An unsere Internationalen Verbündeten: Aufruf zur Solidarität mit dem Rog in Ljubljana!

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Gefährt_innen! Viele von euch haben eines der beiden Squats in Ljubljana besucht, es geliebt und dafür gekämpft. 15 Jahre lang war Rog ein Zentrum für politischen Aktivismus in der Stadt und in internationalen Bewegungen. Heute wurde die Rog Factory brutal geräumt. Viele unserer Genoss_innen wurden brutal zusammengeschlagen und festgenommen. Wir rufen zu weltweiter Solidarität auf. Lasst uns den Unterdrücker_innen zeigen, dass sie sich mit der falschen Bewegung angelegt haben!

 

Weitere Informationen weiter unten.

 

 

 

 

 

Das Statement der Rog Factory zur Räumung

 

( Originaltext auf Englisch auf Facebook: [A] Infoshop oder Twitter)Dieser Text wurde in Eile aus dem englischen Übersetzt und kann daher Interpretationen der Üersetzer_innen enthalten,

 

 

 

Heute, am 19.01.21 um 7 Uhr Morgens: Angestellte der Security Firma Valina haben sich gewaltsam Zugang zu den Räumen der autonomen Factory Rog verschafft. Gewaltvoll unter Einsatz physischer Gewalt, haben sie Menschen verletzt und das Gebäude komplett geräumt.

 

Unsere persönlichen Sachen, Tiere und wertvolles Equipment mussten wir zurück lassen, zusammen mit 15 Jahren unserer Träume, Aktivismus, Projekten, Abenteuer und gemeinsamer Erfahrung.

 

Die Cops haben Zäune rund ums Rog aufgestellt und haben angefangen, Unterstützer_innen zu schlagen, die sich vor der Fabrikhalle versammelt haben. In der Halle haben die Sicherheitsleute große Teile der Struktur zerstört und Fenster im Hauptgebäude zerschlagen, das unter Denkmalschutz steht. Gleichzeitig wurde das ganze Equipment von Rog an einen uns unbekannten Ort gebracht. Über 10 Leute werden gefangen genommen, unter ihnen einige Verletzte, die dringend medizinische Hilfe benötigen. Wir haben keinen Zugang zu ihnen und haben keine Informationen darüber, wo sie hingebracht worden sind.

 

 

 

Im letzten Jahrzehnt haben Hunderte die autonome factory Rog für Aktivismus genutzt und Tausende waren in verschiedenste Veranstaltungen involviert.

 

Migrant_innen, Menschen am Rande der Gesellschaft, Künstler_innen, die sich nicht dem Diktat der kapitalistischen Kultur ergeben, Skater, Graffity Künstler_innen, Zirkus Artist_innen und andere machten trotz des Drucks von Kapital, kommunalen Sicherheitsdiensten und Polizei diese Stadt lebendig und das Leben lebenswert. Seit der Öffnung der autonomen Factory Rog hat die kommunale Regierung von Ljubljana die Tatsache nicht toleriert, dass wir ihrer Gentrifizierungspolitik den Spiegel vorhalten. Ihre Agenda transformiert die Stadt in ein Disneyland für Tourist_innen und setzt Profit über Menschen. Das ist der Grund, warum sie uns den Krieg erklärt haben. Nach jahrelanger erfolgloser und von der breiten Öffentlichkeit nicht unterstützter Verfolgung der Nutzer_innen haben sich die Verantwortlichen heute dazu entschieden, brutal zu räumen, alles zu zerstören und das auf rechtlich strittiger Grundlage. Und Ungeachtet der Tatsache, dass sie keinerlei Ideen oder finanzielle Mittel für die zukünftige Entwicklung des Geländes haben. Tatsächlich ist es nicht lange her, dass die kommunalen Verantwortlichen öffentlich verkündet haben, dass sie keine konkreten Pläne für Rog während ihres Mandats haben. Es gab keinerlei Informationen zu dieser selbstverständlich akribisch geplanten Attacke, nicht mal bei der letzten Regierungssitzung gestern Abend. Nach all den Jahren der Arbeit und dem Bemühen um einen öffentlichen Dialog, den die Verantwortlichen vor langer Zeit verlassen haben, hätten wir wenigstens eine Deadline erwartet, um laufende Projekte abzuschließen, unsere Habseligkeiten in Sicherheit zu bringen und für eine konstruktive Diskussion über den Plan der kommunalen Regierung zur Räumung. Stattdessen hat Ljubljanas Regierung uns, die Öffentlichkeit und die gewählten Stadträte belogen.

