Geschichtsrevisionismus : "Ehrenmal" - Beschluß SVV Ruhland 2020

01945 Ruhland – „Ehrenmal“ … oder zeitgemäße Gedenkkultur in Südbrandenburg ?

 

 

 

1. Die Stadtverordnetenversammlung stimmt in fast trauter Einigkeit dem Bau eines aus der Zeit gefallenen "Ehrenmals" zu.

2. Unabhängig von damals im Januar 2022 noch nicht angefragten Institutionen, damals noch nicht in Ministerien angefragten Positionen der Behörden zu Staats- und Rechtsverständnis dieser in der Bundesrepublik Deutschland verantwortlich agierenden Ministerien, "kümmern" sich einige engagierte Bürger*innen mit einer Bürgerinitiative recht spät übt Openetition um Öffentlichkeit und eine Korrektur des durch die SVV beschlossenen Planes ... und seitens Verteidigungs-, Ministerium des Innern, Bundesverwaltungsamt kommt wenig oder keine Reaktion.

Beamt*innen verweisen auf ihre Neutralität und Verantwortung der Kommune für ihre Belange. Nur - befindet sich diese kleine Kommune 01945 Ruhland nicht auch in Deutschland ? Gilt hier unser Recht ?

 

Kommt bekannt vor ? Dann reden wir mal ... sehr gern - Kontaktdaten auch in unserer Petition :

 

https://www.openpetition.de/petition/online/neues-weltkriegsdenkmal-wk-i...

 

Die Stadtverordnetenversammlung der Stadt Ruhland möge beschließen :

Der Beschluß vom 16.11.2020 :

`Die Mitglieder der Stadtverordnetenversammlung Ruhland stimmen grundsätzlich dem Bau eines Denkmals zu Ehren der Gefallenen des 2. Weltkrieges an dem in der Anlage gekennzeichneten Standort zu.‘

wird zurückgezogen. Über eine zeitgemäße Form des Gedenkens sollten weitere Aussprachen geführt werden.“

 

 

 

Unser letzter Brief an Frau Verteidigungsministerin anbei :

13.04.2022 17:43 Uhr

 

 

Heiko Gulbe
Am Wiesengrund 13
01945 Ruhland
Mitinitiator einer Bürgerinitiative gegen Geschichtsrevisionismus
„Ruhland – gestern, heute, morgen“

 

Bundesministerium des Innern und für Heimat
Bundesministerin Nancy Faeser
Dienstsitz Berlin
Alt-Moabit 140
10557 Berlin
Telefon: 030 18681-0

13.04.2022 Bundesinnenministerin Nancy Faeser erklärt: "Wir sind ein modernes und vielfältiges Land. Es ist allerhöchste Zeit, dass wir das auch als staatliche Institutionen deutlicher zeigen. Wir wollen, dass die Diskriminierung von Menschen aufgrund ihrer sexuellen Identität in allen gesellschaftlichen Bereichen ein Ende hat. Wir wollen Solidarität mit allen zeigen, die immer noch Ausgrenzung erleben müssen. Dafür ist die Regenbogenflagge das weltweit bekannte Symbol. Deswegen war es mir sehr wichtig, das Hissen der Regenbogenflagge zu bestimmten Anlässen an Bundesgebäuden zu erlauben. Zum Beispiel am Christopher Street Day setzen wir so ein sichtbares Zeichen des Staates für Vielfalt und gegen jede Diskriminierung." 

Ich danke Ihnen für Ihr Statement und nehme Sie bezüglich der Symbolik unseres Staates beim Wort.

Vorab : Ich würde mich nicht an Sie persönlich wenden, wenn ich den Eindruck hätte, dass eine klare Position zur Bewertung der Verbrechen des deutschen Staates im 2. Weltkrieg in dem von Ihnen geleiteten Ministerium Grundanliegen aller Mitarbeiter*innen wären. Die Art und Weise der Behandlung der von mir an das Bundesministerium gestellten und an das Bundesland Brandenburg weitergeleiteten Anfrage zur Symbolik auf einem sogenannten „Ehrenmal“ ist inakzeptabel.

Derzeit führt ein Aggressor mitten in Europa einen verabscheuungswürdigen Angriffskrieg. Deutschland führte im 2.Weltkrieg einen Angriffs – und Vernichtungskrieg. Zu vielen Menschen ist dies in unserem Land nicht mehr bewusst.

Was ist von einem demokratisch verfassten Land zu halten, dass sich selbst und seine Rechtshoheit nicht ernst nimmt ? Sollte ich mir Gedanken machen ?

Was ist davon zu halten, dass die Stadtverordnetenversammlung Ruhland die Errichtung eines sogenannten „Ehrenmals“ für mögliche Täter*innen in einem Angriffs- und Vernichtungskrieg (2. Weltkrieg) beschließt, es seitens der Rechtsorgane der Bundesrepublik Deutschland zugelassen wird, dass Symbolik der Bundesrepublik Deutschland an einem sogenannten „Ehrenmal“ für Soldaten eines untergegangenen Staates, einer untergegangenen Armee genutzt wird ?
„Ehrenmal“ für Täter*innen in einem Angriffs – und Vernichtungskrieg ?
Symbolik unseres Staates auf einer geplanten Kultstätte, die Geschichtsrevisionismus „lebt“ ?
Ein demokratisch gefasster Beschluss von Abgeordneten einer Stadtverordnetenversammlung, der unsere Staatsräson Antifaschismus infrage stellt ?

Was denken Sie persönlich darüber ?

Mit Grüßen

Heiko Gulbe

 

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