Chile: Hungerstreik Mapuche Gefangenen

Mapuches 13.07.2010 19:35 Themen: Indymedia Medien Netactivism Repression Weltweit
Sie geben an, dass sie zu dieser drastischen Maßnahme greifen auf Grund von ungerechten und gestellten Prozessen, welchen sie ausgeliefert sind.
Hungerstreik der politischen Gefangenen der Mapuche in Concepcion.
Datum: 13.7.2010
Übersetzung: Alina

 http://de.mapuches.org/info/hungerstreik100713.html

Seit gestern haben die politischen Gefangenen der Mapuche in Concepcion einen Hungerstreik begonnen und sind gewillt bis zu den letzten Konsequenzen durchzuhalten.
Sie geben an, dass sie zu dieser drastischen Maßnahme greifen auf Grund von ungerechten und gestellten Prozessen, welchen sie ausgeliefert sind.
Sie klagen an, dass eine überzogene Kampagne des rechten Lagers in Chile gegen die Mapuche losgetreten wurde. Die wirtschaftlich und politisch einflussreiche Rechte würde die Medien, die Staatsanwälte und die Politiker dazu bringen die Mapuche verfrüht zu Taten in der Öffentlichkeit verurteilen, die sie nicht begangen hätten.

Die Mapuche Gefangenen stellen folgende Forderungen:
1. das Anti- Terrorgesetz, das noch aus der Diktaturzeit stammt, soll nicht mehr gegen Mapuche angewendet werden können

2. die Mapuche sollen nicht mehr vor Militärgerichte gestellt werden können

3. Freiheit für alle politisch gefangenen Mapuche in allen Gefängnissen Chiles.

Sie bestehen auf das Recht auf einen fairen Prozess, ein Ende der gestellten Gerichtsverfahren mit anonymen Belastungszeugen und Praktiken, die gegen die Menschenrechte verstoßen, wie Bedrohung und psychologische sowie physischer Folter.

4. Demilitarisierung der Mapuchesiedlungen, in welchen die Mapuche sich für ihre Rechte einsetzen.

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GEFÄNGNIS "EL MANZANO" IN CONCEPCION
(Adresse des Gefängnis: Camino Concepción a Penco S/N, Lote B1, El Manzano- Chile)
Quelle:  http://www.mapuche.nl/espanol/presos_mapuche_lista100202.html

1 Ramón Llanquileo Pilquimán.
Comunidad de Puerto Choque, Tirúa.

2 José Huenuche Reiman.
Comunidad de Puerto Choque, Tirúa.

3 Luís Menares Chanilao.
Comunidad de Nalcahue – Chol-Chol.

4 Jonathan Huillical.
Sector Lonquimay

5 Victor Llanquileo Pilquiman. Comunidad de Puerto Choque, Tirúa.

6. Norberto Parra Leiva. Comunidad de Puerto Choque, Tirúa.

CAUSA: Robo con intimidación, asociación ilícita terrorista, maltrato de
obra a carabineros, daños a propiedad fiscal y homicidio frustrado en
contra del fiscal Elgueta.

SITUACIÓN: Prisión preventiva durante los 9 meses de investigación.

7. César Parra Leiva. Comunidad de Puerto Choque, Tirúa.

CAUSA:

1. Robo con intimidación, asociación ilícita terrorista, maltrato de
obra a carabineros, daños a propiedad fiscal y homicidio frustrado en
contra del fiscal Elgueta.

2. Incendio terrorista campamento forestal en Ranquilhue, 10 de
noviembre 2005

8 Héctor Llaitul Carrillanca.
Sector San Ramon, Tirúa.

CAUSAS

1. Robo con intimidación, asociación ilícita terrorista, maltrato de
obra a carabineros, daños a propiedad fiscal y homicidio frustrado en
contra del fiscal Elgueta. Prisión Preventiva por 9 meses.

2. Incendio terrorista campamento forestal en Ranquilhue, 10 de
noviembre 2005

3. Incendio terrorista a propiedades de Ebensperger y Aguayo, hechos
ocurridos el 12 de abril 2009.

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Ergänzungen

62 Tage Hungerstreik

Elena Urrutia 12.09.2010 - 17:25
Solidarität für die politischen Gefangenen der Mapuche-Nation in Chile

NEIN zum Anti-Terror-Gesetz, für die politische und territoriale Autonomie der Mapuche-Nation, für die Menschenrechte der Mapuche.

