LE: Proteste gegen Naziaufmarsch
+++ Über 400 Personen stellen sich Nazis in den Weg +++ Naziroute trotz rabiaten Polizeieinsatz massiv verkürzt +++ Mehrere Verletzte durch Polizisten +++
Am Sonntag, den 18.05.2014, stellten sich mindestens 400 Personen einem Aufmarsch sächsischer Nazis in Leipzig-Lindenau in den Weg. Die Polizei ging mit massiver Gewalt gegen die Protestierenden vor, um den etwa 120 Nazis den Weg freizuräumen. Dennoch gelang es den Naziaufmarsch aufzuhalten.
Bereits der Auftakt der Nazis fiel aufgrund einer Blockade in der Dreilindenstraße ins Wasser. Über einhundert Personen blockierten die ursprüngliche Route der Nazis. Daraufhin leitete die Polizei den Nazitross in entgegengesetzter Richtung auf die William-Zipperer-Straße. Allerdings waren auch hier mehrere hundert Menschen unterwegs, um sich den Nazis in den Weg zu stellen. An der Uhlandstraße blockierten weitere 200 Personen die Naziroute. Die Polizei ging mit Pfefferspray gegen die Demonstrant_innen vor, eine Räumung der Naziroute gelang jedoch nicht. Die Nazis mussten umkehren und wurden zügig zurück zum Ausgangspunkt ihres Aufmarsches geleitet.
Lea Hoppe, Sprecherin der Gegenproteste erklärt: „Es ist schön, dass sich trotz miesem Wetter viele Leute dem Naziaufmarsch entgegengestellt haben. Die Route der Nazis musste erheblich verkürzt werden, ihre Propaganda wurde ganz praktisch unterbunden. Das war definitiv kein Erfolg für JN und NPD.“
Durch Polizeibeamte wurden mindestens zehn Personen verletzt und mussten durch Sanitäter behandelt werden. Die Gegendemonstranten wurden mehrfach mit Pfefferspray attackiert. Zudem hat die Polizei mindestens 16 Personen in Gewahrsam genommen. Eine Begründung dafür wurde oftmals nicht genannt.
Lea Hoppe: „Die Polizei hat gewohnt „sächsisch“ agiert. Antifaschistische Gegenproteste wurden massiv attackiert, um den Nazis den Weg freizuräumen. Der Plan ist jedoch nicht aufgegangen und das wird er auch in Zukunft nicht.“