Freiheit ist Sicherheit - Köln

Ernst Thalmann 16.03.2008 22:24 Themen: Antifa Freiräume Indymedia Medien Repression Soziale Kämpfe
Am Samstag den, 14. März veranstaltete das Bündnis „Freiheit ist Sicherheit“ eine Großdemonstration mit ca. 3000 Teilnehmern in Köln.
Aufgerufen zu dieser Demonstration hatten mehrere bürgerliche Verbände aus Köln und Umgebung, allerdings wurde das Bild der Menge sehr von der pseudo-christlichen Anti Genozid Bewegung geprägt. Teilweise konnte man meinen, dass über die Hälfte der anwesenden Demonstranten der AGB angehören. Die meisten der AGB Anhänger kamen aus der Schweiz und dominierten sehr stark das Bild der Demonstration.

Nach der Kundgebung auf dem Roncalli Platz startete die Demo recht pünklich durch die kölner Innenstadt, bemerkenswert hierbei war, dass auf dieser eigentlich bürgerlichen, von einer christlichen Sekte dominierten Demonstration ein sehr großes Aufgebot von Autonomen anwesend war. Vor dem Start der Demonstration stellte sich die aus rund 150 Menschen bestehende Gruppe direkt hinter Bündnis90 auf, welche die Demonstration anführten. Recht zum Ende der Demonstration gelang es sogar sich komplett an die Spitze der Demonstration zu bewegen. Aufgrund des für kölner Verhältnisse ziemlich kleinen Polizeiaufgebot gelang es sogar kurz vor Ende der Demonstration noch eine Spontandemonstration über die kölner Einkaufsmeile zu starten. Davor haben die Automen einfach die Anwesende Polizei und die anderen Grünen überholt und sich an die Spitze der Demo geklemmt. Die Polizei reagiert recht zurückhaltend, was wahrscheinlich auch daran lag, dass man durch den bürgerlichen Hintergrund der Demonstration nicht mit solchen Zwischenfällen gerechnet hat. Weiterer Hinderungsgrund war wahrscheinlich die Tatsache, dass sich im bürgerlichen Teil der Demonstration sehr viele Kommunalpolitiker sowie Familien befanden. Zudem waren auch sehr viele interessierte Passanten im direkten Umfeld anwesend, dementsprechend konnte die anwesende Polizei nicht wie sonst reagieren.

Allerdings waren die Reaktionen auf die Spontanaktion der Autonomen recht gemischt, besonders da viele Passanten die Autonomen mit Hooligans bzw. Faschisten verwechselten. Leider muss man diesen Reaktionen recht geben, da im Umfeld der kölner Hooligan Szene solche Aufmärsche keine Seltenheit mehr darstellen und sie die Autonomen durch die jüngsten Auswüchse innerhalb der Neonazi Szene rein Äußerlich nur noch schwer zu erkennen sind.

Nennenswerte Zwischenfälle gab es hierbei allerdings nicht, bis auf einen Passanten, der aus dem Block heraus mit einem Böller beworfen wurde. Die Verantwortliche wurde allerdings direkt nach diesem Vorfall von anderen Demonstranten sofort für sein Fehlverhalten zurechtgewiesen. Während der Demonstration kam es auch zu einer kleinen „Störaktion“ der kölner Antideutschen, welche an der Route ein Transparent befestigt hatten. Allerdings gab es keine Zwischenfälle aufgrund dieser „Provokation“.

Internetseite des Veranstalters:  http://www.freiheit-ist-sicherheit.de
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Ergänzungen

Teilnehmerzahl & weitere Fotos, Videos

789sagh2eh 17.03.2008 - 01:11
Ich halte die Teilnehmerzahl von 150 auch für übertrieben. Villeicht 80 bis 90, mehr warens aber leider nicht.

Hat jemand Links zu weiteren Fotos oder Videos der Demo? Wenn ja bitte hier veröffentlichen.

Weitere Bilder

7079c72c21415131774625ba1d64f4b0 17.03.2008 - 02:02

Antifa Block

Ernst Thalmann 17.03.2008 - 02:03
Zwischezeitlich waren es schon über hundert. Wobei ich sagen muss, dass ich auch die Leute mitgezählt habe, die sich zwischendurch spontan aus dem Demozug angeschlossen haben. Währrend der Demo waren es zum Teil rund 100 - 150 Leute, später dann nicht mehr.

