Iran am Scheideweg

Florian Geyer - überarbeitet 22.06.2003 01:00 Themen: 3. Golfkrieg Bildung Repression Weltweit
"Die Vereinigten Staaten sehen den Einsatz von Gewalt gegen iranische Studenten, die friedlich ihre politische Meinung äußern, mit großer Besorgnis. Die Iraner haben wie alle Menschen das Recht, ihr eigenes Schicksal zu bestimmen und die Vereinigten Staaten unterstützen ihr Streben nach einem Leben in Freiheit." So drückte sich der amerikanische Präsident Bush kürzlich aus, ungeachtet des regelmässigen Einsatzes von Gewalt gegen friedliche Demonstranten im eigenen Land, sowie der unkommentierten gewalttätigen Angriffe auf Proteste im jüngst eroberten Irak.
Einerseits brüstet man sich mit der Kritik am diktatorischen Regime im Iran und seinem brutalen Vorgehen gegen die neue Studentenbewegung, bei denen in den vergangenen Tagen mindestens eine Person getötet wurde. Andererseits beschwichtigt man aus Gründen der politischen und wirtschaftlichen Neigungen zum Mullah-Regime: in Frankreich kam es nach Anfrage aus Teheran zu Hausdurchsuchungen und Verhaftungen Regime-kritischer Exil-Iraner. Zum wiederholten Male protestierten in Paris lebende Iraner mit versuchter Selbstverbrennung gegen dieses Vorgehen der Behörden. In Deutschland kam es zu Verhaftungen nachdem in Hamburglebende Exil-Iraner das iranische Konsulat verwüsteten .
Die Proteste der Studenten vor allem in Teheran halten an und sehen sich einer massiven Repression seitens Regime-treuer Einheiten ausgeliefert. Der Westen, allen voran die USA, versuchen diese Demokratie-Bewegung mit anhaltenden Drohungen gegen die iranische Regierung für sich zu instrumentalisieren, während die breite Bevölkerung im Iran noch damit zögert sich den Protesten anzuschliessen.
Der folgende Artikel liefert hierzu eine Analyse der Student/innenbewegung im Iran.

Hintergrund der neuen Protestbewegung

Kurz nach der Revolution 1979 gelang es der islamistischen Konterrevolution die gesamten sozialen und politischen Bewegungen im Iran zu liquidieren. Die explosionsartig gewachsene Linke, die Akteure aus den neuen Gewerkschaften und der Räte-Bewegung der selbstverwalteten Betriebe, sowie die neue Frauenbewegung waren Opfer einer der schlimmsten Repressionswellen dieser Dekade. Zehntausende wurden umgebracht und noch mehr verließen das Land.

Am 9. Juli 1999, fast 20 Jahre später, kam es mit der neuen Student/innenbewegung zur ersten Protestbewegung seit der Etablierung der islamischen Herrschaft. Diese Bewegung ist vor dem Hintergrund der massiven Entfremdung der Gesellschaft, besonders der Jugend, mit der Klerikal-Diktatur im Iran entstanden. In ihrem politischen Programm hatten die Islamisten ihren verbalen Anti-Imperialismus mit der Forderung nach sozialer Gerechtigkeit verbunden. Beides erscheint 20 Jahre später als eine Farce. Im Iran machen westliche Konzerne heute gute Geschäfte (Deutschland ist Irans größter Handelspartner) und die soziale Lage ist dramatisch. Es ist üblich, dass Arbeiter monatelang auf ihren Lohn warten müssen. Neben der kulturellen Unterdrückung ist die Jugend ohne Perspektive. Zwei Drittel der Bevölkerung sind unter 25 Jahre alt, und im Iran gibt es eine der höchsten Selbstmordraten unter Jugendlichen.

Die kapitalistischen Verhältnisse blieben unter dem Mullah-Regime unangetastet. Die einzige Veränderung war, dass ein Teil der alten Bourgeoisie das Land verließ und statt dessen ein Teil der Führung der islamischen Bewegung in die Klasse der Bourgeoisie aufstieg. Der ehemalige Präsident und heute politisch sehr einflussreiche Multimillionär Rafsandjani ist der Inbegriff der neuen sozialen Elite unter dem Turban.

Die ökonomische Perspektivlosigkeit und das Ausbleiben der sozialen Verbesserungen führten zu einem Widerspruch in der Ideologie der islamischen Revolutionsbewegung. Mit der Zunahme dieses Widerspruchs brachen einige Intellektuelle, eine Schicht der alten Funktionäre, sowie die islamischen Studierenden-Verbände mit der Staatsideologie und wandten sich liberalen zivilgesellschaftlichen Modellen zu.Dieser ideologische Bruch gipfelte in einer Reformbewegung motiviert durch die erfolgreiche Präsidentschaftskandidatur Khatamis. Er hatte sich bereits vorher als Kultusminister für eine etwas liberalere Linie eingesetzt (siehe iranisches Kino). Seine Wahl vor knapp 6 Jahren war ein Erdrutsch im politischem Systems des Iran. Die Wahlbeteiligung (immer weit unter 50 Prozent) stieg auf über 80 Prozent und Khatami hatte mehr als drei Viertel der Stimmen. Diese Wahl stärkte der Bevölkerung enorm den Rücken und das repressive Regime begann im Alltag zu zerbröckeln. Frauen trugen das Kopftuch immer weiter hinten am Kopf, Paare setzten es durch, in den Parks spazieren gehen zu können, und hier und da mussten die Sicherheitswächter sogar ohnmächtig zusehen, als sich junge Leute in den Strassen die Hände hielten.

