einem Supermarkt Regale einzuräumen, in dem kein Warenaustausch stattfindet? In dem alle Produkte mit Spielgeld bezahlt werden und danach in ein Lager geräumt werden, von wo aus Sie sie wieder in die Regale räumen dürfen? All das nur damit festgestellt werden kann ob sie willens sind, einer Arbeit nachzugehen?

Wenn die betroffenen Personen sich nicht exakt nach diesem Programm richten, werden ihnen die ohnehin schon geringen Gelder weiter gekürzt. Dies obwohl der  reguläre Satz bereits nur zur reinen Existenzsicherung dienen soll. 

Was soll die ganze Scheiße?

Arbeitssuchende Menschen werden von der Gesellschaft pauschalisiert, ausgegrenzt und diskriminiert. Machen Sie nicht mit bei der Scheiße! Arbeitslosigkeit kann jeden treffen.

 

Links zum weiterinformieren und wütend werden:

 

www.hartz4all.de

www.ingehannemann.de

www.youtube.com/watch?v=Pq7l1Bg9H2M    

 

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Ergänzungen

Für das nächste halbe Jahr muß ich pro Monat 4 Bewerbungen nachweisen. Also 4x bewerben und den nachweis per Mail senden. Bringt zwar nicht viel, aber keine große sache. Damit kann man leben. Dafür scheinen sie derzeit kein Geld für irgendwelche Maßnahmen zu haben. Soll mir auch recht sein.