"Von Kyoto nach Quito" - Teil 2

keine Kopie 18.07.2007 23:23 Themen: Biopolitik Globalisierung Weltweit Ökologie
Aus der ecuadorianischen Hauptstadt Quito stammt der Vorschlag unter Ausgleichszahlung der Industrieländer auf Röhölausbeutung zu verzichten. Detaills und genaue Informationen über/zu diesem Vorschlag; die Region, um die es geht und Positionen (in drei Teilen).
TEIL eins:
1.a - Interview mit dem ecuadorianischen Vizepräsidenten
1.b- Was spricht für den Ouito-Vorschlag; der Vorschlag im Detaill :
 http://de.indymedia.org/2007/07/188274.shtml
Teil zwei:
2.a - Der Yasuni-Nationalpark und die Auswirkungen der
möglichen Ölförderung
2. b - Die beantragten Förderprojekte ITT (Ishpingo-Tambococha-Tiputini) -Block 43 und 31 - wie
sie "arbeiten" bzw. wüten würden....


2.a - DER YASUNI-NATIONALPARK

Wissenschaftlichen Studien zufolge ist der in den ecuadorianischen Provinzen Orellana und Pastaza gelegene, fast 1 Million Hektar grosse Yasuni-Nationalpark die Region mit der höchsten Biodiversität der Welt. 1979 wurde das Gebiet aufgrund seines schützenswerten, natürlichen Reichtums zum Nationalpark erklärt.

1989 wurde der Yasuni- Nationalpark im Rahmen des UNESCO-Programms Mensch und Biosphäre, Teil des "Weltweiten Biosphärenreservats". Gemäss dieser Deklarierung muss der Umgang mit dem Park den bei der Expertenkonferenz im März 1995 im spanischen Sevilla vorgegebenen Strategien entsprechen. In diesen ist festgelegt, dass zur Garantie des ökologischen Gleichgewichts und der Nichtkontaminierung, als einzige Handlungen "kooperative Aktivitäten, die mit den rationalen ökologischen Praktiken kompatibel sind wie Bildung im Bereich Umwelt, Wiederaufbau, Öko-Tourismus und genehmigte Grundlagenforschungen" gestattet sind.

1999 wurde ein Teil des Parks zur "Unantastbaren Zone" erklärt; genau dieses Gebiet ist dann 2006 eingeschränkt worden. Dabei handelt es sich um Zonen von besonderer kultureller und biologischer Wichtigkeit, in welchen wegen ihres Umweltwertes nicht nur für die Region, sondern für das gesamte Land und die Welt, keine ausserordentlichen Aktivitäten getätigt werden dürfen.

Alle diese Schutzkathegorien sind diesem Ort mit dem Ziel verliehen worden, seine zalhllosen, von Ausrottung bedrohten Tier,- und Pflanzenarten zu schützen und zu erhalten. Das unter Schutz stehende Gebiet umfasst 982.000 Hektar.

Der Yasuní-Nationalpark ist ausserdem eines der Refugien für das Leben aus Pleistoceno während der drastischen Klimaveränderungen. Während dieser Periode kam es zu einem Wechsel zwischen Trockenphasen und Regenzeiten, in der die Amazonaswälder wuchsen oder aber eingingen. In den Dürreperioden bildeten sich Vegetationsinseln, die vielen Arten der Flora und Fauna als Refugien dienten und die neue Spezies hervorbrachten. Eine dieser Inseln lag im ecuadorianischen Amazonien, in dem der Yasuní-Nationalpark deklariert ist.

