[K] Demo für eine Gesellschaft ohne Knäste

Anarchistische Gruppe Freiburg 01.01.2011 04:32 Themen: Antifa Antirassismus Repression Soziale Kämpfe
Am Abend des 31. De­­zem­ber 2010 nah­men in Köln-Os­­sen­dorf über 200 Mens­chen an der jähr­lich stat­t­­fin­­denden An­ti-Knast-So­­li­de­mo für eine Ge­­sell­­schaft oh­ne Knäste und Zwang­san­­stal­ten te­il. Mit der De­­mons­tra­ti­on wur­de die So­­li­da­rität mit al­len in Ge­fan­­gens­chaft le­­ben­den Mens­chen aus­­ge­drückt und ein star­kes Ze­ic­hen ge­gen sta­at­­li­che Rep­res­si­on ge­­setzt.
Be­g­le­itet wur­de die De­­mons­tra­ti­on – wie üb­lich – nur von et­wa 30 Po­­li­zist_in­nen der Ein­­satz­hun­­der­t­­schaft Köln im loc­ke­ren Spa­­li­er, welc­he sich je­­doch die gan­ze Ze­it über zu­rück­hi­el­ten.

Mit vi­elen Böl­lern, Fe­u­er­werk und mu­­si­­ka­­lisc­her Un­ter­­ma­­lung wur­den an den ver­s­chi­e­de­nen Trak­ten des Knas­tes Zwi­sc­hen­­kun­d­­ge­­bun­gen mit Gruß­bots­chaf­ten und Re­­de­be­i­trägen auf vi­elen Spra­chen ab­­ge­hal­ten.

Nach gut über einer Stun­de löste sich die De­­mons­tra­ti­on an der Rek­tor-Kle­in-Straße oh­ne Zwi­sc­hen­fälle auf.

Fo­tos der De­­mons­tra­ti­on sind auf flickr.com zu fin­den.

Anarchistische Gruppe Freiburg
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Ergänzungen

Solidarität mit Vergewaltigern, Faschos, etc.

Pam 01.01.2011 - 11:53
"Mit der De­­mons­tra­ti­on wur­de die So­­li­da­rität mit al­len
in Ge­fan­­gens­chaft le­­ben­den Mens­chen aus­­ge­drückt"...

Schon mal überlegt, wer da so alles "in Gefangenschaft lebt", und mit wem da pauschal "Solidarität" bekundet wurde?

Ich fange einfach mal an:

... Vergewaltiger
... Mörder
... Massenmörder
... Kriegsverbrecher
... Kinderficker
... gewalttätige Neonazis
... RassistInnen
... IslamistInnen
... Holocaust-LeugnerInnen wie z.B. Horst Mahler
... SS-Schergen wie z.B. Heinrich Boere
...
...

etc. pp.

Ein illustrer Haufen! Und was genau war nun der Grund dafür, all diesen Menschen "Solidarität" auszudrücken? Mir fällt irgendwie spontan keiner ein...

@an alle "ergänzenden kommentare"

acrata 01.01.2011 - 12:43
...wenn ihr mal aus zufall aus willkür aus einem eigenen fehler heraus in den knast kommt, die solidarität gilt dann auch für euch -- ach so ihr seid so gesetzestreue bürger, daß ihr auch alles das tut, was die autiritäten euch sagen -- gebongt?
ansonsten weiss auch keine/r der antiknastteilnehmerìnnen für alles eine entsprechende lösung -- auch da gibt es leute, die eine klassenmjustiz fordern . die armen raus, die reichen schmarotzer und menschenfresser rein, die politische raus(auch dann die von euch genannten nazis)die anderen gefangenen drin lassen ----- ja, es gibt verhaltensweisen, die findet keine/r gut, ihr habt einige aufgezählt, aber es geht ganz grundsätzlich um strafe/vergeltung/rache - und die alternativen dazu, soll heissen wie gehen wir alle mit den konflikten um? wegsperren, todesstrafe, totschlagen,usw. --- wenn ihr so denkt und handelt - was unterscheidet euch von den leuten, die ihr zu recht im knast sehen wollt?

