Aufruf: Antinationale Solidarität mit den Aufständen in den Ländern des Nahen Ostens und dem Widerstand in Rojava _ Kundgebung in Köln am 28.11 um 18 Uhr
Im Iran begehren die Menschen seit Monaten immer wieder gegen den Staat auf. Tausende sind auf den Straßen und
die Polizei ist bisher nicht in der Lage die Aufstände niederzuschlagen. Täglich werden Protestierende von der Polizei
beschossen – wir haben bereits 4000 Verletzte und über 200Todesopfer zu beklagen, während staatliche Medien nur
eine Handvoll Todesopfer unter den Demonstrant*innen, sowie den Tod von mindestens vier Mitgliedern der
Sicherheitskräfte meldeten.
Staatliche Medien berichteten, dass seit Beginn der Proteste mehr als 7000 Personen verhaftet worden seien. In
sozialen Netzwerkenberichten Menschen aus dem Iran über die Verhafteten, sie erwartet Folter und die Todesstrafe.
Am 16. November, weniger als einen Tag nach Beginn der Proteste, schalteten die Behörden das Internet fast
vollständig ab und verunmöglichen so die Online-Kommunikation für die Menschen im Iran. Damit versuchen die
iranischen Behörden zu verhindern, dass Bilder und Videos des Vorgehens der Sicherheitskräfte vonMenschen geteilt
werden. Auch Mobilfunknetze wurden abgeschaltet.
Nur jene, die entsprechende Software (VPN) zur Verfügung haben, können noch auf das Internet zugreifen.
Im Libanon wenden sich die Proteste vor allem gegen die staatliche Korruption. Seit dem 17. Oktober protestieren
täglich Hunderttausende Libanes*innen. - seit fast 40 Tagen dauern die Proteste an. Das Militär versucht vergeblich die
Proteste zu unterdrücken. Mehrere Menschen starben durch Gasgranaten.
Im Irak wendet sich der Protest auch vorallem gegen Korruption. Plätze und und andere Knotenpunkte in Bagdad
wurden besetzt. Auch hier schießt die Polizei mit scharfer Munition auf Protestierende.
Seit immer mehr Menschen von der Polizei ermordet werden, nehmen in mehreren Ländern die Proteste an Intensität
zu. Auch beziehen sich die Proteste in Iran, Irak und Lebanon aufeinander in Parolen und in den Nachrichten in den
sozialen Medien, die verbreitet und geteilt werden.
In Rojava verschärft sich seit dem Beginn der Invasion durch die Türkei die Situation weiter.
Die Staaten der Welt kooperieren ihn ihrem Verrat an der kurdischen Bewegung.
Die einzige Unterstützung, die die Menschen in Rojava und den Ländern des Nahen Osten erfahren, ist die der
sozialen Bewegungen. All das ähnelt der Situation der Anarchistischen Revolution in Spanien 1936. Auch die
Selbstverwaltung in Rojava hat gezeigt, dass im 21. Jahrhundert während eines Bürger*innenkrieges Alternativen zu
Staat, Kapitalismus und Patriarchat aufgebaut werden können. Unsere globale Zukunft wird daran hängen, ob die
Alternativen sich durchsetzen, deshalb verteidigen zahlreiche anarchistische Gefährt*innen die Revolution und
Menschen dort.
Ob etwas von der Selbstverwaltung überlebt, wird sich an unserer Unterstützung entscheiden.
Wir müssen auch die Profiteure von Regierungen stoppen!
Siemens und Nokia Networks aus München liefert Überwachungsinfrastruktur gegen
Oppositionelle.
Die Firma Rohde & Schwarz (es gibt zwei Filialen in Porz) liefert die Schlagstöcke, die gegen die
DemonstrantInnen eingesetzt werden und ebenso die in den Gefängnissen eingesetzten
Foltergeräte, wie zum Beispiel Elektroschocker.
Es gibt zahllose Waffenlieferungen aus Deutschland: Handfeuerwaffen von der Firma Heckler &
Koch aus Oberndorf oder Gasmasken für Tränengasangriffe von der Firma Dräger aus Lübeck.
Was bringen wir hier gemeinsam als wütende Anarchist*innen und Antinationalist*innen
hier wo wir leben an Widerstand und Aufbau von Alternativen zustande?
Wir, Menschen aus unterschiedlichen politischen und sozialen Zusammenhängen, aus
unterschiedlichen Herkunftsländern, senden unsere solidarischen Grüße mit der
kämpfenden Bevölkerung nicht nur im Nahen Osten, sondern auch in Chile, Bolivien und
weltweit!
Wir rufen alle anarchistischen Gefährt*innen auf, ihre Solidarität mit den Aufständen im
Nahen Osten und dem Widerstand in Rojava zu zeigen.
Kommt am Donnerstag den 28.11.2019 um 18 Uhr zu
einer Kundgebung vor das Hauptgebäude des Kölner
Hauptbahnhofes und zeigt eure Solidarität mit
kämpfenden Genoss*innen und euren Zorn gegen
den Krieg der Herrschaft: Solidarität mit Aufständen in
den Ländern des Nahen Osten und dem Widerstand
in Rojava.