VIELFALT
Der Yasuní beherbergt unzählige Strauch,- und Gebüscharten, die als die vielfältigsten der Welt eingeschätzt werden und die sich vom Westen Ecuadors und dem nordöstlichen Peru bis nach Brasilien erstrecken. 1762 Baum,- und Straucharten wurden bislang in dem Park gezählt, von denen 366 von der westlichen Wissenschaft ( aufgrund veränderter und neuer taxonomischer Register für Ecuador und neuen Spezies für die Wissenschaft ) noch nicht klassifiziert worden sind. Die "Unantastbare Zone" ist noch kaum erforscht; aber in den umliegenden Zonen wurden weitere 116 Baumarten ausgemacht. Insgesamt zählen die Schätzungen 2.244 Baum,- und Straucharten.
Allein auf einem Hektar des Yasuní-Parks wurden 644 verschiedene Baumarten verzeichnet. Zum Vergleich: Auf einem Hektar des Yasuní existieren quasi soviele Bäumarten, wie in ganz Noramerika insgesamt, geschätzte 680 Spezies. Weiter wurden im Yasuní 450 Arten von Lianen und 313 Pflanzenarten mit unterschiedlichen Gefäßsystmen registriert; der Yasuní hält den Weltrekord was deren Anzahl pro untersuchter Parzelle anbelangt. Die Dichte und die Fülle der Gefäßsystme übertrifft die Registrierungen über die Andenwälder, in welchen die gösste Anzahl an solchen Pflanzen vermutet worden war.

Im Yasuní-Biosphärenreservat lebt die gösste Anzahl verschiedener Vogelarten der Welt, 567 Arten. Ungefär 40% aller Säugetierarten des Amazonasbeckens sind dort beheimatet. Wie bemerkenswert diese Prozentzahl ist, wird deutlich wenn man sich vergegenwärtigt, dass die 9.820 Quadratkilomter des Parks gegenüber den 6.683.926 Quadratkilomtern des gesamten Amazonasbeckens nur einen kleiner Ausschnitt sind. Hinzukommt, dass das Gebiet die höchste Anzahl verzeichneter Herpetofauna in ganz Südamerika aufweist: 105 Amphibienarten und 83 verschiedene Reptilien sind dokumentiert. In den Süsswasservorkommen des Yasuní tummeln sich 382 Arten von Fischen (darunter der vom Aussterben bedrohte rosarote Delphin) und pro Hektar mehr als 100.000 verschiedene Insekten.
Quellen:
1. Scientists Concerned for Yasuní National Park. 2004. Technical advisory report on: the biodiversity of yasuní national park, its conservation significance, the impacts of roads and our position statement.
2. R.O N. Ausagabe 69; 20. November 1979.
3.  http://www2.unesco.org/mab/br/brdir/directory/biores.asp?code=ECU+02&mode=all
4. Expertenkonferenz der UNESCO zum Weltweiten Biosphärennetz in Sevilla; 1995
5. www.ambiente.gov.ec/paginas_espanol/4ecuador/areas.htm
6. Umweltministerium und Katholische Universität; Studie zu Flora und fauna im Block 31, Yasuní-Nationalpark", Pecon, Ecuador, 2002, Seite 15
Biodiveristy map courtesy of Natureserve  http://www.natureserve.org/publications/disappearingjewels.jsp

Quelle der Übersetzung:  http://www.amazoniaporlavida.org/es/index.php?option=com_content&task=view&id=36&Itemid=26

Zur Verdeutlichung der Zerstörungsdimensionen der Rohölausbeutung ist vor allem folgender Text, insbesondere der Punkt: Auswirkungen auf die Ressource Wasser, in erschütterndem Maße aufschlussreich:

AUSWIRKUNGEN DER ROHÖLFÖRDERUNG INNERHALB DES YASUNI -NATIONALPARKS

Im Falle der Umsetzung des ITT-Projekts (siehe Teil 1) würde ein neues Ölerschliessunggebiet geschaffen. Dokumentierte Auswirkungen in Zonen, in welchen bereits Operationen stattfinden, zeigen als zu benennende Konsequenzen: Umweltschäden durch Kontaminierung, Entwaldung, eine Veränderung der ökologischen Wechselwirkungen der Ökosysteme...

