11 UNO-Mitarbeiter ermordet

Valerie Amos: 11 UNO-Mitarbeiter ermordet. UNO-Mitarbeiter in Syrien von Terroristen entführt und als Geiseln gehalten. Wird die UNO erpresst?

von H.-P. Schröder

Gestern ist Matthew Lee von Inner City Press ein journalistisches Glanzstück gelungen.

Valerie Amos (OCHA) on Syria – Press Conference
6. Sep 2013 – Under Secretary-General for Humanitarian Affairs and Emergency Relief Coordinator (OCHA) Valerie Amos briefs on humanitarian aid in Syria.

 http://webtv.un.org/watch/valerie-amos-ocha-on-syria-press-conference/2654042474001/
Valerie Amos: 11 UNO-Mitarbeiter ermordet. UNO-Mitarbeiter in Syrien von Terroristen entführt und als Geiseln gehalten. Wird die UNO erpresst?

von H.-P. Schröder

Gestern ist Matthew Lee von Inner City Press ein journalistisches Glanzstück gelungen.

Valerie Amos (OCHA) on Syria – Press Conference
6. Sep 2013 – Under Secretary-General for Humanitarian Affairs and Emergency Relief Coordinator (OCHA) Valerie Amos briefs on humanitarian aid in Syria.

 http://webtv.un.org/watch/valerie-amos-ocha-on-syria-press-conference/2654042474001/

ab 19:25, Matthew fragt, wie es um die ungehinderte Arbeit in den Terroristengebieten steht und nach den in die Presse gelangten Morddrohungen gegen UNO-Personal

20:49 “.. you will know that a number of volunteers from the Syrian Arab Red Crescent have been killed..” (Nein, das haben wir nicht gewusst.)

Dann platzt die Bombe:
20:53 “… and also that we have had UN staff killed, staff have also been kidnapped….”

Es herrschte Stille im Saal, alle Nachrichten über getötetes UNO Personal in Syrien sind bisher unterdrückt worden. Jetzt ist die Katze aus dem Sack, der blutende Elefant steht plötzlich mitten im Raum. Matthew weiß, daß er nur eine winzige Chance hat, denn er kennt die Magier und ihre Spiegeltricks und rechnet damit, daß sie sofort beginnen werden, den Elefanten verschwinden zu lassen, sobald Frau Amos zuende geredet hat. Und Matthew ist hellwachschnell. Millisekunden nachdem Frau Amos geendet hat:

21:18: “How many UN staff have been killed?”
Die ablaufende Szene im Konferenzraum in New York bleibt ausgeblendet, Kamera bleibt auf die, aus Beirut zugeschaltete, Valerie Amos gerichtet.
Matthew schnell weiter, um zu verhindern daß Haq zu unterbrechen versucht, “As one follow-up, as you`ve said that staff have been killed..
[B]How many UN staff have been killed?[/B]”
Haq greift ein`, versucht zu unterbrechen: “Let`s, let`s…”
zu spät. Amos: “Eleven”
Der Elefant schwillt an, wird größer und größer, er wächst über den Konferenzraum hinaus in das Weltbewusstsein, verdoppelt nochmals seine Größe und die Anzahl der Wunden. Eleven, alle vertuscht, verschwiegen, verscharrt. 11 OCHA Mitarbeiter von Terroristen in Syrien umgebracht.

Ein Moment der Stille….
Haq: ” Let`s have everyone have chance for a question, yes Johnson…”
Obwohl die Pressekonferenz mit Frau Amos noch 5 Minuten weitergeht, greift keiner der Journalisten die getöteten UNO-Mitarbeiter auf. Sie sind Totenvergräber, die hoffen ihre Haut zu retten, zu überleben, wenn sie die Toten ignorieren. Dabei kann sie nur Anteilnahme retten.
Nach Frau Amos wurde die Pressekonferenz mit dem Tagesgeschäft fortgesetzt. Und dann wurde es noch interessanter, denn Matthew Lee kam natürlich, im Gegensatz zu seinen “Kollegen, auf die in Syrien ermordeten UNO-Mitarbeiter zurück.

...

Kommentar HPS:

Um die (sensationelle) Tragweite des Vorfalles zu verdeutlichen:
Normalerweise werden “gefallene” UNO-Mitarbeiter mit einer öffentlichen Stellungnahme des Sekretariats von Moon geehrt. Mit entsprechenden “Ermahnungen” an die Täter, bzw. die Verantwortlichen. Daß 11 Tote, darunter Nichtsyrer unter den Tisch fallen, ist, gelinde gesagt, aussergewöhnlich. Obwohl abgestritten, rechnet man den Tod eines Vollzeitbeschäftigten UNO-New Yorkers zu den harten Verlusten, die eine Gedenkminute verdienen, während Ausfälle bei den Hilfstruppen , die ab und zu vorkommen, zwar als eher verschmerzbar angesehen, trotzdem einer öffentlichen Erwähnung würdig sind. 11 tote Mitarbeiter in Syrien, die von den Rebellen umgebracht worden sind, dazu Todesdrohungen von Rebellenseite an die UNO Mitarbeiter gerichtet und eine unbekannte Anzahl Entführter, die als Geiseln ( als Faustpfand gegen die UNO gerichtet ) gehalten werden. Und das ist plötzlich alles herausgekommen, weil ein Journalist die richtige, wichtige Frage stellte, weil Frau Amos sich absichtlich oder unabsichtlich “versprach” und weil derselbe Journalist, während seine Kollegen schwiegen und gebannt zuhörten, beharrlich und geschickt weiterfragte, bis die Fakten sichtbar wurden. Hieße es “11 tote UNO Mitarbeiter von Assad vergast!”, 30 Minuten später käme der Schlag gegen die Infrastruktur der Arabischen Republik Syrien. Nix Assad, sondern die Rebellen haben 11 UNO Mitarbeiter umgebracht und deswegen wird die anwesende Weltpresse (ver-) schweigen oder in Nebensätze relativieren. Man muß es verbreiten,- diese Morde und Entführungen sind in ihren Auswirkungen fast nicht zu überschätzen- und man muß der erpressten UNO in diesem Fall den Rücken stärken. Frau Amos wird sich jetzt sicher etwas besser fühlen, weil sie ihr Gewissen erleichtert hat, aber immer noch befinden sich UNO-Mitarbeiter in den Händen der von SAU-D-USA gegründeten und geführten Folterbrigaden. Die UNO steht am Scheideweg: Wird sie sich beugen, wird sie sich weiterhin von den USA und anderen Zwergstaaten erpressen lassen und ihre Gründungsideale und ihre Mitarbeiter verraten, oder wird sie sich von den Fesseln befreien und die Partei der Gerechten ergreifen? Die UNO am Scheideweg. Ohne mutige und starke Streiter wie Matthew Lee wäre sie bereits gefallen.

OHNE WORTE :( :mad: :eek:
Creative Commons-Lizenzvertrag Dieser Inhalt ist unter einer
Creative Commons-Lizenz lizenziert.
Indymedia ist eine Veröffentlichungsplattform, auf der jede und jeder selbstverfasste Berichte publizieren kann. Eine Überprüfung der Inhalte und eine redaktionelle Bearbeitung der Beiträge finden nicht statt. Bei Anregungen und Fragen zu diesem Artikel wenden sie sich bitte direkt an die Verfasserin oder den Verfasser.
(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)

Ergänzungen