Weitere Bilder Part 2

7079c72c21415131774625ba1d64f4b0 17.03.2008 - 02:14

Bildershow

- 17.03.2008 - 04:16

Demonstration auf dem Bürgersteig

Kölner Beobachter 18.03.2008 - 19:39
Auf der Pipinstr (Ecke Kaufhof) stellte sich ein leicht groteskes Bild ein: Die Demonstration bewegte sich, flankiert von Ordnern der Piratenpartei auf dem Bürgersteig und nicht auf der Straße. Persönlichen Berichten zufolge sollen die Ordner der Piratenpartei sehr aggressiv Demonstranten von Straßenbahngleisen und Straße gedrängt haben. Desweiteren mied die Demonstration Verkehrsknotenpunkte und bewegte sich durch Seitenstraßen zum Roncalliplatz zurück. Als der "Swchwarze Block" ausscherte. distanzierten sich die Piraten, Grünen und Linken durch stehenbleiben von der Sponti. Interessant zu beobachten war das Verhalten von Madatsträgern der Linken und der Grünen welche sich permanent versuchten an die Spitze der Demonstration und in den Vordergrund zu stellen.

Blab

Blub 19.03.2008 - 11:59
Das Gehen auf dem Bürgersteig nahe des Kaufhofs wurde damit begründet, dass ein Rettungswagen über die Straße müsste. Dessen Sirenen habe ich auch gehört aber nicht gesehen. Trotzdem will ich nicht ausschließen, dass dies der Grund war.

Die Distanzierung vom Block war abzusehen. Wir haben den Bürgerlichen in gewisser Weise die Show gestolen als wir vor ihnen zurück auf den Platz liefen und danach noch eine Sponti starteten.

Ecke Kaufhof

Ernst Thalmann 19.03.2008 - 15:29
@ Kölner Beobachter

Ich kann mich nur anschließen, dass an dieser Ecke die Demonstranten von der Straße gedrängt wurden resultierte aus der Tatsache, dass ein Rettungswagen mit Blaulicht und Martinshorn anrückte, welcher aber eine Seitenstraße zum umfahren der Demonstration nutze.

Die Tatsache, dass für die Demonstration "Seitenstraßen" genutzt wurden hat auch einen einfachen Grund. Die kölner Innenstadt ist an Samstagen sowieso schon arg überfüllt und es ist schwierig durch die sowieso teilweise schon verstopften Straßen eine Großdemonstration zu schicken. Die genutze Route ist sowieso eine der Standartrouten in Köln.

Ich persönlich würde es aber auch besser finden, wenn die kölner Ämter endlich die Schildergasse und die Hohestr. für Demonstrationen freigebenn würde. Allerdings happert es meist daran, dass die kölner Bündnisse nicht die Auseinandersetzung suchen um eine ROute durch die Fußgängerzone durchzusetzen.

Einer der wenigen Demonstrationen, die jedes Jahr den Weg durch die kölner Innenstadt genehmigt bekommt ist die 1. Mai Demonstration des DGB's.

Hier wäre es übrigens aus meiner Sicht äußerst wünschenswert, dass dort auch bald mal ein autonomer Block hinzustößt. Denn die Verbände, die auf dem 1. Mai anwesend sind, sind definitv nicht aller bürgerlich. Diese Demonstration ist eigentlich mehr geprägt durch die revolutionären Migrantenvereine und Parteien. Der erste Mai in Köln gestaltet sich hierdurch eher rot als bürgerlich, auch wenn den vertretern der fortschrittlichen Verbände meist der Weg zur Rednerbühne auf der Schlußkundgebung verwährt bleibt.

Auch wenn ich hier nun keine Werbung machen möchte für den 1. Mai in Köln, möchte ich trotzdem dazu aufrufen, dass möglichst auch mal die Menschen aus dem autonomen Spektrum erscheinen. Natrütlich ist es auch wichtig, die am ersten Mai stattfindenden Naziaufmärsche zu blockieren, allerdings ist die kölner Demonstration die größte und revolutionärste 1. Mai Demonstration in NRW. Was auch sehr bemerkenswert dabei ist, dass in den letzten Jahren immer mehr das Polizeiaufgebot abgenommen hat und die Demonstration meist nur von rund 20 Beamten begleitet wird.

Von daher kann ich nur jeden der vllt. keine Gelegenheit hat auf die zentralen Antifaaktionen zu kommen bitten den ersten Mai in Köln zu unterstützen. Ich halte hinsichtlich des ersten Mai Antifaaktionen gegen Naziprovokationen für äußerst wichtig, allerdings denke ich auch, dass man diesen Tag nutzen sollte weitere politische Forderungen auf die Straße zu tragen.

Hier einige Impressionen:

 http://de.youtube.com/watch?v=HB42TInQaR0

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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