Gegen Sexismus und Rassismus – Frauen setzen sich zur Wehr!

Nach der Silvesternacht vor einem Jahr in Köln, gab es in ganz Deutschland kaum ein anderes Gesprächsthema, als die ekelhaften Übergriffe auf Frauen rund um den Kölner Hauptbahnhof. Wir alle waren und sind schockiert von dem Ausmaß, in dem diese stattfanden. Wie konnte es dazu kommen? Wer trägt die Verantwortung? Politiker, Medien und Faschisten sagen bis heute: „Die Ausländer“, oder noch besser „die Flüchtlinge“ waren der Grund für diese Übergriffe und zahlreiche weitere im Laufe des Jahres. Wir sagen: „Kampf dem Sexismus“ und „Kampf dem Rassismus“! Gewalt gegen Frauen wird nicht nur von Ausländern verübt, sondern von allen Männern überall auf der Welt. 

Sexuelle Übergriffe auf Frauen sind keine Einzelfälle.

Mindestens jede dritte Frau, die man fragt, ob sie schon mal eine Vergewaltigung oder sexuellen Missbrauch erlebt hat, muss diese Frage mit „Ja“ beantworten! Das geht in 93 % der Fälle von Tätern aus dem näheren sozialen Umfeld aus. Schon das zeigt, dass es absurd ist zu sagen, es sind die Ausländer schuld. Was erleben wir denn auf den Feiermeilen Kölns? Was erleben wir denn auf dem Oktoberfest? Jede Frau kennt es. Man möchte einfach nur feiern gehen und mit seinen Freunden Spaß haben. Kaum geht man los und der Abend beginnt, fangen aber auch schon die unangenehmen Anmachen oder gar das angegrapscht werden an. Wenn Frauen sich zur Wehr setzen, wird auch noch gesagt „Wenn du das nicht willst, lauf nicht in so einem kurzen Rock rum“. Kölns Bürgermeisterin Frau Reker machte es durch ihren „mütterlichen Rat“, Frauen sollen doch besser „eine Armlänge Abstand“ zu Fremden halten auch nicht besser. Nein! Wir Frauen wollen nicht ständig aufpassen, wo wir hingehen und ob uns jemand zu nahe kommt! Die Männer sollen uns einfach gefälligst nicht ungefragt anpacken! Wir wollen heute und auch an jedem anderen Tag dazu aufrufen, dass Frauen sich weiter zur Wehr setzen. Aber egal was behauptet wird, Frauen sind NIE selber Schuld daran, wenn sie belästigt oder vergewaltigt werden! Die Verantwortung tragen einzig und allein die Täter.

Wir lassen uns nicht für ihren Rassismus benutzen

Die Wochen nach den Silvesterübergriffen zeigen deutlich wie scheinheilgkeit die Besorgnis um die Sicherheit von Frauen seitens der Regierung ist. Sie waren geprägt von Diskussionen über Ausländerkriminalität und mündeten in Gesetze, die sich gegen Asylsuchende allgemein – also unabhängig von Geschlecht – richten. Gerade das Verbot des Familiennachzugs trifft vor allem Frauen, die z.B. auf dem Weg zum Meer oder an der Küste gewartet haben, dass ihre Männer sie nach Deutschland nachholen können. Die Wohnsitzauflage fördert Isolation von sozialen Netzwerken und verschlimmert z.B. die Situation von Frauen, die von innerfamiliärer Gewalt betroffen sind. 
Frauen wehren sich!

Sexismus ist kein Problem, welches Migranten mitgebracht haben. Betroffen sind Frauen jeder Herkunft! Deshalb wollen wir uns als Frauen zusammenschließen und gemeinsam wehren! Am 31.12.2016, ein Jahr nach den Übergriffen in der Silvesternacht, wollen wir uns ab 15:00 Uhr am Wallrafplatz (Nähe Köln HBF, Richtung Einkaufsstraße, Breitestraße) treffen und wie letztes Jahr wieder zeigen, dass wir weder sexuelle Übergriffe, noch die rassistische Hetze dulden.

Kommt zahlreich und lasst uns gemeinsam dafür sorgen, dass Sexismus und Rassismus keinen Platz in Köln haben! 

Kämpferische Frauen aus Köln

UnterstützerInnen

Zora
Young Struggle 
Kommunistischer Aufbau
Rote Aktion

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