Hannover Krawallhauptstadt!

Anarcho-Randalia Hannover 18.01.2007 20:13 Themen: G8 G8 Heiligendamm Globalisierung Kultur Repression
Kurz nach dem ein Workshopwochenende zur Vorbereitung auf den G8-Gipfel in einer öffentlichen Schule in Hannover bei manchen Lokalpolitikern sowie in der Presse für Wirbel sorgte, gibt es nun den nächsten Skandal: Oberbürgermeister Stephan Weil stellte offensichtlich das Rathaus für Workshops zur Verfügung, bei denen die Teilnehmenden darauf vorbereitet werden, Hannover als Hauptstadt von Krawall und Randale zu etablieren. Was Sturmtief "Kyrill" nicht schafft, erledigt die Verbindung Anarcho-Randalia Hannover!
Folgende Presseerklärung hat die Gruppierung herausgegeben:
Pressemitteilung: „Hannover muss Krawallhauptstadt werden!“

Die sich ständig schlagende Verbindung „Anarcho-Randalia Hannover“ nahm die Berichterstattung über „Blockadetrainings in der IGS Linden“ erfreut zur Kenntnis (indymedia berichtete neben mancher Lokalpresse). „Endlich ist die öffentliche Aufmerksamkeit für unser Anliegen geschaffen: Hannover muss Hauptstadt von Krawall und Randale werden!“, so ein Sprecher der Verbindung.

Noch gibt sich die Gruppe aber skeptisch, was die von FDP-Ratsherr Wilfried Engelke prophezeite weltweite Außenwirkung von G8-Aktionsvorbereitungen in einer hannöverschen Schule am vergangenen Wochenende angeht. „Damit die Weltpresse tatsächlich eventuelle Ausschreitungen am Rande des G8-Gipfels auf Hannover zurückführen wird, muss jetzt noch kräftig nachgelegt werden. Am Ende soll weltweit von jedem mit einem müden Schulterzucken konstatiert werden können: ‚Es ist doch bekannt, dass Demos in Hannover meist in Ausschreitungen enden’.“

Zu diesem Zweck führt die Verbindung Aufbau-Workshops für Gipfelstürmerinnen und Gipfelstürmer durch, bei dem „Möglichkeiten der Gipfel-Blockade vertieft und erweitert“ werden sollen. Man beabsichtige, den technisch versierten Umgang mit Pflastersteinen, das schnelle Errichten effizienter Barrikaden sowie die Grundlagen der Molotow-Chemie mittels Trockenübungen zu proben.

Um auch Oberbürgermeister Stephan Weil eine Chance zum Mitmachen zu geben, fand die erste Aktion im Rathaus sowie davor auf dem Trammplatz statt. Dass Weil sich von den zuletzt an einer städtischen IGS durchgeführten Vorbereitungen für friedlichen Protest nach dem Vorbild von Gandhi distanziert habe, könne man bei der Anarcho-Randalia verstehen. Derlei Aktionen könnten Hannover schließlich nur in ein negatives, provinzielles Bild rücken. Die Gruppe verspreche aber, dass es bei ihren Aktionen um „handfeste Bambule“ gehen soll, die auch die Bildzeitungsredaktionen in Hamburg und Berlin zum Staunen bringen könnten. Der Krawall-Standort Hannover erführe so eine Aufwertung.

OB Weil wurde beim Auftakt der Workshop-Reihe nicht gesichtet, alle Ratsfraktionen sollen jedoch noch das Angebot erhalten, dass die Workshops auch bei ihnen durchgeführt werden können.

Hintergrund:

In Teilen der globalisierungskritischen Szene, die sich auf Proteste gegen den G8-Gipfel im Ostseebad Heiligendamm im Juni dieses Jahres vorbereitet, wurden die Einschätzungen hannoverscher Politiker zu einer Veranstaltung von Janun in Kooperation mit dem attac-Netzwerk mit einer Mischung aus Amüsement und Empörung aufgenommen. Die offensichtliche, zum Himmel schreiende totale Unkenntnis, die insbesondere den FDP-Ratsherrn Wilfried Engelke nicht von öffentlichen Diffamierungen abhielt, macht eine kreative Antwort erforderlich. Die provozierende Reduzierung der G8-KritikerInnen auf für das Gastgeberland Deutschland unerwünschte Randalierende ist eine irrsinnige Idee von Leuten wie Herrn Engelke, die nun mit Aktionskunst konsequent aufgegriffen wird. FDP und CDU, aber auch SPD-Oberbürgermeister Stephan Weil sollen sich noch wünschen, sie hätten ihre Ressentiments gegenüber der politischen Opposition, sowie ihren merkwürdigen Lokalpatriotismus nie in einer so dumpfen Weise gegenüber der dankbaren lokalen Presse zum Besten gegeben.
Die Kritik am Treffen der G8 darf derweil nicht durch sensationslüsterne Politiker und Journalisten in den Hintergrund gedrängt werden. Das Gipfeltreffen ist illegitim, die umfangreiche Kritik an der Politik der Mitgliedstaaten sowie der G8 als Institution gehört in die Medien und auf die Schreibtische auch der hannoverschen Ratsmitglieder. Wir hoffen, mit unserer Aktion die Augen derer öffnen zu können, die tatsächlich glauben, es ginge bei den Protesten nur um Krawall.

