Demo: "Göttingen ist nicht Heiligendamm -egal!"
Rund 500 Menschen demonstrierten heute unter dem Motto "Göttingen ist nicht Heiligendamm – uns doch egal! smash capitalism! fight the g8-summit!" in der Göttinger Innenstadt. Mit dieser von der redical M initiierten regionalen "... ums Ganze!"-Aktion, zwei Wochen vor dem G8-Gipfel, sollte deutlich gemacht werden, dass Widerstand gegen den Kapitalismus weder an Orte noch an Zeiten gebunden. Ausführlich wurden auch die Razzien gegen den G8-Widerstand thematisiert, neben Solidarität den Angegriffenen gegenüber war auch hier der klare Tenor "Jetzt erst recht!"
Für einen etwas anderen Demo-Charakter sorgten die DJs Kimliong und Felicious vom Lautsprecherwagen aus. Nicht nur gute Stimmung auf der Demo selbst war das Resultat, auch zahlreiche PassantInnen und vor allem Jugendliche interessierten sich dadurch für die Inhalte der Demonstration, viele schlossen sich ihr daraufhin spontan an.
Mit der Demonstration sollte vor allem eins klar gemacht werden: "Die Gruppe der Acht" ist weder die "Spinne im Netz" noch die "Schaltzentrale des Raubtierkapitalismus", sondern der G8-Gipfel muss als Form begriffen werden, in der sich die kapitalistische Gesellschaft im Politischen reflektiert.
Genau deshalb – gerade weil Herrschaft im Kapitalismus im Grunde weder Namen noch Adresse hat – , gibt es keine richtigen oder falschen Anlässe und Orte, um mit der Kapitalismuskritik aufs Ganze zu gehen. Werbung für eine Gesellschaft zu machen, in der die Produktion an den Bedürfnissen aller Menschen orientiert ist und nicht an den Gesetzen des Marktes, geht immer und überall. Ob nun heute in Göttingen oder beim G8-Gipfel in Heiligendamm bleibt die Hauptsache, unmissverständlich zu sagen: Die Unvernunft Kapitalismus gehört abgeschafft.
Aber wo sich antikapitalistischer G8-Widerstand artikuliert, darf dieser Tage natürlich auch ein riesiges Polizeiaufgebot nicht fehlen. Die Polizei war mit mindestens 500 Beamten in Göttingen. Nicht nur, dass die gesamte Demo ins Spalier genommen wurde, auch einen Angriff auf die Demo konnten sich die Staatsschützer mal wieder nicht verkneifen: Ein kurze Hüpf- und Laufeinlage wurde dann zum Anlass, um auf die vorderen Demoreihen einzuschlagen und auch zu -knüppeln. Als ein Polizist dann dabei auch noch seinen Schlagstock verlor, hätten beinahe die Demo-Sanis auf der an sich lockeren, gut gelaunten Demo doch noch richtig Arbeit bekommen. Derzeit sind uns drei leichter Verletzte bekannt. Die Leute im vorderen Teil blieben denooch ruhig und besonnen und drängten die Polizisten schließlich etwas zurück, so dass diese Gelegenheit hatten mal wieder ein bisschen "runterzukommen".
Die Demo endete am Wilhelmsplatz mit einer über einstündigen Abschlusskundgebung, auf der sich das DJ-Team nochmal richtig ins Zeug legen konnte.
Der Wilhelmsplatz geistert seit Wochen durch die Göttinger Provinzpresse und ist Ausgangspunkt für eine – für Göttinger Verhältnisse – aggressive Sicherheits- und Überwachungsdebatte. Der "Willi-Platz" ist nämlich der so ziemlich beliebteste Treffpunkt für Jugendliche in Göttingen, um draußen zu feiern und Spass zu haben. Dass dies nicht immer in Bettruhe erfolgt und auch mal die eine oder andere Flasche kaputt geht, liegt auf der Hand. Weil sich Göttingens BürgerInnen von ihrer Jugend gestört fühlen könnten, stehen nun jedes Wochenende zwei bis vier Wannen dort rum, in den Nebenstraßen patroulliert dazu noch massiv Bereitschaftspolizei. Die lange diskutierte Videoüberwachung hat sich das ach so "liberale Göttingen" aber dann doch vorerst nicht getraut.
