Polizei verhaftet Blockupy-Spontandemo

Solidarity 17.05.2012 19:33 Themen: Globalisierung Repression Soziale Kämpfe Weltweit
Heute Mittag, 17. Mai 2012, sammelten sich ca. 200 Demonstranten spontan in Frankfurt an der U-Bahn-Station Bockenheimer Warte. Die Polizei kesselte und verhaftete die Demonstranten, die sich bis jetzt im Gewahrsam befinden. Ein kurzer Bericht und ein paar Bilder.
Die Stimmung war gut: es wurden Parolen wie "A - Anti - Anticapitalista" gerufen und lieder wie "Bella Ciao" gesungen. Bereits nach wenigen Metern wurde die Demo von martialisch auftretenden Polizeieinheiten gestoppt und dann gekesselt. Die Polizei führte nach und nach die DemonstrantInnen einzeln aus dem Kessel, filmten sie ab und verfrachtete sie anschließend in den Polizeigewahrsam.
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Ergänzungen

o.k.

ant 17.05.2012 - 20:06
das sind die "demokratischen" spielregeln in
d.land...
aber immerhin in der internationalen Presse wird überraschen objektiv berichtet.

ääähm

klugscheisser 17.05.2012 - 20:08
festnahme ≄ verhaftung...

Berichjte

sfgg 17.05.2012 - 21:03
ständig aktuelle berichte auf:
 http://www.arab.blogsport.de

blockupy-frankfurt ./ programm

/programm 17.05.2012 - 21:20

Hessischer Rundfunk: 1.000 Demonstant/innen

Dein Name 18.05.2012 - 13:56
hr-online.de:

"Laut Polizei waren bis zum Mittag insgesamt rund 1.000 Demonstranten im gesamten Stadtgebiet unterwegs. Bis auf einzelne Vorkommnisse sei alles friedlich verlaufen. Am Vormittag seien im Westend Verkehrsschilder aus dem Boden gerissen worden. 150 Menschen seien in Gewahrsam genommen worden. Auch an der Messe und am Main gab es Versammlungen und Sitzblockaden. Hier und da hätten Demonstranten versucht, Polizeiabsperrungen zu überwinden.

Insgesamt seien 400 Menschen vorübergehend festgenommen worden. Sie sollten zu mehreren Sammelstellen gebracht werden, unter anderem nach Wiesbaden und Gießen. Der Platz vor der EZB ist mittlerweile weiträumig abgesperrt. Bis zu 150 Blockupy-Aktivisten hatten dort demonstriert. Die Polizei stellte Wasserwerfer in Position.

(...)

Proteste trotz Verbots

Über Twitter hatten die Protestler am Morgen ihr Tagesprogramm organisiert. Sie riefen die Blockupy-Anhänger auf, sich in Richtung Innenstadt zu bewegen. Das Motto des heutigen dritten Protesttages ist "Blockieren". Ziel war es ursprünglich, das komplette Bankenviertel lahmzulegen. Mit dem Ergebnis sind die Demonstranten nicht unzufrieden: "Der geordnete Betrieb im Finanzdistrikt ist zum Erliegen gekommen", sagte ein Aktivist am Freitag.

'Wir rechnen damit, dass am Freitag viele Menschen empört die Zugänge zu Banken blockieren werden', hatte Blockupy-Sprecher Christoph Kleine von der Gruppe Interventionistische Linke am Donnerstag angekündigt. 'Grundrechte leben davon, dass man sie ausübt, auch wenn Gerichtsurteile dem entgegenstehen.'"

Leipzig

* 18.05.2012 - 14:28
++ Auf Grund der massiven Festnahmen in Frankfurt/Main und der Repression gegen die Blockupy Aktionstage findet heute auch in Leipzig eine Protestdemo statt ++

>>>>Das lassen wir uns nicht gefallen!!<<<<

Nach dem Verbot der antikapitalistischen Aktionstage in Frankfurt/Main nutzt die Polizei diese Steilvorlage gern und nahm gestern und heute mindestens 400 Leute in Gewahrsam. Den immer deutliche...r werdenden Schwenk zu "Law and Order" werden wir nicht hinnehmen, deshalb gehen wir heute in Leipzig auf die Straße!

Unsere Solidarität gegen eure Repression - gegen Kapitalismus in Frankfurt und überall!

