Alle Jahre wieder. Hahneköppen auf der Haaner Kirmes.

Das Hahneköppen findet jedes Jahr am Montag der Haaner Kirmes statt. Dieses Jahr am Montag, den 23.9. ab 9:30.

 

 

Einführungstext auf Indymedia :"In Haan köpfen sie Hähne." http://de.indymedia.org/2006/09/157350.shtml

Wie erbärmlich müssen Vertreter*innen der Gattung Mensch sein, um dem sogenannten „Hahneköppen“  etwas abzugewinnen und es als Volksbelustigung (für alle Altersstufen) anzubieten?

 

 

Hier könnten noch ganz andere Beleidigungen gegen diesen pervertierten Menschenschlag stehen, handelt es sich doch auch diesmal um sachbezogene Kritik. Auf dieses Niveau möchte ich mich, bei aller berechtigter Wut dann doch nicht herablassen!

 

 

Mitte der 90er Jahre richtete sich noch einiger Widerstand (Platzbesetzungen, direkte Aktionen, Kampagnen) gegen die Schaumetzelei von toten Tieren, die damals noch von der Feuerwehr ausgerichtet wurde. Aufgrund von Protesten hat sich diese dann, zur Selbstkritik fähig, zurückgezogen und das Hahneköppen ist auch heute keine „offizielle Veranstaltung mehr. Stattdessen hat sich ein Verein gegründet , der sich bis heute für die Aufführung des leider recht beliebten „Kirmespaßes“ verantwortlich.Dieser Verein hat verhindert, dass die damaligen Proteste erfolgreich waren.

 

 

Im Gegensatz zur Stadt Haan selbst, verteidigen die meisten lokalen „Werbeblätter“ und auch die überregionale Tageszeitung „Rheinische Post“ bis heute ihr „Hahneköppen“ und verzichten auch nicht der Sache einen Sinn geben zu wollen. Der am häufigsten genannte Grund soll sein, dass, in der Zeit Napoleons, stellvertretend, der gallische Hahn einen Kopf kürzer gemacht wurde. Weshalb sich bis heute, auf jeden Fall bekämpfenswerte, nationalistische Haaner (zumeist männliche menschliche Individuen) dazu aufgerufen fühlen, unter dem Jubel zahlreicher Gaffer*innen, es ihnen gleich zu tun. Die spinnen, die Haaner!

 

 

Seltsamerweise hat die Kirmes eine urkundlich nachgewiesene jahrhundertlange Tradition, während das Hahneköppen erst sehr viele Jahre nach dem von Deutschland zu verantwortenden 2. Weltkrieg eingeführt wurde.Denoch lesen wir in den Medien immer vom traditionellen Hahneköppen.

 

 

Wenn Deutsche, symbolisch, den gallischen Hahn malträtieren ist das jedenfalls widerlich und es ist fraglich, ob sich die Menschen in der Haaner Partner Stadt Eu (in Frankreich!) nicht doch darauf besinnen konnten, wer ihr traditioneller Feind war und bleibt.

 

 

Evtl. kann die Sache damit relativiert werden, dass diese Haaner*innen nicht nur auf den gallischen Hahn einschlagen, sondern „blind vor Wut“, köstlicherweise, auch noch auf ihr eigenes Wappentier, das diese Tierart ziert. Diese Dämlichkeit ist aber harmloser Natur und sei ihnen verziehen. Können sie gerne so tun, nur müssten sie dann endlich den Vorschlag annehmen, für ihren (sicherlich berechtigten) d, kritischen Rundumschlag, gegen die eigene Stadt, doch einfach Gummiattrappen zu verwenden. Sicherlich gäbe es jedes Jahr Anlass dem Wappentier, stellvertretend, (auf solch dezidiert satirische Art) auf den Leib zu rücken. (Dieser Hieb ist für die Versiegelung der Natur, dieser für die offizielle Selbsternennung als "Gartenstadt" und der konträren Realität, , dieses ist Skandal XY usw…) Dann wäre es auch begrüßenswert, dass Haaner Vereine (dieses Jahr die Haaner Tafel) bereit sind, die Erlöse der Veranstaltung als Spende entgegenzunehmen. Sonst sind auch diese Profiteure, Teil des Problems.

 

 

Unterer gegenwärtigem Voraussetzungen aber, ist und bleibt es ein einfach widerliches Handwerk ,wenn vor vielen Kindern, angeheiterte, Nationalisten  unter dumpfen Gegröhle, mit einem Säbel, ohne jeglichen Respekt, auf ein totes Tier eindreschen. Wenn der Kopf dann fliegt und das Blut spritzt s ind alle glücklich. Ohne Blut funktioniert es nicht. Protest dagegen gab es früher und sie hat auch keine Tradition. Bleiben wir einfach mal bei der Wahrheit. Wer interessiert sich in Haan schon für geschundene Kreaturen? Auch im Jahre 2019 läuft alles glatt!

 

 

Vielleicht informiert uns die Rheinische Post noch, dass die Tiere, die jetzt noch, beim Verfassen dieses Textes,  wenige Stunden leben dürfen, glückliche Bio-Hühner gewesen sind?

 

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