Die redical M möchte sich an dieser Stelle nochmal bei allen bedanken, die gekommen sind, und ausdrücklich auch nochmal einmal bei allen, die diese Demonstration, in welcher Form auch immer, unterstützt und aktiv mitgeholfen haben. Wir revanchieren uns bei Gelegenheit ...
Den Aufruf zur Demo gibt es hier:
http://www.puk.de/redicalm/stuff2/aufrufgoettingen1905.htm
Wir sehen uns im "... ums Ganze!"-Block in Rostock am 2.Juni, 13 Uhr Platz der Freundschaft!
----------------------------------------------------------------
Pimp your Kapitalismuskritik!
redical [m] präsentiert:
31.Mai | 20 h | Theaterkeller - Staat der Kapitalisten oder Staat des Kapitals?
Die Hilflosigkeit verkürzter Kapitalismuskritik am Beispiel der marxistischen Staatskritik
Veranstaltung mit Ingo Elbe [rote ruhr uni],Bochum
-----------------------------------------------------------------
mehr Infos zu "..ums Ganze!" unter:
http://umsganze.blogsport.de
Mit der Demonstration sollte vor allem eins klar gemacht werden: "Die Gruppe der Acht" ist weder die "Spinne im Netz" noch die "Schaltzentrale des Raubtierkapitalismus", sondern der G8-Gipfel muss als Form begriffen werden, in der sich die kapitalistische Gesellschaft im Politischen reflektiert.
Genau deshalb – gerade weil Herrschaft im Kapitalismus im Grunde weder Namen noch Adresse hat – , gibt es keine richtigen oder falschen Anlässe und Orte, um mit der Kapitalismuskritik aufs Ganze zu gehen. Werbung für eine Gesellschaft zu machen, in der die Produktion an den Bedürfnissen aller Menschen orientiert ist und nicht an den Gesetzen des Marktes, geht immer und überall. Ob nun heute in Göttingen oder beim G8-Gipfel in Heiligendamm bleibt die Hauptsache, unmissverständlich zu sagen: Die Unvernunft Kapitalismus gehört abgeschafft.
Aber wo sich antikapitalistischer G8-Widerstand artikuliert, darf dieser Tage natürlich auch ein riesiges Polizeiaufgebot nicht fehlen. Die Polizei war mit mindestens 500 Beamten in Göttingen. Nicht nur, dass die gesamte Demo ins Spalier genommen wurde, auch einen Angriff auf die Demo konnten sich die Staatsschützer mal wieder nicht verkneifen: Ein kurze Hüpf- und Laufeinlage wurde dann zum Anlass, um auf die vorderen Demoreihen einzuschlagen und auch zu -knüppeln. Als ein Polizist dann dabei auch noch seinen Schlagstock verlor, hätten beinahe die Demo-Sanis auf der an sich lockeren, gut gelaunten Demo doch noch richtig Arbeit bekommen. Derzeit sind uns drei leichter Verletzte bekannt. Die Leute im vorderen Teil blieben denooch ruhig und besonnen und drängten die Polizisten schließlich etwas zurück, so dass diese Gelegenheit hatten mal wieder ein bisschen "runterzukommen".
Die Demo endete am Wilhelmsplatz mit einer über einstündigen Abschlusskundgebung, auf der sich das DJ-Team nochmal richtig ins Zeug legen konnte.
Der Wilhelmsplatz geistert seit Wochen durch die Göttinger Provinzpresse und ist Ausgangspunkt für eine – für Göttinger Verhältnisse – aggressive Sicherheits- und Überwachungsdebatte. Der "Willi-Platz" ist nämlich der so ziemlich beliebteste Treffpunkt für Jugendliche in Göttingen, um draußen zu feiern und Spass zu haben. Dass dies nicht immer in Bettruhe erfolgt und auch mal die eine oder andere Flasche kaputt geht, liegt auf der Hand. Weil sich Göttingens BürgerInnen von ihrer Jugend gestört fühlen könnten, stehen nun jedes Wochenende zwei bis vier Wannen dort rum, in den Nebenstraßen patroulliert dazu noch massiv Bereitschaftspolizei. Die lange diskutierte Videoüberwachung hat sich das ach so "liberale Göttingen" aber dann doch vorerst nicht getraut.
