HH: Athen-Solidemo

hamburgerIn 07.12.2008 22:00 Themen: Repression Soziale Kämpfe Weltweit
Am Sonntagabend fand in Hamburg eine Spontandemo als Reaktion auf die Ermordung eines Aktivisten durch die griechische Polizei statt.
Ab 18:00 sammelten sich die ca. 100 Teilnehmenden vor der Roten Flora. Von dort aus wurde mit einem wenig aussagenden Transpi ("Still loving Black Block" - wie mensch sieht war die Mobilisierungszeit zu kurz, um ein Passendes zu malen), aber umso aussagekräftigeren, lauten Sprechchören (z.B. "Griechenland - das war Mord! Widerstand an jedem Ort!") in Richtung Kl. Schäferkamp losgelaufen. Schon nach wenigen Minuten erschien die Polizei mit 2 Hundertschaften (die mit "Polizia - Assassini!" begrüßt wurden), bildete ein Spalier und stoppte die Demo dann recht ruppig auf Höhe der U-Bahnstation Schlump, um sie zu kesseln. Es sah schon nach einem frühen Ende der Route aus, aber nach ca. 15 Minuten wurde dann erfolgreich eine Spontandemo auf der halben Straßenbreite über den Gänsemarkt zur Feldstraße angemeldet. Die Demo zog also legal samt (lockerem) Wanderkessel an der Uni vorbei in Richtung City. Beim Kriegsklotz gabs eine kurze Zwischenkundgebung mit ebenso kurzem Redebeitrag per Bullen-Lautsprecher, wodurch der spontane Charakter der Aktion noch einmal unterstrichen wurde. Leider fand die angekündigte Zwischenkundgebung am Gänsemarkt, wo die Chance auf öffentliche Aufmerksamkeit dank Weihnachtsmarkt am Größten gewesen wäre nicht statt, allerdings wurde während der ganzen Dauer der Demo quasi permanent durch Sprechchöre auf sich aufmerksam gemacht. Um 19:40 war dann die U-Bahn Feldstraße erreicht und der offizielle Teil des Abends beendet, über eventuelle inoffizielle Fortsetzungen ist (noch?) nichts bekannt.
Für hamburger Verhältnisse eine große und kraftvolle Aktion, die sicherlich nicht die letzte sein wird.
Spätestens nächsten Samstag (12:00, Hauptbahnhof) wird wieder gegen Repression und für Menschenrechte weltweit demonstriert - mit 10mal so vielen Leuten.
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Ergänzungen

Weitere Solidemos

acab 07.12.2008 - 22:14
Solidemos:

Köln
Montag, 8. Dezember, 16:00 Uhr, Bahnhofsvorplatz

Bern
Montag, 8.Dezember, 18.00 Uhr, Tramstation "Weltpostverein" (3er Tram Saali)

Berlin
Montag, 8. Dezember, 13:00 Uhr, vom Kottbusser Tor zum Griechischen Konsulat

Hamburg
Montag, 8. Dezember, 19:00 Uhr, VV in der Flora (vllt. Demo)

Frankfurt am Main
Dienstag, 9. Dezember, 16.30 Uhr, Bockenheimer Warte

Dortmund

ich 07.12.2008 - 22:24
Dienstag, 9.12.
18 Uhr
vor dem U-Bahnhof Kampstraße

Still loving my Hood,... Blacks!

riotqueer 07.12.2008 - 22:29
Schade das über kassibrische Wege die Solidarität nicht dezentral mobilisiert werden konnte.
Die stattfindende linksradikale Politik sollte, über eine Solidarität mit den GenossInnen aus Griechenland, als Subjektivierung im Raum 'BRD' keine Betroffenheit finden bzw. das Denken im 'Black Block' in Zeiten der 'AN's durch Denken als Bestimmung des Modus einer stattgefunden habenden linksradikalen Politik als DIE Subjektivierung von Subjektivierung, die in der Interiorität und im Raum derselben Kategorie vor sich geht.

Gestern hat mein linkes/rechtes Ohrläppchen heftig gekniffen!

