(Hamburg) Buttersäure gegen Polizeiwache in der Sedanstraße (PK17)

 

‚Besser spät als nie‘ haben wir uns gedacht, als wir übelriechende Buttersäure im Gebäude des Polizeikommissariats 17 verteilten. Wir haben damit nämlich unserer Lust nach Rache an den Bullen für den Angriff auf die anarchistische 1. Mai-Demonstration in Hamburg Luft gemacht.

Wir nutzten dafür eine Lücke in der Sicherheitsstruktur des Gebäudekomplexes. So war es uns möglich die Flüssigkeit unbemerkt frei zu setzen und so hoffentlich den Betriebsablauf zu unterbrechen oder zu stören.

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Für die Polizei war der Ablauf der 1. Mai-Demo in Wilhelmsburg von vornherein abgesteckt. Klares Bedrohungsszenario, Einschüchterung, Eskalation und ein Angriff auf den Frontblock kurz vor dem Endpunkt. Letzterer passierte unter der S-Bahn-Brücke beim Bahnhof Veddel. Einem Ort, der der Einsatzleitung offensichtlich geeignet erschien für eine Falle. Dabei wurden viele Menschen brutal verprügelt und verletzt. Die Demonstration wurde, laut Berichten, auch schon vorher dauerhaft durch Spalier begleitet und wiederholt aufgestoppt um Menschen zu demotivieren und zermürben.

Jede Erwartung oder Forderung nach einer sogenannten „Verhältnismäßigkeit“ von polizeilichem Handeln erweist sich damit mal wieder als realitätsfern. Ob Leute nun randalieren oder einfach gemeinsam widerständige Positionen und Ideen verbreiten wollen. Die Bullen existieren um die Interessen des Kapitals zu verteidigen und die rassistische, patriarchale Ordnung zu zementieren. Die Bilder vom 1. Mai zeigen, dass alle, die an größeren anarchistischen oder autonomen Demonstrationen teilnehmen sich überlegen sollten, wie sich solche Situationen der Ohnmacht verhindern lassen. Wie können wir wieder unabhängiger werden von den (de)Eskalationstaktiken der Polizei? Wie lassen sich (un)angemeldete Demos besser schützen? Wie können mögliche Polizeitaktiken schon in der Planung z.B. der Route untergraben werden?

Mit unserer Racheaktion senden wir solidarische Grüße an die von Polizeigewalt Betroffenen bei der anarchistischen 1. Mai-Demo und auch an alle Betroffenen von staatlicher Repression. Wir hoffen, dass wir dem reibungslosen Ablauf dieser mörderischen Institution ein bisschen zusetzen konnten.

Solidarität auch mit dem Gefangenen Giannis Michailidis, der nach Beendigung eines längeren Hungerstreiks weiterhin vom repressiven griechischen Staat gefangen gehalten wird.

 

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