Rote Karte für Atomlobbyisten

he 23.06.2010 23:27 Themen: Atom Militarismus Soziale Kämpfe Ökologie
Zu einem exklusiven Treffen der besonderen Art lud Atomfreundin Angela Merkel heute die Bosse der vier Atomkonzerne ins Kanzleramt. Verhandelt wurde dabei unter anderem, wie die energiepolitische und wirtschaftliche Zukunft des rohstoffarmen Exportlandes Deutschland weiter verspielt werden kann. Denn die angepeilten Laufzeitverlängerungen für abrissreife AKWs würden vor allem den Ausbau regenerativer Energiegewinnung (und den damit einhergehenden technologischen Fortschritt) blockieren.
Die Bundeskanzlerin rief, und alle kamen: Vertreter der Quasi-Monopolisten EnBW, Eon, RWE und Vattenfall versammelten sich zum Stelldichein mit ihrer wichtigsten Fürsprecherin. Merkel, die sich schon seit ihrer Zeit als "Umweltministerin" unter Kohl als zuverlässige Befürworterin der Atomkraft erwiesen hat (s. a.  http://www.zeit.de/2005/35/Merkel_2fBosse ), soll ihnen für das Peanut Brennelementesteuer milliardenträchtige Laufzeitverlängerungen der AKWs garantieren. Denn während die ins Auge gefasste Brennelementesteuer allenfalls 2,3 Milliarden Euro einbringen würde, können die Konzerne bei einer Laufzeitverlängerung für ihre unfallträchtigen Schrottreaktoren mit Zusatzgewinnen bis zu 200 Milliarden Euro rechnen (siehe dazu:  http://www.neues-deutschland.de/artikel/173738.atomfreunde-treffen-bei-merkel.html).

Am liebsten hätten die Konzerne allerdings eine Laufzeitverlängerung ganz ohne Brennstoffsteuer - dieses bisher noch bestehende Privileg lassen sie sich nur ungern nehmen. Störungen seitens der Konkurrenz (von dezentralen und regenerativen Energieerzeugern) waren übrigens nicht zu befürchten, denn diese mussten bei dem aus Steuergeldern bezahlten "Energiegipfel" gänzlich außen vor bleiben. Zumindest akustisch machte sich aber wenigstens die Anti-Atom-Bewegung vor dem Kanzleramt bemerkbar: mit Trillerpfeifen, Sprechchören, roten Karten und Transparenten wurde weiterer Widerstand gegen die schwarz-gelbe (Atom-) Gefahr angekündigt.
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