Gr. Updates 10. März 2010 ( z.t. in deutsch)

der, die, das, dada 11.03.2010 23:21 Themen: Blogwire Globalisierung Soziale Kämpfe Weltweit
Nachdem bereits ein Kommentator der konservativen Ekathimerini - von der übrigens vor Kurzem einer in der Taz "kommentieren" durfte - dazu aufgerufen hat die Umverteilungen unbedingt durchzusetzen und den Widerstand zu brechen, zur Not auch mit dem Ergebnis von toten Demonstranten, und ein leitender Bulle bei einer Sendung damit drohte, daß 7000 europäische Spezialbullen bereit ständen und wie es sich anfühlen würde in Athen von ausländischer Polizei verdroschen zu werden, gab es heute bereits den zweiten Generalstreik in diesem Monat.
Und da es etwas doof ist, immer nur nach Athen zu starren, hier also das, was noch so im Land und auf den Inseln los war.


Ich habe viele Väter. Ich habe viele Mütter, und ich habe viele Schwestern, und ich habe viele Brüder.

Meine Väter sind schwarz und meine Mütter sind gelb und meine Brüder sind rot und meine Schwestern sind hell.

Ich bin über zehntausend Jahre alt, und mein Name ist Mensch! Ich bin über zehntausend Jahre alt, und mein Name ist Mensch! Und ich lebe von Licht, und ich lebe von Luft, und ich lebe von Liebe, und ich lebe von Brot.

Ich habe zwei Augen und kann alles sehn. Ich habe zwei Ohren und kann alles verstehen.

Wir haben einen Feind. Er nimmt uns den Tag, er lebt von unserer Arbeit, und er lebt von unserer Kraft.

Er hat zwei Augen, und er will nicht sehen. Und er hat zwei Ohren und will nicht verstehen.

Er ist über zehntausend Jahre alt und hat viele Namen. Er ist über zehntausend Jahre alt und hat viele Namen.

Ich weiß, wir werden kämpfen, ich weiß, wir werden siegen, ich weiß, wir werden leben, und wir werden uns lieben.

Der Planet Erde wird uns allen gehören, und jeder wird haben, was er braucht.

Es wird keine zehntausend Jahre mehr dauern, denn die Zeit ist reif.

Und es wird keine zehntausend Jahre mehr dauern, denn die Zeit ist reif



- Ralf Pohle, in front of a judgeman (deticated to Lampros Fountas, killed by pigs on 10th March 2010)




•Kundgebung und Demonstration in Sitia (Ost-Kreta) von Arbeitern aus privaten und staatlichen Sektoren, Ärzten, Bauarbeitern, Bauern, Schülern, Studenten, Sebstständigen und Arbeitslosen, die sich an den Protesten gegen die "Sparmaßnahmen" beteiligten. 95% aller privaten Unternehmen waren den Tag über geschlossen und damit ist es die größte Mobilisierung der letzten Jahre.
Fotos:  https://athens.indymedia.org/front.php3?lang=el&article_id=1142142