WIRTSCHAFTLICHE AUSWIRKUNGEN
Verlust der Produktivität der sich selbst tragenden Ökonomien
Hohe Kosten für die Beobachtung, den Unterhalt; Verbesserung und Ausgleich

SOZIALE AUSWIRKUNGEN
Eine generelle Verschlechterung der Lebensbedingungen in der Zone. Alkoholismus, Gewalt, Prostitution, Krankheiten - Zerstörung des sozialen Netzes.

POLITISCHE AUSWIRKUNGEN
Ausweitung von Konflikten in der Region; abnehmender Einfluss des Staats in den Zonen - Grenzübergreifende Gewalt

KULTURELLE AUSWIRKUNGEN
Einschlägige Auswirkungen auf das Leben der lokalen Bevölkerung/Gemeinschaften; Zerstörung der Kulturen - Zusätzlich sind noch weitere durch die Aktivitäten der Ölförderung entfesselte Auswirkungen zu berücksichtigen wie die Erschliessung von Wegen der illegalen Holzwirtschaft (illegaler Holzeinschlag findet im Yasuní sogar in der "Unantastbaren Zone" statt); Besiedelung, Tourismus, Bioprospektion und weitere Bedrohungen.

AUSWIRKUNGEN DURCH DIE ERSCHLIESSUNG VON BOHRLÖCHERN
Die Ölindustrie bestätigt, dass für jedes vertikale Bohrloch 500 Kubikmeter Festausschuß und 2.500 bis 3000 Kubikmeter flüssige Abfälle produziert werden, während bei den direktionalen Bohrlöchern jeweils 20 bis 30% mehr sowohl feste als flüssige Abfälle anfallen.

Wenn im Rahmen des ITT-Projekts die vorgesehenen 130 Bohrlöcher entstehen, würde dies voraussichtliche 65.000 Kubikmeter feste Abfälle (das entspricht jeweils 13.000 Kippwagenladungen pro 5 Kubikmeter) sowie zwischen 325.000 und 390.000 Kubikmeter giftigen Flüssigausschusses (das entspricht mehr als 65.000 Kippwagenladungen an Abfall) erzeugen, welche die Firmen unter der Plattform belassen wollen, bis die ersten Regenfälle das Gift verteilen. Im Falle einer horizontalen Perforation können diese Zahlen sogar noch weiter ansteigen, auf 78.000 Kubikmeter feste Abfälle (das entspricht jeweils 15.600 Kippwagenladungen) und zwischen 420.000 und 504.000 Kubikmeter giftige Flüssigkeiten (84.000-100.000 Kippwagenladungen). Natürlich verdoppeln sich bei der zweifachen Anzahl der Bohrlöcher, wie der Sinopec-Konzern sie vorschlägt, auch die Abfallmengen.

DURCHSCHNITTLICHE ENTWALDUNG DES GEBIETS
Wälder, Wasser und Klimawandel stehen in enger Verbindung zueinander. Die Hartholzwälder nehmen das Wasser auf, erhalten das Gleichgewicht des Ökosystems und der lokalen Temperaturen. Die tropischen Wälder absorbieren eine grosse Menge an Sonnenstrahlung; Entwaldungen haben von daher einen fundamentaler Effekt in Hinsicht auf die Koltrolle der Klimaerwärmung. Entsprechende Studien ergaben bei Schneissen eine Veränderung der Temperaturverhältnisse bis 100 Meter beiderseits der Schneisse bzw. Straße. Die Lichtverhältnisse verändern sich bis 300 Meter weit und der Straßenlärm dringt bis 1,5 Kilometer in den Regenwald. Die 47 Kilometer lange Straße ins Herz des Yasuni verursacht also einen Verlust von 14.100 Hektar unberührten Regenwald, das sind 10.000 Fußballfelder ( http://www.global2000.at/pages/gnews05_3rw2.htm) Texaco hat für die Errichtung einer Ölplattform bis zu 5 ha entwaldet, während laut D.E. 1215 (RAOHE) der in einem geschützten Gebiet zugelassene Umfang nur 1,5 ha oder noch weniger für die Plattform, Camps und einen Hubschrauberlandeplatz beträgen darf. Es handelt sich hierbei um eine Plattform mit mehreren Bohrlöchern, die bis zu 0.2 ha je hinzukommendem Bohrloch beansprucht. Überdies addieren sich die Zufahrtswege, für die eine gerodete Schneisse von bis zu 5 m Breite erlaubt ist, hinzu sowie das Wegerecht für Rohre und Übertragungslinien, plus Camps und andere Infrastruktur. Die am meisten ins Gewicht fallende Entwaldung geschieht indirekt durch den Bau von Wegen zur Aufrechterhaltung der Infrastruktur und der mit dem Förderprojekt verbundenen Ansiedelungen.