Diese Bewegung ging einher mit der Entstehung einer kritischen Presse, die vor dem Hintergrund einer enormen Politisierung der Gesellschaft entstand und diese massiv verstärkte. Immer wieder wurden kritische Zeitungen geschlossen, doch neue schossen wie Pilze aus dem Boden.Seit Khatamis Wahl war das politische System des Iran geteilt zwischen den Reformern, den Machthabern in der Administration und den Konservativen, die die Exekutive, die Justiz und das Wächterrat, also die realen Hebel der Macht, inne haben.

Die Studierenden und die Sackgasse der Reformbewegung

Der Ausbruch de Studierendenbewegung vor 4 Jahren war die Reaktion auf einen massiven Vorstoß der Konservativen gegen kritische Zeitungen. Es war aber auch schon eine gewisse Ungeduld mit der Reformbewegung Khatamis, die nicht die erwarteten Verbesserungen durchsetzen konnte. Die ersten Demonstrationen nach fast 20 Jahren brachten das islamische Regime in eine tiefe Krise. Khatami wandte sich gegen die Bewegung und forderte die Studierenden zur Ruhe auf. Zu groß war die Angst, dass eine Massenbewegung von unten nicht nur Reformen durchsetzen, sondern in ihrer Dynamik und bei der so großen Unzufriedenheit der Bevölkerung das ganze System der islamischen Republik brechen könnte. Daraufhin gingen die Konservativen in die Offensive und erdrückten die Demonstrationen mit Gewalt. Hunderte wurden verletzt und festgenommen, viele verschwanden und einige wurden umgebracht.

Die Universitäten wurden aber so nicht beruhigt. Ganz im Gegenteil. Politisch entwickelte sich die Student/innenbewegung weiter. Die Mehrheit der Akteure entfremdete sich von der Reformbewegung und entwickelte eine stärkere politische Unabhängigkeit. Seither ist Khatamis Popularität eingebrochen und die Hoffnung in der Bevölkerung auf eine Reformierbarkeit des Systems stark gesunken. Khatami hat nicht nur keine weiteren Reformen durchsetzen können, er war auch unfähig, aufgrund seiner Furcht vor zu radikalen Veränderungen den konservativen Rollback aufzuhalten. Die kritische Presselandschaft ist wieder extrem ausgedünnt, unzählige Journalisten in Haft.

Die Studierendenbewegung ist im Iran, ähnlich wie Indonesien 1997, der Katalysator der gesellschaftlichen Unzufriedenheit. Sie ist heute schon die stärkste Herausforderung, der das Mullahregime seit 20 Jahren begegnet ist. Sie steht vor dem Scheideweg weiter zu wachsen und irgendwann mit aktiver Unterstützung breiterer Schichten das System als Ganzes zu brechen, oder als Bewegung zerschlagen zu werden.Für die politische Konstitution dieser Bewegung ist wichtig zu sehen, dass sie aus den islamischen Verbänden selbst entstand. Diese Bewegung kann auf keine lebendige Tradition des zivilgesellschaftlichen Protests im Iran zurückgreifen. Die relevante kommunistisch orientierte Linke diskreditierte sich in ihrer kritiklosen Unterstützung Khomeinis nach der Revolution und wurde trotz Massenanhang ohne nennenswerten Widerstand komplett zerstört. Wir haben es mit einer neuen Generation zu tun, die sich entlang ihrer Erfahrungen politisch formen wird. Der Westen als Modell der liberalen Gesellschaft beeinflusst und prägt das politische Denken dieser Generation noch stark. Hinzu kommt, dass die ehemaligen Monarchisten in den USA mit ihren starken finanziellen Möglichkeiten und durch ihre Massenkommunikationsmittel versuchen, ideologisch auf die neue Generation einzuwirken.

Die aktuelle Bewegung

Die neue Demonstrationswelle und Aktionen der Studierenden begannen als eine Reaktion auf ein neues Gesetz, das eine Teilprivatisierung der Universitäten bedeutet. Dieses Gesetz, das einen größeren Teil der Student/innen per Gebühr an die Unis bringen will ging vor ca. zwei Monaten durch das Parlament und sorgte für enormen Unmut. Es waren Versammlungen in Wohnheimen geplant gewesen (im Tehraner Wohnheim Kuy wohnen bis zu 8.000 Studierende). Doch spontan entwickelten sich Straßendemonstrationen. Viele Menschen schlossen sich den Demos an, die aber relativ schnell von Sicherheitsorganen angegriffen wurden.So kam es seit Dienstag, den 10. Juni jeden Abend zu größeren Demonstrationen. Das Zentrum der Proteste waren wie erwähnt die Wohnheime. Am Wochenende verschärfte sich die Repression, mehrere Wohnheime wurden überfallen, unzählige Personen festgenommen, einige verschwanden. In Shiraz wurde ein Student erschossen.

Die Übergriffe waren von den sogenannten "Zivil-Bekleideten" Gruppen ausgeführt worden, bewaffnete fundamentalistisch-faschistoide Banden. Die Exekutive versuchte nicht offiziell mit der Repression in Verbindung gebracht zu werden. Einige Teilnehmer dieser reaktionären Banden wurden von Studierenden festgenommen, und bei der Feststellung der Personalien stellte sich heraus, dass viele von ihnen Mitglieder offizieller Sicherheitsorgane waren.