•Demonstration in der Stadt Veria. Die Gewerkschaftsführung wurde von den Demonstranten mit Parolen angegriffen.
•Demonstration von ca. 1000 Arbeitern, Studenten, Anarchisten, außerparlamentarischen Kommunisten und Basisgewerkschaften in Iraklio auf Kreta. Auch hier viele Parolen gegen die Gewerkschaftsführung. Die "Plaisio"-Firma wurde blockiert, weil die Bosse ihren Arbeitern die Streikbeteiligung verboten hatten. Viele Bankscheiben wurden eingeworfen und die Spezialeinheiten versuchten den Block anzugreifen; wurden aber von den Leuten weggestossen.
•Demonstration in Volos. Die Protestierenden versammelten sich bei der METKA-Fabrik (siehe ältere Updates) und blockierten den Eingang, so daß die Taktik der Bosse fehlschlug, das Streikrecht zu verbieten und die Arbeiter an den Aktionen teilnehmen konnten. Die Gewerkschaftsführung demonstrierte mit 50 Anhänger getrennt vom Hauptteil der Demonstration. Es waren Hunderte von Studenten, Schülern, Arbeitern, Anarchisten und außerparlamentarischen Kommunisten gegen die Maßnahmen von EU und Regierung auf der Straße. Auf der Iasonos Straße wurden zwei Überwachungskameras zerstört und die Schweine versuchten anzugreifen, wurden aber zurückgeschlagen. Viele Parolen vor den Parteibüros von PASOK und Nea Dimokratia unter den Augen vieler Zivilbullen. Viele multinationale Unternehmen, die ihren Arbeiter die Streikteilnahme verboten hatten, wurden blockiert.
•Zwei Demonstrationen in Mytilini auf der Insel Lesbos, eine von Pame (institutionelle Gewerkschaftler) und eine von unabhängigen Basisgewerkschaften, Studenten, usw. Diese zweite Demonstration, angeführt von einem Transparent mit "Kapitalismus kann nicht reformiert werden, sondern kann nur zerstört werden", führte durch das Stadtzentrum und Plakate wurden an Bankgebäuden angebracht, Flugblätter verteilt und Regierungsgebäude wurden besprüht und mit Farbbomben eingedeckt.
•Demonstration im Regen von Ioannina mit 1500 Leuten und starker Präsenz von Sonderschweineinheiten.
•Kundgebung auch auf der Insel Naxos gegen die Wirtschaftsmaßnahmen.
•Demonstration in Thessaloniki mit mehr als 7000 Leuten. Grundnahrungsmittel wurden aus zwei Supermärkten geplündert und an Passanten verteilt. Eine Überwachungskamera verbrannt und viele Eier, Steine und Farbe wurde an Regierungsgebäude und Ministerien geworfen. Auch die Scheiben von einem Büro der Kirche, Vodafone, Fastfood-Firmen und Bildschirme von Geldautomaten wurden zerstört.
Fotos:  https://athens.indymedia.org/front.php3?lang=el&article_id=1142165



•Viele Tausend Menschen versammelten sich im Zentrum von Athen, um gegen die Regierungsmaßnahmen zu demonstrieren. Die City war voller Zivis und Spezialeinheiten griffen die Demonstration vor Beginn mit Tränengas an, um die Demonstration in mehrere verschiedene Blöcke aufzusplittern. Die Schweine griffen auch an mehreren anderen Orten im Zentrum mit Tränengas an, schlugen Leute zusammen und attackierten die Protestierenden mit ihren Motorrädern. Es scheint so, daß die Schweine Angst bekamen und so benutzten sie tonnenweise Tränengas und setzten massiv laute Blendschockgranaten ein, um die Leute zu terrorisieren. Heftige Zusammenstösse überall im Zentrum waren die Folge mit vielen verletzten Demonstranten, allerdings verloren die Bullen in vielen Fällen ihre Motorräder und andere Ausrüstung. Viele multinationale Firmen, Banken, Überwachungskameras und Bonzenkarren wurden eingeworfen. Nach ersten Informationen gab es 11 Festnahmen.
Fotos:  https://athens.indymedia.org/front.php3?lang=el&article_id=1142306
Fotos, Videos:  http://www.zougla.gr/page.ashx?pid=2&aid=113101&cid=4
Live Updates, chronical:  http://www.occupiedlondon.org/blog/2010/03/11/212-good-morning-strike-li...








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Ergänzungen

@es

essen 12.03.2010 - 22:37
"COPS, PIGS, HOUHLYA"
Moin, das ist eigentlich nur die (hier geforderte?) Übersetzung von den Updates, die von Indyathen so reinkommen. Natürlich gäbe es da allerdings "künstlerische" Freiheit, andererseits soll das auch nicht zu sehr "eingedeutscht" werden...
Zudem wird es schwierig, wenn viel passiert und es soll ja auch immernoch zeitnah berichtet werden... insbesondere dann, wenn die Medien bestreikt werden, weil es dann gute Möglichkeiten für Basisberichte gibt
Eine Frage, die sich stellt, ist natürlich, ob Englisch ausreicht - ich glaube nicht, weil viele, die das hier ermuntern könnte, kein oder kaum Englisch können---
Aber lesen die hier?
Oder die Kundschaft/Leute in griechischen Restaurants?
Was schön wäre, wäre, wenn mehr Leute übersetzen oder "german-updates" auf indy-athen gesetzt werden würden...
ciao

Für Essen: Druckt doch mal einfach was aus und/oder tragt es auf der Demo vor...(?)
Der Streikaufruf der OTE-Arbeiter, der mit perfekten Zahlen Umverteilung belegt und "Krise" als Lüge entlarvt, wurde bereits übersetzt und der, der "Organe des Chaos"
teilweise...
wie es aus 'Hellas' heisst: SOLIDARITÄT GEHT AM EINFACHSTEN DURCH EURE EIGENEN KÄMPFE
AUF NACH ESSEN!
(schwarz-rote demo-spitze?)
-Bleiwüstenterror