Die redical M möchte sich an dieser Stelle nochmal bei allen bedanken, die gekommen sind, und ausdrücklich auch nochmal einmal bei allen, die diese Demonstration, in welcher Form auch immer, unterstützt und aktiv mitgeholfen haben. Wir revanchieren uns bei Gelegenheit ...
Den Aufruf zur Demo gibt es hier:
http://www.puk.de/redicalm/stuff2/aufrufgoettingen1905.htm
Wir sehen uns im "... ums Ganze!"-Block in Rostock am 2.Juni, 13 Uhr Platz der Freundschaft!
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Pimp your Kapitalismuskritik!
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31.Mai | 20 h | Theaterkeller - Staat der Kapitalisten oder Staat des Kapitals?
Die Hilflosigkeit verkürzter Kapitalismuskritik am Beispiel der marxistischen Staatskritik
Veranstaltung mit Ingo Elbe [rote ruhr uni],Bochum
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mehr Infos zu "..ums Ganze!" unter:
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(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)
(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)
Ergänzungen
egal
jo
Polizeibericht
Göttingen (ots) - Göttingen, Innenstadt
Samstag, 19. Mai 2007, 18.00 bis 21.00 Uhr
GÖTTINGEN (jk) - Unter dem Motto "Göttingen ist nicht
Heiligendamm - uns doch egal !" haben am Samstagabend (19.05.07) rund
250 Angehörige der linken Szene, darunter ca. 80 gewaltbereite
Demonstranten, in der Göttinger Innenstadt gegen den bevorstehenden G
8-Gipfel in Heiligendamm protestiert.
Im Anschluss an eine Auftaktkundgebung auf dem Marktplatz bewegte
sich der Aufzug unter Mitführung themenbezogener Transparente und
eines Lautprecherwagens durch mehrere Straßen der Innenstadt.
Unterbrochen wurde der Marsch von zwei Zwischenkundgebungen an der
Einmündung Weender Straße/Stumpfebiel und in der Nikolaistraße.
Zu einem Zwischenfall kam es, als einige Demonstranten beim
Abbiegen in die Kurze Geismarstraße die den Aufzug begleitende
Polizeiabsperrung durchbrechen wollten. Um dies zu verhindern,
mussten die Beamten kurzfristig von ihrem Schlagstock Gebrauch
machen.
Gegen 20.00 Uhr erreichte der Demonstrationszug den Wilhelmsplatz.
Hier fand anschließend bis gegen 21.00 Uhr die Abschlusskundgebung
statt. Zu weiteren Zwischenfällen kam es nicht.
Die Polizei Göttingen hatte mehrere hundert Beamte verschiedener
Dienststellen für den Einsatz zusammen gezogen.
ots Originaltext: Polizeidirektion Göttingen
Digitale Pressemappe:
http://www.polizeipresse.de/p_story.htx?firmaid=7452
Die Presseerklärung der Bullen = Frechheit
GoeSt hat auch was gechrieben
http://goest.de/g8_demo_mai07.htm
nix, nix, nix als Parolen!
Unberechenbarkeit ist eine Waffe
wir sehen uns beim G8
warum...
@ warum wurde
Die haben übrigens ganz schön zugelangt. Lob an die Leute vorne, dass sie einigermaßen ruhig geblieben sind und trotzdem dagegen gehalten haben. So wie die geknüppelt haben, ist es echt verwunderlich/glücklich, dass niemand schwerer verletzt wurde.
Schlagstock wieder aufgetaucht?
