Deutsche Waffen, deutsches Geld morden mit in Kurdistan

Am Nachmittag des 18.05. haben wir Schutt vor der deutschen Bank am Wilhelm-Leuschner-Platz in Leipzig abgeladen.

Diese Kriegstrümmer hat sich die deutsche Bank durch ihre Geschäfte mit Rüstungsunternehmen leicht erarbeitet und verdient.

Es wurden Flyer verteilt, ein Redebeitrag gelesen und symbolisch der deutsche Panzer Leopard 2 zerstört.

Letzterer wird von den beiden Kunden der deutschen Bank, Krauss-Maffei Wegmann und Rheinmetall produziert und von Erdogan gegen unsere Freund*innen gerichtet.

 

 

Hier unser Redebeitrag:

 

Liebe GenossInnen und Interessierte,

 

 

 

wir haben uns hier versammelt um mit unserer Aktion auf den anhaltenden türkischen Angriff auf die kurdischen Gebiete in Nordsyrien aufmerksam zu machen. Wir stehen heute vor der deutschen Bank da diese durch ihr Wirtschaftliches Handeln den Krieg gegen die kurdische Bevölkerung unterstützt und die Folgen daraus mit zu verantworten hat. Die Finanziers der Kriegstrümmer dürfen heute selbst einmal in den Genuss kommen ein Teil ihres Krieges abzubekommen. Sie wollen Panzer? Die können sie haben.

 

Heute aber gegen sie gerichtet.

 

 

 

Bereits seit Januar diesen Jahres greift die türkische Armee die Demokratische Föderation Nordsyrien, Rojava, an.

 

Der Kanton Afrin im Nordwesten Syriens ist seitdem massivem Artilleriebeschuss und ständigen Angriffen der Luftwaffe ausgesetzt.

 

Bei diesen Luftangriffen wurden zivile Viertel Afrins, Krankenhäuser und Stellungen der Volks- und Frauenverteidigungseinheiten (YPG/YPJ) bombardiert.

 

Letztere leisten seitdem erbitterlichen Widerstand und haben die Stadt Afrîn, trotz ihrem Falls noch nicht ganz aufgegeben.

 

Die Türkei greift gemeinsam mit Dschihadistischen Terrorgruppen der Freien Syrischen Armee an, in der sich Ex Al Qaida, Al Nusra und IS Kämpfer ansammeln.

 

Diese reaktionären Organisationen sind unter anderem für Menschenhandel, Sklaverei und Vergewaltigungen verantwortlich, sodass weitere Verbrechen solcher Art zu Erwarten sind.

 

In Afrîn gelten inzwischen ähnliche Regeln, wie sie der IS in seiner einstigen Hauptstadt Raqqa eingeführt hatte. Frauen in Afrîn ist es mittlerweile verboten ohne schwarze Verhüllung und männliche Begleitung das Haus zu verlassen. Außerdem treffen ständig neue Meldungen über Plünderungen, Verschleppungen und sexuelle Angriffe ein. Dazu kommen Leichenfunde von gefolterten Frauen.

 

 

 

Erdogan kooperiert mit diesen Terrorbanden, welche zuvor bereitsdurch die kurdischen Volksveteidigungseinheiten in Afrin erfolgreich zurückgeschlagenwurden und diees in Rojava nur noch in den vom türkischen Militär besetzten Gebieten gibt.

 

Für Erdogan sind nicht die islamistischen Milizen die Terroristen. Feindbildsind Kurd*innen und alle anderen die in Rojava,für eine fortschrittliche Gesellschaft kämpfen, in der Basisdemokratie, Gleichberechtigung und Ökologie einen großen Stellenwert haben.

 

Die emanzipatorischen Gesellschaftsstrukturen, die sich in der Region etabliert haben und quer über den Globus auf breite Solidarität in der linken Bewegung und weit darüber hinaus stoßen, passen nicht zu Erdogans Vorstellung von einen Osmanischen Reich in dem Frauen hinter dem Herd stehen sollten, anstatt sich wie in Rojava zu emanzipieren und erheblich an der Erschaffung basisdemokratischer Entscheidungssysteme mitwirken, die seine Macht nicht nur in Frage stellen, sondern angreifen.

 

 

 

Die kurdische Bewegung zeigt eine gesellschaftliche Alternative zur kapitalistischen Gegenwart auf, die viele Menschen dazu motiviert sich gegen das autoritäre Regime aufzulehnen.

 

Aus diesem Grund will Erdogan Krieg.

 

Er hat angekündigt militärisch noch weiter vorzurücken und nannte Kobanê und Qamislo als mögliche Ziele. An diese Ankündigung hat er sich gehalten. Mit dem Angriff auf das Dorf Mizirdawûde am 28.04 hat er begonnen, seit dem ist Kobanê vermehrt Ziel türkischen Feuers geworden.

