17.1. Berlin - Demo gegen Gaza-Krieg

autonom 20.01.2009 06:24 Themen: Militarismus Repression Weltweit
Über 10.000 Menschen der unterschiedlichen Sprektren gegen den Krieg im Gazastreifen demonstrierten in Berlin. Im Gegensatz zur Springerpresse, die von irgendwelchen "Ausschreitungen" fabulierten, gab es massive Übergriffe der stadtbekannten Zivibullen (LKA/Staatsschutz) + der uniformierten Einheiten gegen die Demonstration, vor allem auf Grund massiver Demonstrationsauflagen: das Wort "Mörder/MörderIn" als Parole gegen staatliche Morde war verboten.
Über 10.000 Menschen der unterschiedlichen Sprektren gegen den Krieg im Gazastreifen demonstrierten in Berlin. Im Gegensatz zur Springerpresse, die von irgendwelchen "Ausschreitungen" fabulierten, gab es massive Übergriffe der stadtbekannten Zivibullen (LKA/Staatsschutz) + der uniformierten Einheiten gegen die Demonstration, vor allem auf Grund massiver Demonstrationsauflagen.

Die Fotos von der Demos findet ihr u.a. hier:  http://de.indymedia.org/2009/01/239895.shtml

Auch Herr Hass von der sog. "Berliner Versammlungsbehörde", der eigentlich nur anwesend zu sein hat und sonst nichts, da es eine in der Verfassung verankerte "Meinungsfreiheit" geben soll, war als direkter Handlanger des Innensenats mit involviert in den Auseinandersetzungen die seine ihn umgebenden Zivibullen anzettelten.

Schon am Auftaktkundgebungsort gab es Provokationen der stadtbekannten Zivibullen + ihrer uniformierten KollegInnen der berüchtigten Polizeieinheiten gegen das Losgehen der Demo, weil zahlreiche DemonstrantInnnen das Wort "Mörder" in ihren Demoparolen benutzten. Es bedurfte einiger harten Auseinandersetzungen bis die Demonstration losgehen konnte.

Von Linspartei, PDS, MLPD TrotzkistInnen, Friedensbewegung, kurdischen und türkischen Linken bis hin zu AnarchistInnen und Autonomen sowie KommunistInnen waren alle Linken in der Grossdemonstration vertreten zu der die Palästinensiche Gemeinde und JüdInnen u.a. der "Jüdische Stimme für einen gerechten Frieden" aufgerufen haben. Positiv fiel auf, dass die teils nicht ganz einigen Strömungen der PalästinenserInnen ihre verschiedenen Blöcke gemeinsam organisiert bekommen haben, wie auch dass es nicht so strikt zuging wie in den vorangegangenen Demonstrationen.

Weder gab es eine Art der (kulturalistischen) Geschlechtertrennung (Frauen/Männerblöcke) noch gab es eine Trennung zwischen MigrantInnen und DemonstrantInnen ohne migrantischen Hintergrund. Es gab zwar ungefähre Blöcke der verschiedenen Zusammenhänge und Fraktionen, jedoch nicht so, wie es ein Herr Körting gerne herbeifabulieren würde.

In den ersten Ketten waren wir als die Linke in Berlin besonders sichtbar vertreten, was sich aber bis zur Endkundgebung über die verschiedenen Blöcke bis nach hinten durchzog.

Besonders im Visier der Berliner Bullen, des Herrn Hass (Untergebener des Innensenats + VS) und der diversen ZivilBULLEN (Berlin/Bund/Staatsschutz + VS) war ein Block von jugendlichen im weiter-hinteren Bereich der Demonstration. Als Leute aus der Demo später in der Friedrichstrasse festgenommen werden sollten (von den bekannten Zivibullen) gab es massive Gegenwehr der Jugendlichen. In der Springerpresse wurde daraus "die Hamas", wobei in der Springerpresse dafür eine Frau mit arabischen Migrationshindergrund abgebildet wurde die ein Bild von "Arafat" (Fatah) trug. Während der massiven Gegenwehr gegen die Festnahmen (Kettenbilden, Parolen, Stehenbleiben usw) gab es u.a. Parolen wie "P L O - Israel NO". Und "Deutsche Waffen deutsches Geld - morden mit in aller Welt".

Die bekannten Staatsschutz-Pigs + Zivis und die bekannten uniformierten Einheiten begleiteten den Block der Jugendlichen von Anfang an bis durch "Unter den Linden", am Reichstagsgebäude vorbei bis hin zur Abschlusskundgebung. Die Bullen provozierten mehrere Festnahmen, vor allem bei Parolen, die SoldatInnen und StaatspräsidentInnen als "MörderInnen" bezeichneten.

Die Gegenwehr gegen die Bullenübergriffe wurde von den meisten "Blöcken" der Demo solidarisch unterstützt unter anderem durch Stehenbleiben und "Zurückrücken" zum Ort des Bullenangriffs. Insgesamt hat die Demo gezeigt, dass die Berliner Bullenbehörden sicherlich kein Hort der Demokratie sind, sondern lediglich die Funktionen übernehmen, die ihnen von den Herrschenden zugebilligt werden: nämlich das Recht auf freie Meinungsäußerung gegen alle einzuschrenken, die ihnen nicht genehm sind.

Nach dieser Großdemo, in der es übrigens keine - bis auf eine unindentifizierbare aus dem zerrütteten ex-Jugoslawien-Balkan-Gebiet- komische Fahnen gab und zwei oder drei (achja: es war ne GROSSDEMO) Fahnen aus der Türkei [nur ein Halbmond und NICHT drei Halbmonde - is ja ein Unterschied :-)] - eine davon getragen von einer VertreterIn aus dem nicht-migrantischen "Arbeiterklassen"millieu aus Neukölln - ging es dann weiter zur linksradikalen Demo späten Nachmittag in Neukölln.