Seit dem 12. Juli 2010 befinden sich 34 politisch Gefangen der Mapuche in den Gefängnissen von Concepción, Lebu, Angol, Temuco und Valdivia im Hungerstreik, unter ihnen zwei Minderjährige.
Sie bestehen auf das Recht auf einen fairen Prozess, ein Ende der manipulierten Gerichtsverfahren mit anonymen Belastungszeugen und Praktiken, die gegen die Menschenrechte verstoßen, wie Bedrohung und psychologische sowie physische Folter.
Die Verwendung des Anti-Terror-Gesetzes, um Mapuche Gewalttaten zu bezichtigen, verletzt die Garantie der grundlegenden Menschenrechte.
Nach 60 Tagen seit dem Beginn des Hungerstreiks der politischen Gefangenen vom Volk der Mapuche haben sie immer noch keinen konkreten Vorschlag zu ihren Forderungen von der chilenischen Regierung bekommen. Sie fordern:
- Die Nicht-Anwendung des Anti-Terror-Gesetzes in ihren Verfahren, sondern die alleinige Anwendung des Strafgesetzbuches der Zivilprozessordnung.
- Nein zur doppelten Strafverfolgung, d.h. keine Verfolgung eines Verbrechens sowohl durch einen militärischen als auch einen zivilen Staatsanwalt.
- Demilitarisierung der Mapuchegebiete
Diese Forderungen sind mit dem Recht auf einen fairen Prozess verbunden, dass jeder Mensch haben sollte, wenn er vor einem Gericht steht. Eine Situation, die heute die politischen inhaftierten Mapuche nicht haben.
Das Anti-Terror-Gesetz 18.314, das noch aus der Zeit der Militärdiktatur unter Augusto Pinochet aus dem Jahr 1984 stammt, wird weiterhin als Rechtsgrundlage für die Festnahme von Beteiligten an politischen Protestaktionen benutzt. Dieses Gesetz wird dabei ausschließlich gegen Mapuche angewandt und erlaubt es, Verdächtige auch ohne Verurteilung bis zu zwei Jahre in Untersuchungshaft festzuhalten.
Das Anti-Terror-Gesetz ist ein rassistisches Gesetz, weil bei ähnlichen oder noch schlimmeren Taten als denen, die den Mapuche vorgeworfen werden, dieses Gesetz nicht angewendet wird. Das Anti-Terror-Gesetz wird nur in den Mapuche-Gebieten vom Bio-Bio bis zum Süden ausgeübt, während in anderen Teilen des Landes die zivile Strafprozessordnung angewendet wird.
Es ist ein politisches Gesetz, weil es Ideen und nicht die Schwere des Sachverhalts verfolgt. Die heutigen Mapuche Forderungen sind fair und gerecht und zuvor schon von verschiedenen internationalen Organisationen wie der UNO, dem Inter-American Court of Human Rights, dem WHR und mehreren Menschenrechtsorganisationen beim chilenischen Staat (Exekutive, Judikative und Legislative) eingefordert worden.
Die politischen inhaftierten Mapuche werden diesen Hungerstreik alle bis zum Schluss durchführen, heute mehr denn je, für unsere Überzeugung und ihn nur dann einstellen, wenn ihre Forderungen erfüllt werden.
Forderungen der Mapuche-Nation:
- NEIN ZUR ANWENDUNG DES ANTI-TERROR-GESETZES
- ENDE DER DOPPELTEN PROZESSIERUNG DURCH DIE ZIVILE UND MILITÄRISCHE EXEKUTIVE
- DEMILITARISIERUNG DER MAPUCHEGEBIETE geschr. Dortmund, 09.09.2010


Aufruf zur Solidaritäts-Infoveranstaltung für den politischen Gefangenen der Mapuche, die sich seit dem 12. Juli im Hungerstreik in Chile befinden. Unterschriftsammlung für die Menschenrechte der Mapuche.
Am 18. September 2010, 10-18 Uhr vor der Reinoldikirche in Dortmund.

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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Nie wieder Sozialismus! — Sebastian