PRODUKTIONSBEDINGTE AUSWIRKUNGEN AUF DAS WASSER
Das Wasser, das für die Produktion oder Formierung verwandt wird, ist das 150 Millionen Jahre altes Sedimentprodukt eines natürlichen Prozesses und enthält hohe Chlorwerte und Schwermetalle. Die Werte bei Chlorsoda und Feststoffen erreichen eine Konzentration von 100.000 ppm (Feststoffe in Miligramm pro Liter Wasser).
Diese Übersalzung ist von entscheidender Bedeutung, da sie die Löslichkeit von anderen Elementen, unter welchen sich auch radioaktives Radon befindet, verbessert. Es handelt sich zudem um Wasser dessen Temperatur 80°C+ erreicht. Ausserdem enthält es Anteile löslicher Hydrocarbonate und von Chemikalien, die eingesetzt werden, um diese vom Öl zu separieren und die Installationen zu schützen, wie Antiemulsionsstoffe, Antiparfine, Biozide, u.a. Das durchschnittliche Verhältnis im Amazonasgebiet von Öl und Wasser beträgt 80 Barrel Wasser pro jeweils 20 Barrel extrahiertem Rohöl. Das bedeutet, dass in 29 Jahren Ölausbeutung die akkumulierte Produktion von Öl bei 960 Millionen Barrel anlangt, während die Entsprechung beim Wasser 3.840 Millionen Barrel oder 4 mal mehr betragen würde. Das Wasser der Formentierung ist ein Problem für die saatliche Firma (Petroecuador), die 2005 von der Kontrollstelle sanktioniert wurde. Unter den Schlussfolgerungen dieser Stelle wird festgestellt, dass Petroecuador die Mengenvorgaben für zurückgeleitetes Wasser nicht erfüllt.

Dennoch würden die Wasserquantitäten im Fall des ITT-Pojekts und des Block 31 weit darüberliegen und diejenige Firma, welche die Förderung übernimmt, sieht sich aufgrund des Parameters der Rückführung und der Entwicklung des Camps mit dem Problem konfrontiert, wo sie das Wasser zurückleiten soll; von daher: wurde das bei der Produktion anfallende Wassers in die durchlässigen Schichten der Formationen Orteguaza und Tiyuyacu, Napo, Hollín geleitet. Diese Formationen besitzen jedoch keine Kapazitäten um all dieses Wasser zu absorbieren. Die Formationen in welchen die Zurückleitung stattfindet weisen Mängel auf und sind nicht insgesamt wassundurchlässig; grosse Mengen gelangen an die Öberfläche und verbinden sich sowohl mit den unter,- wie oberirdischenWasservorkommen. Trotzdem ist bei gleichem Produktionsverhalten wie bei Block 16 (dessen Strukturen denen des Block 31 des ITT sehr nahe kommen) das Verhältnis im Durchschnit 90 Barrel Wasser auf 10 Barrel Rohöl. Demzufolge muss bei 960 Millionen Barrel Rohöl, mit 8.640 Millonen Barrel Wasser gerechnet werden.
Bei angenommenen 960 Millionen Barrel Ölreserven, würde das ITT-Projekt 8.649 Millionen Barrel Wasser aus der Formation in die Umwelt abführen, d.h. 1.375’052.616 Kubikmeter. Da eine viel ausgedehntere Formation benötigt wird, könnte sich die Möglichkeit einer Rückleitung dieser Gesamtmenge an Wasser als höchst schwierig, ja sogar als unmöglich erweisen. Die Wassermengen würden unvermeidbar in die Umwelt des Yasuní abgegeben oder, wie vorgeschlagen wurde, im Feld Shushufindi, wo durch das bei der Ölproduktion anfallende Wasser bereits eine Überbelastung vorherrschend ist. Überdies würde eine Einleitung die unterirdischen Gewässer eines der wichtigsten Wasserresservoirs kontaminieren.