Nicht dass es hier bald so Prozesse wie in Griechenland gibt :]
Polizeihetze
POL-GOE: (609/2007) Zwei Fahrzeuge der Bundespolizei in Brand gesetzt - 6.000 Euro Schaden; Telefonzellen-Sachbeschädiger auf frischer Tat festgenommen
Göttingen (ots) - Göttingen, Bahnhofsallee
Sonntag, 20. Mai 2007, gegen 00.20 Uhr
GÖTTINGEN (jk) - Auf dem Parkplatz der Bundespolizei in der
Bahnhofsallee haben Unbekannte in der zu Sonntag (20.05.07) gegen
00.20 Uhr versucht, zwei Dienstfahrzeuge in Brand zu setzen.
Bundesbeamte, die sich gerade auf Streife befanden, wurden durch
einen lauten Knall auf die beiden teilweise in Flammen stehenden
VW-Busse aufmerksam. Sie konnten die Brandherde noch vor Eintreffen
der Feuerwehr mit einem Feuerlöscher ablöschen. Durch die Flammen
wurden Reifen und Unterboden der Fahrzeuge beschädigt. Der
eingetretene Schaden wird derzeit auf rund 6.000 Euro geschätzt.
Hinweise auf die Verursacher gibt es bislang nicht.
Es ist nicht auszuschließen, dass der Brandanschlag im
Zusammenhang mit der am Samstagabend (19.05.07) in der Göttinger
Innenstadt stattgefundenen Demonstration der linken Szene gegen den
bevorstehenden G 8-Gipfel in Heiligendamm (siehe unsere
Pressemitteilung Nr. 608 vom 19.05.07) steht und möglicherweise auf
das Konto gewaltbereiter Sympathisanten der linken Szene geht. Das 4.
Fachkommissariat des Zentralen Kriminaldienstes der Polizeiinspektion
Göttingen hat die diesbezüglichen Ermittlungen aufgenommen.
Der Vorfall ist bereits der zweite seiner Art im unmittelbaren
Zusammenhang mit einer Demonstration der sog. linken Szene in
Göttingen. Bereits am Abend des 27.10.2006
hatten Unbekannte im Anschluss an eine "Warm-up-Demo" im Vorfeld
einer NPD-Kundgebung versucht, einen VW-Transporter der Polizei
Göttingen in Brand zu setzen.
Zwei mutmaßliche Sachbeschädiger konnten Beamte der
Bereitschaftspolizei Sonntagnacht (20.05.07) in der Nikolaistraße auf
frischer Tat festnehmen. Die Einsatzkräfte beobachteten die beiden 26
und 37 Jahre alten Männer aus Göttingen dabei, wie sie eine
öffentliche Telefonzelle beschädigten und griffen zu.
Die beiden Tatverdächtigen sind nach ersten Erkenntnissen
vermutlich der linken Szene zuzuordnen. Sie wurden zur
Personalienfeststellung mit zur Wache genommen und anschließend
entlassen.
ots Originaltext: Polizeidirektion Göttingen
Digitale Pressemappe:
http://www.polizeipresse.de/p_story.htx?firmaid=7452
Apropos Repression: G8-Nachtreffen
weitere bilder von der demo
weitere bilder
Die konserative Lokalpresse berichtet auch...
Es blieb weitgehend friedlich. Nur ganz kurz griffen Polizeibeamte zum Schlagstock, ohne ihn ernstlich einzusetzen, als am Sonnabendabend vor der Volksbank die Spitze des Demonstrationszuges kurz versuchte, eine Polizeikette zu durchbrechen.
Etwa 400 Globalisierungsgegner hatten sich zum Protest gegen den G8-Gipfel in Heiligendamm getroffen. Eine Kundgebung auf dem Markt vor dem Alten Rathaus, ein Demozug mit Zwischenkundgebungen bis zum Neuen Rathaus und eine Abschlussveranstaltung auf dem Wilhelmsplatz nutzten die Teilnehmer nicht nur zum Protest gegen Kapitalismus und Globalisierung. Sie protestierten auch gegen Versuche, durch Videoüberwachung auf dem Wilhelmsplatz „die soziale Kontrolle zu forcieren”, und gegen jüngste Bestrebungen des Studentenwerkes, die Mietverträge für studentisch selbstverwaltete Häuser zu kündigen und in Einzelmietverträge umzuwandeln.
und schaut euch mal den ersten Absatz an...die Bullen schreiben Absperrung, jetzt ist daraus schon ne Polizeikette geworden...langsam wirds peinlich
http://www.goettinger-tageblatt.de/gt-lokal/278981.html
Göttingens meistgehörtes Radio ist
Redebeitrag zu Lohnbetrug bei Ruch
Am Samstag, den 31.3.07 und am Samstag, den 7.4.07 haben jeweils 20 bis 30 Personen vor der Filiale der Bäckerei Ruch in der Groner Strasse protestiert. Auch heute stehen wir aus gutem Grunde hier vor Ruch.
