D.I.Y.-Camp in Freiburg geräumt
In der Nacht auf den 28. Juli nahmen zwei Bullen direkt vor der KTS eine Person fest (Berichte bei Indymedia: 1 2 3). Daraufhin kamen etwa 80-100 BesucherInnen der KTS aus Solidarität zum Ort der Festnahme auf der Basler Straße. Als die Bullen sich nicht verhandlungsbereit zeigten und Verstärkung mit Hunden ankam, eskalierte die Situation. Im Laufe der Auseinandersetzung wurde ein Polizist nach Angaben der Polizei schwer am Auge verletzt, wobei die Ursache der Verletzung noch unbekannt ist.
Feature bei Indymedia.Global: Freiburg: Massive repression against anarchist convention | D.I.Y.-Webseite | schattenparker.net
Am nächsten Morgen befasste sich ein großes Plenum auf dem D.I.Y.-Camp mit den Geschehnissen des Vorabends und dem weiteren Vorgehen. Dort wurde die Entscheidung des abendlichen KTS-Plenums bestätigt, alles zu tun, um die Situation nicht weiter zu eskalieren. Eine für den Mittag anberaumte Demonstration wurde abgesagt. In der Reflektion des Vorabends wurde die Solidarisierung mit der festgenommenen Person, die mittlerweile wieder in Freiheit ist, weiterhin als richtig erachtet. Ebenso einhellig wurde die Verletzung des Polizisten bedauert. Auch wenn die genauen Umstände des Vorfalls noch nicht geklärt sind, waren alle der Meinung, dass es zu solch schweren Verletzungen nicht kommen darf.
Trotz der Deeskalationsversuche der D.I.Y.-TeilnehmerInnen zogen die Bullen massiv Einsatzkräfte in Freiburg zusammen. Mit einem martialischen Aufgebot von mindestens 300 Bullen (85-100 Wannen und ein Hubschrauber) wurde das D.I.Y.-Camp neben dem Wagenplatz der Schattenparker in der Munzinger Straße umstellt. Die Stadt hatte eine "Allgemeinverfügung" erlassen, nach der das "in der Munzingerstraße illegal besetzte Gelände rund um die legale Schattenparkerfläche" zu räumen sei, obwohl sie zuvor mündlich zugesichert hatte, das Camp zu tolerieren.
Gegen 16 Uhr begann die Räumung der etwa 150-200 Menschen, die sich zu diesem Zeitpunkt auf dem Gelände befanden. Es wurden massiv Stadtverbote bis Montag erteilt und mindestens zwei Personen wurden festgenommen, von denen eine wieder frei ist. Der Wagenplatz der Schattenparker war während der Räumung am Anfang zugänglich und wurde dann von Bullen abgeriegelt. Wer seine bzw. ihre Sachen von dem Areal holen wollte, wurde fotografiert, musste seine bzw. ihre Personalien abgeben und riskierte ein Stadtverbot.
Mittlerweile ist das Gelände unter Einschränkungen wieder zugänglich, aber noch immer kontrollieren Zivibullen. Weiterhin muss mit Personalienfeststellungen und Platzverweisen gerechnet werden. Die Bullen haben für morgen noch weitere Verstärkung angefordert, denn morgen findet eine Reclaim the streets statt. In Wuppertal fand am Abend der Räumung eine Solidemo statt, liebe Grüße und Dank an die GenossInnen! Zeigt euch solidarisch, kommt nach Freiburg!
Pressemitteilung des D.I.Y.-Camps
Gezielte polizeiliche Repression gegen TeilnehmerInnen des D.I.Y. Against the State Festivals
Heute um 15 Uhr räumte die Polizei das von ihr mündlich zugesicherte Campingareal an der Munzigerstrasse. Die TeilnehmerInnen des internationalen Festivals erhielten mündliche Stadtverweise. Eine Betroffene beschrieb den Sachverhalt so: "Sie haben sich einen Grund gesucht und gefunden um ein politisch unbequemes Festival mundtot zu machen."
