An die Auf- und Abgetauchten

An die Auf- und Abgetauchten

Mit Sorge haben wir die Nachricht gelesen, dass einige der Untergetauchten im sogenannten Budapest-Komplex sich dazu entschieden haben, sich den Behörden zu stellen. Sorge, weil wir diesem Staat nicht vertrauen - es wird keinen "fairen" Prozess geben, für niemanden und schon gar nicht für politische Gefangene, ob hier oder in Ungarn.

An die Auf- und Abgetauchten

Mit Sorge haben wir die Nachricht gelesen, dass einige der Untergetauchten im sogenannten Budapest-Komplex sich dazu entschieden haben, sich den Behörden zu stellen. Sorge, weil wir diesem Staat nicht vertrauen - es wird keinen "fairen" Prozess geben, für niemanden und schon gar nicht für politische Gefangene, ob hier oder in Ungarn. Trotzdem können wir diesen Schritt, der kein leichter gewesen sein muss, und auch die Forderung nach einem Prozess in Deutschland nachvollziehen.Können wir doch sehen, was mit unseren Genoss*innen in Ungarn passiert und unter welchen Bedingungen sie vermutlich viele Jahre hinter Gittern verbringen müssen.Wir hoffen, dass zumindest diese Erfahrung den nun wieder Aufgetauchten erspart bleibt.

Wir stehen in voller Solidarität hinter euch, genauso wie wir in voller Solidarität hinter denen stehen, die sich dazu entschieden haben, sich der Repression weiter zu entziehen, sowie hinter all jenen, die sie unterstützen und dafür ebenfalls bespitzelt und bedroht werden. All diese Entscheidungen, die getroffenen und die kommenden, sind keine einfachen, und es tut uns Leid, dass ihr in der Situation seid, sie treffen zu müssen, weil ihr verfolgt werdet. Der Repressionsdruck steigt und viele von uns werden sich zukünftig ähnlichen Fragen stellen müssen.Deswegen lasst uns jetzt und dann zusammenstehen, unsere Haltung nicht verlieren und uns gegenseitig auffangen.
Bis alle frei sind.
 
 
Wir wünschen allen viel Kraft für das Bevorstehende und schicken Grüße in den Untergrund und in Haft.
Unsere Gedanken gehen auch an alle Freund*innen, Genoss*innen und an die Familien der Aufgetauchen, die jetzt vor einem neuen Abschnitt dieser Repressionsgeschichte stehen.
Es ist lange her, dass wir als linksradikalen Bewegung in Deutschland so eine lange Liste an Namen schreiben mussten, um unsere Genoss*innen in U-Haft zu grüßen. Es soll ein Warnzeichen für uns alle sein: bürgerlicher Staat und Justiz sind keine Verbündete im Kampf gegen Faschismus.
Freiheit für Nanuk, Johann, Maja, Tobi, Luca, Paul, Clara, Paula, Nele, Moritz, Hanna, Zaid, Gino und Daniela.
 
einige Genoss*innen

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