Ein Redebeitrag bei der Kundgebung

Chiflado 01.01.2011 - 12:50
Vor einigen Wochen streikten auch die Gefangenen in Georgia , verweigerten wei-tere Zwangsarbeit, blieben in ihren Zellen,
mal abgesehen davon, dass es wohl auch mal gute Nachrichten aus den usa gibt,

war dieser Streik doch auch für uns von einer gewissen Bedeutung … zum einen ist die Gefängnisindustrie in den usa Vorbild für die durchgeführte Privatisierung auch der deutschen Knäste und der Streik richtete auch sein Augenmerk auf die stärker, größer werdenden Zwangsarbeitsverhältnisse - hier kann wirklich von Zwangsarbeit gesprochen werden – und sollte auch in Teilen der hiesigen sozialen Bewegungen dadurch durchaus Thema sein, zumal die ökomonischen und mit ihnen die sozialen Ausgrenzungen stärker werden – die Knastindustrie braucht ihre Arbeitskräfte

Zum anderen erlebten wir einen Widerstand gegen die Spaltungen, gegen die soziale Deprivation innerhalb des Knastsystems – weiße genauso wie colored People, Mos-lems, Juden, christlich orientierte Gefangene zeigten ihre gemeinsame Entschlos-senheit und kippten dadurch das System der Trennungen, der bewussten alltägli-chen Selektion der täglichen Gehirnwäsche, die uns gegeneinander agieren lässt --- in den Knästen wie auch in ihrem Spiegelbild, der Knastgesellschaft um uns herum und leider auch noch in uns selbst.
Auch hier ist das Gefängnis nichts anderes als das konzentrierte Abbild der Bezie-hungen, die drinnen wie draußen bestehen.

Wir draußen also bewegen uns täglich in einem Feld von Minen, die jederzeit woan-ders gelegt werden – die Herrschenden haben die Macht zu sagen, was richtig ist und was falsch, was als normal angesehen wird und ab welchem Zeitpunkt wir anti-sozial sein sollen und der Spielraum, wo wir ausweichen können, verkleinert sich, selbst kleine Strafen werden vollstreckt und länger – weil wir uns verdächtig verhal-ten, keine Papiere dabei haben – anderseits geben wir indirekt dadurch Sozialwis-senschaftlern und Sozialarbeiter*innen Arbeit und gutes Geld, die „alternative Stra-fen“ überlegen, Überwachung statt Gefängnismauern, das Gefängnis kommt zu uns nach Hause – und dies ohne Aufpreis..
.
Ein Kampf gegen die Gefängnisse, also wirklich alle Gefängnisse, kann nicht, ist nicht möglich ohne die Abschaffung der gegenwärtigen Verhältnisse, und in diesem gibt es kein außen. Das heißt, wir müssen an die Inneneinrichtung ran, und an uns selbst zuerst, an das, was sich noch an Nation, Vaterland, Eigentum usw. in unseren Köpfen frisst, das Monster Autorität mästet , das uns keine Ruhe lässt und keinen Frieden.

An den Mauern der Gefängnisse in Georgia stand: seid unsere Stimme, den Rest erledigen wir selbst. Das mag für heute Abend hier bei der Kundgebung zutreffen. Aber da stand auch: Revolt on the inside, Revolt on the outside und: fire to the prison – und das bitte, nachdem wir alle gefangenen da endlich rausgeholt haben Möge jede, jeder von uns die Tage des neuen Jahres so begreifen – und manchmal auch die Nächte


Für die Freiheit


@allegra

acrata 01.01.2011 - 13:18
für koeln kann ich dich nur weitergeben an z.b. "autonomes knastprojekt koeln" die MitveranstalterInnen waren, und auch an den zeitschriften " mauerfall" und "straflos" zu diesen themen durchaus kontrovers berichten

verrückt

deckeltopf 01.01.2011 - 13:19
In Leipzig demonstrieren sie, weil ein sehr wahrscheinlich rassistisch motivierter Mörder aus der U-Haft entlassen wurde und in Köln rennen 200 Leute ne Runde um den Knast und demonstrieren pauschal erstmal für alle. Willkommen in der Linmken 2011.

