Castor-Transport nach Ahaus Anfang 2012 ((A))

Castor 02.12.2011 10:55 Themen: Antifa Atom Blogwire Indymedia Ökologie
Kaum ist der aktuelle Castor-Transport unter massiven Protesten ins „Zwischen“-Lager Gorleben gerollt, drohen schon die nächsten Castor-Transporte: Die Bundesregierung plant, schon ab Anfang 2012 insgesamt 152 Castor-Behälter mit hochradioaktiven Brennelementkugeln aus dem Forschungszentrum Jülich bei Aachen quer durch NRW ins Zwischenlager Ahaus im Münsterland zu verschieben.
Mit großer Empörung reagieren die Anti-Atomkraft-Initiativen aus Jülich, Ahaus und dem Münsterland auf die Entscheidung des Aufsichtsrats des Forschungszentrums Jülich, auf dem Abtransport der 152 „West-Castoren“ von Jülich nach Ahaus zu bestehen. Sollten die West-Castoren in LKW-Konvois à zwei Castoren über die NRW-Autobahnen rollen, so wären 76 (!) Einzeltransporte nötig, also über einen Zeitraum von 1,5 Jahren jeweils einer pro Woche!
„Die Bundesregierung hat mit ihrer Stimmenmehrheit ohne Rücksicht auf Verluste eine völlig unsinnige Entscheidung durchgedrückt. Bundesforschungsministerin Schavan und Bundesumweltminister Röttgen handeln verantwortungslos und ohne jede Einsicht. Sie haben kein Konzept für die Atommüllentsorgung und wollen deshalb den Atommüll einfach von einer Zwischenlagerhalle in die andere verschieben. Wir werden das aber nicht tatenlos hinnehmen, sondern entschlossenen und kreativen Widerstand organisieren,“ so Felix Ruwe von der BI „Kein Atommüll in Ahaus“.

„Das ist nicht nur ein schwarzer Tag für Ahaus, sondern für Nordrhein-Westfalen insgesamt. Wir fordern deshalb die Landesregierung auf, sämtliche politischen und juristischen Möglichkeiten auszuschöpfen, um diesen Castor-Wahnsinn zu verhindern. Ministerpräsidentin Hannelore Kraft muss jetzt persönlich dafür kämpfen, Röttgens Castor-Pläne zu stoppen,“ so Matthias Eickhoff von der Initiative SOFA (Sofortiger Atomausstieg) Münster.

„Das Forschungszentrum Jülich und die Bundesregierung setzen ohne Not auf Konfrontation, das ist sehr bedenklich. Das Forschungszentrum versucht, sich der äußerst problematischen hochradioaktiven Altlasten allein aus Imagegründen zu entledigen. Für die 152 West-Castoren gibt es keinerlei gesicherte Endlagerung, wir lehnen deshalb die Castor-Transporte nach Ahaus ab und werden gemeinsam mit den Initiativen aus dem Münsterland auf die Straße gehen,“ so Siegfried Faust vom Aktionsbündnis „Stop Westcastor“ in Jülich.


Atomkraftgegner rufen bundesweit zu Protesten auf:

Zum Auftakt der Proteste rufen die Anti-Atomkraft-Initiativen aus Ahaus und Jülich gemeinsam für Sonntag, 18. Dezember, um 14 Uhr zu einer Demonstration vor dem Atommülllager in Ahaus auf.


Zugleich kündigten die Anti-Atomkraft-Initiativen an, bundesweit zu Protesten aufzurufen. „Sollten die West-Castoren tatsächlich rollen, werden die Castor-LKWs quer durch NRW auf massiven Widerstand treffen,“ erklärten die Anti-Atomkraft-Initiativen.


weitere Infos unter:

 http://www.contratom.de/

 http://www.sofa-ms.de/home.html

 http://www.kein-castor-nach-ahaus.de/

 http://www.westcastor.de/

TV-Bericht  http://www.wdr.de/tv/aks/
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Ergänzungen

Gorleben 2.0 in Ahaus

Autonome Antifa Rheine 02.12.2011 - 12:29
Wir werden auch weiterhin gegen die Atomlobby und ihre zahlreichen Unterstützer_innen Widerstand leisten! Und wir sind nicht allein!

 http://antifarheine.blogsport.de/

18.12.11 Demo vor Zwischenlager und Aktionst.

Antikapitalista 02.12.2011 - 18:51
Bereits am 18.12.11 gibt es eine Demo vor dem Zwischenlager und danach ein Aktionstreffen. Kommt alle! Für mehr als nur dagegen, Angriff ist die beste Verteidigung.