Das Dispositiv des Namens und der Namenssorte ist dasjenige, in dem, wenn die Politik bei Mord aufhört, auch der Name aufhört, weil der Modus 'Black Block' aufhört. Gewiss ist darum dieser noch nicht abgeschafft, dass der Name Orte gehabt hat. Gewiss nimmt das Aufhören den Namen mit sich, während es dabei bleibt, dass der Ort Orte seines Stattfindens hatte. Aber dass der Name 'Black Block' mit dem des Opfers in Griechenland, verankert 'nur' das Aufhören in der Subjektivierung, will sagen in einer singulären Intellektualität [..] Jenseits des Aufhörens innerhalb der Linksradikalen ist der Modus in einer Subjektivierung der Subjektivierung denkbar. Und diese Bewegung ist es, die sichert, dass die Subjektivierung in linksradikalen Räumen der Öffentlichkeit kon-substanzial mit der Existenz des Modus ist, sondern ko-extensiv mit seinem Denken zu den Vorfällen in Griechenland und dem, was dem Denken zu diesen Vorfällen denkbar macht. Wenn das Denken denkbar ist, operiert diese Denkbarkeit jenseits des Aufhörens des Modus.

in diesem Sinne: Feuer und Flamme (o. a. Flammendes Herz)

@ Ichhörwohlnichtrecht

Bono 07.12.2008 - 22:45
es gab keinen Lauti/Megafon, daher war das wohl wirklich die einzige Möglichkeit, irgendwas zu den über 100 leuten (meiner Einschätzung nach) durchzusagen. Natürlich sehr unbefriedigend, aber ohne die Zweckentfremdung des Bullenlautsprechers hätte es diese Demo so vielleicht gar nicht gegeben.. Morgen und die nächsten Tage wird das anders laufen..

Redebeitrag..

..über Bullenlautsprecher?! 07.12.2008 - 22:58
ich habe nichts mitbekommen von einem redebeitrag der über den lauti der bullen gehalten wurde!
es wurde ein kurzer redebeitrag von einem menschen gehalte, jedoch ohne laut der bullen oder megafon!

der lauti wurde nur benutzt nachdem die sponti angemeldet wurde um die route durchzusagen und um die demo aufzulösen!