Auf der Demo in Neukölln war es dann genauso bunt. Die Bullen waren überräpesentiert und versuchten auch teils ein paar jüngere Zivibullen (nicht blond, weil ja Demo in NEUKÖLLN) in die ca. 200 Leute grosse Demo einzuschleussen. Von AnwohnerInnen wurde die Demo positiv aufgenommen.

An der linksradikalen Demo in Neukölln beteiligten sich die diversen autonomen/anarchistischen Zusammenhänge und Jugendliche der kurdischen Community und palästinenschische Jugendliche um im Stadtteil ein Zeichen zu setzen für Internationale Solidarität und gegen den Krieg im Nahen Osten. Aufgerufen hatten auch hier darüber hinaus der ISM (International Solidarity Movement) und israelische AnarchistInnen.
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Ergänzungen

Fahnen

Hingucker 20.01.2009 - 11:15
"Die Demo, auf der es ... keine komischen Fahnen gab" -

mal etwas genauer hinschauen - auf mehreren Fotos (zb 103, 118) sind ganz deutlich Fahnen der Hizbollah zu sehen!

Offensichtlich hatte keiner der anwesenden Linken Probleme, unter dem Banner der "Partei Gottes" zu marschieren - mal ein ganz neuer Querfront-Ansatz...

PS:
Die vom Autor ausgemachte "unidentifizierbare balkan-exjugo"-Fahne ist die Fahne von Venezuela.
(Was die auf einer Nahost-Demo sucht ist mir auch unklar; wollte nur drauf hinweisen dass Venezuela nicht auf dem Balkan liegt)

Smash Bozkurt

Name 20.01.2009 - 11:48
So Multikulti war die Demo nicht. Ein paar hundert Graue Wölfe sind wieder mit losmarschiert. Das bedeutet, dass vor allem die kurdischen GenossInnen ausgeschlossen waren.
Toleranter war die Demo um 16 Uhr am gleichen Tag in Neukölln, die unter anderem, auch vom kurdischen Verein mitorganisiert wurde und auf der es erstaunlich viele Jugendliche gab.

Demo in Neukölln

dasd 20.01.2009 - 15:54
Auf der Demonstration um 14 Uhr in Mitte waren genauso wie auf den Demonstration für Palästina in den Wochen zuvor mehrere hundert türkische Faschisten der MHP beteiligt. Ein dutzend deutscher Nazis wurde auch gesichtet. Die rechtsextreme Sekte "Mili Görus" gehört zu den Hauptaufrufern dieser Demonstration. Auch politische Kritik konnte die palästinänsische Gemeinde von ihrem Schulterschluss mit den Faschisten nicht abbringen. Deshalb ist es für kurdische Menschen aus politischen und Gründen der persönlichen Sicherheit NICHT möglich sich an diesem Aufmärschen zu beteiligen.

Aus diesem Grund hatte die kurdische jugend berlin eine eigene Demonstration in Neukölln organisiert. Linksradikale und anarchistische Zusammenhänge waren an der Demonstration nicht beteiligt, es war eine kurdische und keine linksradikale Demo! Außer der Gruppe "Israelis gegen den Krieg" und dem "ISM", hat lediglich das Kurdistan Solidaritätskomitee Berlin (In dem auch verschiedene nicht-kurdische Gruppen wie die ARAB oder Gruppe Arbeitermacht organisiert sind) die Demo unterstützt. Von Seiten der deutschen Linken kam im Vorfeld NIX. GARNIX!

Die kurdische Jugend hat den politischen Ausdruck der Demo bestimmt: keine Faschisten, keine türkischen Fahnen, keine Islamisten, kein Abfeiern der HAMAS sondern ein fortschrittliche Demonstration gegen Imperialismus und für ein friedliches Miteinander im Nahen Osten. Damit haben kurdische Jugendliche aus Neukölln das hingekriegt was die deutsche Linke in drei Wochen Krieg nicht hinbekommen hat: eine Demonstration für die Menschen in Gaza ohne einen politisch fatalen Schulterschluss mit den Nazis zu machen oder sich gleich auf die Seite des israelischen Aggressors zu schlagen.

Nach Polizeiangaben nahmen 450 Menschen an der Demo teil, nach Veranstatlerangaben 700.

ARAB nicht an Demo in Neukölln beteiligt!

ARAB 20.01.2009 - 16:21
Die Antifaschistische Revolutionäre Aktion Berlin (ARAB) hat sich trotz Aktivität im Kurdistan-Komitee nicht an der Demonstration in Neukölln oder anderen Demonstrationen gegen die militärischen Aktionen Israels in Gaza beteiligt. Wir werden dies auch zukünftig nicht tun.

Antifaschistische Revolutionäre Aktion Berlin
20.Januar 2009

Video

Victor 21.01.2009 - 18:35

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Demoziele? — Passant

Staatsantifa-Hingucker von ZDK und anderen — Antifaschisten denunzieren Antideutsche

@Passant — charlie

keine inhaltliche Ergänzung — Staatsglotzer denunzieren

@passant — egal

schläfer — und chilla

Venezuela Fahne — Kleine Fahnenkunde

??? — ex arab fan

kein gott, kein staat — antimatrix

eine Tasse Blut für Merkel — Bernd Kudanek alias bjk

ARAB gefällt mir immer besser — Linksradikale Kommunistin