18 Uhr vor dem Kantgymnasium (Heinrich-Schütz-Platz, Südvorstadt; direkt neben der Haltestellte Karli/Kurt-Eisner-Str)!

details zum Kessel und zum Gewahrsam ...

Dariusz 23.05.2012 - 00:08
Ergänzungen zur Demonstration bzw zum Kessel am Donnerstag an der Bockenheimer Warte:

gegen 13 Uhr wollten sich etwa 200 Personen gemeinsam auf den Weg zur (genehmigten) Versammmlung auf dem Paulsplatz machen, der Großteil der Menschen waren Aktivist_innen aus Italien, einige auch aus Griechenland und Finnland.
Noch bevor die Gruppe den Uni Campus verlassen hatte wurde sie von mehreren Reihen Polizisten aufgehalten - Die Menschen liefen mit erhobenen Händen auf die Polizei zu und forderte diese auf, den Weg frei zu machen. Als dies nicht geschah suchten sich die Menschen einen anderen Weg und gelangten (nur) bis zur U-Bahnstation Bockenheimer Warte / Senkenberganlage. Dor wurden sie erneut von einem riesigen Polizeiaufgebot gestoppt und eingekesselt.
Nach einiger Zeit machte die Polizei zwei "Angebote":
1. die Gruppe teilt sich in 10er-Grüppchen auf und darf weitergehen
2. die Versammlung wird aufgelöst und "alle gehen wieder nach Hause"
Es verging etwa eine halbe Stunde in der für die nicht-deutschsprachigen Menschen übersetzt und eine für alle tragbare Entscheidung gefunden war, bis die Menschen beschlossen auf das Angebot einzugehen in 10er Gruppen zu gehen.
Dann beschloss die Polizei jedoch urplötzlich, das das jetzt keine Option mehr sei und versperrte den Menschen erneut den Weg einer "polizeiliche Anweisung Folge zu leisten".
Die Polizei hielt die 200 Menschen über Stunden in der Sonne an der Bockenheimer Warte fest.
Nach mehreren Stunden wurden einige nach Personalienkontrollen, Durchsuchungen und Fotos aus dem Kessel gelassen - viele erhielten Stadtverbot.

Der Großteil (ca 120) jedoch wurden - völlig willkürlich - in Gewahrsam genommen, mit Stadtbussen der VGF ins Polizeipräsidum Miguel/Adickesalle gefahren und dort bis ca 23:30 Uhr in ca 4x4 Meter großen Gitterkäfigen auf Betonboden auf dem Hof der GESA gefangen gehalten. Die Polizei machte keinerlei Anstalten einen Übersetzer für die nicht-deutschsprechenden Menschen zur Verfügung zu stellen. All das wurde von den Aktivist_innen vor Ort übernommen.
Es gab lediglich Knäckebrot, Wasser und ein paar Decken. Es gab keine Anhörung, keine Vorwürfe und auch kein Recht auf Telefonate - erst recht nicht auf einen ungestörten Klobesuch. Dagegen regte sich auch immer wieder Widerstand und die Eingesperrten ließen sich den Mut nicht nehmen ihre Rechte einzufordern oder - hauptächlich italienische - Arbeiter- und Kampflieder (die Internationale, Bella Ciao etc.) zu singen. Ab ca 22:00 wurden Menschen aus den Zellen heraus und in einen Gefangenentransportbus - mit 4er Zellen - "verladen" mit der Ansage, dass sie zum Gericht fahren, also dem Haftrichter vorgeführt werden sollten.
Nachdem alle Zellen voll waren fuhr der Bus los - einmal ums Polzeipräsidium und wieder in den Hof hinein. Was eine Verarsche! Insgesamt verbrachten viele der Menschen über eine Stunde in den engen Zellen. Danach wurden die Gefangengenommenen der Reihe nach freigelassen - gegen 0:00 Uhr waren die meisten Menschen wieder draußen - natürlich alle mit einem bis Samstag geltenden "Platzverweis" für die gesamte Frankfurter "Innenstadt" - bis nach Bockenheim etc.

Insgesamt also über 150 Festnahmen, unwürdige Zustände und konstruierte "Tatvorwürfe" - wenn überhaupt waren es Ordnungswidrigkeiten!

Danke Polizei!

Police partout , justice nulle part!

Wir würden uns freuen wenn auch diese Repressionsfälle mehr an die Öffentlichkeit gelangen.

- einige die dabei gewesen sind -

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