Das einmal an die Oberfläche extrahierte Wasser aus der Formation ist aufgrund seiner Zusammensetzung aus eingeleiteten Chemikalien und der Temperatur insgesamt umweltvergiftend. Die Mehrzahl der Süsswasserorganismen verträgt den hohen Salzgehalt dieses Wassers nicht und stirbt ab. Schätzungen zufolge leben in den amazonischen Flüssen 2.000 Arten von Fischen, von denen viele noch nichteinmal identifiziert sind sowie eine Reihe von Organismen, die deren Erxistenz als wichtigstes Glied der trophologischen Kette (Beutekette) im Wasser erst ermöglichen. Ihre Produktivität entwickelt sich in den überschwemmten Gebieten, wo sich diese trophologischen Ketten heranbildeten und wo ausserdem die allermeisten Fische der Amazonasregion ihre Eier ablegen. Die Gifte gelangen in diese trophologischen Ketten, bis sie auch den letzten Konsumenten, den Menschen, erreichen.
Andererseits werden auch andere Tiere, besonders die Säugetiere, seien es wilde oder gezähmte, die in der Amazonaregion unter Salzmangel leiden, angezogen, so dass die an die Umwelt abgegebenen Abwässer von Fischen, Hochwild und anderen Tieren aufgenommen werden, die in Folge ebenfalls toxische Substanzen anreichern. Ausserdem kann die Kontaminierung im Boden das Ersticken der Wurzeln verursachen und dadurch die Vegetation schädigen und in vielen Fällen deren Absterben bedingen.
Die in den Abfällen der Ölindustrie enthaltenen Substanzen sind bioakkumulativ und stehen aufgrund der Vorkommen von Krebs, Genschäden und andere organische Veränderungen veruraschenden Stoffen, in direkter Verbindung mit verschiedenen Krankheiten.


2.b - DAS ITT-PROJEKT (BLOCK 43) UND BLOCK 31
10. Mai 2007
Ölfördernde Operationen die den Yasuní-Nationalpark in Mitleidenschaft ziehen, würden vornehmlich durch das ITT (Ishpingo-Tambococha-Tiputini) - Projekt, dessen Block 31 sich im Herzen des Parks befindet, verursacht. Eine Umweltstudie über den Zustand des Parkes wird aktuell erstellt; in ihr werden die Vorschläge für eine integrale Zurückerlangung dieser so wichtigen Naturreserve des Landes Ecuador aufgelistet werden.

Das ITT-Projekt ist an Block 31 gebunden; es existieren mehrere gemeinsame Charakteristika hinsichtlich der Operationen. Beide Blocks befinden sich innerhalb des Yasuní-Nationalparks und stellen die unzerstörte, noch unangetastete Grenze des Parks dar. In beiden Fällen handelt es sich um hoch visköses Rohöl mit einer Schwere von 14 und 15 Grad API. Es wird erwartet, dass sich, so wie es bei Block 16 der Fall war, in beiden Blöcken eine vergleichbare Reduzierung des Wassers abzeichnet. In Block 16 ist das Verhältnis durchschnittlich 90 Barrel Wasser auf 10 Barrel Rohöl. Das bedeutet eine grosse Menge anfallender Abwässer, die an die Umwelt abgegeben werden müssten.

