ANTI-NATO OFFENSIVE PRAG 2002

bis bald... [update:10.10] 27.09.2002 20:10 Themen: Globalisierung Militarismus Soziale Kämpfe Weltweit
Am 21. und 22. November wird in Prag ein NATO-Gipfel stattfinden. Obwohl jeden Tag zehntausende Menschen wegen Krieg oder an Hunger sterben, kommen über 40 Staatschefs, sowie ca. 20.000 MinisterInnen und Geschäftsleute nach Prag um weitere Kriege zu debattieren. Gleichzeitig wird es das erste Mal sein, dass im ehemaligen "Ostblock" ein NATO-Gipfel stattfindet. Neben dem Krieg gegen den Irak soll auch die umstrittene "NATO-Osterweiterung" vollzogen werden. Die Transformation Osteuropas in kapitalistische Marktwirtschaften wurde unter dem Schutz der NATO auch von globalen Institutionen, wie z.B. dem IWF und der Weltbank vorangetrieben. Zu den "neuen Herausforderungen" der NATO gehört die miliärische Sicherung dieser neu entstehenden Ausbeutungsverhältnisse.

Erste Reiseinfos
Probleme mit der Grenze/Problems with the border
Informationen über den NATO-Gipfel/Info on the NATO summit
Mobilisierungstermine/Berlin

!! Samstag 26. Okt.: 3. Internationales Koordinierungstreffen in Prag !!

Prag N21: Details
Praha Indymedia||Anti-Nato Prag||Sonderseite GipfelstürmerInnen||Dresden: Grenzinfopunkt||offizielle Homepage des NATO-Gipfels
Alle Zeichen stehen auf Krieg. Obwohl vor allem vom deutschen Bundestag und von Intelektuellen in den USA Kritik an einem Krieg gegen den Irak geübt wird, mehren sich gleichzeitig die Hinweise, dass es bereits Angriffe gab. Der Krieg beginnt offenbar unmerklich und schrittweise, während der Krieg in Afghanistan nahezu ganz aus den Schlagzeilen der Tagespolitik verschwindet.

In dieser Situation wird am 21. und 22. November in Prag ein NATO-Gipfel stattfinden. Obwohl jeden Tag zehntausende Menschen wegen Krieg oder an Hunger sterben, kommen über 40 Staatschefs nach Prag, um über weitere Kriege zu debattieren. Gleichzeitig wird dies das erste Mal sein, dass im ehemaligen "Ostblock" ein NATO-Gipfel stattfindet. Neben dem Krieg gegen den Irak soll auch die umstrittene "NATO-Osterweiterung" vollzogen werden. Die Transformation Osteuropas in kapitalistische Marktwirtschaften wurde unter dem Schutz der NATO auch von globalen Institutionen, wie z.B. dem IWF und der Weltbank vorangetrieben. Zu den "neuen Herausforderungen" der NATO gehört die militärische Sicherung dieser neu entstehenden Ausbeutungsverhältnisse.

In den NATO-Beitrittsländern regt sich bereits massiver Widerstand gegen diese Pläne. In Slowenien gab es offensive Demonstrationen und Aktionen, die Bevölkerung in den meisten osteuropäischen Staaten ist gegen einen NATO-Beitritt oder sieht diesen kritisch. Auf einem 1. Internationalen Koordinierungstreffen im März, entschieden sich AktivistInnen für eine breite internationale Mobilisierung für die Proteste gegen den NATO-Gipfel in Prag. Mitte September fand ein zweites Treffen in Prag statt, an dem AktivistInnen aus ganz Ost- und Mitteleuropa teilnahmen.

Hintergrundtexte:

Hintergründe zum Irak-Krieg: 1, 2

Hintergründe zur NATO: 1, 2

- Antipatriarchal gegen jeden Krieg!
- Antiterrorismus - die Politik sozialer Feinderklärung
- Was ist eigentlich ein Terrorist?

---> Wie war das nochmal beim S26-Protest in Prag gegen IWF und Weltbank?