wär ganz gut wenn das noch jemand bestätigen würde..!

~~~

die demo ansonsten war auf jedenfall lautstark und hat auf sich aufmerksam gemacht, leider war nur kein passendes transpi vorhanden..!

ansonsten gute und kraftvolle sponti!

The G-20 vs. The G-6 Billion

Rote Flora 07.12.2008 - 23:08
The message from last weekend's killings in Greece related on the global economy must be a parody of Samuel Beckett's Waiting for Godot: The game can't go on. The game must go on.

In the face of the worst financial crisis since the Great Depression, Greek leaders had flirted with the idea of actually trying to change something. One minister said, "Laissez-faire, it's finished. The all-powerful market that is always right, it's finished." As a result, it is necessary to rebuild the entire global financial and monetary system from the bottom up, "the way it was done at Bretton Woods."

A Police official pointed out a deep contradiction of capitalist globalization: "We now have global financial markets, global corporations, global financial flows. But what we do not have is anything other than national and regional regulation and supervision." We need "a global way of supervising our financial system." He called for "very large and very radical changes," including turning the IMF into a "global central bank."

Fight the Power!

@ ..über Bullenlautsprecher?

Bono 07.12.2008 - 23:14
das meinte ich damit, dass die Demo sonst so nicht als Spontandemo durchgeführt hätte werden können. Redebeiträge (oder gar echte Zwischenkundgebungen) habe ich auch nicht wahrgenommen.

Aber der Bullenlauti wurde im Kleinen Schäferkamp im Kessel benutzt, um die Demoroute durchzusagen und es wurden kurz die üblichen Auflagen runtergerattert (nicht Laufen, Springen, blabla..). Dann wusste jedeR bescheid, auch die etwas unentschlosseneren kamen dann wieder auf die Strasse, der Demozug formierte sich, und es wurde losgelaufen. Laut und kämpferisch war die Demo auf jeden Fall, ein guter Auftakt für die nächsten Tage.

Viel Kraft den Anarch@s und sonstigen Betroffenen in Griechenland!

gab auch ne sponti in Berlin

. 07.12.2008 - 23:46
hier gibts fotos:

Solidemo Bremen

ACAB 07.12.2008 - 23:56
Sponti am Montag, 9. Dezember, um 18.00 Uhr am Ziegenmarkt.

soli mit griechenland

kameramann arschloch 08.12.2008 - 01:14
Sonntag abend, erste soli demo in hamburg.

Ergänzungen

Ledermann 08.12.2008 - 09:12
Erstens ist es immer wieder bemerkenswert, wie hier ständig völlig ahnungslos mit Zahlen und Angaben um sich geworfen wird. Es waren keine 2 Hundertschaften im Einsatz, sondern, wie auf einem Foto auch sehr gut zu erkennen, nur 3 Züge, also noch nicht einmal eine Hundertschaft.
Zweitens kann man den Lautsprecherwagen der Cops sicher auch mal für Durchsagen nutzen- aber das nun gerade bei einer Demo gegen die Polizei? Damit macht man sich dann doch irgendwie lächerlich.
Drittens kann man sehr wohl Flugblätter kurzfristig vorbereiten, sofern man denn damit den "Normalbürger" informieren will und diese ausnahmsweise mal nicht dazu dienen, sich selbst abzufeiern, indem man sie möglichst unverständlich und abgehoben formuliert. Ebenso ist ein Fronttransparent schnell gemalt und hätte sogar noch Zeit zum trocknen gehabt angesichts der Uhrzeit des Beginns der Mobilisierung.
Und viertens ist tatsächlich dieses reflexartige "Wenn-was-passiert-treffen-wir-uns-vor-der-Flora-und-laufen-einmal-um-den-Block" längst überholt, zumal die Cops dann jeweils einfach nur einen Zivi ans Schulterblatt stellen müssen, um rauszufinden, ob irgendwas läuft. Allein ein anderer Treffpunkt würde also schon weiterhelfen (z.B. gestern der Weihnachtsmarkt am Gänsemarkt in unmittelbarer Nähe zum griechischen Konsulat). Aber das sprengt für viele leider schon den Rahmen des denk- und machbaren.
Ergbnis des Ganzen ist dann die hunderste Demo durch Schanze/St. Pauli vor dem immergleichen Publikum im Polizeikessel. Und das schlimmste (für mich) ist, dass diese Kritik nicht etwa endlich mal angenommen wird, sondern stattdessen die Demo auch noch schöngeredet wird ("kämpferisch").
Schönen Tag noch...

Soli Demo in Köln

antifa.sozialbetrug 08.12.2008 - 10:12
Wann? Montag, 8.
Dezember, 16:00 Uhr
Wo? Bahnhofsvorplatz, Köln

Am Samstagabend wurde in Athen ein 15jähriger Anarchist bei einer Auseinandersetzung mit der Staatsmacht von einem Polizisten erschossen. Seitdem gibt es in ganz Griechenland heftige Proteste, sodass der Innenminister schon seinen Rücktritt angeboten hat, der aber vom Regierungschef abgelehnt wurde. Mehrere Universitäten sind besetzt und auf den Straßen mehrerer Städte gibt es Demos und direkte Aktionen.