@verrückt

yo 01.01.2011 - 14:07
deine polemik läuft ins leere. in leipzig wird demonstriert, weil die justiz den mord nicht als rassistische hinrichtung sehen will ....

Redebeitrag Antifa AK Köln

KnastgegnerIn 01.01.2011 - 14:08
Werte Genoss_innen!

Ein weiteres Jahr ist passé und leider ist es noch immer ruhig in der BRD. Die großen Meinungsbildner, ob privat oder öffentlich-rechtlich, predigen die Krise sei nun so gut wie überstanden und ein Hauch von wirtschaftlichem Aufschwung liege in der Luft. Und tatsächlich: hierzulande blieb der vorangekündigte „heiße Herbst“ verhältnißmäßig kalt und grau.

Doch was im europäischen Vorzeigestaat so friedlich anmutet, zeigt in anderen EU Staaten sein wahres Gesicht. In verschiedenen Ländern auf dem Kontinent wurden andere Antworten auf die Krise sichtbar; so flammten die sozialen Revolten in Griechenland wieder auf, großflächige Streiks in Frankreich und Spanien sowie Studienproteste in England füllten die Schlagzeilen und sorgten dafür, dass Krise und Protest nicht ganz totzuschweigen waren.

Nun ist es nichts Neues, dass Proteste dieser Art staatliche Repression mit sich führen; in den heutigen Zeiten werden in nahezu allen europäischen Ländern neue Haftanstalten gebaut. So z.B. auch in unserer unmittelbar Nähe in Ratingen bei Düsseldorf, wo derzeit die Konstruktion eines neuen Privatknasts stattfindet.
Der dem Kapitalismus immanenten „Sicherheitsstaat“ braucht aber an sich gar keine Krisen, um sich zu vollziehen. Dennoch inszenierte sich in dieser Zeit die großflächige Repression unter erhöhter Wahrnehmbarkeit.


Gerade in Ländern wie Griechenland, wo sich der Protest gegen das soziale Ungleichgewicht am stärksten ausdrücken konnte, wird auch am drastischsten deutlich, wie die Staatsgewalt mit fundamentaler Kritik und Widerstand umzugehen weiß. Der Begriff „Kriminalisierung“ allein reicht nicht aus, um zu beschreiben, wie mit den unter pauschalem Terrorverdacht stehenden Menschen umgesprungen wird.
Absurde Haftstrafen in absurden Verfahren mit absurden Strafmaßen – und das alles unter dem Deckmantel des Kampfes gegen den ach so bösen Terrorismus. So werden Menschen wegen des Vorwurfs von Vermummung zu 8 Jahren oder wegen Bankraubs zu gar 35 Jahren Haft verurteilt. Selbst im bürgerlichen Sinne, sowohl moralisch als auch juristisch, kann in diesen Fällen wohl kaum noch von einer gegebenen Verhältnismäßigkeit die Rede sein. Der Staat handelt nach seiner ganz eigenen Interpretation von „no justice, no peace“ - wenn kein Durchgreifen, dann kein Friede.

Die Masseninhaftierung als Verwaltungsform wird aber nicht nur in Europa bevorzugt. Ein Blick auf den Iran, der durch die Protestbewegung von 2009/2010 Hoffnungen auf eine radikale Maßnahme gegen das islamische Klerikalregime weckte, weist Ähnliches auf; seitdem die Bewegung im repressiven Exzess niedergeschalgen wurde, findet bis heute ein Wechselspiel zwischen willkürlichen Razzien, Massenfestnahmen, Folter und Tod statt – entweder in Form von Krepieren im Knast, oder in kurzfristig vollstreckten Hinrichtungen.

Diese Maßnahme der staatlichen Tötung steht bekanntermaßen auch in der USA teilweise auf der politischen Agenda. Und auch dort war neulich etwas in Bewegung; besonders der Bundesstaat Geogria, bekannt für berüchtigte Haftanstalten mit widerlichen Bedingungen, erweckte jüngst unser Aufsehen; mehrere Tausend Insassen aus mehreren Knästen streikten und legten die Arbeit nieder; jene beschissene Lohnarbeit, die als kapitalistisch-verwertbares Element selbst hinter Gittern verdammt noch mal keine Ruhe gibt. Was forderten die Gefangenen? Kurz gesagt, bessere Verhältnisse, noch kürzer gesagt: einen „besseren“ Knast.