Nachdem es bereits in der gestrigen Nacht infolge eines unverhältnismäßigen Polizeieinsatzes zu Auseinandersetzungen zwischen TeilnehmerInnen des Festivals und der Polizei kam, hat die Polizei hiermit ihre Repressionspolitik fortgeführt. Trotz der Provokation blieb es friedlich, was auch der Intention des geplanten Festivals entspricht, in dessen Programm steht, dass "gewalttätige Aktionen nicht geplant und nicht erwünscht sind."
Weitere Informationen über das Festival finden Sie unter http://www.diyagainst.squat.net/
Interims-Pressegruppe des Festivals
Links:
- DIY CAMP wird geräumt!
- D.I.Y. Camp Räumung
- D.I.Y. Räumung (Fotos)
- Solidemo fürs D.I.Y. in Wuppertal
- D.I.Y. against the state - Anarchist Convention
- Freiburger Indyberichte
EA-Nummer für Freiburg: 0761/4097251 (und neu: 0761/682370)
(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)
Ergänzungen
BZ-Artikel
Massiver Polizeieinsatz und Räumung
Streifenpolizist bei Auseinandersetzungen schwer verletzt - Polizei stürmt daraufhin das "Do-it-yourself-Festival" auf der Haid
Von Simone Lutz und Beate Beule
Großeinsatz der Polizei im Gewerbegebiet Haid. Gestern räumten mehrere Hundertschaften ein Gelände neben der Wagenburg "Schattenparker" an der Munzinger Straße; die dort kampierenden Teilnehmer des "Do-it-yourself-Festivals" mussten ihre Personalien angeben und Freiburg verlassen. Der Grund: In der Nacht zum Freitag war bei Auseinandersetzungen zwischen Polizei und Besuchern der KTS ein Streifenpolizist schwer verletzt worden. Die Polizei vermutet, dass der oder die Täter Teilnehmer des "Do-it-yourself-Festivals" waren.
Der Polizeihubschrauber donnerte mehrmals über die Munzinger Straße, und am Bahnhof setzte sich eine lange Schlange von Autos der Bereitschaftspolizei Richtung Haid in Gang. Mit einem massiven Polizeiaufgebot riegelte die Polizei um 16 Uhr die Zufahrten an der Besanconallee und der Jechtinger Straße ab, um dann das Gelände an der Munzinger Straße zu stürmen. Dort hatten sich neben den - legal dort stehenden - Schattenparker für dieses Wochenende die Teilnehmer des "Do-it-yourself-Festivals" eingerichtet, einer alternativen kulturellen und politischen Veranstaltung.
Sichtlich fassungslos und unvorbereitet reagierten die meisten von ihnen auf das Auftauchen der Polizei. Diese forderte die rund 300 Teilnehmer des Festivals auf, ihre Personalien anzugeben und Freiburg dann zu verlassen - was dann auch alle unter Protest, aber friedlich taten. Die "Schattenparker" konnten auf ihrem abgezäunten Gelände bleiben.
Die Stadt Freiburg hatte eine so genannte Allgemeinverfügung bzw. Räumungsverfügung erlassen, weil der Besitzer des Geländes zwar die "Schattenparker", nicht aber die anderen dort campierenden Leute dulden wollte und die Stadt deswegen schriftlich um Hilfe gebeten hatte. Die Festivalteilnehmer waren im Gegensatz dazu davon ausgegangen, auf dem Platz geduldet zu sein. Außerdem, so die Polizei, habe es etliche Anwohnerbeschwerden und Ärger in der Munzinger Straße gegeben: diverse Diebstähle, Beschädigung von Verkehrszeichen und Störungen im Supermarkt, die Festivalteilnehmern zugeschrieben werden.