Die breite Bevölkerung steht zwar hinter den Studierenden, hat aber noch nicht aktiv ins Geschehen eingegriffen. Viele Menschen fuhren letzte Woche mit ihren Autos in die Stadt und hupten in Solidarität mit den Student/innen. Doch das Fehlen jeglicher politischer Alternative bremst das aktive Eingreifen der breiteren Schichten.Die Repressionswelle konnte die Bewegung nicht brechen. Auf den Campus-Geländen und in den Wohnheimen werden ständig Teach-Ins und Veranstaltungen abgehalten. Die Vorbereitungen laufen für größere Versammlungen und Aktionen zum 9. Juli, den 4. Jahrestag der Student/innenbewegung. Die Studierenden haben versucht, das Stadion von Tehran für eine Massenversammlung zu buchen.Die neue Bewegung ist politisch deutlich weiter gegangen. Eine zentrale Forderung ist der Rücktritt Khatamis. Mehr und mehr wird der Präsident als ein Hindernis für die Demokratisierung des Iran gesehen. Die soziale Komponente dieser neuen Bewegung eröffnet einen neuen Horizont für die neue politische Generation, über die Frage der Demokratisierung weiter zur Frage einer sozial gerechten Ordnung der Gesellschaft. Gerade der Aspekt der Privatisierung stellt auch eine Brücke zur Globalisierungskritischen Bewegung her, die im Iran noch sehr wenig bekannt und ohne reale Wurzeln ist.

USA, Deutschland und die Linke

Bei vielen Linken herrschte beim Ausbruch dieser Bewegung Skepsis, inwiefern die USA hinter diesen Protestbewegungen steht, da sie vor kurzem noch über die Forcierung eines Volksaufstandes im Iran gesprochen hatte. Die US-Regierung war auch sehr schnell dabei, diese Bewegung aufzugreifen und die iranische Regierung vor Repressionen zu warnen.

Die westlichen Gesellschaftsmodelle sind im Iran recht populär. Mit dem Westen werden, wie erwähnt, Demokratie und alle kulturellen Freiheiten verbunden, die der Jugend heute vorenthalten wird. Diese Bewegung ist allerdings alles andere als ferngesteuert, sondern ist das Produkt einer langen Reifung der Enttäuschung einer ganzen Generation vom heute extistierenden System. Sie stellt gerade eine Alternative zu der von Bush etablierten Doktrin dar, mit Bomben ihre 'Freiheit' importiert zu bekommen. Hier liegt das Potential der Selbstbefreiung der Menschen im Iran. Sollte diese Bewegung politischen Erfolg haben und das System der Mullahs zum Einstürzen bringen, wird sich darin auch sehr leicht eine soziale Dynamik entwickeln, und die Fragen nach einer gerechten Ordnung, die jetzt bereits in der Entwicklung sind, würden sehr schnell aufblühen.

Die Linke und die globalisierungskritische Bewegung sind gefordert ihre aktive Solidarität zu zeigen. Jedes noch so kleine Zeichen wird den kämpfenden Jugendlichen Mut machen. Sollte von den westlichen sozialen Bewegungen kein Angebot der Unterstützung kommen, bleiben die USA und die von ihnen finanzierten monarchistischen Fernsehsender aus L.A der einzige internationale Bezugspunkt für die neue Bewegung. Speziell in Deutschland ist Handeln angesagt. Als größter Handelspartner des Iran hat sich die Bundesregierung bisher jeglicher scharfer Abgrenzung oder Verurteilung der Repressionen enthalten. Sie müssen unter Druck gesetzt werden, ihre Außenpolitik nach Menschen und nicht nach Profiten zu richten. Hatte Kissinger in den 60'ern den iranischen Shah hofiert, betreiben Fischer und Co. heute eine Normalisierung der Beziehung zur iranischen Regierung, um das Geschäft noch weiter zu fördern.

Weitere Informationen zum Iran:

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Ergänzungen

verschiedene Wahrnehmungen

Icke 18.06.2003 - 05:18
Vor zwei Jahren hat es niemanden interessiert, ob Menschen im Iran gegen die Diktatur demonstrieren. Einzig auf alternativen Webseiten konnte man mehr finden, wenn überhaupt.

In den Medien wurde die Kathami-Regierung anfangs als Reformregierung hochgelobt und das Ausmaß der Proteste verschwiegen. Warum ist klar: wirtschaftliche Kontakte sollten ausgebaut werden.
Jetzt auf einmal werden aus ein paar tausend Studenten eine revolutionäre Bewegung gemacht und die Polizei als "Schlägertrupps" beschrieben. Dabei macht die Polizei in Iran mit den Studenten genau das, was in Europa von den Medien als "gegen Straftäter vorgehen" bezeichnet wird, wenn es in Spanien oder Italien geschieht. Auf die Medien kann man sich offensichtlich nicht verlassen, sie sind blosse Propaganda-Werkzeuge. Alternative Berichterstattung direkt aus der Region ist von nöten.

Wer hierzulande links, anarchistisch, progressiv oder was auch immer ist, sollte sich selbstverständlich mit den Studenten solidarisieren. Wenn die USA in den Iran einfallen werden sie wie im Irak ein diktatorisches Protektorat errichten. Es gibt also 3 Möglichkeiten: Weiterer Islamstaat, US-Diktatur oder eine Revolution.

Solidarität ist jetzt wichtig!

