Let’s get loud for the rights of refugees: Eure Lieblings-Musik in Solidarität mit Geflüchteten auf Lesbos und anderswo, aus euren Wohnzimmern am Samstag den 26.09.2020 von 21.00 bis 21.15 Uhr

Event Datum: 
Samstag, September 26, 2020 - 21:00
Am Samstag, 26. September, um 21 Uhr machen wir unser Anliegen gemeinsam eine Viertelstunde auf den Straßen hörbar: Wir sind solidarisch mit den Geflüchteten! Wir beziehen lautstark Position gegen die mörderische Abschottungspolitik der Festung Europa! Deshalb spielen wir gemeinsam zu dieser Zeit laut antirassistische Lieder aus unseren Fenstern.

LET'S GET LOUD for the rights of refugees

Let’s get loud: Eure Lieblings-Musik in Solidarität mit Geflüchteten auf
Lesbos und überall, am Samstag den 26.09.2020 von 21.00 bis 21.15 Uhr
hier in Göttingen und Umgebung oder wenn ihr den Aufruf übernehmen wollt: gerne auch bundesweit.

Dies ist ein Auruf an alle, die ihre Solidarität mit Refugees gegen die
Abschottungspolitik der Festung Europa zeigen wollen.
Spielt eure refugee-solidarischen (!) Lieblingssongs an diesem Samstag
um 21.00 Uhr eine viertel Stunde lang laut, so dass alle die Botschaft
hören können! Ob von der Fensterbank oder auf der Straße: Ihr wisst, was
ihr wo am besten macht. Eine Playlist mit ein paar Vorschlägen findet
ihr ganz unten.
Aktuell kämpfen auf Lesbos immer noch Geflüchtete dagegen, in das neue
EU-Lager auf der Insel zwangsverfrachtet zu werden.
Die griechische Polizei setzt immer wieder Tränengas gegen die auf den
Straßen campierenden Refugees ein und versucht sie auszuhungern. Die
Geflüchteten fordern nach Monaten bis Jahren in der „Hölle von Moria“
endlich weiterziehen zu dürfen und menschenwürdig behandelt zu werden.
Die EU schaut dem nicht nur zu. Ursula von der Leyen (CDU) befand schon
vor Monaten in ihrer Funktion als EU-Kommissionspräsidentin,
Griechenland sei der Schutzschild Europas. Tausendfache Brüche des
Menschen- und Völkerrechts begangen an den Refugees hieß sie dabei für
gut. Das war ein Tabubruch, doch kein Wunder. Schon seit langem ist es
doch die inoffizielle Rolle der EU-Agentur Frontex vor
menschenrechtswidrigen Pushbacks in die Tükei oder nach Libyen die Augen
zu verschließen – oder diese gleich direkt mit zu organisieren.
Am Mittwoch, den 23. September setzte die EU-Kommission dann aber noch
eins drauf. Jetzt sollen die als „Hotspots“ bezeichneten Lager an den
Aussengrenzen für alle Geflüchteten rings um Europa generell die Orte
werden, an denen darüber entschieden wird, ob sie überhaupt Zutritt zu
einem Asylverfahren in Europa bekommen. Und es ist die Rede davon, dass
wohl dreiviertel der Refugees von dort unmittelbar von Frontex-Truppen
abgeschoben werden sollen in „Transit- oder Herkunftsländer“. Der alte
Traum des SPDlers Otto Schily von vor 20 Jahren wird damit Wirklichkeit:
Deutschland inmitten der Festung Europa verschanzt sich hinter einem
Schutzwall aus Mauern vor Geflüchteten – und die Lager liegen an und vor
den Grenzen der Festung. Länder, deren Regierungen keine Refugees
aufnehmen wollen, sollen „Abschiebe-Patenschaften“ übernehmen. Welcher
Nazi dürfte nicht in Jubel darüber ausbrechen, was die CDUlerin da aus
dem Patenschaftsgedanken gemacht hat?
Horst Seehofer, der mit rassistischen Äusserungen wie Migration sei „die
Mutter aller Probleme“ den freidrehenden Flüchtlingsfeinden den Weg
bereitete, wird demnächst in seiner Funktion als Vorsitzender der
EU-Innenministerkonferenz diese Vorlage der EU-Kommission festzurren
wollen. Und er wird das der Öffentlichkeit als „notwendigen europäischen
Kompromiss“ verkaufen. Europäische Werte: Geflüchtete werden auf dem
Mittelmeer dem Sterben überlassen oder abgefangen und abgeschoben in
libysche Folterlager, wo sie misshandelt, vergewaltigt, ermordet werden.
Geflüchtete müssen auf den griechischen Inseln in massiv überbelegten
Lagern über Monate hinweg unter menschenunwürdigen Bedingungen leben und
sollen in die Türkei abgeschoben werden. Tiefsitzende Angst vor der
Abschiebung in unsichere Transit- und Herkunftsländer sind für
Geflüchtete in allen EU-Staaten grausamer grausamer Alltag schon im
existierenden System der Dublin-Abkommen.
Und dieses ganze Entrechtungssystem soll nun von den
EU-Mitgliedsstaatenbeschlossen, ausgebaut und verewigt werden – nach den
Plänen von der Leyens, die sich an Seehofers von Koalitions-Kanzlerin
Merkel genehmigter Vorlage orientierten.
Wir sagen dazu: Nein! Dieser Plan der EU-Kommission muss gestoppt
werden! Und wir sagen es laut und diesmal mit Musik:

Lagersystem abschaffen – auf Lesbos und überall! Solidarität mit den
Geflüchteten! Öffnet die Grenzen jetzt – wer bleiben will, soll bleiben!

Unsere nicht abgeschlossene Playlist zum Auswählen für euren
Protest-Soundtrack Samstag 21.00 Uhr bis 21.15 Uhr:
    1. MAL ÉLEVÉ – Mittelmeer
    2. M.I.A. – borders    (best text ever: Freedom – I’dom – me’dom,
Where’s your we’dom?, This world needs a brand new re’dom! …)
    3. Neonschwarz – 2014
    4. form – Das Boot ist voll
    5. Asian Dub Foundation – Fortress Europe
Wenn euch dieser Aufruf über unsocial media erreicht, ergänzt die
Playlist beim Weiterverbreiten doch bitte mit euren eigenen
antira-Lieblingssongs.

Bündnis Lager auflösen jetzt!

leavenoonebehind #wirhabenplatz #refugeesgr #keinmenschistillegal
#nolager
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@wellcomeunited

PS: Wir rufen in unserer Region zu dieser Aktion auf. Wenn sie anderswo
aufgenommen wird, umso besser!

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