Querdenken bekämpfen!
Viel wird auf die Polizei, Gerichte und Berichterstattung der Journalist*innen geschimpft. Schluss mit dem Jammern und dem Klagen! Verwundert es denn eigentlich, was hier geschieht? Sind ausgerechnet staatliche Stellen und Massenmedien für humanistische Werte und vernünftiges Handeln in Verantwortung zu nehmen oder sind wir es selbst, die sich für ihre Verbreitung einsetzen und sich aktiv für sie einetzen müssen?
Schon früh war klar, dass „Querdenken“ nicht erst von der Rechten untererwandert werden muss, weil diese neue Bewegung bereits zu Beginn schon rechtsoffen war. Berührungsängste hat es nie gegeben! Von Beginn an wurden Rechte nicht nur toleriert, sondern sie übernahmen sogar die Rolle als gefeierte Berichterstatter*innen, um die in letzter Zeit immer offensiver gebuhlt wird. Inhaltliche Überschneidungen zur rechten Agenda sind ebenfalls mehr als offensichtlich.
Wichtig ist es, sich über Querdenker*innen zu informieren. Die besten Quellen für die eigenen Recherche sind hier leider die einschlägigen, selbsterstellten rechten Live-Streams selbst. Dort wird deutlich, wer dort demonstriert, was vertreten wird, was geredet wird, wer die Sympathien bekommt, wo der Feind steht und welche Verbindungslinien bestehen. Auch über die Abläufe, zum Auftreten der Demonstrierenden sowie , polizeiliche Reaktionen ist einiges Erhellendes zu erfahren. Schnell ist zu erkennen, dass die Massenmedien hier wenig zum Informationstand beitragen. Soziale Medien, wie Twitter sind bekanntermaßen auch keine seriösen Quelle, sondern Teil des Problems.
Gegenwärtig wäre natürlich ein breiter Widerstand angebracht, gerade wo das Handeln der Akteure von Querdenken, den Tod von Menschen bedeutet und es sich um eine rechte Bewegung handelt. Die Vernunft lässt in Zeiten einer Pandemie solch eine breite Mobilisierung gegen die Verantwortlichen aber leider nicht zu! Eine erfolgreiche antifaschistische Mobilisierung, wie z.B. zum 1. Mai 98 in Leipzig ist derzeit nicht möglich, obwohl sie dem Anlass eigentlich gerecht werden würde.
Dennoch gibt es Möglichkeiten des aktiven Widerstandes. Dezentrales, antifaschistisches Handeln ist hier die Devise, wenn von Massenansammlungen abzuraten ist! Auch hierdurch können die Aufmärsche von "Querdenken" empfindlich gestört werden!
Außerdem: Durch das staatliche (Nicht-Handeln) und Verharmlosung fühlen sich die Querdenkenden so dermaßen stark, dass sie zunehmend auch im Alltag versuchen, für sich zu werben oder individuell gegen die „Maßnahmen“ vorzugehen. In dem Fall, dass sie meinen, offen aufzutreten, ist ihnen spontan, schnell und eindeutig klar zu machen, dass sie eine ekelhafte Minderheit sind und sich die Mehrheit der Vernünftigen sich ihnen entgegenstellt. Es ist wichtig, dass sie erfahren, dass ihre Blase, in der sie leben, nicht die Realität ist. Hier hilft ihnen dann auch keine wohlwollende Exekutive, niemand aus der Politik und kein verharmlosender Bericht in den Medien und auch kein rechter Hool wird zur Stelle sein. Für diese Art der Courage, braucht es keine große Mobilisierung. Ein einfaches "Maul aufreißen!" dürfte bereits reichen, um die Verhältnisse zu (er)klären.
In tiefer Feindschaft mit allen, die die Verantwortung für das Erstarken der menschenverachtenden, rechten Bewegung „Querdenken“ tragen und die ihnen das Feld überlassen. Und an die Querdenker*innen direkt: Die Straßen gehören euch noch nicht, wenn ihr auch mächtige (staatliche) Unterstützer*innen habt! Eure rechte Bewegung muss bekämpft werden, weil ihr dieses Mal besonders deutlich über Leichen geht, auf sie herumtrampelt oder manchmal sogar, wie jetzt in Leipzig, bewusst auf ihnen tanzt.

Ergänzungen
Das kannst du dir nicht ausdenken!
Es macht tatsächlich Sinn, sich mit den (teilweise noch Online stehenden) Livestreams zu beschäftigen. So basteln sie gerade an einer Legende, die Gewalt auf der friedlichen Querdenken-Demo wäre von, den Protest bewusst unterwandernden, gut vekleideten "Antifas" ausgegangen. Stolz liefern sie auch gleich mal Beweisfotos und Videos, die aber eindeutig belegen, dass es sich tatsächlich um gut organisierte Nazis handelt, die an vorderster Front agierten. Darunter solche bekannten Persönlichkeiten, wie Michael Brück und Sven Skoda (beide im Vorstand der Partei "Die Rechte"). Michael Brück wird dann auch gleich mal von den You Tube Blogger*innen "Anne und Martin" kurz interviewt und sogleich als "recht sympathisch" beschrieben.
Vielleicht sollte auch jemand mal Boris Reitschuster (einer der unsäglichen Life-Streamer mit professionellem journalistischem Hintergrund, in der Vergangenheit u.a. als langjähriger Leiter des Moskauer Büros des Nachrichtenmagazins Fokus) zukommen lassen, dass die Flasche, die ihn unabsichtlicher Weise getroffen hat, von Nazis geflogen kam.
Es war aber auch zu dämlich, sich direkt hinter der Polizeikette zu positionieren.Auch ist wohl kaum davon auszugehen, dass sich der WDR, wie von ihm angenommen, mit Brück und Konsorten vorher abgesprochen hat, damit die "Lügenpresse" ihre Fake -Bilder von der Gewalt bekommt. Eine andere Überlegung von ihm ist, dass die Gruppe staatliche Akteuere gewesen seien, was ihn als Vorgehen an seine Zeit in Moskau erinnert.
All das kann mensch sich eigentlich nicht ausdenken...
Anderseits lassen wir diese rechtsoffenen, dämlichen "Wahrheitsliebenden" doch in ihrem Wahn voller Verschwörungen, damit sie weiterhin so einfach zu entlarven sind.