Aufruf zur Mobilisierung gegen den NATO-Gipfel in Prag:

Vom 21.-22. November treffen sich die Staats- und Regierungschefs der NATO-Länder in Prag, um ihren militärischen und wirtschaftlichen Einflussbereich im Osten auszudehnen. Neben der Aufnahme neuer Staaten in das Militärbündnis, wollen sich die HERRschaften den „neuen Herausforderungen im Krieg gegen den Terrorismus3 widmen. In den Beitrittsländern regt sich bereits massiver Widerstand gegen diese Pläne. In Slowenien kam es bereits zu offensiven Demonstrationen und Aktionen gegen die Kriegstreiber.

Die großen Krieger kommen zurück nach Prag... - bereiten wir ihnen einen gebührenden Empfang!

In Prag gipfelt nun das erste Mal die NATO im ehemaligen Ostblock. Aber es geht nicht nur um die NATO, sondern auch um die Interessen, die hinter ihr stehen. Die Transformation Osteuropas in kapitalistische Marktwirtschaften wurde im Schutz der NATO auch von globalen Institutionen, wie z.B. dem IWF und der Weltbank vorangetrieben. Ziel ist die Schaffung neuer Absatzmärkte für Westeuropäische und insbesondere deutsche Produkte einerseits, und die Erschließung billiger Produktionsflächen andererseits. Zu den "neuen Herausforderungen" der NATO gehört die militärische Sicherung dieser neu entstehenden Ausbeutungsverhältnisse. Wir werden weder ihre "humanitären Kriege", noch ihre militärischen Kreuzzüge im Namen einer "westlichen Zivilisation" samt ihrem alltäglichen Rassismus und Sexismus hinnehmen. Wir lassen uns auch von den systematischen Repressionsmethoden seitens der Staatsmacht, ihren Kameras, ihren Grenzkontrollen und ihrer Brutalität nicht einschüchtern. Neben unseren alltäglichen Kämpfen um Freiheit und Selbstbestimmung, mobilisieren wir auch nach Prag, um das Gipfeltreffen der selbsternannten "Global Leaders" und ihrem militärischen Arm, wenn möglich zu verhindern.

The story so far...

In der Vorbereitung sind neue Vernetzungen insbesondere nach Osteuropa entstanden. Auf einem 1. Internationalen Koordinierungstreffen im März, entschieden sich AktivistInnen für eine breite internationale Mobilisierung für die Proteste gegen den NATO-Gipfel in Prag. Seitdem ist in deneinzelnen Ländern viel geschehen. Aber dennoch bleibt uns noch viel vorzubereiten, zu organisieren und zu planen. Da die lokale Bewegung in Tschechien sehr klein ist, ist eine große Mobilisierung nur mit der Unterstützung durch andere AktivistInnen möglich. Dies kann eine finanzielle, technische, etc. Unterstützung sein. Es wäre auch toll, wenn AktivistInnen schon einige Wochen vor den Aktionen nach Prag kommen könnten, um sich dort in die Vorbereitungen einzubringen. Für ihre Unterbringung ist bereits gesorgt.

Was geht?!

Mitte September fand ein zweites internationales Koordinierungstreffen in Prag statt, an dem AktivistInnen aus ganz Ost- und Mitteleuropa teilnahmen. Es wurde die weitere Mobilisierung koordiniert, technische Fragen besprochen und die Aktionen zum Gipfel selbst geplant. Dieserwird am 21. und 22. Nov. im Kongreßzentrum stattfinden, in welchem sich vor zwei Jahren schon der IWF und Weltbank getroffen haben. Die Proteste beginnen am 17. Nov. und gehen bis zum Kongreßbeginn, dem 21.Nov., an welchem eine Großdemonstration geplant ist. Die Protestesind darauf ausgelegt, allen Widerstandsformen Raum zu geben. Zusätzlich zu den Aktionen in Prag selbst, wird es Ausweichorte in Südpolen, Deutschland und Slowenien geben, an welchen sich all diejenigen versammeln können, die nicht über die tschechische Grenze kommen. Auch hiersind Demonstrationen, Aktionen und Kundgebungen geplant.

