Bullenangriff an 3 Orten in der ZAD

Räumungsversuche im Zentrum der ZAD

Wenigstens dafür hat es Vorteile zu verschlafen, ich kann euch gerade schreiben, statt unterwegs in der ZAD zu sein. Kurze Erklärung was es mit diesen drei Buchstaben auf sich hat:  In Westfrankreich gibt es dieses Gelände das vor Ewigkeiten besetzt wurde um den Bau eines Flughafens zu verhindern, vor Wochen sind schon mal 2500 aufgetaucht um einzelne Projekte zu räumen. Es gab ein Phase von mehreren Wochen mit nur wenigen Kämpfen, hauptsächlich war das die Zeit in der die Regierung bis hoch zu Ministern des Landes lange Verwaltungsprozesse anboten um sich durch Legalisierung zu unterwerfen. Sowas gab es grob gesagt in Christiania, diesem Militärgelände in Koppenhagen dass damals Leute gesquattet haben, oder beispielsweise auch in Amsterdam, wo "Kraakers" Besetzende und manchmal nur einfach aufmüpfige Kulturschaffende Vernunft annehmen sollten. Die Projekte, die in der steuerzahlenden Normalodenke nützlich erscheinen, in diesem Fall in der ZAD die Landwirtschaftsfraktion, haben größere Chancen, auf Duldung oder Pachtverträge etc. die anderen halt nich. Sicherlich ist die Z.A.D. eine größere Fläche, aber zu mehr taugt dieser Begriff nicht. Nicht alle sind dort Ökos, nicht alle Autonome, nicht alle Punx, nicht alle verpeilte Künstler_innen. Es gibt viele Streits untereinander, auch in vielen Fällen nicht die Organisation und Solidarität zwischen vielen Projekten.

https://zadforever.blog/

https://zad.nadir.org

und Seiten aus dem Hambacher Forst

 

informieren häufig über das Geschehen, auch die Berner Seite "Barrikade Info" hat einige Connections. Leider is es so, dass weder auf deutsch noch auf Englisch viel vermittelt wird. Aber vermutlich sind wir wenigstens da ein wenig selber schuld, statt uns um Grundlagenarbeit zu kümmern, wir erwarten dass alles funktioniert, wie Leute in Frankreich halt auf ihre Arten auch. Das zum Überblick. Statt Frühstück gibt es bei mir gerade Adrenalin, die Bullen sind in der Mitte der ZAD. Nach vielen Verhandlungen hiess es in der Presse dass Donnerstag Zugriff sei, wobei nicht mal benannt wurde welche Projekte, von denen die überhaupt mit dem Staat verhandeln wollten, legalisiert und welche erneut geprüft werden sollten. Meist verliefen die Kämpfe der letzten Wochen immer an der Kreuzung in der Mitte, am Wald "La Rohanne" zwischen der "La Wardine" einem Bauernhof mit einer Art Scheune die zum Versammlungsraum umgebaut wurde  und "La Gree", obwohl die letztgenannte Punkerbude schon wieder einen Km weit weg ist. Genau... "Le Carrefour de la Saulce" ist der Name der Kreuzung. Die Bullen sind offenbar in "La Rohanne" und greifen offenbar drei Projekte an.

 

Die Westseite dieses Waldes ist gerade das Hauptziel, es gibt angeblich 700Cops in der Gegend ungefähr 4 Panzer und 3 Bagger um die Hütten "Puit Puit" im Nordwesten, südlich davon "La Cahteigne, und weiter mittig "La Vosgerien" zu zerstören.

 

La Wardine ist nicht weit weg davon, scheint aber sicher zu sein. Auf den Webseiten steht alles terminmässige nur auf französische, es gibt eh kaum WLAN / Wifi auf dem Gelände, aber immerhin ist der Piratensender "Radio Klaxon" sogar online zu Hören, die haben mitunter echt guten Sound und geben einige Infos durch. Vielleicht schaffen sie es auch mal irgendwann zu englischen Nachrichten. Mein Bekannter rechnet damit, dass die Bullen die Häuser am Nachmittag zerstören werden. Ich selbst schreib aus sicherer Entfernung auf dem Gelände, probier mich grad am Vogelgezwitscher zu erfreuen. Werd was essen und vielleicht später nochmal was schreiben.

 

Am 22. Mai wird es wohl einen weiteren riesigen Streik geben, nur leider gibt es nur knappe Infos

16. Mai 2018 - "Der erfolgreiche Streiktag bei der Eisenbahn in Frankreich – und die politische Situation im Land"http://www.labournet.de/internationales/frankreich/gewerkschaften-frankr...

Verfasst von Bernard Schmid, ist einer der wenigen spannenden Artikel die ich auf die schnelle gefunden hab.

 

 

Sonst nur Andeutungen aus Artikeln zu den Plänen der Gewerkschaften:

- Fonctionnaires: les syndicats unis pour la grève du 22 mai

- L’intersyndicale appelle à la grève pour le 22 mai 2018

Les syndicats FO, CGT, FSU, Solidaires, CFTC, CFE-CGC et FA-FP s’opposent aux projets de réforme de la fonction publique et réclament l’amélioration du pouvoir d’achat des agents.

- L'Unsa, quatrième syndicat représentatif dans la fonction publique, a décidé de rejoindre l'appel à la grève et de défiler le 22 mai aux côtés des huit autres organisations de fonctionnaires. 

 

Après la CFDT vendredi, l'Unsa est la dernière organisation à rejoindre  l'appel à la grève et à manifester, lancé par l'intersyndicale FO, CGT, FSU, Solidaires, CFTC, CFE-CGC et FA-FP. L'ensemble des syndicats entend protester, le 22 mai, contre la réforme de la fonction publique et défendre le pouvoir d'achat. Un appel unitaire à la grève avait déjà été lancé le 10 octobre dernier, pour la première fois depuis dix ans.

 

 

 

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