Wie ist mir solchen Forderungen umzugehen? Natürlich sind diese nicht abzuweisen, sie sind sogar zu unterstützen, da sie eine konkrete Verbesserung der abartigen Lebensumstände im Knast mit sich bringen. Nichtsdestotrotz bietet sie allerhöchstens die Grundlage für eine notwendige, fundierte und radikalere Forderung: der Abschaffung der Knäste als Grundfeiler der herrschenden Ordnung und der Gesellschaft, die sie hervorbringt.

Denn Knäste sind nicht bloß eine Ausdünstung des Staates, die darauf abzielt „abweichende“, nicht konforme, überflüssige oder unerwünschte Menschen zu unterdrücken und zu isolieren. Es ist im Gegenteil ein organischer Bestandteil der Gesellschaft. Bei genauerem Hinsehen können wir behaupten, dass das Gefängnis keine Erweiterung der Gesellschaft ist, sondern die Gesellschaft eine Erweiterung des Gefängnisses.

Schon von den jüngsten Jahren an büßen die sog. „zivilisierten Menschen“ ihre Strafe im Innern der Gefängnisgesellschaft ab und gewöhnen sich so an die Einschliessung als Norm. Die sog. Erziehung in sämtlichen Strukturen ist nur der Anfang jener Lebenslänglichkeit, die uns abwechselnd zu Gefangenen und zu Wärtern der Reproduktion der Einsperrungs-Ideologie macht.
Was heißt das konkret? Kaum in der Lage, das erste Wort zu sprechen, lernen wir uns in der bürgerlichen Gesellschaft zu unterwerfen; anfangs stehen (zumindest rein rechtlich) unsere Eltern uns als Autoritäten gegenüber, bevor in Schule, Uni, Ausbildung und Lohnarbeit diese rote Linie weiter durchgezogen wird; die Struktur der Unterwerfung findet sich in allen Bereichen wieder, autoritäre Postionen werden nicht nur von fiesen Bösewichten bezogen. Dieses Verhältnis wird nämlich nicht frei gewählt, viel mehr müssen sich die Individuen gesamtgesellschaftlich zwanghaft darin zu Recht finden, ansonsten gerät man an abgestoßene Randgebiete der Gesellschaft – oder man geht unter.

Wenn wir also davon ausgehen, dass der Knast dieser Gesellschaft innewohnt, und dass sich das bestehende Herrschaftssystem momentan nicht von ihm trennen kann, dann ist eines doch offensichtlich: der Wille, die Gefängnisse zu zerstören, ist unmittelbar verbunden mit der Zerstörung der bestehenden sozialen Verhältnisse. In einem Wort: um gegen das Gefängnis zu sein, muss man unweigerlich auch Revolutionär sein.
Im Hinblick auf die Gefangenenforderungen der USA wird dadurch nun klar: Um sich auf radikale Ziele zu konzentrieren, muss man den Teilkampf überwinden und zu einer Vision und Kritik der Totalität des Bestehenden gelangen. Der Kampf geht ums Ganze. Nicht mehr, nicht weniger.


In diesem Sinne:
der Knastgesellschaft kollektiv den Mittelfinger zeigen!
Die Gesamtscheiße des Kapitalimus bedingungslos runterspülen!

@ acrata

Pam 01.01.2011 - 14:21
"wegsperren, todesstrafe, totschlagen,usw. --- wenn ihr
so denkt und handelt - was unterscheidet euch von den
leuten, die ihr zu recht im knast sehen wollt?"

Von Todesstrafe oder Totschlagen hat nun wahrlich niemand geredet. Aber wegsperren - warum nicht? Wenn jemand objektiv durch sein Verhalten eine akute Gefährdung für seine Mitmenschen darstellt, ist das für alle Seiten eine gute - und noch dazu humane - Lösung. Ich jedenfalls sehe Sex-Triebtäter, Vergewaltiger, Nazi-Mörder etc. lieber traurig hinter Gittern als breit grinsend in meiner Nachbarschaft oder sonstwo!