Ahaus wir kommen!

Luise 02.12.2011 - 20:25

Zur Einstimmung auf Ahaus:

 http://www.youtube.com/watch?v=Nsf4FDvNPXI

Wo gibt es den kompletten Film über Ahaus zu

Krawallski 02.12.2011 - 21:17
...sehen? In dem Video sieht man nur 2min. Weiß jemand wo ihn komplett sieht?

Schon viel Wirbel - gut für Mobilisation

SOFA Münster 02.12.2011 - 23:01
Liebe Freundinnen und Freunde,

die Castor-Nachrichten aus Jülich haben bei den Medien richtig eingeschlagen - von Geheimhaltung ist keine Spur mehr. Die Demo am 18. Dezember um 14 Uhr vor dem Atommülllager Ahaus wird deshalb sicher ein richtiges Event. Und noch sind die West-Castoren nicht abgefahren - wer jetzt auf die Straße geht, kann die Castoren noch verhindern!

Hier die wichtigsten Atomnews aus NRW:

1. Jülich-Ahaus

Die Flut an Medienberichten zeigt bereits erste Wirkung: Röttgen will nicht vor die Kamera, die Gewerkschaft der Polizei ist gegen Castor-Transporte, die Polizei befürchtet den Einsatz aller 18 NRW-Einsatzhundertschaften (und hoffentlich noch einiger mehr ...), die Städte im Ruhrgebiet sind nach Medienanfragen alarmiert, die GNS (Betreiber von Ahaus und Gorleben) denkt nun auch über Schienentransporte nach und will die Castor-Transporte zu Konvois à 6 West-Castoren bündeln, die Landesregierung sagt nun, die Transporte seien nicht hinnehmbar, andere Medien sprechen von "Gorleben II" - usw. usw.

Einen besseren Start hätten wir uns nicht wünschen können, doch nun muss unser Protest konkret werden. Hier einige Aktionsideen:

a) Ahaus-Demo: 18.12.

Mobilisiert massiv für den 18. Dezember nach Ahaus. Toll wären trotz der Kürze der Zeit noch einige Sonderbusse, zumindest aber Mitfahrgelegenheiten aus möglichst vielen Städten. In Münster bereiten wir schon konkret einen Sonderbus vor (nähere Infos folgen).

Wichtig: Wer mit der Regionalbahn um 11.52 Uhr von Dortmund Hbf zur Demo kommt (Lünen: 12.10 Uhr, Lüdinghausen: 12.30 Uhr, Dülmen: 12.40 Uhr, Coesfeld: 13.01 Uhr), erreicht Ahaus um 13.19 Uhr. Die BI Ahaus organisiert vom Bahnhof zum Atommülllager einen Shuttle-Bus !! Der Shuttle-Service fährt nach der Demo auch zum Bahnhof zurück! Rückfahrt wäre dann ab Ahaus z. B. um 16.40 Uhr.

Die Demo beginnt um 14 Uhr mit einer Kundgebung und danach geht es traditionell um die Atomanlage. Im Anschluss an die Demo findet ein außerordentliches Bündnistreffen in Ahaus statt, um weitere Protestaktionen vorzubereiten (Ort wird noch bekanntgegeben)



b) Ratsresolutionen organisieren

Viele Städte zwischen Jülich und Ahaus sind oder können von den Castor-Transporten betroffen sein. Wir rufen euch deshalb dazu, stellt Anfragen in euren Stadträten, damit die bei der Bundes- und Landesregierung nach dem Stand der Dinge fragen. Wichtig wären möglichst viele Ratsresolutionen, mit denen die Stadtparlamente klar gegen die Castor-Transporte Stellung beziehen. Wenn das quer durch die Städte am Niederrhein und im Ruhrgebiet und im Münsterland gehen, wäre das ein wichtiges politisches Signal.


c) Öffentlichkeitsarbeit

- Ruft öffentlich zur Ahaus-Demo und zu Castor-Aktionen auf.

- Verbreitet den Mobilisierungsflyer zu Castor und Urananreicherung, der bei www.kein-castor-nach-ahaus.de zum Download bereitsteht.

- Bereitet Info-Veranstaltungen für Januar oder Februar vor. Ihr könnt auch gerne Leute aus Jülich, Ahaus oder dem Münsterland dazu einladen.