Der wichtigste Punkt dürfte allerdings sein, dass die Polizei vermutet, es gebe Zusammenhänge zwischen den Personen des Festivals und denen, die einen Polizisten verletzten. Am Freitag Morgen um ein Uhr hatten Streifenpolizisten einen Graffiti-Sprayer in der Basler Straße ertappt und festgenommen. Aus der nahe gelegenen KTS eilten ihm nach Polizeiangaben rund 100 Personen zur Hilfe. Die Polizei spricht von "rücksichtsloser Aggressivität" den Beamten gegenüber, KTS-Besucher sprechen von "provokativem Auftreten" der Polizei, die fast über eine Sitzblockade gefahren sei. Verstärkung rückte an, die Situation eskalierte: Ein Streifenpolizist wurde so schwer am Auge verletzt, dass er gestern zwei Mal an der Netzhaut operiert werden musste; Polizeiautos wurden beschädigt. Verdächtigt und gesucht wird ein etwa 35-Jähriger mit einer Tätowierung unter dem linken Auge. In der Folge wurden rund um die KTS Personen und Autos kontrolliert. In den Morgenstunden rückten die Beamten ab, um dann nachmittags das Gelände an der Munzinger Straße, wo die Festivalteilnehmer campierten, zu räumen.
Bildunterschrift: Die Polizeidirektion Freiburg ist auf dem illegal besetzten Gelände in der Munzinger Straße zugange. Schattenparker, Wagenburgler, Wagenburg, Polizeieinsatz, Räumung, DIY-Festival
BZ-Kommentar
Was bleibt, sind Scherben
Das Festival ist aus:
Im Vorfeld des "Do-it-yourself-Festivals" hatte die KTS-Initiative an der Basler Straße noch geschrieben, gewalttätige Aktionen seien "nicht geplant und nicht erwünscht" . Auch die Wagenburg "Schattenparker" hat immer beteuert, strikt gegen Gewalt zu sein. Nun ist es doch gewalttätig geworden in Freiburg. Ein Polizist wurde schwer verletzt, das "Do-it-yourself-Festival" ist aufgelöst und die "Schattenparker" bleiben im wahrsten Sinne des Wortes auf einem Scherbenhaufen zurück.
Mit dem Angriff sind die Dinge aus dem Ruder gelaufen. Ein Polizist, der einen Graffiti-Sprayer mit auf die Wache nehmen wollte, weiß nicht, ob er wieder normal sehen wird. Es bleiben Fragen. Wie konnte die Situation in der Nacht zum Freitag eskalieren? Warum haben sich KTS und "Schattenparker" nicht deutlicher von den Gewalttätern distanziert und ihnen sofort Einhalt geboten? Hätte die Polizei anders reagieren sollen als mit einem massiven Aufgebot an Beamten? Und: War die Räumung des Geländes an der Munzinger Straße die einzig mögliche Antwort?
Wäre am Freitag Morgen kein Polizist verletzt worden, dann hätte das Festival aller Wahrscheinlichkeit nach ungeschoren über die Bühne gehen können, dann hätte die Stadt trotz der Einwände des Eigentümers vielleicht nicht räumen lassen, dann würden die friedlichen "Schattenparker" nun nicht in einen Topf geworfen mit gewalttätigen Chaoten. Das, was gestern passiert ist, wird ihnen die Verhandlungen um einen ständigen Platz für ihre Wagenburg sehr schwer machen ? ein hoher Preis, den sie für das Festival zahlen müssen.
Simone Lutz
Bildunterschrift: Bereitschaftspolizei unter anderem aus Göppingen räumte das illegal besetzte Gelände an der Munzinger Straße neben den "Schattenparkern" - was lautstarken und manchmal auch stillen Protest provozierte.
SWR-Artikel
Polizei räumt alternativen Zeltplatz
Bei einer Auseinandersetzung zwischen der Polizei und rund 100 Mitgliedern der linken Szene ist ein Beamter schwer verletzt worden. Nun hat die Polizei einen Zeltplatz von mehreren hundert Anhängern einer alternativen Wohnform geräumt.