Die Geschäftsführung der Feinbäckerei Ruch & Gerhardy hat mindestens drei Beschäftigten den Lohn um 30 % gekürzt. Begründung für diesen Schritt: Die Beschäftigten waren ordnungsgemäß krankgeschrieben.
Geschäftsführer Thorsten Ruch erklärt dazu gegenüber dem GT, dass er sich bewusst sei, dass er arbeitsrechtlich nicht korrekt handle. Es habe ihm aber einfach gereicht, seine Toleranzgrenze sei überschritten.
Ruch & Gerhardy befinden sich in einer Umstrukturierung, mit der die Arbeitszeit verdichtet, sprich die Arbeitshetze erhöht werden soll. Am Schluss soll dann natürlich von weniger Beschäftigten die gleiche Arbeit wie vorher erledigt werden. In den einzelnen Schichten ist es schon zu einem Personalabbau gekommen. Seit mindestens Ende letzten Jahres setzt die Geschäftsführung die Angestellten mit Briefen unter Druck, in denen sie bspw. aufgefordert werden, nicht mehr krank zu machen und bei einer Grippe statt dessen Grippemittel zu nehmen.
Auf einer Betriebsversammlung hat Thorsten Ruch den Beschäftigten auch gesagt, warum sie mehr arbeiten sollen: Er hat ihnen vorgerechnet, wie viel sie mehr arbeiten müssen um seinen neuen Porsche zu finanzieren.
Die Angst vor Arbeitsplatzverlust hat dazu geführt, dass weder die 3 Betroffenen, noch andere MitarbeiterInnen sich gegen dieses selbstherrliche Verhalten der Geschäftsführung offen wehren.
Mit seinem Verhalten hat Thorsten Ruch und die Geschäftsführung von Ruch & Gerhardy gezeigt, dass ihnen das Recht vollkommen egal ist und sie sich nicht daran halten, wenn es ihnen nicht passt. Einzig das Recht des Stärkeren interessiert sie offensichtlich.
Ruch ist nur ein Beispiel von vielen. Ruch steht für die aktuelle Entwicklung in der BRD, die es dem Kapital scheinbar ermöglicht, mit der Drohung des Arbeitsplatzverlustes alle möglichen Verschärfungen der Arbeitsbedingungen durchzusetzen. Die Beschäftigten sind eingeschüchtert und trauen sich nicht sich dagegen offensiv zu wehren.
Es gibt aber auch immer häufiger Beispiele, dass die Beschäftigten anfangen sich dagegen zu wehren. Siehe Cinemaxx, Gate Gourmet, Bosch-Siemens-Hausgerätewerk etc. In vielen dieser Orte hat es sicherlich so angefangen wie bei Ruch: Einzelne Beschäftigte waren unzufrieden, haben sich zunächst individuell gewehrt oder dem alltäglichen Stress durch krankfeiern entzogen usw. Das Buch über Gate Gourmet kann da für uns sehr lehrreich sein. Hier wird beschrieben, wie sich aus dem alltäglichen Fabrikleben nach und nach ein Widerstand gegen diesen Angriff von oben und schließlich gegen die Arbeit überhaupt entwickeln kann. Und es wird gezeigt, wie sich eine radikale Linke, die es ernst meint mit dem Anspruch diese Gesellschaft verändern zu wollen, verhalten kann.
Eine Kritik, die beobachtend und theoretisch bleibt, trägt nichts zur Veränderung dieser Gesellschaft bei und verlängert die ganze Scheiße nur. Wir fordern alle Menschen, die diese Gesellschaft nicht nur kritisieren, sondern verändern wollen, dazu auf, sich in diese Konflikte einzumischen.
