Revolutionärer 1. Mai in Hamburg

Bericht mit Fotos von den Aktionen des revolutionären Spektrums in Hamburg

Der 1. Mai fing in Hamburg bei Sonnenschein auf der DGB-Demonstration an, im Vorfeld hatten sie National- und „Territorialfahnen“ untersagt. Damit sollte die Solidarität mit den Menschen in Gaza verhindert werden. Doch wurde dies auf der Demonstration dann nicht durchgesetzt. Im klassenkämpferischen Block nahmen wie letztes Jahr etwa 300 Personen teil. Dort wurde der notwendige Bruch mit den bestehenden Verhältnissen gefordert, denn jede kleine Reform ist im Kapitalismus nie auf Dauer. Zum Schluss als die DGB Führung schon Würstchen essen war, haben die Cops erneut Hafenarbeiter:innen wegen einem Bannerdrop schikaniert. Doch schnell eilten Leute herbei und solidarisierten sich. Am Rand der Demonstration gab es auch eine kleine Aktion gegen Militarisierung und Krieg, neben roten Rauchtöpfen wurde ein Panzer symbolisch zerstört. 

Die revolutionäre 1.Mai Demonstration sammelte sich am Hauptbahnhof. Nachdem sich immer mehr Menschen ansammelten, zog die Polizei sich etwas zurück. An dem Demonstrationszug beteiligten sich bis zu 4.000 Personen in vier thematisch unterschiedlichen Blöcken. Der Frontblock stellte die sozialen Fragen unserer Zeit, diese sind unmittelbar mit Arbeitszeitverkürzung verbunden und dem politischen Streik um dies durchzusetzen. Der feministische Block warf die Frage auf, warum in dieser Gesellschaft Frauen etwa 20 % weniger verdienen und die Gewalt gegen Frauen zunimmt, doch die Ampel Frauenhäuser schließt. Im internationalistischen Block wurde die Rolle Deutschlands in den aktuellen Kriegen in den Blick genommen und auch deutsche Rüstungsunternehmen kritisiert. Vor allem wurde die deutsche Beteiligung am Völkermord in Gaza sowie die Kumpanei mit Erdogan verurteilt, während das Thema Krieg bei allen anderen Demonstrationen quasi tabuisiert wurde. Am Ende lief ein antifaschistischer Block, welcher verdeutlichte, dass die Faschisten nicht durch die bürgerlichen Parteien und ihrem Staat bekämpft werden. Sie sind es viel mehr, die immer wieder den Nährboden für den Faschismus schaffen, durch das Festhalten am Kapitalismus. Nur eine revolutionäre Überwindung der Verhältnisse kann den Faschismus endgültig besiegen.
Immer wieder wurde Pyrotechnik gezündet und selbstbestimmt sich die Straße genommen. Als ein Rechter am Rand provozierte, drehte die Demo geordnet um und lief organisiert zurück, dies überraschte nicht nur den Rechten, sondern auch die Bullen. Wir sind zufrieden mit dem 1. Mai, besonders ist die Strategie mit den vier Themenblöcken aufgegangen, so dass die gesamte Demonstration ein hohen Organisationsgrad hatte sowie durchgehend laut und politisch war. Darauf bauen wir nächstes Jahr auf. Einmal im Jahr auf eine Demo gehen reicht aber nicht, organisiert euch revolutionär und bringt euch das ganze Jahr ein: klassenkämpferisch, feministisch, internationalistisch und antifaschistisch!

Für einen revolutionären Aufbauprozess!

 

PS: Vielen Dank dem Saninetzwerk und den Fotograf:innen

Bilder: 
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