Näheres ist über die Medien zu erfahren, auch bei de.indymedia.org .


Wir wollen von Köln aus die Proteste in Griechenland unterstützen und unsere Solidarität mit dem getöteten Genossen ausdrücken, der im Kampf gegen die tägliche staatliche Gewaltherrschaft starb.


Treffpunkt hier in Köln ist am Montag, 8.12., ab 16 Uhr die Kundgebung des "Bündnisses für eine Gesellschaft ohne Knäste" auf dem Bahnhofsvorplatz (Hbf.), die wegen der hungerstreikenden Gefangenen in den griechischen und italienischen Knästen sowieso stattfindet. Die Demo geht dann !pünktlich! um 17.30 Uhr von dort los.


Bisher zur Demo aufrufende Gruppen:
- SSK-Salierring
- SSK-Ehrenfeld
- Bündnis für eine Gesellschaft ohne Knäste
- Autonomes Knastprojekt
- Antifa-AK

 http://antifasozialbetrug.siteboard.de/antifasozialbetrug-post-4893.html#4893

----------------

Unterstützt den Aufruf von Geh Denken – Ein klares Stopp zum Rechtsextremismus!
 http://antifasozialbetrug.siteboard.de/antifasozialbetrug-about1215.html

@ Ledermann

nuhr 08.12.2008 - 12:37
Das mit den 2 Hundertschaften stimmt schonmal, mag sein dass es später weniger waren aber am Anfang warens den Helmnummern nach (11, 12, 13, 14, 21, 22, 23, 24) jeweils alle 4 Züge der Hundertschaften 1 und 2 - also insgesamt 2 Hundertschaften.
Was die Vorbereitung angeht kann ich nicht viel zu sagen weil ich nicht dabei war, aber Flyer hätte mensch schonmal schwerlich machen können, denn gestern war Sonntag->Copyshops zu, und offenbar hatte eben niemand grade einen Kopierer rumstehen. Was die Ansagen angeht hast du recht, ein Megafon hätte schon da sein sollen. Trotzdem: das Ganze wurde offenbar binnen 4-6 Stunden geplant, und irgendwie mussten ja auch noch die "eigenen Leute" davon mitkriegen. Für hamburger Verhältnisse (wo z.B. eine Demo gegen Sammelabschiebungen mit wochenlanger Mobilisierung grade mal 50 Leute gezogen hat) war es eine relativ große und kraftvolle Aktion.

solidarische Kritik

egal 08.12.2008 - 16:44
Eine Soli am Sonntag abend spontan zu machen, ist völlig richtig. Doch eine zweite, genau so sinnvolle Demo sollte besser organisiert werden.
Ich bin über die Vorfälle informiert und habe keinen Bock, kritisch beäugt (falsches Alter, falsches Aussehen) in der Flora auf einer VV rumzuhängen und meine Zeit zu verschwenden, die ich leider nicht habe.
Warum wird jetzt indirekt zu einer Demo aufgerufen (bringt Transpis mit und kommt um 18 Uhr zur Flora) statt offen den Tag zur Mobilisierung zu nutzen? Warum nicht direkt 20 Uhr ankündigen. Dann rufe ich noch 5 Leute an und die bringen auch noch ein paar Freund mit, da sind wir schon mal ein paar mehr. Eine "verdeckte" Mobilisierung führt, wie schon so oft, nur dazu, dass statt unserem Mobilisierungspotenzial von 1000-2000 Leuten (siehe Ungdomshuset und G8-Soli-Demo nach Flora-Razzia) eben nur 100-300 Leute kommen, wir weniger Menschen erreichen und Unorganisierte und Neue, die z. B. nicht einfach mal in die Flora gehen, zu Hause sitzen und Fernsehen gucken. Ist doch scheiße. Finde ich.
Und kommt mir bitte nicht mit angeblich klandestin angelegter Aktion an und heimliches zum Gänsemarkt fahren und das Konsulat besuchen... DIe Cops stehen da sowieso und werden auch - wie immer - mit verdeckten Ermittlern zur VV gehen oder die mittels bei der Razzia letzten Jahres angebrachter Technik abhören... Leider.

Solidaritätsdemonstration am Montag

... 08.12.2008 - 21:54
Heute Abend haben in Hamburg bis zu 300 Menschen eine Solidaritätsdemonstration durchgeführt. Nach einer Vollversammlung in der Roten Flora zog die Menge vom Schanzenviertel, vorbei an den Gerichten zum Weihnachtsmarkt am Gänsemarkt. Die Demonstration führte von dort zurück ins Viertel.

fotos von der solidemo am montag

fotograf arschloch 09.12.2008 - 05:39
solidarität ist eine waffe. aufstand ein argument. wir trauern um aleksandros.

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Zeige die folgenden 22 Kommentare an

irre? — berliner antifa

Bullenlautsprecher???? — Ichhörwohlnichtrecht

@... — auch hamburgerIn

naja — A.E.N.

Dortmund? — @ich

@ berlin — working poor

Eine sinnvolle Demo! — Madonna ihr Opa

Ja na super... — Antifa aus NRW

@ habs gesehen — Bono

13 Uhr??? — Börlinaaa

Solidemo Berlin — egal

schade — nano

Solidemo Bremen — gerade gefunden

@ Dortmund? — ich

MÜNCHEN — FROM PROTEST TO RESISTANCE

warum — diese