 

Auch dort sind Kräfte der JPG und JPJ sofort in Stellung gegangen, um die Sicherheit der Bewohner*innen zu gewährleisten.

 

Auch dort wird unerbittlicher Widerstand gegen die faschistischen Angriffe geleistet.

 

 

 

Sowohl Russland als auch die USA, die beiden einflussreichsten äußeren Akteure im Syrienkrieg, scheinen ihren protürkischen Kurs dennoch beizubehalten.

 

 

 

Auch Deutschland zeigt sich weiterhin loyal gegenüber Erdogan und setzt die Prioritäten auf gewinnbringende Wirtschaftliche und Politische Beziehungen zur Türkei. So soll unter anderem keine Konfrontation mit der Türkei riskiert werden, um zu verhindern dass diese die Grenzen öffnet und damit Geflüchteten aus Syrien ermöglichen würde nach Europa zu gelangen.

 

Schon seit Anfang des Kriegsbeginns berichten deutsche Medien wenig über die Situation in Kurdistan.

 

Mit der türkischen Besetzung Afrîns ist das große Schweigen kaum noch Möglich und man stößt zunehmend auf Desinformationen. Der mit dem Angriff einhergehende Versuch eine andersartige, solidarische Gesellschaftsformation auszulöschen und die unterstützende Rolle Deutschlands dabei, wird nicht thematisiert.

 

Deutsche Poltiker_innen tun höchstens „Besorgt“ über die Situation, auf die von deutscher Seite keinerlei Konsequenzen zu erwarten sind.

 

So exportiert Deutschland weiterhin Kriegsgeräte an die Türkei, die von für den Krieg ausgelegten Wassersysteme und Küchen über hoch moderne (Kriegs-)Technik, bis hin zu Waffen und Panzern reichen. Der deutsche Panzer Leopard2, von dem die Türkei um die 354 Stück besitzt, ist somit zahlreich am Morden beteiligt.

 

 

 

Eben dieser Panzer wird von der deutschen Bank mit unterstützt.

 

 

 

Die deutsche Wirtschaft sowie viele Deutsche Banken, wie die Hypo Vereinsbank, Axa, Allianz und ganz vorn mit dabei die Commerzbank und deutsche Bank profitieren von diesen Verkäufen.

 

Sie erzielen hohe Gewinne im Anleihe und Kreditgeschäft von Zinsen und Provisionen und sorgen demit gleichzeitig dafür das Rüstungsunternehmen mit frischen Kapital versorgt werden.

 

Um Imageschäden und protestierende Kund*innen zu vermeiden behauptet die deutsche Bank in der Öffentlichkeit Geschäfte mit Firmen die Streubomben herstellen oder vertreiben zu verbieten.

 

Auch die Finanzierung von direkten Geschäften im Zusammenhang mit Atombomben seien untersagt. Zu Waffenexporten äußert sich die deutsche Bank nicht.

 

 

 

Muss sie auch nicht. Äußerung genug ist, dass die deutsche Bank zu fast allen großen Rüstungsunternehmen Geschäftsbeziehungen unterhält. Darunter 8 der 10 größten Waffenhersteller weltweit. Diese sind allesamt in die Herstellung von Atomwaffensysteme verstrickt und exportieren darüber hinaus ihr Rüstungsgüter auch in Spannungs- und Krisengebiete.

 

Damit ist klar, dass die deutsche Bank nicht zu ihrem Wort steht und so bleiben viele Rüstungsgrößen weiterhin liebsame Kunden.

 

 

 

Kunden sind auch Kraus-Maffei Wegmann, Marktführer für militärische Rad- und Kettenfahrzeuge in Europa und Rheinmetall.

 

Beide sind für den Bau des Panzers Leopard 2 verantwortlich, der mit 3000 Exemplaren ein großer kommerzieller Erfolg und damit auch ein lukratives Geschäft für deutsche Banken geworden ist und dessen Rohre Erdogan nun gegen unsere Freund*innen richtet.

 

 

 

Damit zeigt sich dass auch die deutsche Bank kein Skrupel hat, das weltweite Morden zu unterstützen, in dem sie als Geldgeber der Rüstungsindustrie fungiert.

 

Zwischen 2012 und 2015 hat sie 1.474 Mio. in Rüstungskonzerne investiert.

 

Den Gewinn den sie dadurch erzielt ist weit höher.

 

Es ist Offensichtlich, dass es der deutschen Bank Egal ist, ob die Waffen in Afghanistan, Kurdistan, oder sonst wo eingesetzt werden und auch gegen wen. Haupsache das Blut fließt. Äh natürlich das Geld. Deswegen ist es uns wichtig, die deutsche Bank als das zu benennen was sie ist: ein Kriegsprofiteur. Deswegen richten wir heute ihre finanzierten Waffen, gegen die deutsche Bank selbst. In Solidarität mit unseren Freund*innen in Kurdistan.

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