Zico 18.06.2003 - 11:19
Ich arbeite schon seit zwei, drei Jahren mit iranischen Flüchtlingen politisch zusammen und ich muss sagen, dass ich wirklich extrem positive Erfahrungen gemacht habe. Ich habe selten so engagierte, offene und gebildete Menschen getroffen, welche zudem (zumindest in der Schweiz) sehr schnell Anschluss an ausserparlamentarische Gruppen gefunden haben. Zwar sind sie fast noch zerstrittener als die hiesige Linke, solidarisieren sich aber immer wieder tatkräftig mit anderen Flüchtlingen und Sans-Papiers und zählen zu den führenden Gruppen innerhalb der antirassistischen Bewegung. Ich würde es von daher extrem wichtig finden, wenn wir Formen finden, wo wir uns solidarisch erklären können und nicht stumm zuschauen wie sich die Lage im Iran weiter zuspitzt und die USA versucht monarchistischen Gruppen als Systemoption aufzubauen.

- informiert euch über die Situation im Iran!

- nehmt Kontakt auf mit iranischen Flüchtlingen und Oppositionsgruppen!

- Kämpfen wir gemeinsam für die Menschenrechte, Basisdemokratie und Gerechtigkeit!

Paris: 165 iranische Oppositionelle verhaftet

Tobias Troll 18.06.2003 - 11:50
Gestern wurden im Grossraum Paris 165 Exiliraner festgenommen. Die franzoesische Polizei ging bei dieser Grossrazzia (1300 Polizisten) z.T. sehr brutal vor. Die Razzia richtete sich gegen die Bewegung iranische Volksmudschahedjin, die wohl die wichtigste Oppositionsbewegung gegen das Ayatollah-regime darstellt. Die Meldungen über diese Bewegung finde ich sehr wiedersprüchlich: Sie sei von Saddam, Isreal und den USA unterstuetzt worden, habe eine breite Anhängerschaft in der Iranischen Mittelklasse, sei "islamistisch-marxistisch" ausgerichtet und werde nunmehr terroristisch eingestuft. Kann irgendjemend, zum Beispiel Floian Geyer, die Verhaftungen und diese Bewegung mit den Studentenprotesten in Bezug setzen? Wer kennt gute Internetquellen, um sich über die Situation im Iran zu informieren (Indymedia Teheran gibt es ja leider noch nicht)?

@ icke

ditte 18.06.2003 - 11:56
finde deinen beitrag gut, nur eine sache noch: der iran so er jetzt ist, ist kein "islamstaat". das was dort in den vergangenen jahren passiert ist, steht nicht im einklang mit der religion. das das land regiert wird von einer fetten, reichen klerikern schicht macht den iran nicht zu einen land nach dem koran.

Universität

Quer, Doppel, Kopier, Spam - Poster 18.06.2003 - 12:18
Die Eshfhan Universität wurde von wilden Menschen angezündet, die sich LEBAS SHAKHSI nennen.

Artikel und Photos:
 http://www.jonbesh.org/index.php?extend.249

Das war ein Alter-EE Querposting :p

und wenn tausendmal die Amis dahinterstehen

elfboi 18.06.2003 - 12:42
Wenn es gegen das Mullah-Regime oder irgendein anderes Verbrechersystem geht, ist mir egal, wer die Rebellion unterstützt, solange nicht wieder eine andere Verbrecherbande gefördert wird. Meinetwegen sollen ruhig die Amis die revolutionären Kräfte im Iran unterstützen, solange das nicht nur die Vorbereitung für einen neuen Krieg ist, oder ein Schachzug, um hinterher ein anderes Verbrecherregime an die Macht zu bringen - und selbst wenn es das ist, heißt das noch lange nicht, daß es dem CIA gelingen muß, das kann sich auch immer noch komplett verselbständigen.

Bericht eines Studenten

Abdel Kader 18.06.2003 - 13:13
Unter der folgenden Adresse befindet sich der Bericht eines Studenten, der die aktuellen Ereignisse beschreibt  http://www.jonbesh.org/english/news.php?extend.6
( wurde erst heute -mittwoch- veröffentlicht!).
Hier noch mal der ( englischsprachige )Link zur Attacke gegen das Wohnheim.
 http://www.jonbesh.org/english/news.php?extend.4
Computer wurden zerstört, eine höchst symbolische Handlung, man denke an die diversen Bücherverbrennungen in der Geschichte.

@Icke
Du meinst also die iranische Riot-Police und die Hisbollah seien keine Schlägerbanden? Wirf doch mal einen Blick auf die folgenden Photos, das ist schon etwas anderes als die Polizeipolitik in Deutschland
 http://www.jonbesh.org/english/news.php?extend.3
- in Asien, Lateinamerika und Afrika ist so was aber usus.

@ Abdel Kader

Genua + Göteborg + Baskenland + Wendland 18.06.2003 - 13:21
Du hast da was falsch verstanden. Es ging um die Medien.
Die iranische Polizei macht das, was auch die deutsche oder die italienische Polizei macht. Natürlich sind das Schlägerbanden. In den Medien werden Bullen aber immer als "die Guten" und die Demonstranten immer als "die Randalierer" hingestellt. Jetzt, wo die USA eine US-treue Diktatur aufbauen wollen, wird auf einmal in den Medien von "Schlägern" gesprochen. Es ging im Kommentar also darum, wie die Medien auf einmal ihre "Meinung" ändern. Medien sind Propagandaorgane. Die interessieren sich doch gar nicht für die Menschenrechte im Iran.

