Zur aktuellen Situation von Leonard Peltier

Netzwerk Freiheit für alle pol. Gefangenen 27.01.2012 08:29 Themen: Antirassismus Repression Weltweit
Am 15. September 20011 wurde Leonard Peltier, mittlerweile 67 Jahre alt, in ein Gefängnis in Florida, über 3000 Meilen weit weg von seiner Familie, verlegt.
Davor verbrachte er 6 Monate unter Isolationshaftbedingungen.
Leonard Peltier, mittlerweile 67 Jahre alt, sitzt seit 36 Jahren als politischer Gefangener in US- amerikanischen Gefängnissen. Das American Indian Movement, eine Befreiungsbewegung der Native Americans, welcher Peltier angehörte, war Ende der 70 er Jahre in der Pine Ridge Reservation aktiv und verteidigte die indianische Bevölkerung erfolgreich gegen paramilitärische Banden die diese unter Anleitung des FBI tyrannisierten und über 60 Menschen ermordeten. 1975 wurde Leonard Peltier, unter dem fälschlichen Vorwurf zwei FBI Agenten erschossen zu haben, verhaftet. Es handelte sich um eine der damals, gegenüber Bürgerrechtsaktivisten wie ihm, häufigen durch das FBI, fingierten Aktionen, im Rahmen des staatlichen Counterintelligence (Aufstandsbekämpfungs-) Programmes. Verurteilt wurde er, nach einer Flucht nach Kanada und der Auslieferung in Folge der Aussage einer durch das FBI bedrohten Zeugin, zu einer zwei mal lebenslänglichen Freiheitsstrafe.

Am 27.Juni 2011 wurde er in Isolationshaft verlegt. Begründet wurde dies mit dem Fund von 20, ihm vorher offiziell zugeschickten, englischen Pfund in seiner ausgehenden Post, sowie einem offenen Stromkabel am Bett seines zeitweiligen Zellengenossen. Er lebte nun täglich 23 (am Wochenende 24) Stunden in einer 1,80 x 2,40 m großen Stahlbeton – Zelle, ohne Fenster, ohne Wasser und mit lediglich minimaler Frischluftzufuhr und ohne frisches Wasser. Diese Art der Unterbringung, in Deutschland auch als sensorische Deprivation bekannt, bewirkt bei den Gefangenen, schon nach relativ kurzer Zeit, eine extreme körperliche und psychische Beeinträchtigung.
Am 14. Sptember fand seine Verlegung in ein Gefängnis in Oklahoma City/Oklahoma statt und einen Tag später weiter, in ein Hochsicherheitsgefängnis in Coleman/Florida. Dort ist er mehr als 3.200 km Kilometer vom Wohnort seiner Familie entfernt, was Besuche extrem erschwert, teurer und somit seltener, macht.
Seine Gesundheit ist mittlerweile sehr angegriffen.

Um gegen diese menschenverachtenden Zustände zu protestieren und seine Freiheit zu fordern findet am 4.Februar 2012, ab 14.00 Uhr, in Berlin vor der US Botschaft eine Protestkundgebung statt.

Schreibt Leonard an seine neue Adresse:
LEONARD PELTIER #89637-132
USP COLEMAN I
U.S. PENITENTIARY
P.O. BOX 1033
COLEMAN, FL  33521
USA
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Ergänzungen

Termine

. 27.01.2012 - 10:05


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Freitag, 17.2.2012 um 20 h

Komm e.V., Untere Seitenstr. 1, 90429 Nürnberg Michael Koch (Tokata e.V.) berichtet über Leonard Peltier und indigenen Widerstand in USA
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Samstag, 4. Februar 2012

Frankfurt a.M., Hamburg, Berlin Teil des weltweiten Aktionstages - Freiheit für Leonard Peltier!
Hamburg - US Generalkonsulat, Alsterufer 27/28 - 12:00
Berlin Kundegebung - US Botschaft, Pariser Platz 2 - 14:00
Frankfurt a.M. Kundgebung - Hauptwache/Zeil, zwischen Kaufhof und Katharienkirche 10:00 - 11:30 Uhr
Samstag, 4. Februar 2012 11:00 - 13:00 und 14:00 - 17:00
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Freitag, 3.2.2012 um 19 h

Mieterladen Kreutziger Str. 23, 10247 Berlin Incident At Oglala (OmU)
Film und Informationen über Leonard Peltier - indigener politischer Gefangener in den USA

Leonard Peltier Defence Fund

fighting terrorism since 1492 27.01.2012 - 14:29

Info-Abend + Kundgebung in Berlin

am 4. Februar 30.01.2012 - 11:26
Weltweiter Aktionstag für den indigenen politischen Gefangenen Leonard Peltier, der seit 1976 in den USA ohne Beweise für Beihilfe zu Mord an zwei FBI Beamten inhaftiert ist. Auch in Berlin wird es um 14:00 eine Kundgebung für seine Freilassung vor der US-Botschaft geben.

Freitag, 3. Februar 2012 19:00
Incident At Oglala (OmU)
Film und Informationen über Leonard Peltier
mit Kiezküche und Postkarten für den Gefangenen
Die Veranstaltung geht auf die Hintergründe politischer Repression gegen Indigene in den USA sowie den speziellen Fall ein.

Samstag, 4. Februar 2012 14:00
Kundgebung vor der us-amerikanischen Botschaft