Zum Angriff auf die Habersaathstraße

Event Datum: 
Donnerstag, August 18, 2022 - 15:45
Zum Angriff auf die Habersaathstraße 16.08.22

Derzeit kursieren viele Gerüchte über unterschiedliche neue Bewohner*innen der Habersaathstraße. Wir sehen, derzeit das sich eine externe Gruppe versucht als uns auszugeben und auch zum Teil unsere Designs stiehlt.

Wir - das sind ne ganze Menge neue Bewohner*innen der Habersaathstraße 44,46 und 48. Wir sind Flinta*s, Queer, Cis-Dudes, politisch, weniger politisiert, schwer traumatisiert und zum Teil auch suizidgefährdet. Uns alle hat es in die Habersaathstraße verschlagen. Einige sind schon seit 2 Jahren dabei, andere erst dieses Jahr hinzu gekommen.

Eine für uns wichtige Sache war das Flinta*Haus H48, welches einen Gegenschlag zum patriarchalen Normalzustand darstellen sollte. Insbesondere Flinta*s sind auf der Straße besonderen Gefahren ausgesetzt. Gleichzeitig ist deren, unsere, Obdachlosigkeit oft unsichtbar. Wir richten uns her, gehen sexuelle Verhältnisse ein und verschleiern so aus Scham oder Selbstschutz unsere Lage.

Nichtsdestotrotz, war insbesondere der Flinta*Bereich von Anfang an massiven Angriffen von innen und außen ausgesetzt. Obwohl die Idee eines eigenen Hauses schon seit zwei Jahren steht, mussten wir das Haus seit Januar verteidigen. Wir waren unterschiedlichsten Lügen, Grabenkämpfen und Hetzkampagnen ausgesetzt.

Die Konfliktlinie verläuft jedoch nicht zwischen unterschiedlichen Animositäten, Intrigen oder permanenter Täter-Opfer-Umkehr seitens der Initiative Leerstand-Hab-Ich-Saath und uns. Sie verläuft zwischen deren autoritären Strukturen, unserer antiautoritären Ideologie. Zwischen Selbstverwaltung und der Umwandlung des Projektes in ein fremd verwaltetes Obdachlosenheim und einem guten Leben IM Haus oder des bloßen Erhalt des Gebäudes.

Recht bald nach unserem Einzug schwappte eine Welle des Antifeminismus über uns und unsere Handlungskompetenzen wurden nicht nur in Frage gestellt, sondern aberkannt. Mehrere Bewohner*innen wurden immer wieder dazu aufgefordert dem Plenum fernzubleiben, bis wir uns letztendlich als Kollektiv organisierten, gegen die Bevormundung zur Wehr setzten und uns nicht mehr einzeln herauspicken und psychisch fertig machen ließen. Die Plena waren stark von der Initiative gelenkt und es wurde mit massiven Druck gearbeitet. Nur die Bedürfnisse eines einzelnen Alt-Mieters schienen zu zählen. Unsere Bedürfnisse, noch nicht einmal unsere Wahrnehmung der Situation war von Belang. Es kam zu einer regelrechten Hexenverbrennung mehrerer Personen. Mit Gaslighting, Bespitzelung, Stalking. Es wurde eine Atmosphäre der Kontrolle und Angst im Haus geschaffen und aufrecht erhalten.

Die Spitze der Misogynie war erreicht, als es zur Kooperation gegen uns mit einem geouteten Stalker kam. So kam es am Dienstag den 16.08.22 gegen 19 Uhr zu einem gewaltätigen Angriff auf unser Haus nachdem mehrere Menschen aus der Initiative mit Marcel / @AlteZecke gesehen worden sind. Einer Person wurde ins Gesicht geschlagen und mehrere Menschen bis zum U-Bahnhof verfolgt. Die Verbundenheit der Initiative mit Marcel ist weitreichend. So versuchte ein Bekannter Marcels trotz mehrere Vetos in unsere Gemeinschaft einzuziehen. Anstatt die Vetos anzuerkennen, wurde ein Vorwurf psychischer Gewalt konstruiert. Diese Person hat sich unserem Kollektiv gegenüber in der Vergangenheit körperlich und psychisch gewaltätig verhalten. Bisher erfolgt keine Distanzierung zu diesem Täterring. Es wird uns erschwert ein Hausverbot gegen Marcel durchzusetzen. Er und sein Umfeld schüren weiter Konflikte im Haus, weil eine vermeintliche Betroffene von ihm dort angeblich wohnt.