PS: Der Wachmann im Rathaus hat sein bestes gegeben, uns schnell wieder raus zu scheuchen. Also kündigt ihm nicht, ihr Verantwortlichen!
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Ergänzungen

Na klar...

Warhead 24.01.2007 - 07:32
...nur wer die Bühne am besten illuminiert kommt bekommt auch die fetten Headlines.
Vor ein paar Jahren,kurz vor der EXPO 2000 und den vorgeblich "allerletzten Chaostagen",hiess
es "Hannover muss zur Wiese werden" heute "muss Hannover halt Krawallhauptstadt werden.Das geile ist,noch immer stürzen sie sich alle drauf die Narren.

Autonome Jugendantifa Hannover

Blue and White 24.01.2007 - 13:45
Jetzt wir es aber interesant!
Wenn die Anarcho.Randalierer sich vllt mal damit beschäftigen würden, was Attac wirklich ist, dann würden sie sehen, dass Attac keineswegs "radikal" ist, sondern lediglich den Kapitalismus "verbessern" möchte.
Schaut man sich den Artikel an, so ist es wie jedesmal, damals in der Kornstraße; geschlossene Gesellschaft, über Political Correctnes, falsches Verständnis von Sexismus;
am liebsten den ganzen Tag Bonzen klatschen und Coca-Cola die Hölle heiß machen.
Die Szene in Hannover stellt sich immer mehr mit dem Rücken zur Wand.
Selbst das predigen von vermeindlicher Toleranz im Mischmasch mit Kulturrelativismus und Antisemitismus wird die Kornstrassler nicht mehr vor der Diskussion bewahren.
Die Disskusion darum, ob man das "links sein" nicht ein wenig falsch verstanden hat.

Trotzdem, der Aufruf zu Krawall ist sinnvoll, nur müsste dieser auch ernst gemeint sein, und nich den Aufhänger "Smash G8" haben; schließlich sind Kosten für den Staat nur schlecht, und darum sollte es gehen!
Es scheint wohl so, als ob die Sonnenbrillenträger und Palituchfetischisten der Kornstraße immer noch nicht erkannt hätten, dass das Kapital total ist, sich durch alle Lebensbereiche zieht und auch ihr denken/handeln, sowie dass der Unternehmer beinflusst.
Zu ihrer großen Entäuschung ist es nämlich nicht der böse , verbrecherische Unternehmer, oder der böse Staatschef der Andere Unterdrückt und/oder Ausbeutet, sondern das Prinzip des Kapitalismus ansich, die Lohnarbeit und die Schaffung von Mehrwert.
Ich empfehle die Einführung in die Kritik der politischen Ökonomie bei Frau Nadja Rakowitz, Dozentin und Profesorin der Goethe-Uni in Frankfurt.

Die G8 ziehen eben nicht die "Fäden" und schließlich sorgen sie auch dafür, dass es euch, ihr Anarcho-Randalierer, dass es euch gut geht.
Sie sind auch nicht die einzigen , die solch einen Gipfel veranstalten. Ich empfehle euch den Asien-Gipfel, wo die Arabische Liga und Herr Ahmadinedschad über eine Bewerkstelligung einer neuen Shoa philosophiert. Warum macht ihr dagegen keine Randale? Wäre doch eigentlich angebracht, schließlich ist die Kornstrasse doch antifaschistisch.

Ein Wort zum Schluss, Attac "probt" Blokadeaktionen, meint echte Repression nachstellen zu können. Diese Menschen waren wohl noch nie in Hamburg oder Rostock, und haben Repression miterlebt. Solche Gewaltorgien lassen sich einfach nicht nachstellen, somal sie wohl lediglich ein Vorgeschmack auf das waren, was die lieben Demoteilnehmer in Heiligendamm erwarten wird. Attac ist latent antisemitisch, und genau aus diesem Grund, der plumpen, selbstherrlich, verkürzten Kapitalismuskritik, stimme ich mit Herrn Weil überein,dass soetwas nicht sein kann, wenn auch aus anderen Gründen.
Wer Attac in radikalen Protest einbinden will, der ist genau so Radikal wie Beckstein oder Sarcozy; nämlich gar nicht!

Gegen jeden Antisemitismus!
Deutschland?Nie wieder!

Autonome Jugendantifa Hannover

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nazi — lol

geile aktion^^ — ....

Schön!! — Ich halt

@ peinlich — GoStopAct

@schoen — antiphobe

also — senfdazugeben

sonnenklar — der eine halt

ich sach mal: yeah — stalin stinkt!

@senfverteiler — Bobo, das ulkig anzusehende Mammut

nix gepeilt? — ähem

@ blue and white — black and red

Vielen Dank! — Blue and White

@ blue&white — Krawallo

??? — Salem

Danke! — Christian Tietz- attac hannover

x.x — ....

danke! — vulgäranarchist