- Gründet örtliche Bündnisse, um vor Ort eine breite Basis für die Castor-Proteste zu schaffen.



d) Zeitplan

Noch ein Wort zum möglichen Zeitpunkt der ersten Castor-Fahrt: Darüber lässt sich momentan nur spekulieren, da die Castor-Transporte ja noch gar nicht vom BfS genehmigt sind und noch unklar ist, ob die Landesregierung tatsächlich ernsthaft politischen Widerstand leisten wird. Eins ist aber klar: Das Forschungszentrum, die Bundesregierung und die GNS würden am liebsten schon morgen auf die Piste gehen. Wir müssen also schnell handlungsfähig sein.


2. Anti-Atom-Landeskonferenz: 21. Januar

Am Samstag, 21. Januar, findet von 13-17 Uhr in Oberhausen die nächste Anti-Atom-Landeskonferenz statt. Ort: Kulturzentrum Fabrik K14, Lothringerstr. 64, 46045 Oberhausen (Anfahrt: www.fabrik-k14.de).

Der Ort ist sehr gut gewählt, weil Oberhausen genau zwischen Jülich und Ahaus liegt und am Schnittpunkt der wahrscheinlichsten Castor-Routen. Auch Urantransporte rollen durch Oberhausen. Wir haben also genug zu besprechen, um das Widerstandsjahr 2012 einzuläuten.



Ausdrücklich sind zur Landeskonferenz auch Interessierte und FreundInnen aus Nah und Fern eingeladen, da es ja um überregionale Themen geht!



3. Uran/Gronau

Bei aller momentanen Castor-Aufregung werden wir 2012 natürlich weiterhin entschlossen für die sofortige Stilllegung der Urananreicherungsanlage Gronau kämpfen. Bitte merkt euch deshalb die folgenden beiden Großevents vor, zu denen wir überregional mobilisieren:



4. Februar, 10-18 Uhr: Internationale Urankonferenz Münster, Infos und Anmeldung: www.urankonferenz2012.de



11. März, 13 Uhr: Großdemo zur Urananreicherungsanlage Gronau am 1. Fukushima-Jahrestag



Ihr seht, es steht viel an, aber wir hatten auch 2010 schon eine derartige Situation, als die Majak-Castoren in Ahaus schon genehmigt und abfahrbereit waren - und dann in letzter Minute aufgrund unserer Proteste abgesagt wurden. Und in Gronau hat es niemals eine ähnliche Großdemo wie im April 2011 gegeben. Die Urananreicherung in Gronau ist politisch verwundbar geworden, deshalb werden jetzt nicht mehr locker lassen!



Wir laden euch ein: Macht mit, seid dabei - wir freuen uns auf euch und wir brauchen eure Hilfe, eure Ideen und eure Power für einen erfolgreichen Widerstand!



Castoren stoppen - Urananreicherung sofort stilllegen - Atomausstieg jetzt!



Atomfeindliche Grüße

Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen, BI "Kein Atommüll in Ahaus", SOFA Münster (www.sofa-ms.de, www.kein-castor-nach-ahaus.de, www.urantransport.de, www.urankonferenz2012.de)




Mobilisierung aus dem Ruhrpott + Rheinland

Dortmunder 03.12.2011 - 12:35
In den kommenden Wochen wird es mehrere Vorbereitungstreffen für Aktionen gegen die bevorstehenden Castortransporte geben. Sie sagen der Castor rollt wir sagen > Der Atomstaat sollte mit allen erdenklichen Mitteln bekämpft werden.

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Es richtig knallen lassen..

Phurby 02.12.2011 - 12:25
...nach dem Castor ist vor dem Castor. Wir werden uns mit allen Mitteln den Transporten in den Weg stellen so das jedem das Blut in den Adern gefriert. ;)

2012 auf Ahaus konzentrieren

Osnabrücker 02.12.2011 - 15:52
Alle nach Ahaus! 1998 Revue passieren lassen.

Hass, Hass, Hass wie noch nie...

MC Bastard 03.12.2011 - 02:46
all Castors are Bastards, ACAB! Wir werden zahlreich erscheinen und uns mit anderen Antifagruppen absprechen. Der Kampf geht weiter, egal ob Gorleben oder Ahaus.

Hoffentlich wird es 2012 in Ahaus richtig...

Schlimmer Finger 05.12.2011 - 11:57
...schlimm werden. Castortransport zum Trauma werden lassen. Solidarische Grüße aus Hamburg.