Wer gegen die G 8 demonstriert, muss auch gegen die Umsetzung der globalen Ausbeutungspolitik im Lokalen agieren.
Wir gehen nicht unter in Niederlagen, sondern in Kämpfen die wir nicht führen.
Heiligendamm ist überall – auch in Göttingen.
noch mehr bilder
Fotgraf ist eher nich vom Extra Tip
Here to stay
Here to stay
Das Studentenwerk rückt selbstverwalteten Häusern auf die Pelle
In den letzten Jahren wurden, Schritt für Schritt, selbstverwalteten Häusern, die dem Studentenwerk gehören, die bestehenden Mietverträge gekündigt, um sie in typische anonyme Wohnheime mit Einzelmietvertägen und Wohnzeitbeschränkung umzuwandeln. Betroffen davon waren bisher vor allem Häuser im Kreuzbergring und der Goßlerstraße. Nach Aussage von Angestellten der Stiftung Studentenwerk Göttingen, die für die Verwaltung der Wohnheime zuständig sind, sollen noch in diesem Jahr alle Wohnheime mit sogenannten Kollektivmietverträgen und ohne Wohnzeitbegrenzung umstrukturiert werden. Die alten Mietverträge sollen gekündigt werden und dann für jeden Wohnplatz Einzelmietverträge mit Wohnzeitbegrenzung vereinbart werden.
In Göttingen existieren seit nunmehr über 30 Jahren selbstverwaltete Wohnhäuser. Für diese Objekte bestehen seit Ende der 70er Jahre Mietverträge für die jeweiligen Wohnprojekte, die in Form von privaten Vereinen oder Gesellschaften eigenverantwortlich verwaltet werden. Diese Mietverhältnisse sind das Ergebnis von Konflikten und Verhandlungen um die ehemalige Besetzung dieser Häuser. Dem entgegen behauptet das Studentenwerk in seiner Eigenwerbung, mit der Einrichtung von Wohnplätzen in der Roten Straße eine Sanierung der Gebäude durchgesetzt zu haben und so zum Erhalt des Stadtbildes beigetragen zu haben. Der damalige Konflikt um die Initiative der BesetzerInnen dieser Gebäude wird dabei vollständig verschwiegen. Ohne deren Kampf wäre es gar nicht zur Einrichtung von Wohnplätzen in der jetzt bestehenden Form gekommen. Nur aufgrund der Entschlossenheit der damaligen BewohnerInnen konnten die noch heute bestehenden Mietverträge abgeschlossen werden. Im Jahr 1977 beabsichtigte das Studentenwerk, Einzelmietvertäge abzuschließen. Dagegen wurde mit einer erfolgreichen Kampagne vorgegangen, so dass die Verwaltung der Gebäude in den Händen der BewohnerInnen blieb. Eine kollektive Wohnkultur mit Auswirkungen auf das gesamte politische und gesellschaftliche Leben in Göttingen konnte entstehen.
Die linke Szene, wie sie derzeit in Göttingen vorzufinden ist, mit ihren Treffpunkten, kulturellen Aktivitäten und einer Vielzahl an politischen Gruppen kann nicht einfach als gegeben vorausgesetzt werden: sie bedarf nicht zuletzt solcher selbstverwalteten Wohnformen. Brechen diese weg, besteht die Gefahr, dass auch Göttingen zu einem studentisch geprägten Provinzkaff mit öde konformistischem Klima wird, wie dies in manch anderer einstmals „linken Unistadt“ schon längst geschehen ist.
Ohnehin gibt die gesellschaftliche Entwicklung auch hier wenig Anlass zum Optimismus: mit der Umstrukturierung der Universität und der Umstellung auf bachelor-Studiengänge scheinen die Zeiten passé, in denen die Uni ein Ort war, an dem sich mitunter kritisches Denken entwickeln konnte. Der zunehmende ökonomische Druck tut sein übriges, dass das Studium zu einer stupiden Zumutung gerät, die es schleunigst hinter sich zu bringen gilt: wer im vierzehnten Semester Sozialwissenschaften studiert, gilt nicht mehr als der relaxte Langzeitzeitstudent, sondern als ein anachronistisch anmutender Typ, der sich –selber schuld- demnächst mit 1Euro-Jobs rumschlagen wird. Nicht nur an der Universität selbst, sondern auch in den Häusern, die dem Studentenwerk gehören, verschärfen sich die Bedingungen zusehends.