Solidarität mit Streik in Griechenland

ASF 15.03.2010 - 09:43
Ganz Griechenland auf Sparflamme
Gewerkschaften wehren sich mit Generalstreik gegen Lohnkürzungen und Kaufkraftsenkung

Mit einem Generalstreik haben die Gewerkschaften am Donnerstag das öffentliche Leben in Griechenland lahmgelegt. Sie protestierten gegen die Sparpläne der Regierung zur Überwindung der Schuldenkrise.

Während sich vor wenigen Wochen angesichts der »nationalen Krise« noch 80 Prozent der Bevölkerung gegen Streiks in Griechenland ausgesprochen hatten, waren diese Werte bereits in der vergangenen Woche auf unter 50 Prozent gefallen. Am Generalstreik beteiligten sich nach Angaben des Gewerkschaftsdachverbandes GSEE sogar an die 90 Prozent der in den streikenden Branchen Arbeitenden. Die meisten Fabriken wurden bestreikt, die Wirtschaft des Landes weitgehend lahmgelegt. Schulen, Behörden und viele Bankfilialen blieben geschlossen, in den Krankenhäusern wurden nur Notfälle versorgt. Die Schiffe blieben in den Häfen, die Flugzeuge am Boden und die Züge in den Bahnhöfen. In Athen fuhren weder Busse noch Metro oder Straßenbahnen. Durch die Teilnahme der Journalisten am Streik fielen alle Nachrichtensendungen in Rundfunk und Fernsehen aus, während am heutigen Freitag keine der etwa 20 Tageszeitungen erscheint.

Zum wiederholten Male protestierten die Lohnabhängigen in Griechenland dabei gegen die ihnen von der eigenen sozialdemokratischen Regierung und der EU auferlegten »Sparmaßnahmen«. Mit Steuererhöhungen unter anderem der Mehrwertsteuer und drastischen Einschnitten bei den Gehältern der Staatsangestellten soll das bei 12,7 Prozent des Bruttoinlandsprodukts liegende Staatsdefizit innerhalb von drei Jahren unter die vom EU-Stabilitätspakt erlaubten 3 Prozent gedrückt werden.

Finanzminister Giorgos Papakonstantinou hatte bereits kurz nach Verabschiedung der Einschnitte klargestellt, die Maßnahmen hätten keineswegs vorübergehenden Charakter, sondern stellten dauerhafte Kürzungen dar.

Die Gewerkschaften meinen dagegen, mit Lohnkürzungen und Kaufkraftsenkung durch Erhöhungen von Konsumsteuern würde die Krise nicht gelindert, sondern eher verschärft. Sie fordern außerdem, dass der Abbau der Staatsschulden nicht von den Lohnabhängigen, sondern von denen, »die die Krise verursacht haben«, zu bezahlen sei – allen voran Banken, Unternehmern und Spekulanten. »Die Maßnahmen sind ungerecht und unsozial«, heißt es im Streikaufruf des Gewerkschaftsdachverbandes der öffentlichen Angestellten ADEDY. Unterstützung bekommen die griechischen Gewerkschafter dabei vom Europäischen Gewerkschaftsbund. »Die bisher beschlossenen Maßnahmen beinhalten radikale Kürzungen von Löhnen und Renten, ausufernde Steuererhöhungen, Entlassungen in hohem Ausmaß und Kürzungen bei den Sozialausgaben«, heißt es in einer am 10. März verabschiedeten

Solidaritätserklärung des EGB mit den Streikenden. »Diese Maßnahmen sind nicht nur ungeeignet zur Lösung der Probleme, sondern vertiefen die Krise sogar, da sie die Arbeitslosigkeit fördern, den Wohlstand abbauen, die Nachfrage drosseln und das wirtschaftliche Leben strangulieren.«

Allein in Athen zogen mehrere zehntausend Streikende in zwei getrennten Zügen durch die Innenstadt vor das griechische Parlament. Während die Demonstration der kommunistisch orientierten Gewerkschaftsfront PAME dabei friedlich verlief, kam es bei der gemeinsamen Demonstration der Gewerkschaftsdachverbände und der Organisationen der außerparlamentarischen und radikalen Linken zu Auseinandersetzungen mit der Polizei.


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