Polizei

Abdel Kader 18.06.2003 - 13:38
Ich dachte mir schon, dass jetzt Genua erwähnt wird. Genua wird aber doch immer als "chilenische Nacht" beschrieben, weil so was eben nur aus Lateinamerika bekannt war. Auch in Europa ist mit solchen Schlägern nicht zu spaßen, in außereuropäischen Ländern ist das aber viel gravierender und häufiger. Dort gibt es oftmals Todesschwadronen, professionelle Folterer oder wie im Irak Saddam Husseins staatlich geprüfte Vergewaltiger.
Zu den Medien: ich denke nicht, dass man die Medien immer nur als Manipulationsinstrument sehen sollte, Medien könne obrigkeitshörig, subversiv oder was auch immer sein, das hängt mit der Staatsform und der kulturellen Hegemonie bzw. dem "herrschenden Diskurs" in einer Gesellschaft zusammen. Medien sind höchst selektiv, wenn es mal gerade in ist werden irgendwelche "Menschenrechte" entdeckt, für die sich bisher kein Schwein interessiert hat. Doch darin unterscheiden sich die Medien durch nichts von der Linken.
By the way: wo bleibt eigentlich die große Antikriegsbewegung gegen den Bundeswehreinsatz im Kongo und die Kampagne "Kein Blut für Coltan!"?

Ohneinohnein!

SchwarzerWind 18.06.2003 - 13:40
Wenn ich schon lese, daß es einigen egal ist wer hinter dem Aufstand steckt.
Na klar, es ist eine weitere Liberalisierung des Systems nötig.
Jedoch verdammt nochmal nicht vom Blickwinkel unserer westlichen Sitten aus!
Ihr denkt immer hier sei das Optimum und fühlt euch doch eigentlich nicht wohl.
Wir haben auch eine Scheindemokratie, regiert von Banken und Wirtschaft!

Die jungen Leute dort haben die Schahzeit nicht miterlebt.
Sehnen sich doch mit Recht nach mehr Freiheit...
Nur der Feind ist da nicht der Islam. Nein!
Es ist die verqueere Ansicht der Kleriker die dort regiert.
Osama Bin Laden ist genausowenig islamisch wie sie.

Wir dürfen keinem Land einen westlichen Hut überziehen.
Das war der Weg des Kolonialismus, des Imperialismus!
Ich solidarisiere mich nicht blind mit Aufständischen.
In Hamburg haben Schahanhänger demonstriert.
Gewalttätig vor dem Generalkonsulat...
Diese kapitalistische Brut will ich nicht sehen!

Keine Solidarität mit den Mördern von gestern!
Der Feind steht im eigenen Land!

Wider den Schah und die Mullahs

Abdel Kader 18.06.2003 - 13:57
Die iranischen Studentinnen und Studenten wollen das theokratische Mullahsystem nicht liberalisieren, sondern abschaffen. Leute wie du, die unveränderliche Kulturen als Trennlinien zwischen den Menschen ziehen und sich stereotype Vorstellungen über "nicht-westliche Länder" machen, wären wohl schockiert darüber, dass die iranische Studentenbewegung selbst eine "Verwestlichung" anstrebt. Was diese "Verwestlichung" dann tatsächlich wert wäre, wäre wieder eine andere Diskussion.

@florian geyer

anti-streik-brecher 18.06.2003 - 14:10
ich wollte nur hinzufügen, dass dem artikel nichts mehr hinzuzufügen ist.
er ist eine korrekte analyse und sehr gut und verständlich formuliert.
wäre er noch ausführlicher, und das geht nicht mit so wenig platz, müsste da noch drin stehen und erklärt werden, dass eine "befreiung" des iran auf kapitalistischer grundlage nicht möglich ist, und dass die bewegung sich nicht nur ausweiten muß, sondern auch die kapitalistischen verhältnisse angreifen muss, und anfangen muss in uni, schule, betrieb und stadtteilen komitees aufzubauen, die die demokratische verwaltung der gesellschaft übernehmen müssen.

eine solche bewegung würde von keiner kapitalistischen regierung dieser welt unterstützt werden.

SOLIDARITÄT MIT DEM IRANISCHEN WIDERSTAND!

nein zum islamismus, imperialismus und kapitalismus
FÜR EINE REVOLUTION VON UNTEN, FÜR EINEN SOZIALISMUS VON UNTEN

zu usa einmischung

hicham 18.06.2003 - 14:26
die usa sollen sich da raushalten. wenn die sich einmischen und das massiv, dann schwächen sie die reformkräfte. im iran ist ein grosses potential für einen wechsel vorhanden.
lasst es die iraner selber machen!

für eine revolution von unten!

SchwarzerWind 18.06.2003 - 14:27
Genau! Für eine sozialistische Revolution.
Gegen Extremismus, Imperialismus und Kapitalismus.
Solange das die Grundfesten der Studenten sind, na klar!
Doch wer garantiert euch das? Zur Zeit keiner!

Ein Teil sicher, aber die Demonstranten hier in HH waren Schahfreunde.
Nicht das es die in Iran ebenso mit dem Schah halten!
Danke nein!