Die Selbstverständlichkeit, mit der hier mal eben schnell und ganz locker-vom-Hocker die Worte "wegsperren" und "totschlagen" in eine Reihe gestellt werden (ganz so, als sei das ja eh alles so ziemlich das gleiche und als lägen zwischen diesen Strafkonzepten nicht HIMMELWEITE Unterschiede), ist übrigens schon erstaunlich dreist.

Und die Unterstellung, ich sei damit ja auch nicht besser als der Mörder/Vergewaltiger etc., den ich lieber im Knast als frei auf der Straße sehen will, ist ja mal fast unerträglich. Damit werden sämtliche AntifaschistInnen, die (völlig zu Recht) eine Verurteilung von SS-Schergen und Neonazi-Mördern fordern, mit diesen gleichgesetzt. Und der SS-Mann, der tausende Juden ins KZ verschleppt hat, und der Holocaust-Überlebende, der dessen Verurteilung und Inhaftierung fordert, stehen nach dieser (absurden) Logik auf ein- und der selben Stufe!

Auf den grotesken Widerspruch, dass vielerorts Linke (völlig zu Recht) zu lasche Verurteilungen oder die vorzeitige Haftentlassung von rassistischen und faschistischen Mördern scharf kritisieren, und der aktuellen Demo in Köln, auf der eben genau jenen Nazis und Mördern "Solidarität" bekundet und sogar ihre Freilassung gefordert wird, hat ja schon ein anderer User hingewiesen...

Knäste sind wichtig

...und richtig 01.01.2011 - 23:40
Auch im Kommunismus wird es Knäste geben - sogar noch mehr als im Kapitalismus. Um die ganzen Kapitalisten einzusperren und wegzuschließen! Und an ihrem ausbeuterischen treiben zu hindern. Und viele von denen, die heute im Knast sitzen, würden auch im Kommunismus hinter Schloss und Riegel landen.

Für eine befreite Gesellschaft - mit MEHR Knästen!

Radiobericht von Berliner Anti-Knast Demos

Free Mumia News 02.01.2011 - 01:05
Bericht von den beiden Demonstrationen gegen alle Arten von Knästen und eine Gesellschaft der Einsperrung und Ausgrenzung aus Berlin

 http://www.freie-radios.net/portal/content.php?id=38215

Unglaublich

Zeitgeist 02.01.2011 - 02:30
1. Menschen die hier permanent die Menschen die auf Indymedia schreiben als Psychopathen hinstellen oder als Idioten, sind für mich politisch nicht glaubhaft, egal auf wievielen Demos sie im Leben waren!

2. Von sich mit Nazis zu solidarisieren war überhaupt nicht die Rede, denn das wäre eine politische Verwischung der eigenen Einstellung dass man gegen Nationen ist!

- Sie nicht bekämpfen, zusammenschlagen und permanent als "Buhmann" zu missbrauchen,
ist ein das worum es hier geht.



3. Noch einmal: Ich jedenfalls habe nicht davon geschrieben dass ich gegen alle Formen von "Zwangseinrichtungen" bin (was auch sein kann wenn man eine Person umkreist um sie davon abzuhalten dass sie jemand andren schlägt ohne dass sie das will) sondern gegen alle Formen des Umgang mit Knästen die zur Zeit als gesellschaftliche Norm besteht wie wir mit den Insassen politisch umgehen.


4. Lenkt ihr alle mal wieder wunderbar auf Kommunismus, "Wir auf der Demo machen nichts was nicht politisch korrekt ist" und Eure eigenen Meinungen ab, was Ihr für richtig oder falsch empfindet.

Ich vermisse da jegliche politische Aussage! Wenn solche Leute auf ne Demo gehen, bitte,
aber das noch lange kein Grund mir permanent ans Bein zu pissen der schon lange nicht mehr auf Demos gehen kann WEIL solche Leute in der Mehrheit sind und nur solange politisch sind wie ich artig mitmarschiere. Und ansonsten mich wie den aller letzten Dreck behandeln.