"Aus diesem Kreis war es in jüngster Zeit immer wieder zu Straftaten gekommen", erklärte ein Polizeisprecher die Aktion. "Die wissen jetzt, was die Stunde geschlagen hat. Da läuft das zivil ab." Bei den Auseinandersetzungen zwischen der Polizei und rund 100 Mitgliedern der linksalternativen Szene war letzte Nacht ein Polizist schwer verletzt worden. Ein zweiter Beamter hatte leichtere Blessuren erlitten, teilte die Polizei weiter mit. Die Situation sei bei einem Szene-Treffen nach der Festnahme eines mutmaßlichen Grafitti-Sprayers eskaliert.
Zahlreiche junge Leute hätten zunächst einen Streifenwagen mit einer Sitzblockade gestoppt, hieß es weiter. Einer der beiden Beamten sei dann von einer Flasche am Kopf getroffen worden. Bis auf den mutmaßlichen Sprayer habe es keine weiteren Festnahmen gegeben, hieß es. Bei den Krawallen wurden zwei Autos der Polizei beschädigt.
Ein Leben "jenseits vom Kommerz"
Die Bewohner des geräumten Zeltplatzes nehmen nach Polizeiangaben an einer Veranstaltung in Freiburg teil. Laut Veranstalter sollten dort bis zum Sonntag Erfahrungen ausgetauscht werden, "um ein Leben jenseits von Kommerz und Kapitalismus auszuprobieren und zu leben". Die Bewohner des geräumten Zeltplatzes hatten in der Nähe einer legalen Wagenburg gecampt, die in den vergangenen Monaten immer wieder für Schlagzeilen gesorgt hatte, teilte die Polizei weiter mit. Zuletzt war den so genannten Schattenparkern für einen begrenzten Zeitraum ein privates Gelände zur Verfügung gestellt worden.
Artikel in den Stuttgarter Nachrichten
Freiburger Polizist schwer verletzt
Auseinandersetzung zwischen Beamten und rund 100 Mitgliedern der linksalternativen Szene
Freiburg - Ein Polizist ist in der Nacht zum Freitag in Freiburg bei einer Auseinandersetzung zwischen der Polizei und rund 100 Mitgliedern der linksalternativen Szene schwer verletzt worden. Ein zweiter Beamter habe leichtere Blessuren davongetragen, sagte eine Polizeisprecherin. Die Situation sei bei einem Szene-Treffen nach der Festnahme eines mutmaßlichen Grafitti-Sprayers eskaliert.
Zahlreiche junge Leute hätten zunächst einen Streifenwagen mit einer Sitzblockade gestoppt. Einer der beiden Beamten sei dann von einem Wurfgeschoss am Kopf getroffen und erheblich verletzt worden, hieß es. Erst durch den Einsatz weiterer Polizisten habe die Situation wieder beruhigt werden können. Bis auf den mutmaßlichen Sprayer habe es keine weiteren Festnahmen gegeben, hieß es. Bei den Krawallen wurden zwei Dienstfahrzeuge der Polizei beschädigt.
dpa/lsw
RTS ind Freiburg !!!!
Artikel von www.stattweb.de
Die Mediendarstellung –mit Ausnahme der BZ- erweckt den Eindruck, als sei die Platzräumung unmittelbare juristische Folge der Verletzung des am Auge getroffenen Polizisten gewesen. Z.B. SWR stellt das als logische und Kausale Verknüpfung dar.
Die rechtliche Begründung der Räumung aber, wie sich nun herausstellt, lag in der –angeblichen- Weigerung des Besitzers des betreffenden Platzes, außer den Schattenparkern auch noch die "auswärtigen Zelter" zu beherbergen. Zusätzlich hätte es Nachbarbeschwerden wegen Lärm gegeben.
Das alles habe die Stadt veranlasst, einen Rudnumerlass „gegen alle“ zu erwirken. Ob die Platzverweise gegen Nicht-Freiburgerinnen und Freiburger ebenfalls dort miteingeschlossen waren oder von der Polizei zusätzlich gespendet wurden, ist nicht völlig klar.
Auf jeden Fall steht damit fest, dass es einen Vorratsbeschluss gegeben haben muss- zum Schutz der Eigentumsrechte auf dem Grundstück- der dann nach Anlass und Gelegenheit gezückt werden konnte. Wer dieser Eigentümer war- hoffentlich nicht wieder die Stadt über irgend eine ausgegliederte Gesellschaft- ist nicht klar. Klar aber, dass mit dieser Rechtspraxis und der Kombination gemeindlicher und polizeilicher Befugnisse auch ohne besondere Vorkommnisse Räumungen und Exilierungen unerwünschter Personen immer möglich sind.
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Es geht immer weiter...
PM der Uni-Studierendenvertretung am Samstag
An die Presse
Studierendenvertretung kritisiert rechtswidrige Einschränkung der Versammlungsfreiheit und unverhältnismäßigen Polizeieinsatz
Die Studierendenvertretung der Universität Freiburg ist entsetzt über das Vorgehen der Polizei beim heutigen "Reclaim the Streets"-Festival. Hunderte bewaffnete Polizeikräfte in Kampfmontur unterbanden das geplante kreative Straßenfest. Die Polizei ging hierbei übertrieben aggressiv und willkürlich gegen DemonstrantInnen, SympathisantInnen und unbeteiligte PassantInnen vor. "Gerade in Freiburg hatte ich eine solche willkürliche Kriminalisierung Andersdenkender nicht erwartet" kommentiert ein u-asta Vorstand, die Geschehnisse. "Dass die Versammlungsfreiheit derart mit Füßen getreten und gewaltsam gegen friedliche DemonstrantInnen eingeschritten wird, schockiert mich zutiefst und lässt mich am Funktionieren unseres Rechtsstaats zweifeln"
Heute sollte im Rahmen des "Do it Yourself"-Festivals (D.I.Y.) ein buntes Straßenfest in der Innenstadt stattfinden. Neben der Präsentation von Workshopinhalten des D.I.Y.-Festivals und kreativen Aktionen war auch eine Demonstration für die Anerkennung alternativer Lebensentwürfe geplant.
All dies wurde aber bereits im Voraus unterbunden. Als sich gegen 14.30 Uhr die ersten Menschen am Platz der alten Synagoge einfanden, warteten dort mehrere Hundertschaften der Polizei. Die TeilnehmerInnen saßen friedlich auf dem Rasen oder tanzten bei bestem Wetter in bunten Kostümen zu Trommel-Rythmen. Ohne Vorwarnung oder auch nur der Aufforderung, die Versammlung aufzulösen, kesselte die Polizei um 15.30 Uhr die nach wie vor friedlichen DemonstrantInnen komplett ein. Wer auch nur zufällig auf dem Platz der Alten Synagoge stand, befand sich unvorhersehbar im Polizeikessel und wurde dort festgehalten.
Schon zuvor war es zu massiven Polizeiaktionen gekommen: Von wahllosen Kontrollen gegenüber "teilnahmewillig erscheinenden" PassantInnen und Fahrzeugen, dem Aussprechen von Platzverweisen für das gesamte Stadtgebiet (!) bis hin zur Beschlagnahmung von Demo-Fahrzeugen und der gewaltsamen Auflösung eines Straßentheaters unternahm die Polizei alles, um heute jede Veranstaltung des D.I.Y. von vornherein zu verhindern.
Einen Höhepunkt unverhältnismäßiger Polizeieinsätze stellte die Ingewahrsamnahme mehrerer als Clowns verkleideter DemonstrantInnen am Bertoldsbrunnen dar. Die Begründung der Polizei: Clowns seien in der Vergangenheit schon auffällig geworden und die Kostümierung als Clown verstoße gegen das Vermummungsverbot.
Unbeteiligte PassantInnen, die sich ob dieses Vorgehens verständlicherweise beschwerten, wurden von der Polizei weggedrängt und wie potentielle Straftäter per Videokamera abgefilmt.
Die Einkesselung der ungefähr 300 Personen am Platz der Alten Synagoge zog sich insgesamt drei Stunden lang hin. Immer wieder wurden Personen unter teilweise massivem Gewalteinsatz aus dem Kessel gezerrt und abgeführt. Zahlreiche Platzverweise wurden ausgesprochen und die Personalien festgestellt. Vereinzelt wurden Personen in Gewahrsam genommen. Im Kessel kam es gegenüber den dort Sitzenden immer wieder zum Schlagstockeinsatz. Personen, die Fotos oder Videoaufnahmen machen oder den Polizeieinsatz auch nur beobachten wollten, wurden aufgefordert dies zu unterlassen und weggedrängt.
Die Studierendenvertretung kritisiert dieses Vorgehen aufs Schärfste. Das Verhindern der geplanten Veranstaltungen greift ungerechtfertigt und erheblich in die Grundrechte der Versammlungs- und der Meinungsfreiheit ein. Darüber hinaus kam es nun zum wiederholten Male bei Protesten, an denen auch Studierende beteiligt waren zu einem unverhältnismäßigen Aufgebot an und zu übertrieben aggressivem Verhalten von Polizeikräften. Die Kriminalisierung kritischer Stimmen oder auch nur Zivilcourage beweisender PassantInnen nimmt beängstigende Ausmaße an. So kam das Wort „Polizeistaat“ heute nicht nur Angehörigen der „linken Szene“ über die Lippen.
Indy global feature
BZ Spezial zum DIY
Bessere Planung?
link zum videoclip von cine rebelde
Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen
deeskalation von und für wen ?
aha, wir wissen zwar nicht was los ist, aber wir bedauern schon mal vorsorglich. was soll der scheiss ? euer camp wird mit gewalt geräumt und ihr macht euch sorgen um einen bullen, der sich während der arbeit verletzt hat, was zu seinem berufsrisiko gehört.
ausserdem will das camp "deeskalieren" ! hallo, ihr habt nichts zum deeskalieren, das camp ist jederzeit den bullen ausgeliefert wenn mensch sich nicht dagegen wehrt, und das mit allen mitteln die sich die leute zutrauen !
nach dem bullenterror der letzten wochen während der studidemos ist die räumung nun der i-punkt der staatsrepression.
daher das neue motto: die zeit der deeskalation ist vorbei, wehrt euch !
solidarität mit allen auf demos der letzten monate verletzten oder geknasteten. die bullenschweine können sich selbst bedauern.
ohne bullen kein krawall
was soll der scheiß? die pigs eskalieren + krimilasieren das ganze camp/die ganzen aktionstage. als grund muß die verletzung eines bullen (die ja noch nicht einmal eindeutig geklärt ist...vielleicht ist er auf speed gegen ein bullenauto gelaufen und hat die beschädigungen an den cop-cars verursacht 8)) herhalten.
in anbetracht dessen, was sich die pigs in den letzten jahren bei demos und ähnlichen gelegenheiten rausnehmen, ist ein verletzter bulle wohl ein witz. deeskalation ist hier wohl fehl am platze, zumal sie wohl zu keiner zeit zum konzept der bullen gehörte. ich habe eher den einduck, dass der kleinste anlass dazu genutzt wurde um das ganze diy-projekt zum kippen zu bringen.
unglaubich
hey bitte wie sollte man son dinge kommentieren...ziemlich klar war schon,das diese festival sone komisch hippies zeug sein konnte,aber sone statement find ich echt scheisse weil verurteilt unfriedliche aktion formen
und spielt alt die bullen spiel wobei die bullen immer zwischen gute und friedlichen und boese gewalttaetigen unterscheiden wollen.
das heisst das falls jemand sich gegen die bullen gewehrt haette,haette eure unterstutzung nicht gekriegt oder wie?echt toll verhaltnis...
immer diese spruche:wir sind so freidlich,die boese bullen usw...son opfer scheisse ist echt zum kotzen..
und bullen zu attackieren ist immer ne gute sache,mit oder ohne provokationen...raus aus dem sofa leute...
@anarcho
du zielt wohl auf die spalungsversuche der bullen in 'gute' und 'böse' demonstantinnen ab. da geb' ich dir völlig recht! traurig, dass sich die leute vom camp sich dieses von den bullen aufdrücken lassen haben.
okay, wenn das der grundkonsenz des camps war (was ich voll verstehen kann), ist es dennoch erforderlich im vorfeld zu überdenken, was evtl. passieren kann, wenn die pigs zu flippen beginnen.
schweinchenrosa´s solidarische grüsse
also ehrlich, wegen farbe anner hauswand...
liebe und kraft für´s weitermachen!!!
Räumung
Schade, dass der Sprayer jetzt irgendwie herhalten muss und der Polizist bemitleidet wird. Sprayen ist doch echt ne Kleinigkeit, so wie Kiffen oder so, da muss die Polizei nicht eingreifen, tut sie auch sehr oft nicht, weil die Sprayer meist wegrennen und es dann entweder peinlich oder unangemessen gewaltsam wird. Was war das denn überhaupt für ne Fläche, ein Brückenpfeiler oder ein Privatgebäude?
Jedenfalls ist das ganz schön bescheuert und unverschämt, direkt bei einem Camp wegen eines Sprayers zu zweit so einen Terz zu veranstalten. Früher wurde aus jeder Demo heraus gesprayt und das war nie ein Anlass für die Polizei einzugreifen. heute ist das irgendwie anders und es wird mit Kreide gemalt. Ist halt auch immer viel mehr Polizei da, heutzutage. Aber zu zweit als Streifenpolizisten? Entweder die wollten bewusst eskalieren und waren zu mutig, oder selber auf Speed.
Was jedenfalls echt schlimm wäre, sich jetzt von diesem Sprayer zu distanzieren. Ein Camp, dass sich politisch versteht und DIY against the State heißt, muss auch nach außen wirken. Ihr habt beschlossen, das gewaltlos zu machen, das ist OK. Sprayen ist gewaltlos. Die Gewalt fängt hingegen da an, wo jemandem Handschellen angelegt werden, ersie seiner Freiheit beraubt wird. Da braucht sich die Stadt nicht zu wundern.
Wenn ihr aber nur in Ruhe Campen und vielleicht etwas unkonventionell einkaufen wolltet, dann ist das nicht politisch. Dann bekommt ihr auch keinen Ärger mit der Polizei, dann könnt ihr euch die Werbung vielleicht noch von der lokalen Sparkasse oder der Stadtverwaltung bezuschussen lassen. Dann muss das Camp halt einfach "DIY" heißen, da zahlt dann sogar die Bundeszentrale f. pol. Bildung. Wenn ihr aber gegen den Staat sein wollt, dann müsst ihr Euch auch klar sein, was das heißt. Dann müsst ihr Euch bedingungslos hinter den Sprayer stellen und klar machen, was für eine Provokation das von Seiten der Polizei war. Der Zug scheint jetzt allerdings abgefahren, weil ja erstmal deeskaliert wurde von Eurer Seite (seht ihr mal, was ihr davon hattet)
Nicht, dass ich das wahrscheinlich andersgemacht hätte, das Regime der Angst hat mich ja auch im Griff. Aber dann muss man sich den Verbalradikalismus schon sparen und sich vielleicht echt in dei verlassenen Regionen Ostedeutschlands etc. aufmachen. Da kann man nämlich völlig ungestört seine "alternativen Lebensformen" durchziehen.
Das haben wir von "Kaufen statt besetzen". Mietshäusersyndikat statt sozialem Wohnungsbau, Feuershow statt Mollis...
Schame
Geheimdienst muss nicht mehr eigene Spiune in Bewegung haben. Gut Leben hat soft Leute produziert und sie machen alles im Einklang mit Interesse von Bullen. So, Plenum hat Bullen statt Aktivisten geschützt. Es war nur freie polizeiliche Wille, wieviel Aktivisten inhaftiert sein werden. Alle Aktivisten werden nur schauen, sie werden nichts tun. Kein Wiederstand. Schame. Schame ist auch dass admin in Indymedia kritische Komentaren "verstecken" (es kann man sehen aber nicht wie andere Komentaren).
Ich habe auch gewusst dass das nur Festival sein wird, deshalb bin ich nicht gekommen. Fashioners, Kinder des Kapitalismus.
D.I.Y. - AGAINST THE STATE...
außer einer aufgeblähter worthülse/parole steckt da wohl nicht viel dahinter. in anbetracht der ereignisse ist das motto der aktionstage zur hohlen phrase geworden.
wo bleibt denn die solidarität mit dem mutmaßlichem sprayer und den festgenommenen? wo ist denn die power 'against the state'?
statt sich der repression der bullen entgegen zu stellen, wurde überlegt, wie die situation deeskaliert werden könnte und es wurden zur entschuldigung die propaganda des bullenberichtes und der lokalpresse übernommen.
gut, eure intention die aktionstage friedlich durchzuziehen ist löblich und geht auch voll in ordnung. aber scheinbar habt ihr euch keine gedanken darüber gemacht, was zu tun ist 'wenn es brennt'.
unter 'd.i.y.-against the state' verstehe ich mehr, als ein gemütliches beisammensein (den begriff hippiefestival, verkneif ich mir mal) und bei dem ersten kleinen bullenstress gleich in die defensive zu gehen.
es geht doch darum endlich wieder die initative zu ergreifen, zu agieren, offensiv zu werden und nicht ständig nur auf repession zu reagieren. so hab ich das motto der aktionstage jedenfalls verstanden.
solidarität mit den gefangenen !!!
fight on !!!
Schlussfolgerung
Ich denke mal, er hat sich von seinem Kollegen absichtlich schwer verletzen lassen, damit der Platz geräumt werden kann.
Und ich denke mal, er hat das auch gerne getan, damit er nun arbeitsunfähig ist und uns, den Steuerzahlern, auf der Tasche liegen kann. Sind doch alles Schweine.
Ich kriege hier...
Ist klar, die Demonstranten sind allesamt die schreiende Unschuld und die Polizisten sind die bösen Faschisten, die alles kurz und klein hauen.
Zu dem Vorfall mit dem Sprayer:
Natürlich ist ein Graffiti kein Mord und kein Totschlag, aber was ist das bitte für eine Provokation vor den "Bullen" ein solches zu sprühen? Was erwartet ihr? Dass die Polizei dazukommt, sich auf die Schenkel klopft und Beifall klatscht? Man braucht sich nach so einer dreisten Aktion nicht wundern, wenn man festgenommen wird und man wird nicht "totgeschossen", wie sich ein anderer Experte ja hier schon geäußert hat.
Wenn man dann meint falsche Solidarität mit dem Trottel haben zu müssen indem man den Kerl eigenhändig befreien will und einen Polizisten dabei schwer verletzt, dann braucht man sich nicht wundern, wenn danach das Festival von einer Polizeiübermacht überschattet wird.
Mein Vorschlag:
Die Leute die die Situation vor dem KTS haben eskalieren lassen als Sündenbock hermachen und die Szene mal von Chaoten den gründlich reinigen, die euch in ein schlechtes Licht rücken. Wenn es dafür kein Interesse gibt, dürft ihr dann aber auch nicht jammern, wenn die Stadt zB das KTS schliesst.