@ icke

ali 18.06.2003 - 14:32
ja klar, wenn amis was machen, dann muss das zwangsläufig in einer us-diktatur enden.du vergisst, das das regime im iran absolut anti-amerikanisch ist. und was hat es den menschen gebracht? nichts! stell dir vor , es gibt auch diktaturen, die nichts mit den usa zu tun haben, deren politik sogar gegen die usa-interessen gerichtet ist und die dennoch ihr eigenes volk unterdrücken. der iran ist eine gesinnungsdiktatur.

ich bin bahai und unsere anhänger werden seit jahren militant verfolgt. das was im iran mit bahais passiert kannst du mit der judenverfolgung vergleichen. wir dürfen nicht studieren und nicht ein eigenes gewerbe eröffnen. unsere firmen wurden uns weggenommen.unsere friedhöfe werden zerstört und es gibt zwangsbekeerungen von bahais.wir bekommen keinerlei staatliche unterstützung und werden verdächtigt, israelische spione zu ssein.

@ SchwarzerWind

hicham 18.06.2003 - 14:39
das stimmt nicht was du schreibst. die aktion in hh stand in einem anderen kontext.

@ali

Abdel Kader 18.06.2003 - 14:42
Könntest du einen Link zu einem Hintergrundartikel ( oder so was ähnliches) zu dem was du geschrieben hast posten?
Hat mich sehr neugierig gemacht :-)
Shukran
Abdel Kader

bahaiverfolgung im iran

ali 18.06.2003 - 14:55
ja,

dieser link zeigt umfang und qualitaet der verfolgung.
 http://www.humanrights.ch/themen/universalitaet/pdf/030527_bahai_iran.pdf

@ abdel...

ali 18.06.2003 - 14:58
noch ein infolink. wünsche dir was und viel erfolg!

 http://www.proasyl.de/texte/mappe/2002/72/15.pdf

iran und der westen

fairous 18.06.2003 - 15:08
nur mal so am rande. mein freund ist iraner. ich selber war im iran.auf den parties da wird sich freizügiger gekleidet als in europa und das obligatorische kopftuch trägt frau nur draussen.auf platz 1 der lieblingsauslandaufenthalte für iranische studentinnen und studenten liegen die usa.

die rolle der cia bei schahsturz

18.06.2003 - 15:13

wer dann?

SchwarzerWind 18.06.2003 - 16:36
Wer war in Hamburg dann der Urheber?
Klär mich doch bitte darüber auf wer es sonst war...

Hier wird immer behauptet, daß Juden und Christen nix dürfen.
Das sie in Iran ihren Wein keltern dürfen, ihre Religion leben können wird unterschlagen.
In den USA und anderen Staaten wird weit mehr unterdrückt.
Dafür interessiert sich heute keiner mehr???

Ich habe im Hamburger Freihafen so viele Iraner gesprochen.
Die reden offen über die Tatsache das sie trotz der Absetzung des Schahs drüber Villen besitzen.
Hast du Geld, dann hast du Macht. Hast du Macht, haste Recht!
Ich hab kein Bock auf anti-islamisches Geplapper.
Wenn wir den Urheber zerschmettern wollen, dann müssen wir den Kapitalismus zerschmettern.
Die Befreiung von unterdrückten Menschen geht damit Hand in Hand.
Kein Sozialismus ohne Freiheit, keine Freiheit ohne Sozialismus!

@sonja

rfo 18.06.2003 - 16:43
"Eine freie Presse ist eines der elematarsten Grundrechte, die hierzulande gelten."

Diese Deine Aussage ist ein schöner Wunschglaube. Eine freie Presse kann garnicht existieren, denn dazu müsste für alle Presseerzeugnisse eine gleiche Ausgangsbasis geschaffen sein. Da es aber ohne Geld nicht möglich ist eine große, überregionale Zeitung aufzubauen braucht es Geld.
Dieses Geld kann nicht durch den Verkaufspreis erwirtschaftet werden, da die Produktionskosten zu hoch sind. Es muss also ein anderer Weg gefunden werden um das benötigte Geld zu bekommen.
Und da haben wir das Dilemma. Wer eine Zeitung finanziell unterstützt möchte davon natürlich profitieren und wird versuchen seine Interessen in der Zeitung vertreten zu sehen. Die Zeitung ist nicht mehr unabhängig, sie hängt am Tropf ihrer Kapitalgeber.
Große Zeitungskonzerne wie Burda und Springer werden auch nichts veröffentlichen, was Ihren Interessen als Konzern widerspricht.
Wie Du siehst, ist es mit der unabhängigkeit der Presse nicht weit hin.

Gruß von einem der in der Branche auch mal sein Geld verdient hat

Mein Eindruck...

Kritiker 18.06.2003 - 17:31
Die Leute, denen es zu komliziert ist, die Texe bei Indymedi zu lesen oder zu verstehen, die kommentieren hier lieber. Teilweise haben Ergänzungen hier gar nichts mit dem Artikel zu tun, die Verfasser dieser Ergänzungen haben den Bericht nicht gelesen. Die Ergänzungen sind teilweise ziemlich wirr und öffenbaren ein sehr verschrobenes Weltbild. Gott sei dank, sind die Indy-Kommentatoren nicht repräsentativ für die Linke!

stimmt

- 18.06.2003 - 17:33
nehmen wir zum beispiel ali um 13:32. der hat ja nicht mal den kommentar gelesen, den er vorgibt zu kritisieren. tut echt ganz schön weh. ich verkneife mir lieber weiteres.

Der iranische Demonstrant...

T. Selec 18.06.2003 - 19:33
...als solcher zieht sich -falls weiblich- zuhause freizügiger und modebewußter an, als deren deutsche Pendants, und sie möchten vielleicht auch in die USA ausreisen. Und ihre Papas verdienen mehr als ein Straßenkehrer. Und so weiter...