 

 

 

Die Attacke findet nicht in einem politischen Vakuum statt. In den letzten Monaten wurden wir Zeug_innen von verschiedenen Attacken auf die Zivilgesellschaft, Radio Student, Metelkova 6 und andere kritische Akteur_innen der Öffentlichkeit. In Zeiten, in denen politisches Engagement auf eine niveaulose öffentliche Bloßstellung ungehorsamer Individuen in rechten Medien reduziert wird, haben sich auch die städtischen Behörden dazu entschlossen, betrügerische Mittel auf dem Territorium einzusetzen, das sich als sicherer Zufluchtsort gegen die Phalanx der aktuellen Regierungen darstellt. Heute hat die Kommunalregierung von Ljubljana klar gezeigt, auf welcher Seite sie wirklich steht. Die Räumung von Menschen mitten in einer schwerwiegenden Epidemie ist grotesk für eine Regierung, die kontinuierlich das Bild einer grünen, sozialen, kulturellen und solidarischen Hauptstadt verkauft. Nach seiner erfolglosen Bewerbung als europäische Kulturhauptstadt mit dem Motto „Solidarität“ wurden alle Masken fallen gelassen.

 

 

 

Was könnt ihr zur Unterstützung des Squats tun?

 

 

 

1. KOMMT VOR DIE AUTONOME ROG FACTORY. Lasst uns ihnen zeigen, dass wir nicht alleine sind. Wir können autonome Plätze nicht einen nach dem anderen fallen lassen. Eine Attacke auf einen ist eine Attacke auf alle!

 

 

 

2. SCHICKT EINEN PROTESTBRIEF ZUR REGIONALREGIERUNG ODER DER POLIZEI. VERÖFFENTLICHT SIE ONLINE! Sie müssen für ihre Taten verantwortlich gemacht werden, sie müssen verantwortlich gemacht werden für ihre Gewalt, ihre Profitgier, ihre Korruption. Wir können es nicht zulassen, dass ihre Profitpläne und ihr zwielichtiges Handeln unter den Teppich gekehrt wird.

 

 

 

3. TEILE INFORMATIONEN, LADE FREUND_INNEN UND GENOSS_INNEN EIN. Wir kämpfen gerade nicht nur für unsere Würde. Wir kämpfen dafür, in dieser Stadt existieren zu können. Wir kämpfen für alles, das nicht kapitalistisch, gentrifiziert, privatisiert, höflich und glatt ist; für alles, das frei atmet und das nicht erlaubt von der Profitlogik vereinnahmt zu werden, die unsere Stadt beherrscht.

 

 

 

Gegen die opportunistischen Synergien von Faschist_innen, Polizei, kommunalen Profiteur_innen und dem Kapital! Rettet die Factory Rog!

 

 

UPDATE: Die Gefangenen sind teilweise wieder draußen, genaueres über oben genannte Social Media Kanäle

 

 

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Ergänzungen

Am samstag den 23.01.2021 wurde in Leipzig an einem leer stehenden Fabrikgebäude ein Soli-Transpi aufgehängt.

wir wünschen den Comrades viel Kraft für ihren Kampf! 

Bilder: 

Auch in Tübingen gab es einen Bannerdrop.

Solidarität mit dem Rog

Squats in Ljubljana und überall verteidigen

https://twitter.com/sterniwatch

Bilder: