Aussaatverbot für Transgene

selva 09.05.2004 22:41 Themen: Biopolitik Globalisierung Weltweit Ökologie
Venezuelas Präsident Hugo Chavez hat ein Ausaatverbot für gentechnisch
manipulierte Organismen auf venezuelanischem Boden angekündigt - und
zugunsten des Anbaus der indianischen Yuka einen Vertrag mit dem Multi
MONSANTO aufgekündigt. Eine indigene Sämereienbank soll folgen .......
Der venezuelanische Präsident Hugo Chavez Frias hat ein Ausaatverbot gentechnisch veränderten Saatgutes auf venezuelanischem Boden angekündigt - als ev. stärkste Beschränkung für transgene Organismen in der westlichen Hemisphäre. Obwohl die genauen Detaills der künftigen Politik noch nicht veröffentlicht sind (Artikel erschien am 21.04.04 im Netz), wird es unverzüglich zu einem Vertragsabbruch mit MONSANTO (Konzernbasis in den USA) kommen ....
Während einer kürzlichen Versammlung in Caracas stellte Chavez klar :"Die Aussaat genmanipulierter Organismen widerspricht den Interessen der AgrarierInnen des Landes " - und legte den Plan MONSANTOS offen 500 000 Pflanzen einfach aussäen zu wollen : " Ich habe die Beendigung dieses Projekts angeordnet, sagte Chavez , da diese Organismen ( als Soyaprodukte ) zur Verwendung kommen sollen.Das Projekt ist beendet ."

Chavez bekräftige nachdrücklich die Wichtigkeit der Nahrungsmittelsouveränität und deren Sicherung - entsprechend der venezuelanischen Verfassung ( als Basis ). " Anstatt MONSANTO die Entwicklung der Transgene zu gestatten, werden die Anbauflächen für Yuca ( indianische Pflanze ) genutzt werden !" Ausserdem will Chavez eine vereinfachende Saatgutbank indigener Sämereien einrichten um so das indianische Saatgut für alle Welt zur Verfügung zu stellen ....

Die internationale Organisation " Via Campesina " ( Sicht der B@uern ) representiert mehr als 60 Millionen LandwirtInnen und machte Chavez auf die Problematik aufmerksam als dieser Vertragsverhandlungen mit MONSANTO begann. Laut Rafael Alegria , Sekretär für internationale Operationen von Via Campesina, versucht ausser MONSANTO noch der Konzern " Cargill " die Autorität über die Produktion transgener Soya in Venezuela zu erlangen.
" Dieser Bereich ist von allergrösster Relevanz für die campesin@s und indigen@s in Lateinamerika und überall auf der Welt ! "

Alegria hat Grund zur Besorgniss: In die lange Geschichte von Umwelt - und sozialen Problemen die MONSANTO verursachte gehört auch , dass der Konzern das berüchtigte Entlaubungsmittel " Agent Orange " produzierte, welches im Vietnamkrieg eingesetzt worden war .Es verursachte (u.a.) Fehlgeburten ; Krampfanfälle und Gedächtnissverlust. Mehr als 1 Million Menschen waren gefährdet ....
Die aktuelle Kritik an MONSANTO bezieht sich auf die ( uneinschätzbaren ) Folgekonsequenzen der Transgene für Mensch und Natur und auf den Einsatz von Wachstumshormonen bei der Rinderaufzucht ......


In der Nachbarschaft Venezuelas produziert MONSANTO das Pestizid " Glifosat " welches die Regierung Kolumbiens, unter Alvaro Uribe , als Drogenvernichtungsmittel und im Kampf gegen die Guerillas einsetzt. Per Chemikalienbesprühungen im sog. Anti -Drogenkrieg zerstört die kolumbianische Regierung 100 000de Hektar legaler Anbauflächen und natürliche Areale wie den Regenwald ( selva lluviosa )von Patomayo. Zudem bedroht sie auf diesem Weg direkt die Gesundheit und die indigenen Gemeinden ....

" Wenn wir die Nahrungsmittelsouveränität erlangen wollen" , so Maximilien Arvalaiz ,Berater von Hugo Chavez , dürfen wir den Multi MONSANTO nicht unterstützen. Wir müssen den lokalen Anbau forcieren und die eigene Artenvielfalt und lokale Ressourcen nutzen ."
Alegria ( Via Campesina ) hofft , dass die Bewegung in Venezuela andere Länder zu Lösungen wider genmanipulierte Organismen inspirieren kann." Die Menschen in Lateinamerika , den USA und auf der ganzen Welt , sollten dem Beispiel Venezuelas folgen und sich von den GMO`s ( genmanipulierten Organismen ) befreien !"
( Quelle:  http://barcelona.indymedia.org/newswire/display/86830/index.php )


Hintergründe " Drogenkriege " / Chemikalieneinsätze :
Feature ( ständig aktualisiert )
 http://de.indymedia.org/2004/03/76895.shtml

Kolumbien : die aktuelle Diktatur
 http://de.indymedia.org/2004/04/81616.shtml
Columbien Justiz-Faschismusreform
 http://de.indymedia.org/2004/03/77990.shtml

MONSANTO
 http://de.indymedia.org/2003/12/69806.shtml

Wer gegen die Verwendung von genverseuchter Soya bei Mac Donalds protestieren will ( 15 000 t jährlich , primär aus Brasilien , den USA und Argentinien ) sollte die " Burger-Bewegung " anklicken :
www.burgerbewegung.de

www.gentechnik-freie-landwirtschaft.de
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Ergänzungen

Funktionsstörung?

selva 09.05.2004 - 23:03
Wenn der NARCOS - Feature-Links angeklickt wird,
erscheint " die Funktionalisierung von Terror "
Kann das ausbalanciert werden ?
Wer die NARCOS - Hintergründe Drogenpolitik -laufend aktualisiert
lesen will , gebe bitte bei Suche einfach :
NARCOS ein




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Berichte aus El Salvador

Jörg 10.05.2004 - 22:49
Wer sich ein Bild von der Lage in Süd- und Mittelamerika machen möchte, kann bei der attac aktions akademie zu den Workshops "Werde Econaut" und "Grüne Gentechnik" kommen. Dort werden Leute aus El Salvador direkt von den Gegebenheiten, Aktionen und Kampagnen vor Ort berichten.

Infos:  https://www.attac-netzwerk.de/bagattac/aktionsakademie2004/econaut.php

Korrektur

selva 11.05.2004 - 01:55
perdona an alle : selber vertippt

Der LINK des FEATURES

 http://de.indymedia.org//2004/03/77328.shtml

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