Ja und? Was hat das zu sagen, deswegen sind sie also alle imperialistisch verseucht, was? Was gegen Reisefreiheit? Sind nur die USA imperialistisch, und alle anderen kapitalistischen Länder sind es auf wundersame Weise nicht?

Viele iranische Linke haben bereits ihre jahrelange frustrierende Erfahrung, dass sie nur unter erheblichen Diskussionsanstrengungen ein klitzekleines bißchen Solidarität von deutschen Linken bekommen. Sie kennen das schon, und wissen auch, dass ihr Kampf bei deutschen Linken mehrheitlich eher auf Schulterzucken oder offene Ablehnung stößt. Soviel auch zum Thema "Internationale Solidarität".
Die meisten hier haben sich darin eingerichtet, dass Kritik am politischen Islam rassistisch ist, und dass die Kämpfe im Iran den USA dienen. Bezüglich des widerwärtigen kulturellen Relativismus, der dahinter steckt, siehe (keine Lust, selber was dazu zu schreiben):

Kultureller Relativismus - Der Faschismus dieser Ära
von Maryam Namazie
 http://www.anarchismus.at/txt1/september4.htm

In Iran haben Arbeiter und Arbeitslose, Frauen und Jugendliche, ja, und auch Studenten, die sich modebewußt kleiden, jahrelang versucht, die islamische Diktatur loszuwerden.
Bloß weil jetzt gerade mal die USA sich gegen die Mullahs äußern, ist es für Euch also völlig klar, das man hier mal wieder die Solidarität verweigert, also:
"Sorry liebe Iraner und Iranerinnen, bei Euch isses zwar nicht ganz so kuschelig, aber Kopf hoch, immerhin noch besser, als wenn wir für unsere linken Hirne den antiimperialistischen Brückenkopf an die USA verlieren, wo die Unterdrückung bei den Amis sowieso ja soooo viel schlimmer ist als bei Euch, und wegen dem bißchen Folter und Hinrichtungen habt Euch mal nicht so, schließlich darf man keine Weltreligion kritisieren, was ja rassistisch wäre, und Ihr sollt weiter unsere Fahne des Antiimperialismus hochhalten, Kopf hoch, schließlich können ja Eure Mädels in den vier Wänden zuhause ohne Hijab und im Minirock rumlaufen..."

Ignorant, reaktionär und rassistisch hoch hundert...

Was im Posting von Florian zu kurz kommt, ist, dass es nicht nur Studenten sind, die schon jahrelang gegen die islamische Barbarei im Iran kämpfen, sondern auch die Arbeiter- und die Frauenbewegung. Es gibt schon jahrelang im Iran wilde Streiks, Arbeiterräte, Untergrundgewerkschaften, usw...

Über die Kämpfe der Frauen und Arbeiter gibt´s bei der Arbeiterkommunistischen Partei Irans viel zu lesen.

www.wpiran.org
www.wpiran.org/germany
www.wpibriefing.com

Ihr Gründer Mansoor Hekmat und ein paar andere haben sich schon frühzeitig von der iranischen Traditionslinken, von den Stalinisten, Maoisten, von denen, die doch öfter mal bei den Mullahs Liebkind machen wollten, abgegrenzt. Sie tritt für einen schnörkellosen Marxismus ein, und da sie klipp und klar in ihren internationalen Kampagnen sich für die Arbeiterräte, für die Rettung vor drohenden Steinigungen, für die Menschenrechte und gegen den politischen Islam, usw... einsetzte, wird sie im Iran auch von Menschen, die sich nicht dediziert als Kommunist bezeichnen, sehr gemocht. Sie machen auch Radio und Fernsehen (in LA sitzen nicht nur Schah-Anhänger). Letztens sprach einer von denen von einem Moscheeturm aus an die Menschen, die islamischen Knüppelgarden der Pasdaran mußten hilflos zusehen, weil die ganze Kleinstadt auf den Beinen war, um zuzuhören, und die Aktivisten wurden erfolgreich abgeschirmt. Soviel nur fix zur Kurzinfo. Führt hier zu weit. Wen´s interessiert, kann da ja mal selber stöbern.

So, und nun überlasse ich den Plenum-Mudjahedin, und glohrreichen Antiimps und Vorkämpfern für Gottesfurcht, Volk und Vaterland wieder das Feld...die Menschen im Iran werden früher oder später die Mullahs zum Teufel jagen, ob es Euch nun passt oder nicht, und das wird auch international den politischen Islam schwächen, da die Klerikal-Faschisten in Teheran für diese widerwärtige, reaktionäre Bewegung immer ein wichtiger Hauptsponsor und ein großes Idol waren.

Mr. Superschlau über mir

Belustigter Leser 18.06.2003 - 23:48
Die Mudjaheddin stehen mit ihren Truppen im Irak und sindb Mullah-Gegener. Bist ja ganz ein schlauer

Belustigter Schlauer über mir

T. Selec 19.06.2003 - 01:36
...ich meinte ja auch nicht die Volksmudjahedin, sondern mit "Mudjahedin" islamische, nationale "Befreier".