Das Menü

ANTI-NATO OFFENSIVE
- NATO Konferenz 21.-22. Nov. 02 Prag
- Gegenaktionen 17.-22. Nov. 02

!! Samstag 26. Okt.: 3. Internationales Koordinierungstreffen in Prag !!

Sonntag 17. Nov.: Demonstration gegen Kapitalismus und NATO.
Dienstag 19. Nov.: Dinner der Gipfelteilnehmer- Proteste vor den Hotels (Food Not Bombs), Gedenken an die Opfer kapitalistischer Ausbeutung
Donnerstag 21. Nov.: Heute beginnt der Gipfel... - und damit unsere lautesten Proteste!Internationaler Direct Action Day gegen NATO. Großdemonstration

...lasst es euch schmecken!!

Kontakt:

Wenn ihr Interesse habt euch an der Mobilisierung zu beteiligen oder die Vorbereitungen mit Spenden, Ideen, Erfahrungen etc. zu unterstützen kontaktiert: seeyouinprag@yahoo.com
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Ergänzungen

Die ersten Proteste fanden schon statt

iX 28.09.2002 - 01:51
Mitte September fanden die ersten Demos gegen die Nato in Prag und anderswo statt. Immerhin bis zu 400 Leute nahmen daran teil, was für die Miniszene dort ein riesen Erfolg ist. Die Frage ist, ob es diesmal gelingt die Bevölkerung zu erreichen.

alle Protestformen?

XXmrg 04.10.2002 - 16:32
Nach den Protesten gegen IWF/WB vor zwei Jahren in Prag traf die dort anheimischen Aktivistinnen die Repressionskeule! Aus diesem Grund teilen nicht nur so called "Peacer", sondern alle mobilisierenden Gruppierungen und Aktivistinnen die Meinung, die Proteste ohne Gewalttätigkeiten oder Randalen von den Protesten augehen zu lassen... Denkt bitte daran und vor allem an die Pragerinnen selbst, wenn ihr nach Prag fahrt, was toll und wichtig ist/wär. lotta continua:)

Protest

Protest 04.10.2002 - 17:30
Wenn man die Proteste so gestalten möchte, dass sie den Behörden gefallen, kann man sie ja gleich lassen...

Warum waren die Proteste letztesmal ein so großer Erfolg???

Da kann ich "Protest" nur zustimmen

Direct Action 04.10.2002 - 23:44
Welches Ziel verfolgen wir in Prag ?
Das Ziel einfach nur friedlich zu demonstrieren oder das Ziel diesen Nato-Gipfel zu verhindern? Leute die das herrschende System komplett ablehnen sollte wohl letzteres als Ziel haben.

Wenn "wir" nur noch das Ziel haben friedlich zu demonstrieren, ohne dabei versuchen solche Treffen zu verhindern, dann akzeptieren wir das herrschende System.

kein Verhindern des Gipfels !

Petr 07.10.2002 - 17:52
Die Gegen-Gipfel Dynamik ist mittlerweile so festgefahren, dass die Leute sich nicht einmal informieren wie die Situation in Prag vor Ort aussieht.
Hallo ! Die anarchistischen tschechischen Zusammenhänge (auch die die S26 getragen haben) rufen explizit nicht zu einer direkten Konfrontation auf und denken dass unter den aktuellen bedingungen das nicht angebracht ist und es kontra produktiv sei. Lest bitte genau durch was sie in den Mobilisierungstexte schreiben:
 http://www.antinato.cz

also bitte, respekt für die tschechischen Zusammenhänge, keine blinde Riot-in-Prag Hetze. Der Verfassungsschutz wird sie auf jeden Fall betreiben.
Ein S26 Szenario wird nicht so ohne weiteres zu wiederholen sei, wir müssen schlauer sein und nicht ein vorhersehbares Szenario auf das die Staatsmacht vorbereitet ist abspielen.

aus www.antinato.cz

"We respect a variety of tactics, but due to current conditions and outlooks, we don't expect there to be a realistic chance of a direct confrontation happening on the site of the summit.