Auch wenn die Presse vehement die Zahl von 960 Millionen Barrel Reserve proklamiert hat, betragen diese, d..h. das Ölvolumen "in der Erde, an seinem Ort", das kommerziell ausgebeutet werden könnte, laut den beglaubigten Angaben von Petroecuador (1P) 412 Millionen Barrel; die erwiesenen, am ehesten belegbaren Reserven belaufen sich (2P) 920 Millionen Barrel und es wird kalkuliert, dass das gesamte Pozential (3P) 1531 Millionen Barrel erreichen kann; was sich jedoch eindeutig nur durch eine Phase der vorgesehenen Förderung herausstellen würde.
Laut der von Petrobrás zum Block 31 vorgelegten Umweltstudie, beläuft sich das geförderte Rohöl auf maximal 30.000 Barrel pro Tag; diese Zahl sinkt jedoch innerhalb von 18 Jahren rapide auf 3.000 Barrels täglich. (Die Quellseite, siehe Artikelende, zeigt hier eine graphische Veranschaulichung). Im Fall des ITT-Projekts soll Petroecuador zufolge, die Ölproduktion während der ersten 17 Jahre bei stabilen 108.000 Barrel pro Tag liegen und man erwartet, in 29 Jahren ab Beginn des Projekts, die angestrebten 58 Millionen Barrel pro Tag zu erreichen.
Die beiden Projekte würden insgesamt anfänglich 20 Millionen Barrel täglich erzielen, im fünften Jahr 122 Millionen Barrel pro Tag, um dann im Jahr 29 die angestrebte Menge von 58 Millionen Barrel täglich zu erreichen. (Auch hierzu eine Graphik auf der Quellsteite).

DIE ANTRÄGE VON PETROECUADOR UND SINOPEC AUF ITT

Die Gemeinsamkeit der Eingaben ermöglicht es, wichtige Dinge zu identifizieren.

Da es sich um eine gemeinsam Operation handelt, wird Sinopec entsprechend seinem Vorschlag, eine Verbindung zu Petrobrás bewahren.

Um die insgesamten Reserven festzustellenen, schlagen die Unternehmen vor, zum Ziel der Bestätigung der Rohölvorkommen eine seismoligische Untersuchung durchzuführen. Sinopec, das bestätigte, mit den Informationen von Petroecuador zu arbeiten, schlägt eine hochintensive 3D Seismographie auf 450 Quadratmetern vor. Die Rohölproduktion ab dem 5. Jahr wird von Sinopec auf tägliche 160.000 Barrel geschätzt; im Fall von Petroecuador auf 100.000 Barrel pro Tag während 13 Jahren ab der Förderungsdeklaration. Im Fall von Sinopec sind 214 Bohrlöcher vorgesehen, bei Petroecuador wären es 130.

Was Investitionen anbelangt ist bei Sinopec von maximal 5.000 Millionen Dollar die Rede, wobei jedoch nicht betsätigt wird, dass dieser Betrag auch realistisch ist. Es wird lediglich versichert, dass im dritten Jahr eine gesteigerte Fördermenge erreicht werden wird. Sinopec sprach von einer Vorverlegung der Produktion. Weit über die Suggestion, dass die Einnahmen für den Staat schneller als vorgesehen erfolgen würden hinausgehend, enthüllt dies den Mechanismus der Finanzierung der eigenen änfänglichen Investitionskosten des Konzerns, d.h. eine Verringerung der präsentierten Investition. Die von Petroecuador erbrachten Vorschläge enthalten verschiedene gemeinschaftliche Aspekte, die jedoch allesamt Probleme vornehmlich im Bereich Umwelt in Verbindung des Umgangs mit den Abfallstoffen und deren Bestimmungsort aufwerfen, einen ekszessiven Optimismus hinsichtlich der Reserven und eine Unkenntniss der Umweltauswirkungen der Aktivität sowie ein technisches Angebot das mit Schätzungen spielt, laut welchen die Kosten der Extraktion in technologischer Hinsicht ähnlich jenen sein werden, die durch die Umweltkrise in der aktuellen Ölzone Ecuadors entstanden sind.
Die Information von Petroecuador spricht von einer kalkulierten Investition in Höhe von 2,09 Dollar pro Barrel und Extraktionskosten von 3,41 Dollar pro Barrel, obwohl sich die durchschnittlichen Extraktionskosten bei den Projekten von schwerem Rohöl aktuell auf 10 Dollar je Barrel belaufen.
Petroecuador hat drei Szenarien für das ITT-Projekt analysiert:
Gleiche Bedingungen - Teilhabe und TIR
Gemischt-ökonomisches Unternehmen - andere Modalitäten - Vertragsbindungen