Die Initiative fürchtete scheinbar die Kontrolle über das Projekt zu verlieren und die Dinge nicht mehr intern abcanceln zu können und stellte mehrere sorgsam konstruierte Vorwürfe gegen uns online- letztendlich wurden mehrere Menschen des Kollektivs mit Rausschmiss oder einer „Abmahnung“ bedroht. Diesem Vorgehen haben wir bereits öffentlich widersprochen. Die Initiative Leerstand-Hab-Ich-Saath ist nicht befugt für uns zu sprechen oder Entscheidungen über Einzüge und Rausschmisse zu treffen. Nur wenige Einzelpersonen der Initiative Leerstand-Hab-Ich-Saath leben (zum Teil gegen unseren Willen) im Haus. Wir sind der Großteil der Bewohner*innen. In der Vergangenheit hat die Initiative versucht 9 Menschen rauszuschmeißen die dem Kurs der Initiative nicht entsprachen, einige Rausschmisse konnten wir verhindern. Nun sollen 6 weitere Personen auf die Straße gesetzt werden.

Das hochgeladene Outing zu den neuen Bewohner*innen ist ein politisches Druckmittel um uns einzuschüchtern und wieder lenkbar zu machen. Da spielen wir nicht mit.

 

 

Unsere Kritikpunkte

 

>Betreten der privaten Bereiche/Wohnungen gegen unseren Willen/in unserer Abwesenheit

>Konstruktion von Straftaten und Kooperation mit der Polizei

>Garten und Kellerverbot für ehemals obdachlose Menschen ausgesprochen durch die Initiative Leerstand-Hab-Ich-Saath und eines Alt-Mieters

>Versenden von Hetzmails

>Einziehenlassen von Vergewaltigern und anderen gewaltätigen Männern und deren permanenter Schutz

>Annektion mehrerer Wohnungen durch einen Alt-Mieter

>Einbehalten der Wohnungsschlüssel

>Intransparenz zum politischen Kurs und mangelnde Partizipationsmöglichkeiten bei politischen Entscheidungen für die neuen Bewohner*innen (u.a.: Rausschicken bei Verhandlungen)

>Darstellung falscher Sachverhalte auf Online-Medien

>Selbstermächtigung als Übergriff darstellen

>Ein-/Auszüge gegen den Willen der Bewohner*innenschaft

>Kooperation mit Tätern/Stalkern >Veruntreuung der Spenden

>permanenter Psychoterror

>Situationen nicht von allen Seiten ansehen

>Konstruktion einer Person A

>Cybermobbing

>soziale Verunsicherung durch Aufsuchen unserer sozialen Umfelder

>Diffamierungen der neuen Bewohner*innen als Faschist*innen

>Öffnung unserer Post

 

 

Unsere Forderungen

 

 

>Selbstverwaltung. Jetzt.

>Parallele Existenz und Zusammenarbeit bei politischen Entscheidungsprozessen oder Räumungssituationen

>Belegungsautonomie (Das heißt keine Rausschmisse aktueller Bewohner*innen, konsensualer Rahmen)

>Annahme des Angebotes zur Mediation und schnelle Umsetzung dieser

>Akzeptanz unserer politischen Ausrichtung und unseres politischen Willens

>Zugang zu Keller, Garten, Müllplatz...

>Herausgabe der Schlüssel und Abgabe der Schlüssel von Nichtbewohner*innen

>Keine Kooperation mit der Polizei und Tätern/Stalkern

>Löschung des Eintrages zu uns auf der Seite „Straße gegen Leerstand“ (Person A)

 

Wir weisen daraufhin, dass wir keinen Anführer haben und, wie bereits mehrfach öffentlich gesagt, die Herrschaft von Menschen über Menschen ablehnen. Wir haben ein Problem mit gewaltätigen Männern im Haus und Menschen die es FLINTA*s verbieten sich gegen Angriffe zu wehren.

Wir lassen uns nicht spalten. Wir lassen uns auch nicht einschüchtern.

-Wir sind alle Person A-

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