Und da ich stellvertretend für alles andre stehe dem das genauso geht, - muss es niemanden wundern wenn dann Menschen die in so einer Gesellschaft leben Mordgelüste bekommen, da sie nämlich schwer eine "Ich muss mich selbstverteidigen" gegen ein "Ich hau den Menschen jetzt alle Zähne aus und lass ihn an seinem Blut ersticken", trennbar ist in dem System in dem wir hier leben.


Schon mal ohne Soli im Knast gewesen? Außerhalb politischer Verfahren?


Dann wisst ihr wovon ich spreche. Es nervt tierisch dass hier permanent gegen die Linke hergezogen wird, gegen Nazis, Faschisten und Pseudokommunisten einfach toleriert werden ohne dass kommunistische Gruppen und Autonome mal das Maul aufmachen und uns endlich die Erlaubnis geben hier was zu verändern an der ganzen Scheisse hier!

Mehr Knäste? So ein Schwachsinn! Wenn überhaupt größere Therapie-Stätte oder ne Mauer oder größere Freiräume oder Schutzräume oder Konflikträume - Aber Menschen wegsperren und sie vergessen bringt nur eins mit sich : HASS!

Und mit dem könnt ihr alle sichtbar NICHT umgehen!





Knast

ben, cephe 02.01.2011 - 11:31
Es ist die Aufgabe der Linken in ihrer Praxis neue Werte zu setzen und zu leben.
Weltweit sitzen Millionen Menschen hinter Gittern. Ein großer Prozentanteil wird auf Grund von Eigentumsdelikten, wie z.B. Diebstahl oder Raub, weggesperrt. Also wegen angeblichen Vergehen, die sich bewusst oder unbewusst gegen die Eigentums- und Verwertungslogik des Kapitalismus wenden und den Weg zum „Wohlstand“ abkürzen sollen. Andere können sich die Miete nicht mehr leisten oder landen wegen mehrmaligen Schwarzfahren im Bau. Nach wie vor ist der Knast auch ein Mittel zur Zerstörung von Klassenbewusstsein und Schaffung von Milieus ohne Bewusstsein für ihre Lage.
Die Zerstörung des Sozialen unter den Menschen ist die Voraussetzung für
Ausbeutung, Verdinglichung, Rassismus. Diese Zerstörung bedeutet, dass auf der Baisis des kapitalistischen Systems, dem 24-Stunden-Alltag von Leistung und Konkurrenz, den Menschen
eigene Kriterien geraubt werden. Die eigenen Kriterien werden ersetzt durch die für den Kapitalismus funktionale Werte, Werte die zur allumfassenden Verwertungslogik des Kapitals nicht im Widerspruch stehen.
Diese Tatsache zeigt sich z.b. am Verhältnis zu Arbeit und Leistung als Wertdefinition des Menschen:
'Ohne Arbeit bist du nichts '" . Es ist das Verhältnis zur Zeit, wo es für die meisten Menschen zur Normalität geworden ist, in einem vollkommen vorbestimmten Rhythmus und Stress das ganze Leben zu verbringen und es ist ein Leben, in dem es keinen Platz für Kreativität und Lebenslust gibt.
In diesem System wird alles zur Ware, Knast steht exemplarisch dafür, wie der Staat mit sich zuspitzenden Widersprüchen umgeht, so wie er mit allen Widersprüchen umgeht, Widersprüchliches wird isoliert in Form von: Ausgrenzen, Abschieben,Wegsperren in Wohnviertel, ins Elend, in den Knast immer mehr Menschen in den Knast, Knast, Knast ...

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freiheitsstrafe — Kochey

@kochey — du experte

Frage — Allegra

@Pam — Zeitgeist

@zeitgeist — koelnerin

GEGEN KNÄSTE — yo

@Pam und die ganze vollidioten-sippschaft — wie wärs mal mit lesen?

@ yo — Pam

Für Knäste — Sozialist

Wer sitzt ein? — Freiheit für Alle!