EINAHMEN

Aufgrund verschiedener und ernsthafter Unsicherheiten in Verbindung mit der technologischen Modalität, die man durchzuführen versucht, den realen Investitionen, dem tatsächlich erhaltbaren Rohöl und den ebenfalls realen Ziffern bezüglich Kosten, Ausgaben, Tilgung und Steuerabgaben, sind die Zahlenangaben über die Einnahmen unglaubwürdig.

In dem von Sinopec vorgestellten Projekt ist bspw. von einer Erzeugung von 320 MW Elektrizität durch die Industrieabfälle der Rohölausbeutung die Rede sowie von einer Verbesserung der Rohölqualität über 26 Grad API und seinem Transport durch den SOTE. Andererseits aber wird vom petrochemischen Komplex in Jaramijó der das schwere Rohöl verarbeiten würde, gesprochen; d.h. es bleibt unverständlich weshalb die Ölanlage einer Verbesserung des Rohöls dient und ebenso weshalb eine Stromerzeugung mit diesem Ziel Sinn machen soll.
Die Firma Enap hat einen von Präsident Gutiérrez unterzeichneten Vertrag erhalten. Das Unternehmen hat ein Jahr lang Untersuchungen getätigt. Im Verlauf dieses Zeitraums erhielt Petroecuador die Einnahmen aus der Operation des Ölcamps. Dieses Geld investiert nun Enap in die Produktion der Anlage.
---------------------

Falls irgendwelche Personen Gefallen an dem Gedanken finden würden, nach Ecuador zu reisen, um sich dort aktiv an den Anstrengungen für der Rettung des Yasuní und die Durchsetzung des Quito-Vorschlags zu beteiligen, hier noch die Information, dass es einen Aufruf jugendlicher Freiwilliger gibt, vor allem im August bei der Vorbereitung, Organisation und Durchführung verschiedener Treffen und Versammlung mitzuhelfen und Aktionsbrigarden zu bilden: www.amazoniaporlavida.org (engl.; span.). Jedenfalls dürfte der Kontakt auch eine Quelle für neueste Informationen aus erster Hand sein und eine Brücke für Austausch und Koordination der Kampagne.
Direktkontakt:
Teléfonos: (2) 254 - 7516
(2) 252 - 7583
(Diese Info entsatmmt dem laufenden Newsletter der Kampage, der über obigen Link bezogen werden kann)

alle Quellen: www.amazoniaporlavida.org
übersetzt von: tierr@

Interessant zum Thema ist auch die - englische - Seite von FRONT zur Verteidigung Amazoniens/Texaco mit vielen Bildern und Informationen über die Auswirkungen der Ölförderung ( in engl.):
 http://www.texacotoxico.org/index.php?option=com_zoom&Itemid=75&catid=2
Public Domain Dedication Dieses Werk ist gemeinfrei im Sinne der Public Domain
Indymedia ist eine Veröffentlichungsplattform, auf der jede und jeder selbstverfasste Berichte publizieren kann. Eine Überprüfung der Inhalte und eine redaktionelle Bearbeitung der Beiträge finden nicht statt. Bei Anregungen und Fragen zu diesem Artikel wenden sie sich bitte direkt an die Verfasserin oder den Verfasser.
(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)

Ergänzungen