Mehr oder weniger selbstbestimmte Wohnformen sind zwar keineswegs, wie Freiraum-RomatikerInnen einst hofften, die Vorwegnahme eines Besseren im schlechten Bestehenden. Die so beliebte Forderung nach dem „selbstbestimmten Leben“ ist im Hier und Jetzt, angesichts von Staat und Kapital, nicht einzulösen. Jedoch bieten solche Häuser zumindest die Möglichkeit, sich innerhalb dieser Verhältnisse kollektiv das Leben so „selbstbestimmt“ wie eben möglich zu gestalten. Die Vorstellungen leitender Funktionäre des Studentenwerkes zielen auf etwas anderes ab: ordentlich durchorganisiert soll das Wohnen ablaufen, mit Einzelmietverträgen und Wohnzeitbegrenzung. Eine deratige „Umstrukturierung“ wurde schon in mehreren Häusern problemlos durchgesetzt und so soll es demnächst auch mit den noch verbliebenen selbstverwalteten Häusern geschehen.
Wir begreifen dies jedoch keineswegs als einen Prozess, der sich gegen unsere Interessen und ohne unsere Zustimmung einfach so vollziehen wird. Stattdessen ist für uns dieser vermeintliche Verwaltungsakt eine politische Auseinandersetzung. Die Häuser in der Roten Straße, der Goßlerstraße, im Kreuzbergring und der Gotmarstraße würden in dieser Form nicht existieren, wären sie nicht im Zuge der Besetzung in den 70er Jahren und den folgenden Konflikten erkämpft worden. Und ebenso ist für uns klar, dass es diese Form des Zusammenwohnens zu erhalten, zu verteidigen gilt. Dabei ist eine geplante Abwicklung der derzeitigen kollektiven Wohnstrukturen keine Tatsache, die es zu akzeptieren gilt und die lediglich im Detail zu unseren Gunsten aushandelbar wäre. Jeden Eingriff in den Status Quo betrachten wir als eine qualitative Verschlechterung unserer Wohnsituation, eine Verschlechterung, die wir nicht einfach hinnehmen werden.
Die Häuser der Roten Straße 0-5, Kreuzbergring 10+12 und die Gotmar Straße 9+10 haben sich deshalb in der Kampagne „here to stay“ vernetzt. Da geht noch einiges…
Redebeitrag G.Gegenstrom
Wir demonstrieren hier heute einerseits, weil der G8-Gipfel vor der Tür steht.
Wenn alle Weltverbesserer und Gutmenschen bei den Protesten Reformen und „deine Stimme gegen die Armut“ fordern werden, wollen wir nicht tatenlos daneben stehen und ihnen die Kritik am Bestehenden überlassen. Wir wollen unserer radikalen Kritik Gehör verschaffen, allerdings nicht um jeden Preis.
Wo Bündnispolitik zum Selbstzweck mutiert, wo sich vermeintliche Linksradikale mit fast jeder Organisation und Partei verbünden die es in diesem dunklen Land gibt, nur um auf „die Bewegung“ einzuwirken und im Trüben nach blinden Mitläufern zu fischen, hört emanzipatorische Kritik auf. Denn wenn die Inhalte auf der Strecke bleiben, verkommt jede Form von Praxis zu einer Farce.
Aber wir sind aus einem weiteren Grund hier: Um zu zeigen dass es den falschen Zeitpunkt für die richtige Kritik nicht gibt. Göttingen ist nicht Heiligendamm, aber das ist eben wirklich total egal.
Der G8-Gipfel ist sicher eine Gelegenheit, gesellschaftliche Konflikte auf die Strasse zu bringen und sichtbar zu machen. Aber die Kritik am Ganzen kann und muss auch zu jedem anderen Zeitpunkt stattfinden. Und genauso wenig wie die Kritik auf große internationale Treffen beschränkt sein darf, muss sie auch sonst über Demo-Rituale und Lesekreise hinausgehen.