In addition, we know that the role of the various summits of global capitalist institutions, shouldn't be overestimated: Capitalism is not powered by the meetings of its managers, but by everyday exploitation and alienation. Nevertheless, we can use the NATO summit as an opportunity to voice anti-capitalist resistance. However, we feel it would be counter-productive to use confrontational tactics when the proper conditions don't exist--that is just the fetishization of direct action. Instead it would be preferable to take our activites to the squares and streets where normal people go about day-to-day living, rather than emptying the streets below the fortified palace of the defenders of capital. Our goal is not to create a spectacle for the rich war-makers inside the conference center, but to present our critique to the working class. "

Es geht auch anders

stand together 17.10.2002 - 21:48
Ich muss sowohl Petr als auch Protest rechtgeben:
Wir müssen schlauer sein und nicht ein vorhersehbares Szenario auf das die Staatsmacht vorbereitet ist abspielen.

Daher halte ich einen gut durchdachten, nicht-friedlichen Plan zur Störung des Gipfels für angebracht. Keine vorhersehbaren Krawalle sondern gezielte Einzelaktionen, aber auch durchdachte Blockade und Durchbruchaktion mit direkten Zielen. Mülltonnen und Autos anzünden allein bringt wohl keinen weiter außer den Medien. Und sogar die würden sich sicherlich freuen, wenn die Gegner etwas kreativer wären!
Selbstverständlich ist die anschließende Solidarität mit den prager Opfern ebenso Bestandteil eines guten Gipfelsturms.

Also lasst uns unseren Protest am 21/22 November auf die Straße tragen!

Gipfelsturm !?

Anarcho 20.10.2002 - 05:00
Ich bin keineswegs für sinnlose und (meist) kontraproduktive Zerstörungsaktionen gegen Banken und Mc Donalds Filialen, aber ich würde Militanz, um den Gipfel zu verhindern, auch nicht unbedingt ablehnen.

Natürlich kann ich Leute wie Petr auch gut verstehen, die militante Aktionen ablehnen, um vor Repressionen verschont zu bleiben, aber was sind solche Repressionen im Vergleich mit (vorherstehenden) Nato-Kriegen, die tausenden von Menschen das Leben kosten werden?
Ok, Kriege und militäre Angriffe werden nicht auf solchen Gipfeltreffen vorbereitet oder beschloßen, aber es handelt sich hierbei um eine Erweiterung dieser Mördermaschinerie. Zudem besitzt dieser Gipfel einen sehr hohen symbolischen Charakter. Nur durch Massenproteste und direkte Aktionen (damit meine ich den Gipfelsturm und keine sinnlose Gewalt gegen Filialen oder Autos) können wir wirkliche Beachtung gewinnen. Leider ist es nunmal so, dass total friedliche Proteste in den Mainstreammedien nur sehr kleine Beachtung finden. Ich erinnere zB an die friedliche Demonstration von 500.000 (!) Menschen in Barcelona gegen den EU-Gipfel.

@ Anarcho

Me 20.10.2002 - 15:41
Wie wäre es denn statt dessen mit was anderem als dem üblichen "machen wir nun doll Gewalt und kriegen dann Repression oder machen wir Latschdemos und werden ausgelacht"? Wie wäre es mit zivilem Ungehorsam in ganz Europa zu diesem Tag? Überall vor Kasernen und Regierungsgebäuden passieren große und kleine Aktionn - das dürfte die da oben wesentlich mehr beeindrucken. Wozu Radale "gut" ist, haben wir ja in Genua gesehen: Da hat die Polizei sogar mit agent provocateurs mitrandaliert.

@Me: Hallo?

Anarcho 20.10.2002 - 23:47
Wo befürworte ich denn Randale?

Wo genau in Prag.....

wir 26.10.2002 - 03:12
...findet heute das 3. Internationales Koordinierungstreffen in Prag statt ???
Bittet sendet uns eine Mail, weil wir an diesem Treffen teilnehmen wollen.