Satellite Provocateurs

25.06.2003 - 20:11
Los Angeles TV stations are beaming signals of political unrest straight to Iran. The country’s hard-liners are taking notice

 http://www.msnbc.com/news/929539.asp?0cv=KB20&cp1=1

Solikundgebung am 9. Juli

heiner 26.06.2003 - 23:55
Die von der iranischen Studentenbewegung angeführten Massenproteste der letzten Wochen gegen das islamistische Mullahregime werden sich am 9. Juli, dem Jahrestag der blutigen Niederschlagung des Studentenaufstands von 1999 noch einmal zuspitzen. (aktuelle Informationen: www.daneshjoo.org/news, www.daneshjooyan.org, www.jonbesh.org/english/news.php) Das Komitee zur Unterstützgung der politischen Gefangenen im Iran und der Verein iranischer Flüchtlinge rufen am selben Tag um 14.00 Uhr zu einer Solidaritätskundgebung vor dem Bundestag auf.
Die Organisatoren bitten um breite Unterstützung und freuen sich über Hilfe bei der Mobilisierung, eigene Aufrufe und Solidaritätsadressen. Vorbereitungstreffen erfragen unter:  vereiniranischerfluechtlinge@gmx.de
 kupg_iran@yahoo.de

Aufruf:

Verein iranischer Flüchtlinge in Berlin e.V.
Reuterstr. 52 ,12047 Berlin
Tel.: 030-62981530, Fax:030-62981531,  vereiniranischerfluechtlinge@gmx.de

Komitee zur Unterstützung der politischen Gefangenen im Iran-Berlin e.V.
Haus der Demokratie und Menschenrechte
Greifswalderstr. 4 , 10405 Berlin
Tel.: 030-42023399 , Fax:030-41936868,  Kupg_iran@yahoo.de

Solidarität mit der iranischen Studentenbewegung

Die von der iranischen Studentenbewegung angeführten Massenproteste der letzten Wochen gegen die Islamische Republik Iran werden sich am 9. Juli, dem Jahrestag der blutigen Niederschlagung des Studentenaufstands von 1999 noch einmal zuspitzen. Damals wie heute wurden die Protestierenden brutal angegriffen und Tausende verhaftet und gefoltert - allein in den letzten Wochen etwa 4-5 Tausend.
Im Unterschied zu 1999 stellt die Protestbewegung nun das gesamte islamistische Unrechtssystem in Frage. Auf den Demonstrationen in allen größeren Städten Irans skandierten sie: ?Khatami-Khatami, Rücktritt-Rücktritt?, ?Tod [dem religiösen Oberhaupt] Khamenei? und ?Nieder mit der Diktatur?.
Inzwischen hat das Regime alle für den 9. Juli geplanten Demonstrationen außerhalb der Universitäten verboten. Der religiöse Führer plädiert bereits für die Hinrichtung inhaftierter Studenten zur Abschreckung weiterer Proteste. Jede demokratische Änderung innerhalb dieses Systems ist nicht machbar. Widerstand gegen dieses Unrechtsregime ist nicht nur legitim sondern notwendig!

Wir rufen am selben Tag um 14.00 Uhr zu einer Solidaritätskundgebung vor dem Bundestag auf und protestieren gegen die Unterstützung des iranischen Regimes durch die deutsche bzw. EU-Politik des "kritischen Dialogs". Wir solidarisieren uns mit den demokratischen Studenten- und Massenprotesten im Iran und unterstützen energisch ihre Forderungen:

· Freilassung aller politischer Gefangenen
· Trennung von Staat und Religion
· Gleichberechtigung der Frauen, Abschaffung der Zwangsverschleierung
· Presse-, Meinungs-, Versammlungs-, und Organisationsfreiheit

Wir fordern die Bundesregierung auf, ihre Leisetreterei gegenüber der Islamischen Republik Iran aufzugeben und sich endlich ernsthaft für die Unterstützung der demokratischen Opposition im Iran einzusetzen. Ein Nein zu einem potentiellen Militäreinsatz darf nicht eine Appeasement-Politik zur Folge haben.


Solidaritätskundgebung

Mittwoch, 9. Juli 2003, 14.00 Uhr - vor dem Bundestag

(Eine Delegation der Veranstalter wird eine Petition an den Bundestagspräsidenten überreichen)



Neues aus Iran+ 9.7. SoliAktionen in Doofland

Verlinker 07.07.2003 - 03:13
Iran: Protest bis hinauf auf die Berge
von Ali Schirasi - 06.07.2003 16:38
Am 3. und 4. Juli bestiegen rund 300.000 Wanderer die Festung Babak und demonstrierten so ihren Unmut gegen das islamische Regime

 http://de.indymedia.org/2003/07/56728.shtml

von wegen einer Einmischung durch die USA

Jason Archer 05.08.2003 - 01:41
habe doch das gefühl, eine ergänzung der diskussion/information um ein paar banale fakten ist angebracht:

es gibt da dieses mächtige Ölfeld:
Oil and Iran
 http://maine.indymedia.org/front.php3?article_id=5764&group=webcast
Iran prepares second stage of Azadegan opening
 http://asia.news.yahoo.com/030728/3/11u9u.html

an das die Amis aber nicht drankommen:
U.S. won't budge on Azadegan
 http://www.asahi.com/english/international/K2003073100378.html

und die anderen nicht dran sollen:
U.S. reiterates concerns over Japanese oil project in Iran
 http://asia.news.yahoo.com/030730/kyodo/d7sjjp3o0.html

und dann haben wir noch die geschichte mit der atombombe:
Iran steht offenbar kurz vor Bau einer Atombombe (sagt die L.A. Times)
 http://de.news.yahoo.com/030804/71/3klfa.html

so, also da verwette ich doch meinen arsch, dass das wort 'Azadegan' noch karriere machen wird!