Wir wissen, dass es kein richtiges Leben im Falschen gibt. Und das auch jede noch so Subversive und vermeintlich antikapitalistische Praxis stets ein Teil des Scheißsystems bleibt. Doch sollte uns das nicht davon abhalten, unsere Kritik an den Verhältnissen auch im alltäglichen Leben zu artikulieren und zu praktizieren. Eben bei dieser ganzen Scheisse nicht mitmachen, auf die wir eigentlich keinen Bock haben.
Wir haben keine Lust auf eine Gesellschaft, in der sich die Menschen über ihre Arbeit definieren,
Wir haben keine Lust mehr zuzulassen, das sich unser Tun in entfremdete Arbeit verwandelt.
Die Tätigkeit eines Menschen muss sich nach seinen Bedürfnissen und Wünschen, ausrichten und nicht nach seiner Profitabilität. Aus diesem Grund kann es auch nicht darum gehen einen „besseren Kapitalismus“ zu fordern, sondern ihn völlig abzulehnen und seine Ideologie zu bekämpfen.
Denn so schlecht es auch aussehen mag, die vermeintliche Natürlichkeit des Kapitalismus ist eine intellektuelle Täuschung. Wenn der Kapitalismus vom Menschen geschaffen wird kann er vom Menschen auch wieder überwunden werden. Dafür müssen wir aber das Denken überwinden, das dahinter steht. Nämlich Egoismus, Konkurrenz und Wettbewerb.
Wir haben keine Lust mehr auf die Lähmungen und auf die gedanklichen Gleichschaltungen durch die kapitalistische und patriarchale Herrschaft. Wenn alle utopischen Vorstellungen aufgebraucht und Alternativen nicht mehr denkbar sind, taucht der Mensch in einen Sumpf voller Gleichgültigkeit und dumpfer Anpassung ein.
Wir müssen anfangen, ungehorsam zu sein und widerständig, eben einfach nicht alles mitmachen.
Soweit es geht der Verwertungslogik entfliehen, wieder Sand im Getriebe sein.
Nur wenn viele ungehorsam sind, sich kollektiv und selbstverwaltet organisieren, sich der kapitalistischen Arbeitsweise verweigern, können temporäre Freiräume entstehen.
Natürlich sind solche Projekte in einer kapitalistischen Welt widersprüchlich und begrenzt, aber wie soll mensch ein fortschrittliches,freies Leben sonst ausprobieren und erschaffen wenn nicht durch und mit diesen Nischen.
Nur durch die Verknüpfung vieler verschiedener Formen des Kampfes gegen die kapitalistische Verwertungslogik und gegen alles andere wird mensch ein emanzipiertes Leben aufbauen können.
Die Selbstbestimmung des Lebens - so begrenzt diese Forderung im Kapitalismus auch sein mag - kann dabei nur durch die Ablehnung jeglicher Form von Herrschaft und Autorität zustande kommen. Damit können wir hier und heute beginnen.
Wir sollten also Wege finden, unsere Negation auch im Alltag zu artikulieren und zu leben, genauso wie wir es heute gemeinsam tun. Und auch beim G8-Gipfel wollen wir zeigen, dass es weder einen guten Kapitalismus geben kann, noch eine freie Gesellschaft, solange sie auf Nation, Volk und Patriarchat beruht.
Lasst uns in Heiligendamm und überall gemeinsam zeigen: the future is unwritten! smash capitalism!
Kommt zum ...ums Ganze! Block auf der Großdemo am 2.Juni!
Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen
Feine Sache — Sachzwangopfer
Ausrede? — Flusskrebs
viel posing wenig inhalt — optional
Schöne Sache — Teilnehmerin
http://www.freiraeume-schaffen.net/ — http://www.freiraeume-schaffen.net/
kennzeichen — ICH
Fronttranspi — eman neid
gibts — eigentlich
eigene Bedeutungslosigkeit kaschieren? — ihr seid die Elite
@optional — nix
Wer zum Geier — ist dieser Typ?
fotograf — nö
halb lang — nun mal
@optional — antifaschistin hannover