Kölner Karneval vom Grapschen zum Militärkult

Wieso haben Leute kein Problem damit, dass aus dem "jeder Jeck ist anders" eine Veranstaltung mit lauter Bundeswehruniformen wird.

Ich hab mir den 11.11. in Köln angetan. Anfangs war ich begeistert wie vielfältig die Leute vor dem Dom rumrannten, wirklich jeder bemühnte sich um etwas optische Differenz, das war wirklich aufregend das mal zu erleben. Aber nach Stunden kippte das und in Partygegenden wie der Zülpicher Richtung Uni-Viertel gab es riesige Mobs mit Jugendlichen die alle nur noch vielleicht 10 Kostümarten zu kennen schienen, und eine der beliebtesten war Militärdress, nich nur für Kerle. Viele weibliche gelesene / Mädels rannten so Uniformiert rum, die hatten sich dann wie im Football Farbstriche unter die Augen geschmiert, und selbst da sind einem dann x Frauen mit wirklich der genau gleichen zwei Farbstrichen untern den Augen entgegengekommen, als hätte die BW ein Schminkzentrum eingerichtet.

 

Wäre diese Masse dieser Freizeitsoldaten und -soldatinnen über die "Documenta" gerannt oder über den Ku'Damm hätte das bestimmt eine riesige Debatte gegeben, wo stehen junge Erwachsene, wo wollen die hin, hat die Gesellschaft was falsch gemacht, machen die sich lustig oder meinen die das Ernst mit den Tarnflecken, spielen die alle Egoshooter oder kommt das dabei raus, wenn die Bundeswehr in den Schulen wirbt?

 

 

Naja, das alles wurde nicht thematisiert, die hätten sich ja alle in ihren Partybedarfsläden was schöneres kaufen können. Absurd war es auf jeden Fall schon, nur hatte es was tröstliches, dass man sich dann vielleicht die Shell-Jugendstudie sparen konnte für so eine Beobachtung. Vielleicht sind nächstes Jahr Leute dabei, die mal in Militärdress und Zinksärgen bzw. selbstgeschweissten die Jugendlichen konfrontieren, ich fänd das sehr spannend, die Blicke der Armykuttenleute aufzunehmen ; )

 

 

 

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