#freeDW32

 

Münchner Rindermarkt: Start der Solidaritätskampagne zu Polizeibrutalität in Donauwörth

 

Mit einem Schild am Rindermarktbrunnen ist am Montag, 1. Oktober 2018 in München die Kampagne (Dt. #DW32befreien - Rassistische Gewalt entfacht Leid für Geflüchtete) gestartet. Unter dem Hashtag #freeDW32 will die Kampagne auf die Vorfälle rund um den 14. März 2018 in der damaligen Erstaufnahmeeinrichtung in Donauwörth aufmerksam machen.

 

 

 

Damals wurden die Bewohner Opfer massiver Polizeigewalt nach einer versuchter Abschiebung, woraufhin 32 Geflüchtete inhaftiert wurden. Drei von ihnen wurden kurz darauf frei gelassen. Wochenlang versuchten Freund*innen, solidarische Aktivist*innen und Landtagsabgeordnete Informationen über den Verbleib der restlichen Inhaftierten zu bekommen. Mittlerweile ist klar: 29 von den „Donauwörth32“ saßenbereits für vermeintlichen begangenenLandfriedensbruch, Widerstand, Beleidigung und Körperverletzung mehrere Wochen in Haft.Einige von ihnen wurden ohne ordentliches Gerichtsverfahrenschon nach Italien abgeschoben. Alle anderen sind sind nun weiterhin im Ungewissen über ihre Zukunft in Deutschland.

 

Eine rassistischen Kampagne des Innenministers zur weiteren Verschärfungder Asylpolitik hat den Polizeieinsatz begleitet. Der erste Gerichtsprozess gegen einen der Beschuldigten ist für den 07.11.2018 in Augsburg terminiert.

 

 

 

Auch schon in Deggendorf, Ellwangen und vielen anderen Lagern kam es zu überfallartigen Grosseinsätzen der Polizei, infolge dessen Geflüchtete massive Polizeigewalt erlebten. Dass nicht die eigentlichen Gewalttäter vor Gericht stehen, ist nicht akzeptabel. Darauf versucht die Kampagne aufmerksam zu machen. Mit der Zahl 32 wird an die 32 Menschen erinnert, die am 14. März mitgenommen und so gewaltsam aus ihrem Umfeld gerissen wurden. Mit 32 Schildern werden Forderungen in den Stadtraum getragen, die Polizeigewalt, das Lagersystem und die derzeitige rassistische Hetze thematisieren. „Hört auf die Stimmen der Unterdrückten“ steht auf dem Schild, das am 01. Oktober 2018 am Rindermarkt (München) erschien. So hatten die Betroffenen in Donauwörth bereits vor und nach demÜberfall und Einschüchterungsversuch mehrfach erfolglos versucht, mit den Verantwortlichen ins Gespräch zu kommen um ihre Sicht zu schildern.

 

Alina Butztol, die an der Aktion beteiligt war sagt dazu: „Mit unserer Aktion wollen wir nicht nur gegen die Gewalt am 14.03.2018 und die politisch inszenierte Anklage demonstrieren, sondern auch die Kämpfe der Geflüchteten aus Donauwörth im Vorfeld des Überfalls und die rassistische Wahrnehmung sichtbar machen.“In einer Erklärung der Geflüchteten in Donauwörth hieß es im März 2018: „Wir, die Geflüchteten von Donauwörth fordern, dass die haltlosen Behauptungen, wir seien gewalttätig gegenüber der Polizei gewesen sowie wir hätten Möbel aus dem Fenster geworfen, sofort zurückgezogen werden.

 

 

 

Die Kampagne ist zudem als Mitmach-Aktion konzipiert: Solidarische Gruppen und Einzelpersonen sind aufgerufen, Schilder mit Forderungen auch in ihre Stadt zu bringen. Bis zum ersten Prozesstermin am 7. November am Amtsgericht Augsburg werden 32 Forderungen an öffentlichen Plätzen und Denkmälern in verschiedenen Städten erscheinen.

 

 

 

(Zu einer ausführlichen Chronologie der Ereignisse siehe: https://solidarityandresistance.noblogs.org/post/2018/09/01/eine-chronologie-der-ereignisse-in-der-erstaufnahmeeinrichtung-donauworth-david-jassey/.)

 

 

 

Pressekontakt:

 

Telefonnummer: 0157 33 09 03 08 / E-Mail: solidarity.with.refugees@riseup.net

 

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